Negative Realverzinsung - "Grund allen Übels?!"

  • Abgesehen von der Dollarschwäche, Hypothekenkrise, Kriegsängste und anderen negativen Faktoren für die momentane, ausgewiesene Schwäche des Papiergeldes, scheint rationalerweise die bewusste Erkennung der"negative Verzinsung" der Investitionen für die Mehrheit der Anleger, asuschlaggebend zu sein.
    Ich gehe von mir aus: Wenn ich doch "weiss", das meine Geldanlage nach einem Jahr zwischen ca 3% bis 5% definitiv an Wert verliert (Kaufkraftverlust ist auch Wertverlust, nicht nur Nominales), wie kann ich noch in Sparbuch, Festgeld, Anleihen oder anderen Zinsanlagen Geld anlegen?
    Nachfolgend Auszug aus Manager-Magazin, ein Beitrag zu den negativen Zinsen, wo sogar "in der Höhle des Löwen" auf den negativen Umstand hingewiesen wird. Das heisst das Thema ist bereits im Mainstreet-Publikationen aktuell, nicht nur in der "Sekundärliteratur"
    http://www.manager-magazin.de/…l/0,2828,515397-2,00.html


    z.B. Negative Realverzinsung


    "Eine negative Realverzinsung in anderen Assetklassen ist der einzige vernünftige Grund für ein Investment in Gold", meint Bergold. Wie viele andere Fachleute ist auch er der Ansicht, dass die künftige Entwicklung des Goldpreises vor allem vom weiteren Verlauf der Finanzkrise abhängt.


    "Dabei stellt sich allerdings nicht die Frage ob, sondern lediglich wie stark der Preis langfristig steigen wird", sagt Bergold.
    Der Grund: Ungeachtet der drohenden Inflation spricht - abgesehen von zwischenzeitlich zu erwartenden Rückschlägen etwa aufgrund von Gewinnmitnahmen - auch fundamental alles dafür, dass sich der Aufwärtstrend künftig fortsetzt.


    Also alles was an objektiven, aktuellen oder grundsätzlichen Beiträgen oder Informationen zu dem "Phänomen - Negative Verzinsung" aufzutreiben ist, können hier gepostet werden.
    Aufgrund der Vielzahl an sonstigen interessanten Threads bitte ich, philosophische oder weitschweifende Themenbeiträge in diesem Thread zu vermeiden.

  • Hallo!


    Interessanter Thread, ich sehe das genauso!


    Wichtig ist vielleicht, das man näher an die Zahlen der "wahren Inflation" herankommt, was ja hier ganz nett dargestellt wird > http://www.goldsilber.org/wahre-inflation.html


    Ich bin schon gespannt auf die Zahlen der nächsten Quartale, wobei ich denke, das die Werte auch hier recht "vorsichtig" berechnet sind und wir sicher schon höher liegen.


    Gruss


    Highfly

    zitat von nem bekannten: "wenn die banken gestürmt werden und pleite gehen sollten ist mir das egal, ich zahl eh mit ec-karte" :)

  • Hallo Highfly,
    ich habe in letzter Zeit "etliche", auch sehr objektive Beiträge gelesen, die auf diesen Missstand oder Umstand mit den negativen Zinsen hinweisen. Der vorgehängte Manager Magazin-Beitrag ist ja bereits der endgültige Beweis des Vorhandenseins diese Umstands. Die anderen gelesenen Beiträge muss ich mal nach und nach hier reinstellen. Und dann natürlich mit aktuellen Beiträgen, "füttern", weil "so ganz" scheint die Sache der Öffentlichkeit nicht einleuchtend zu sein. Und ich bin mir nicht mal sicher, ob das vom "angeborenen Grundvertrauen" der Leute an die "öffentliche Statistiken" abhängt.
    Weil diese Problem hat wahrlich nichts mit Crash, Krisen oder Bankenproblemen usw. zu tun. Es ist eher "Business as usual"

  • Auszug aus A. Hamilton v. 25.03.2005
    "Recall that real rates are simply the nominal interest rates savers can earn in the marketplace less the rate of inflation. To compare apples to apples, the real rates must be calculated using both components over the same underlying time frame. If a one-year rate of inflation is used, then a one-year “risk-free” US Treasury Bill yield must be incorporated as well to keep the calculation congruent and accurate.


