Der Präsident eines großes Landes holte seine 3 Berater zu sich, damit sie ihm bei der Lösung eines Problems beistehen sollten. Das Problem bestand darin, dass in dem Land kaum mehr Wachstum zu verzeichnen war. So betrug das Inlandsprodukt bereits im 3. Jahr in Folge mehr oder weniger genau 1 Mio. Taler, 100.000 waren insgesamt im Umlauf, so dass also jeder einzelne pro Jahr 10 mal umgesetzt wurde. Der Präsident wies seine Berater an, ihm Ideen vorzubringen, wie man denn mehr Wachstum erzeugen könne. Zuerst sprach der Keynesianer vor. Er sagte: Herr Präsident, ich bin Mathematiker. Die Lösung des Problems ist ganz einfach. Seht her, es gibt da eine Formel. Dort steht auf der einen Seite der Output malgenommen mit dem Preis der Waren und auf der anderen Seite die Geldmenge malgenommen mit der Geschwindigkeit, mit der die Taler umgesetzt werden. Soll das Wachstum steigen, also die eine Seite größer werden, so müssen wir einfach die andere erhöhen. Am besten, indem wir neues Geld in Umlauf bringen. Bildlich ausgedrückt: Wenn A das Geld nicht ausgeben will, schaffen wir neues Geld, das dann einfach stattdessen B ausgibt. Da sagte der 2. Berater, der Anhänger von Gsell: Aber woher weißt du denn, dass B das Geld dann ausgibt? B könnte es ja ebenfalls zurückhalten. Nun, sagte der Keynesianer. Dann muss zur Not eben der Staat das neue Geld ausgeben. Er leiht es sich einfach und gibt es aus. Aber dann verschuldet er sich immer weiter und ist dann möglicherweise langfristig pleite... "Langfristig sind wir alle tot", entgegnete der Keynesianer. Das lasse ich nicht gelten, nein wir müssen es anders machen. Wir zwingen die Leute einfach das Geld auszugeben, indem wir es künstlich wertloser machen, d.h. wenn jemand sein Geld nicht ausgibt, dann ist es ab einem bestimmten Datum einfach weniger Wert. Das bringt die Leute schon dazu es auszugeben. Und um bei Ihrer Formel zu bleiben. Wir erhöhen damit ebenfalls die eine Seite, aber die Geschwindigkeit, mit der das Geld umgeht. "Ja, aber ist das nicht unfair?" "Ja genauso unfair wie es dadurch zu entwerten, dass es immer mehr davon gibt. Das bestraft die, die sparen. Aber das macht ja nichts. Denn die Leute sollen es ja ruhig ausgeben". Da mischte sich der Präsident ein. "Meine Herren, bevor wir weiter streiten, sollten wir vielleicht erst noch den Liberalen anhören." "Gern", sagte der Liberale. "Nun", sagte der Präsident. Was ist? Was würden Sie tun, um die Konjunktur anzukurbeln?" "Nichts", sagte der Liberale. "Nichts? Wieso denn nichts?" "Ganz einfach: Ich sehe das so: Zunächst haben die beiden anderen Herrn die Formel offensichtlich falsch verstanden. Es handelt sich dabei um eine einfache Tautologie ohne kausalen Zusammenhang. Wenn ich die eine Seite - Geldmenge * Geschwindigkeit des Umlaufs - erhöhe, steigt zwar die andere. Aber ich kann nicht beeinflussen, ob der Output oder der Preis steigt. Wenn ich Pech habe, entwertet sich das Geld ohne dass mehr erwirtschaftet wird. Wenn die Leute ihr Geld nicht ausgeben wollen, obwohl sie könnten, dann liegt das daran, dass sie aktuell nichts Neues brauchen. Ich finde, jeder sollte selbst entscheiden, wann er wie viel ausgibt. Wir haben nicht das Recht, den Leuten da rein zu pfuschen. Sie werden schon sehen, irgendwann werden die Leute von allein wieder anfangen verstärkt zu kaufen. Dann, wenn der rechte Zeitpunkt dazu bekommen ist." Und so kam es.