Der Rohstoff Gold verliert an Glanz
05.01.2007
Verluste. Im Dezember ging der Goldpreis nach unten.
[Blockierte Grafik: http://www.diepresse.com/upload/20070104/Rfn_AP.jpg]
Schönes Anlage-Objekt. Im vorigen Jahr stieg der Goldpreis
um über 20 Prozent. | (c) APA
Wien (Bloomberg/sr). So schnell kann es gehen. Noch vor einem Monat waren sich alle Experten einig. 2007 wurde als "Jahr des Goldes" gehuldigt, Preisanstiege von bis zu 20 Prozent erwartet. Nun sieht es anders aus. Nachdem der Goldpreis in der ersten Dezemberhälfte um fünf Prozent einsackte, beginnen die Analysten, ihre Meinung zu überdenken - obwohl sich der Preis mittlerweile wieder erholt hat. Mit 643 Dollar je Feinunze steht der Rohstoff wieder dort, wo er Anfang Dezember stand.
"Es hat den Anschein als würde der Gold-Rallye die Puste ausgehen", sagt Ralph Preston, Rohstoff-Analyst beim Broker Heritage West Financial. Noch am 4. Dezember hatte er sich optimistisch gezeigt, jetzt überwiegt die Skepsis: "Derzeit gibt es keinen Grund für einen weiteren Anstieg." Solange der Preis nicht die Marke von 665 Dollar durchbreche, sehe er kein Kaufsignal.
Im vergangenen Jahr war Gold sehr gefragt. Es galt als Alternative zu Öl und anderen Rohstoffen in politisch unsicheren Zeiten in Iran und Nordkorea. Der Preis für das Edelmetall kletterte von Januar bis Dezember um mehr als 20 Prozent nach oben. Mitte Mai stand der Kurs bei 730,40 Dollar - ein 26-Jahres-Hoch.
"Alle Argumente haben für einen noch höheren Ölpreis gesprochen, aber dann ist es nicht passiert", sagt Christoph Eibl, Vermögensverwalter bei Tiberius Asset Management in der Schweiz. Nun wären viele Anleger enttäuscht. Deshalb könnte es mit dem Goldpreis weiter nach unten gehen.
Das sehen nicht alle so. Hannes Loacker, Rohstoff-Experte bei der RZB, bleibt dem vor einem Monat geäußertem Zielpreis von "zumindest 650 Dollar" bis Jahresmitte treu. Als Hauptgrund nennt er den schwachen Dollar. "Da Gold ausschließlich in Dollar gehandelt wird und der Rohstoff nicht automatisch mit einem fallenden Dollarkurs an Wert verliert, passt sich sein Preis an", sagt Loacker. Dieses Phänomen habe sich in der zweiten Jahreshälfte des Vorjahres gezeigt. Und man werde es auch heuer beobachten können. Derzeit kostet ein Euro 1,32 Dollar. Zur Jahresmitte sieht Loacker einen Euro-Dollar-Kurs von 1,35. Weshalb ihn auch ein Goldpreis von 670 Dollar je Feinunze keineswegs überraschen würde.
http://www.diepresse.com/Artik…el=e&ressort=fn&id=609306
Der Thread bezieht sich allgemein auf die "Bloßstellung" und das "Schlechtmachen" von Gold in der Presse.