    With 1y T-Bills now yielding around 3.5%, and CPI inflation running 3.0% over the past year, real interest rates are now actually modestly positive for the first time since 2002!
    Since negative real interest rates are one of the most bullish monetary environments possible for gold....."
    Aktuell 1-year T-Bills 4,3% vs. 2% "core-inflation(Kerninflation)" und "berichtigter Inflation ca. 6,5 %
    siehe: http://www.nowandfutures.com/cpi_lie.html


    d.h US-wahre Zinsen = 6,5 %, wahre US-inflation - 2 %,1 Jahres US-Anleihen = 4,5% Negative US-Zinsen

  • aus: http://www.akademie.de/private…-verzinsung-vorsorge.html
    "Wer beim Tagesgeld 2007 beispielsweise für 1.000 Euro Guthaben 3 % Zinsen pro Jahr erhält, erhält nominell 30 Euro Zinsen. Um reale Kaufkraft in Euro zu erhalten, muss man hier zunächst für's Jahr mindestens 2 % Inflation abziehen. Das wird etwa die Zahl der "amtlichen" Teuerungsstatistik 2007 werden und nicht die viel höhere "gefühlte" Preissteigerung, die uns immer wieder ausgeredet werden soll. (Schon Churchill sagte: "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.") Nehmen wir aber trotzdem die offizielle Teuerungsrate - dann bleiben im Beispiel real nur noch 1 % Zinsen.
    Wie kommt die Null-Verzinsung zustande?


    Der Abzug von 2 % Inflation bedeutet, dass die 1.000 Euro Guthaben 20 Euro weniger wert sind. Von den 30 Euro Zinsen bleiben real also nur 10 Euro an realer Wertsteigerung übrig!


    Nun schlägt aber auch noch die Steuer zu! Derzeit zahlen Sie nach einem Steuerfreibetrag von 801 Euro pro Jahr 30 % Steuern auf die Zinsen als Kapitalerträge. Die werden natürlich von den 30 Euro Zinserträgen zu 3 % Zinsen - also inklusive Inflation - berechnet. Und nicht von den 10 Euro Zinsertrag, die tatsächlich real entstanden sind. Ergebnis: Sie müssen jetzt noch 9 Euro Kapitalertragssteuern zahlen. Von 1.000 Euro Tagesgeld zu 3 % Zinsen bleiben im Beispiel (nach dem gerade in diesem Jahr halbierten (!) Steuerfreibetrag für Kapitalerträge) also nicht 30 Euro Zinsen, sondern gerade mal ein dreißigstel, nämlich 0,1% Zinsen übrig! Ein Euro Gewinn pro Jahr für 1.000 angelegte Euro.


    Und das alles gerechnet gemäß ungefühlter Inflationsrate der "amtlichen Statistik".
    Man liegt hier also mit unserer Annahme von null Prozent Realverzinsung nicht ganz falsch und auf jeden Fall richtiger, als mit den angeblichen 3 % Zinsen."


    Bei 3-4 % höherer echter Inflation pro Jahr, (5-6% gegenüber der offiziellen 2%) der den persönlichen Kaufkraftverlust miteinrechnet, sind wir z.Z. bei 3-4 % hoher "negativen Verzinsung, d.h. man zahlt effektiv eine Prämie, um der Bank die Summen "leihen zu dürfen".
    Der Freiburger Statistiker Hans Wolfgang Brachinger etwa bezifferte die "gefühlte Inflation" bereits im August 3007 auf 5,2 Prozent.


    Ich gebe zu, es hört sich schräg" an, aber bei einer Überprüfung auch anderer Quellen, kommt man zu einem ähnlichen Ergebnis.

  • Gähn...


    Und nun? (Hab Deinen Beitrag ehrlich gesagt nicht gelesen. Waren mir zu viele Zahlen dabei und der Beitrag ist mir zu "kopflastig". Ich handle aus dem Bauch heraus (und manchmal von etwas tiefer :D ).


    Entspannt Euch mal alle schön. Und wahrlich ich sage Euch: Es geht unaufhaltsam aufwärts mit den edlen Metallen. In diesem Sinne: Gute Nacht für heute. :O

  • Nun spinnen wir mal weiter, es beginnt das Jahr 2009 und 25% werden ab sofort sofort abgezogen (zu den 25% kommen noch Kirche und Soli hinzu, also insgesamt 27,3% (bzw. 26,4% ohne Kirche))


    1000€ werden angelegt, 2% Inflation, 3% Zinsen.


    Am 1.4.09 bekommt man auf 1000€ 7,48€ Zinsen, 27,3% werden abgezogen -> 1005,44€
    Inflation nimmt 4,99€ von den 1000€ weg, bleiben 0,45€ Gewinn
    ...
    usw.


