Praktische Nutzung von Gold/Silber im Crash-Alltag

  • Das mit der Vorsorgegemeinschaft halte ich für einen wichtigen Aspekt!
    Die beste Vorsorgegemeinschaft ist für mich die Familie. Das blöde ist nur: Erst mal die richtige Familie haben! Das große Problem des Einzelkämpfers: Wer bewacht sein Futter/Gold, wenn er mal nicht zu Hause ist?
    Ich kann mich noch an die Bilder von Russland zur Zeit des Zusammenbruchs der UDSSR erinnern: Da sitzt ein alte Oma mit einer Kalaschnikow im Keller und bewacht die Kartoffeln!!! Kein Scherz.
    Wenn ich da an meine Familie denke. Oh Gott. Alles Deppen.
    Meine Mutter hätte nach kurzer Zeit meine ganzen Lebensmittelvorräte in der Nachbarschaft verteilt – um sich beliebt zu machen.
    Die können alle nicht weite denken als die Tapete von der Wand entfernt ist! Geschweige denn, meinen oder ihren Besitz verteidigen.
    Ich glaube das Volk ist sich erst seiner Lage bewusst, wenn deren Haut auf den Hüften so dünn ist wie bei mir auf den Handrücken! Vorher nicht!
    Ich denke, dann ist die Zeit gekommen, seiner Verwandtschaft die Karten auf den Tisch zu legen und über eine Zweckgemeinschaft zu reden.


    Gruß
    Ssucher

  • @ Ssucher
    Zitat:
    Ich kann mich noch an die Bilder von Russland zur Zeit des Zusammenbruchs der UDSSR erinnern: Da sitzt ein alte Oma mit einer Kalaschnikow im Keller und bewacht die Kartoffeln!!! Kein Scherz.


    -------------
    Das geht ja noch, ich habe 2002 in Ruanda einen Wächter mit der Kalanikow neben der Zapfsäule an der Tanke wachen sehen. Wenn schon denn schon! Da raubt man nur einmal und alle haben etwas davon.
    Umgestürzte Tanker wurden mit Äxten aufgehackt um mit allem Möglichen Benzin wegzutragen. So in Uganda selbst gesehen und schnell davon gemacht. Die Polizei sah zu und hat zum Glück nicht geschossen.
    Ich denke so schlimm wird unser Crash nicht, aber wie wirklich vorsorgen, wenn wirklich dreckige Zeiten kommen?

  • Zitat

    silvergekko


    Also Gold und Silber an verschiedenen Orten bzw. Laendern verstecken.
    Habe schon ueberlegt, ob ich was im Garten vergraben soll.


    Mit dem Garten finde ich gar nicht so schlecht.


    Ich denke der Großteil sollte so aufbewahrt sein, das du auch in Krisenzeiten rankommst.
    Nicht bei Banken oder in keinen bekannten großen Vorsorgegemeinschaften, die werden dann von staatlichen Stellen bestimmt kontrolliert oder sogar blockiert.


    Vor allem aber auch entfernungsmäßig gegebenfalls mit dem Fahrrad leicht erreichbar.
    Im Ernstfall ist vielleicht kein Sprit mehr zu bekommen ist oder die Grenzen zu sind.


    silberwolf

  • INSTERBURG


    Danke für den Hinweis. Jetzt weiß ich auch, warum ich keine Kurse zu Giesecke & Devrient finde. Ist immer noch eine GmbH. Die wollten wohl mal an die Börse und haben es sich dann anders überlegt. Sei's drum, die Website http://www.gi-de.com/portal/pa…dad=portal&_schema=PORTAL ist trotzdem interessant. Ich wußte gar nicht, das die Papierbanknoten aus Baumwolle bestehen ...


    mfG Fab

  • Fabian,


    kennst Du nicht die Geschichte aus dem WKII :D


    da hat man versucht,das britische Finanzsystem zu unterwandern,man hat in grössenordnungen 5 Pfd Noten hergestellt und diese in das System gepumpt,ja man hat sie sogar aus Flugzeugen über England abgeworfen :D
    Diese Noten waren fast besser als die Englischen selbst,da man Putzlappen zu deren Herstellung verwendete :D :D


    grüsse


    kalle

  • Ob legales fiat money oder gefälschte Noten ist doch prinzipiell egal.
    Wenn Lebensmittel und/oder Güter des täglichen Lebens knapp werden sehe ich die Chance für harte Währung(Gold und Silber) noch etwas zu bekommen ungleich größer.
    Selbstverständlich gibt es auch Krisenwährungen (Zigaretten,Kaffee,Alkoholika)
    Aber;und das ist der Hauptgrund warum ich in Gold und Silber investiere;selbst wenn diese Rechnung nicht aufgeht dann stehe ich auf jeden Fall nicht mit einer Hand(oder Schubkarre) voll
    wertlosen Papieres da.Denn wie heißt es so schön:


    Wer Gold hat,hat immer Geld.


