Erster Versuch, Silber in eine Form zu gießen.

  • bimetall:
    Ich messe die Temperatur nicht. Ich schätze sie anhand der Helligkeit und Erfahrungswerten mit bekannten Schmelzpunkten. Es ist wie beim Feuerverschweißen, reine Gefühlssache.
    Meist mache ich mit wenig Gedanken, wie warm etwas in ° ist, weil ich es für die praktische Arbeit nicht wissen muss.
    Bei so kleinen Mengen gibt es keine Probleme mit Temeraturunterschieden. In solchen Mengen Silber verteilt sich Wärme in Sekunden gleichmässig. Den Tiegel einmal im Ofen mit der Zange angehoben und geschwenkt, und alles ist gut vermischt.
    Um zu vermeiden, dass sich das Silber beim Ausgießen an der oberen Tiegelwand abkühlt, warte ich beim Schmelzen so lange, bis der gesamte Tiegel glüht. Dabei arbeite ich mit meinem Feuer in einem Leistungsbereich, den ich auch zum Feuerverschweißen nehme, und ich denke, dass ein Stück Eisen, was ich neben den Tiegel halten würde, nach kurzer Zeit zur "Wunderkerze" würde.


    Bläschenprobleme habe ich wie gesagt ganz selten, und ich gehe in der Temperatur deutlich über den Schmelzpunkt hinaus, so deutlich, dass es wesentlich heller leuchtet, als direkt nach dem Schmelzen.


    Wenn der Schmelzprozess im Induktionsofen im Vakuum stattfindet, frage ich mich, woher das O im CO2 kommt. Das Graphit des Tiegels ist reines C.
    Wenn daraus Probleme entstehen, könnte ich auf Tontiegel umsteigen.


    Zum Thema Unfälle: Ich habe mal einen Zinnbarren gegossen, und hatte das Zinn gut warm (rotglühend) gemacht. Die Zange, mit der ich den Tiegel aus dem Feuer geholt hatte, hatte ich nach dem Gießen zum Abkühlen kurz in einen Wassereimer getaucht. Dummerweise führte ich die Zange danach, um sie abzulegen, über den Tisch mit der offenen Gussform. Genau über der Form fiel ein Wassertropfen herunter drang unter die Oberfläche des Zinns und erzeugte eine Verdampfungsexplosion, die flüssiges Zinn in alle Richtungen verteilte. Ein kleiner Tropfen landete genau auf der Pupille. Das war zum Glück nach wenigen Tagen verheilt. Die anderen Anwesenden waren zum Glück Brillenträger. Die brauchten nur ein paar Zinntröpfchen von ihrem Glas zu kratzen.. :S :whistling:


    P.S.
    zoppo: Danke für den Link zu meinem Artikel. :)

    Die beste Ausgangsposition für ein freundliches Nicken ist ein aufrechter Kopf.


    Rassistische Witze sind für nicht-Rassisten Witze über Rassisten.


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    Einmal editiert, zuletzt von Faber ()


  • Wenn der Schmelzprozess im Induktionsofen im Vakuum stattfindet, frage ich mich, woher das O im CO2 kommt. Das Graphit des Tiegels ist reines C.


    Der Sauerstoff kommt vom Borax, womit der Tiegel innen zum Schutz versehen ist ( Na2B4O7 x 10 H2O), unvermeidlich steigt es als CO, CO2 und Restsubst. in geringsten Mengen durch die Schmelze. Bei zu hoher Temp. in problematischer Menge zuzüglich gasförmigem "Metalloxidgas".
    Faber wenn du keine Probleme mit der Blasenbildung hast (in Bezug auf Metallschmelzen, nicht Immobilien/Finanzen ;-)) umso besser. Habe ich was dazugelernt, hätte ich nie gedacht das so etwas stetig "frei Schnauze" funktioniert.
    ***Die Gase bilden ihre Tiefs aus****.


    Schöne Sachen werden hier aus Silber gefertigt, Respekt.

  • Das mit dem Borax ist interessant. Mir ist schon mal aufgefallen, dass Feinsilber-Güsse nicht so… Anmelden oder registrieren

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