Die weltweite Krisenstimmung hat bei den Wertanlagen einen Klassiker beflügelt, der von Analysten lange Zeit als veraltet belächelt worden war: Südafrikas Krügerrand. Die weltweit meist gehandelte Goldmünze, die seit ihrer Markt-Einführung 1967 in rund 55 Millionen Exemplaren über den Ladentisch ging, hat zum steilen Höhenflug angesetzt.
Die nach dem einstigen südafrikanischen Präsidenten Paul Krüger benannte Münze ist nicht nur dekorativ, sondern auch als legales Zahlungsmittel in Südafrika nicht mit Steuerabgaben belastet. Ursprünglich wurde die Münze nur in einer Größe mit einem Gewicht von 33,9 Gramm herausgegeben. 31,1 Gramm (1 Unze) davon sind Feingold, der Rest ist Kupferlegierung, um die Oberfläche unempfindlich gegen Kratzer zu machen. Deshalb hat der Krügerrand – anders etwa als konkurrierende Goldmünzen wie “Maple Leaf“ (Kanada), „Brittania“ (Großbritannien), „Panda“ (China) oder „Wiener Philharmoniker“ (Österreich) – auch nur 22 statt 24 Karat.
Auflage soll wieder erhöht werden
Südafrikas nationale Prägeanstalt, die auf dem Höhepunkt des internationalen Goldrausches in den Achtzigerjahren jährlich sechs Millionen Münzen prägte, hatte parallel zum Wertverfall des gelben Metalls ihre Auflage längst wieder herunter geschraubt. Nun soll sie wieder um 30 Prozent angekurbelt werden, um dem wachsenden weltweiten Bedarf gerecht zu werden. Rund eine Million Münzen werden dann neu auf den Markt kommen.