    Das Hauptziel heißt doch krisensichere Werte schaffen und erhalten und nicht Zinsen raffen.Schließlich geht jede Krise auch mal vorbei und dann.......


    werden wir die Gewinner sein :D



    fourninefine

  • Zitat

    Original von LeFabrizio
    Aber wie sieht es mit den Investitions-Maßnahmen für die Zeit nach dem Crash aus? Seid Ihr auch hier alle Einzelkämpfer? Oder wären Kooperationen von Bullionfreunden denkbar?


    mfG Fab


    Auch hier sehe ich nur regionale Zusammenschlüsse als denkbar an.


    Es gibt bereits genügend Hinweise und Warnungen, daß das Internet Ziel eines Terroraktes werden kann. Was dann an den Börsen abgeht, wenn auf einmal sämtliche Zocker keine Orders mehr loswerden können... :rolleyes:


    Für mich ist damit auch ein Konto bei einer Internetbank grundsätzlich ein Risikoinvestment :D schließlich kann ich an keiner Tür rütteln, wenn ich meine Kohle haben will.


    Auf ewig dauernde Kommunikation sollte man auch bei einem Crash nicht bauen...

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • Von den Großeltern kann ich nur berichten, dass dann wenn sie Gold und auch Silber gehabt hätten, man durchaus Ware bekommen hätte! Auch hier gab es Bauern die lieber Pelze oder Teppiche haben wollten als Münzen oder Gold und Silber. Papiergeld wurde nur noch genommen wenn die Summe stimmte, also viel zu teuer.


    Ich hoffe nur das es nie dazu kommen wird! Die Erzählungen über die schlechte Zeit sind unvorstellbar aber eben leider möglich!!


    Auf Silber und Gold zu setzen ist aber sicher sinnvoller wie irgendwelche Papierzertifikate, da sind wir uns wohl alle einig! :D

  • Zitat

    Original von Fisiko
    Für mich ist damit auch ein Konto bei einer Internetbank grundsätzlich ein Risikoinvestment :D schließlich kann ich an keiner Tür rütteln, wenn ich meine Kohle haben will.


    Allerdings gab es auch schon Zeiten, da rüttelten die Leute an den Türen der Banken und es wurde Ihnen nicht aufgetan. Oder sie bekamen nur einen winzigen Bruchteil ihres Guthabens.


    Da ist die Bank direkt vor Ort dann auch keine Hilfe mehr.


    Oskar

  • Die Vorstellung, dass man in der Krise im Supermarkt mit Bullion Coins bezahlen wird, erscheint mir absurd. Zu unflexibel sind solche bürokratischen Konzerne. Sie werden eher wie die Supermärkte in Brasilien in den 80ern dreimal täglich alle Waren neu etikettieren... bzw. heute einfach die Preise im Scannersystem anpassen.


    Ich würde aber sowieso allen, die im Ernstfall noch Papiergeld nehmen, auch solches geben.


    Ganz sicher wird sich aber ein reger Handel unter der Hand bzw. ein Schwarzmarkt für Gold- und Silbermünzen entwickeln. Das schöne ist ja, je restriktiver der offizielle Wechselkurs zum Gold oder einer ausländischen Fluchtwährung festgesetzt wird, desto grösser die monetären Anreize für die Schwarzhändler.


    Um zu sehen, wie das alles im Krisenfall funktioniert, muss man also gar nicht gross in die Geschichte zurück gehen, sondern es reicht ein Blick in hyperinflationsgeplagte Entwicklungsländer oder Südamerika in den 80ern (oder Venezuela heute...).


    Wer sich für die Hyperinflation in Deutschland interessiert, dem kann ich das Buch "The Economics of Inflation" von Bresciani-Turroni wärmstens empfehlen. Er hat darin ganz akribisch die Entwicklung von Löhnen, Konsum-, Grosshandels- und Aktienpreisen, Wechselkursen und Schuldverschreibungen dokumentiert und geht auch auf die sozialen Probleme der Hyperinflation sowie die nachfolgende Stabilisierungskrise ein.


    Das längst vergriffene Buch ist manchmal schwer zu bekommen. Nach einigem vergeblichen Suchen auf Antiquariatsseiten fand ich auf amazon.com (nicht .de) noch ein gut erhaltenes Exemplar zu einem vernünftigen Preis.


    Wer zum Theme Hyperinflation auch noch etwas Unterhaltung will, dem empfehle ich das Buch "Der Schwarze Obelisk" von Rainer Maria Remarque (Autor von "Im Westen Nichts Neues"). Der Roman handelt in einer deutschen Kleinstadt auf dem Höhepunkt der Inflation und von den zahlreichen Verwerfungen, die sich daraus ergeben.


    Auch dort übrigens die Lektion: In der Hyperinflation geht die Welt nicht unter, sondern das Leben geht erstaunlich "normal" weiter, mit gewissen Vorteilen natürlich für alle, die sich der Inflationsgefahren bewusst sind.