    Abgeltungs-Formel (es fehlt ein Tag)
    1000 * ( 1+ ((3/100*91/365)*0,727 + (-2/100 * 91/365) ) )^t
    Es bleiben 1001,80€ nach 4 Quartalen netto(???) über.


    Mit der jetzigen Regelung, vor Steuern:
    1000*(1 + 91/365 * (3-2)/100 )^4 = 1010,01€
    Nach Golden Earring bleiben derzeit 1001,01€ über nach Steuern.


    => Abgeltungssteuermodell besser


    Bei 5,2% gefühlter Inflation käme heraus:
    jetzt: 978,24€
    ab 2009: 970,23€


    => Abgeltung schlechter


    ==> Bei negativer Realverzinsung "skaliert" das Modell Abgeltung offenbar schlechter

  • Hallo bulla,
    jetzt sehe ich es auch, was im ersten Augenblick mit der Abgeltungssteuer wie eine Vereinfachung der Kapitalbesteuerung aussieht, entpuppt sich nach genauerer Nachrechnung als eine weitere, tiefere Finanzierungsquelle, sprich höhere Einnahmen.
    D.h. solange die Inflationsraten kleiner ausgewiesen werden, haben die relativ niedrigen Guthaben- oder Anleihenzinsen weiter Bestand. Das das für den staatlichen Schuldendienst auch positiv ist ,versteht sich von selbst.

  • Apropos Zahlen, die die Regierung veröffentlicht,
    aus Goldseiten, http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=5750


    "Zahlen lügen nicht?
    Und jetzt gibt es gute Nachrichten, liebe Leser. Die amerikanische Wirtschaft wächst mit 3,9% im dritten Quartal. Zahlen lügen doch nicht, oder?


    Pah! Zahlen sind die größten Lügner auf dem Planeten.


    Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie die Welt von Zahlen übernommen wurde? Wir leben mit ihnen tagtäglich. Sie scheinen so präzis... so zuversichtlich... so selbstsicher. Die amerikanische Wirtschaft ist nicht "das kleinste bisschen2 gestiegen. Sie hat nicht "leicht" expandiert. Sie ist nicht nur "irgendwie größer" als im Vorjahr. Und sie wächst nicht einmal um 3% oder 4%. Sie wächst um 3,9%.


    Je älter ich werde, desto verdächtiger werden mir diese Zahlen.


    Heute kennt jeder seine PIN-Nummern, seine Telefonnummer, oft auch seine Faxnummer, seinen Cholesterinwert, seine Sozialversicherungsnummer, seine Hausnummer, seine Postleitzahl... Ziffern, Ziffern und noch mehr Ziffern. Er weiß vermutlich auch, um wie viel sein Portfolio im vergangenen Jahr gestiegen ist... ganz zu schweigen von den wichtigsten Zahlen der Allgemeinbildung - wie viele Staaten gibt es in den Vereinigten Staaten, wie viele Mitglieder im Kongress, bei welcher Temperatur kocht Wasser und was ist die Geschwindigkeit von Licht... wie oft kann man in Georgia einen Strafzettel bekommen, ehe man den Führerschein abgeben muss.... und so weiter.


    Einige dieser Zahlen sind sinnvoll. Viele sind leerer Betrug.


    Was bedeutet es, wenn die Regierungsvertreter uns die Zahlen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt geben? Nun, es bedeutet, dass die Wirtschaft expandiert... wächst... und größer wird. Oh.... und was bedeutet das?


    Ich möchte mich bei den Lesern entschuldigen, die schon lange unter diesem Newsletter leiden, aber ich will ein bekanntes Beispiel dafür bringen. Wenn ich meinen eigenen Rasen mähe, dann bleibt das Bruttoinlandsprodukt unverändert. Wenn ich einen Dienstleister dafür in Anspruch nehme, dann ist das Ergebnis exakt das gleiche: Das Gras ist gemäht. Der einzige Unterschied ist der Betrag des Geldes - eine Zahl – seinen Ort gewechselt hat. Von meiner Tasche in die Tasche eines anderen. Die Welt hat deswegen nicht mehr Güter oder Dienstleistungen. Die Welt ist unverändert. Was bedeutet das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt also wirklich? Und wie kann eine präzise Zahl wie +3,9% jemals darauf hoffen, beschreiben zu können, was wirklich passiert?