    Apokalyptische Szenarien erscheinen mir unrealistisch, der Mensch bleibt ein soziales Wesen, dem wird man sich in Mitteleuropa kaum entziehen können. Es gilt daher eher, sich durch Horten von Gold etc. gewisse Tauschvorteile im sozialen Gefüge zu schaffen anstatt mit Generator, Gemüsegarten und Munitionsvorräten die völlige Autarkie anzustreben.


    Trotzdem gehören natürlich Schusswaffen, Munition und Nahrungsmittel für ein paar Tage in jeden vernünftigen Haushalt... siehe Desaster in New Orleans.

  • tag!


    habe diesen thread teils mit interesse teils auch mit grossem kopfschütteln verfolgt. soweit wie manche denken, denke ich nicht. will ich auch gar nicht ...(jedem seine meinung). wie hat schon einstein (?) in etwa gesagt: "ich weiss zwar nicht, mit welchen mitteln der 3. weltkrieg geführt wird, aber der 4. wird sicher mit keulen und speeren geführt ..."


    meine meinung: wer sich ernsthaft mit dem weltuntergang beschäftigt vertut seine zeit. es wird mit grosser wahrscheinlichkeit alles ganz anders laufen, als alle anderen szenarien, die hier bereits diskutiert wurden ... dagegen halte ich es durch aus für sinnvoll sich über mögliche private disaster und über mehr oder minder grosse finanzpolitische probleme gedanken zu machen.


    zum thema versorgergemeinschaft: wenn sich jemand heute ernsthafte gedanken dazu macht, braucht er aber eine wirklich verschworene gemeinschaft um sich herum. da muss schon ein ganzes dorf mitspielen. oder ich muss beizeiten meine habe zusammenpacken und mich irgendwo im tiefsten wald verstecken... wenn sich zwei drei kumpel zusammentun, bezweifle ich, dass die lange durchhalten und unentdeckt bleiben werden.... hoffentlich kommt es nie soweit ...



    goldhamstern

  • Zitat

    Original von Oskar
    Allerdings gab es auch schon Zeiten, da rüttelten die Leute an den Türen der Banken und es wurde Ihnen nicht aufgetan. Oder sie bekamen nur einen winzigen Bruchteil ihres Guthabens.


    Da ist die Bank direkt vor Ort dann auch keine Hilfe mehr.


    Oskar


    Ja, da hast Du Recht. Obwohl man sich beim Rütteln wenigstens körperlich etwas abreagieren kann, da kann ein Mausklick, auch tausendfach, nicht mithalten :D


    Trotzdem will ich eine kleine Anekdote zu meiner früheren Internetbank erzählen:


    Wir hielten eine zeitlang eine Cashposition auf dem Tagesgeldkonto, bei 2,5 % Zinsen mal dorthin transferiert.


    Von uns unbemerkt, hat sich da scheinbar ein Wandel vollzogen, jedenfalls bekamen wir auf einmal Werbung von besagter Bank, daß wir das Geld doch besser auf ein spezielles Konto für 2,5 % anlegen könnten, statt auf dem jetzigen mit 0,5%! 8o


    Diese Werbung scheint der absolute Schuß nach hinten gewesen zu sein, denn (wohl nicht nur) wir haben daraufhin das Geld zu einer anderen Internetbank überwiesen. Es scheint vielen Kunden, ähnlich wie uns gegangen zu sein, daß sie die Umstellung der Kontomodalitäten nicht mitbekommen hatten.


    Jedenfalls hat die Überweisung fast 2 Wochen gedauert, mit Entschuldigung, aber die Kontodaten waren nicht eindeutig... bla bla bla...


    Tatsache war: die hatten das Geld nicht! Als auf einmal alle wach wurden ( ob der Werbefuzzi danach seinen Job behalten durfte?) und ihr Geld auf lohnendere Tagesgeldkonten tranferieren wollten, fehlte die Kohle im Keller...


    Das war mir eine Lehre... :rolleyes:

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Fisiko ()

  • Zitat

    Original von goldhamstern
    ... dagegen halte ich es durch aus für sinnvoll sich über mögliche private disaster und über mehr oder minder grosse finanzpolitische probleme gedanken zu machen.


    Sehe ich auch so. Goldbesitz als Reserve in unserem real existierenden politischen System ist völlig OK. Wenn sich allerdings die gesellschaftlichen Systeme ändern, kann man nie sagen, wohin das führen wird. Innere Unruhen, ja Bürgerkrieg o. ä., lassen keine vorhersehbare Krisenvorsorge zu. Besonders wenn sich solche Krisen über Jahre oder gar Jahrzehnte hinziehen sollten.
    Private Vorsorge in Gold - z.B. für die eigene Rente - dagegen ist vernünftig und hält durchaus einen Vergleich mit den derzeitigen staatlichen und privatwirtschaftlichen Angeboten stand.

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