    Um die Sache noch schlimmer zu machen, werden die Zahlen von den Regierungsstatistikern - und auch von denen der Unternehmen - normalerweise in die Form gewalkt, die sie haben wollen.
    Die Zahlen werden gedrückt, geschlagen, gehämmert und verfälscht. Wenn die Foltersitzung vorüber ist, dann sind sie bereit, alles zuzugeben.
    Und so bekommen wir einen Verbraucherpreisindex von nur 3%... obwohl alle wissen, dass die Preise deutlich schneller steigen.
    © Bill Bonner
    Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Daily Observer"


    Auch sehr informativ und mit "Wecksignal" das Buch von dem Autor: Das Schuldenimperium (Original - Empire of Debt: The Rise of an Epic Financial Crisis, v. B. Bonner und Addison Wiggin) Nur zu empfehlen!


    Die negative Verzinsung ergibt sich halt zwangsläufig aus den "geschönten" Zahlen der Regierungsstellen. Und fallender Dollar mit steigenden Goldpreisen sind nur die logische Konsequenz, die im Moment erst von einer Minderheit ernst genommen wird.

  • aus http://www.impulse.de/tools/meldungen/homepage/793379.html#


    Frankfurt/Main (dpa) - Die Angst vor der Inflation ist zurück. In den vergangenen Wochen haben Preissprünge bei Milch, Butter, Brötchen und Benzin das lange vergessene Thema wieder ins Gespräch gebracht.


    Selbst Bundesbank-Präsident Axel Weber zeigt sich besorgt über einen Inflationsschub. Tatsächlich war die Teuerungsrate in Deutschland mit 2,4 Prozent im September und Oktober so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr und könnte bis Jahresende weiter klettern.


    Die sogenannte «gefühlte Inflation» wird von Experten sogar mindestens doppelt so hoch geschätzt.


    Doch von einem Preisanstieg auf breiter Front kann keine Rede sein. Bereits 2008 erwarten die meisten Ökonomen, dass die Inflation wieder unter die kritische Marke von zwei Prozent sinkt und warnen vor Panik.


    ...«Zwischen der offiziellen Inflation und der wahrgenommen Inflation öffnet sich eine große Schere.» Brachinger hat einen Index der «gefühlten Inflation» entwickelt. Darin gewichtet er die Produkte des Warenkorbs nach ihrer Kaufhäufigkeit - und nicht wie das Statistische Bundesamt mit ihrem Anteil an den Gesamtausgaben eines Haushaltes.
    Nach diesem Index betrug die gefühlte Inflation im Oktober 5,8 Prozent - gegenüber 2,4 Prozent des offiziellen Werts.



    Also, die Bundesbank ist zwar besorgt, aber...von einem Preisanstieg auf breiter Front kann keine Rede sein. Und .."das Problem" liegt vor allem in der Psyche der Konsumenten begründet!? Man gibt sich soviel Mühe die Inflationszahlen offiziell um 2% auszuweisen, aber Niemand glaubt einem. Warum nur?

  • aus http://www.fondscheck.de/artik…sen-Branchen-1647899.html
    09.11.2007 - 13:07:08 Uhr
    Rohstoff-Insider
    "Unter technischen Aspekten präsentiere sich das Edelmetall in einer äußerst robusten Verfassung. Trotz der zurückliegenden Hausse sei von einem Überhitzen des Marktes noch keine Spur.
    Ganz im Gegenteil: Mit dem Überwinden der 800 USD-Marke sei eine psychologisch wichtige Marke zuletzt geknackt worden. Daraus sei neue Dynamik entstanden].
    Einen signifikanten Rückfall unter diese Marke würden die Experten in den kommenden Wochen nicht erwarten! Sicherlich erscheinen 1.000 USD als Kursziel bis zum Jahresende auf den ersten Blick ambitioniert, doch sollte sich das Gemenge aus geopolitischen und finanzpolitischen Unsicherheiten weiter verschärfen, sei davon auszugehen, dass Gold weiter gesucht bleibe.


    Sowohl für technisch als auch für fundamental orientierte Anleger führe derzeit kein Weg an ein Engagement im Gold vorbei. (09.11.2007/ac/a/m) "


    Also fundamental sind wir noch auf der richtigen Seite. Ist schon beruhigend! Schon aufgrund des sehr steilen EM-Anstiegs der letzten Tage.
    Aber solange die negative Verzinsung und die Inflationssorgen anhalten, werden wohl immer mehr Leute verunsichert sein und Edelmetalle kaufen, anstatt das Geld zur Bank zu tragen, um die Eigenkapitalquote der Banken zu unterstützen.

  • Die "negative Realverzinsung" bringt es auch m.E. auf den Punkt. Wenn ich bei der Anlage in Geld (bzw. Geldähnlichem) "(in Kaufkraft) miese mache" - dann wähle ich eine Anlage die wenigstens pari performt. Also Gold.


    Dass wir dies heute so erleben sagt aber noch was anderes Interessantes: Es sagt dass die Erwartungen in andere Anlagen (Immobilien/Aktien) nichtmehr als attraktive Alternativen angesehen werden - also wohl ausgereizt sind.

  • Aktuelles zu "Negativen Zinsen"
    aus http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=5769
    Wer die Edelmetall- & Rohstoffmesse am 2./3. November in München besucht hat, dürfte einige Male ein triftiges Argument gehört haben, das vor allem für Gold spricht:


    "Die Realzinsen (Nominalzinsen abzüglich Inflationsraten) sind - je nach Währung und Zinsniveau - entweder schon im Minus oder drohen dahin zu kippen.
    Legt man die echten statt der offiziell nach unten manipulierten Inflationsraten zugrunde, dürfte dieser Zustand ohnehin fast überall erreicht sein.


    Ein weiteres, möglicherweise noch stärkeres Argument kam vor allem von Markus Bachmann, Manager beim erfolgreichen Edelmetallfonds von Craton Capital: Institutionelle Anleger, die Pensionsgelder verwalten, mussten drei Jahre ETF-Erfolgsgeschichte abwarten, bevor sie in ETF investieren durften. Da die Drei-Jahre-Frist in Bezug auf die großen ETF inzwischen abgelaufen ist, kommt es auf dem Umweg über diese zu zusätzlich zu erheblicher Goldnachfrage."


    Solange die Situation mit den negativen Zinsen anhält, ist ein aktueller Goldpreisrückgang fundamental von untergeordneter Bedeutung. (Siehe heute) Als Langfristanleger kann man das Ganze beruhigt als technische Reaktion ad acta legen.

  • Nochmal zur Mutmachung bezüglich der weiterhin positiven fundamentalen Lage bei Gold und Silber: von Altmeister Bill Bonner


    Gold Bull Market Just Beginning as Gold Price Surges Towards $2,000
    Posted by Bill Bonner on Nov 8th, 2007


    Should you do like Jim Rogers and sell your house in order to buy yuan? Or sell all your dollar investments in order to buy the euro…or gold?


    Well, maybe…


    Our guess is that the dollar has further to go…down. And gold has further to go…up. “Unless there’s some new Paul Volcker waiting in the wings,” said old friend Marty Weiss over dinner last night, “it’s hard to see what could save the dollar.”


    “Is there some new Paul Volcker warming up somewhere?” we asked rhetorically.
    “No…”


    Volcker saved the US dollar in the early ’80s…by putting up interest rates and tightening credit. He barely got away with it then. Now, it would be impossible. Even with the Fed’s current ‘open bar’ policy, a lot of people are drying out, sobering up, and getting cranky.


    Also solange ein neuer Paul Volcker nicht in Sichtweite ist, bzw. Bernanke nochin Amt und Würden ist, wird der Dollar sich weiter abschwächen und Investitionen in Edelmetalle andauern bei weiter fallenden Zinsen.


    Gold - zwangsläufig favorisiert in Ermangelung alternativer Anlageformen.

  • 12.11.2007 18:46
    Sinkendes Handelsbilanzdefizit und steigender Dollar
    von Jochen Steffens


    Sehen Sie, es geht schon los: Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich auf 56,5 Milliarden Dollar verringert. Das ist der niedrigste Stand seit zwei Jahren! Und wen wundert es, der Grund war: höhere Exporte (!), die sogar die höheren Importzahlen durch die gestiegenen Ölpreise kompensierten.
    Und tatsächlich beendete mit Veröffentlichung der Zahlen der Dollar gegenüber dem Euro zumindest erst einmal kurzfristig seine Talfahrt. Das ist genau das, was ich im Vorfeld beschrieben hatte.


    Die Handelsbilanz berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen Importen und Exporten.


    Nun stellen Sie sich einfach vor, der Ölpreis würde jetzt sinken, während der Dollar einigermaßen konstant bleibt und es würde nicht mehr Öl importiert. Das hätte bei gleichbleibenden Exporten sofort zur Folge, dass sich das Handelsbilanzdefizit in den USA dramatisch verringern würde. Das Problem ist nur, Börse ist nicht statisch, da alles miteinander zusammenhängt.


    Handelsbilanzdefizit wirkt sich stützend auf den Dollar aus
    Wie man sieht, hat das gesunkene Handelsbilanzdefizit der USA den Dollar schon etwas gestützt. Das heißt, wenn das Handelsbilanzdefizit weiter sinken würde, könnte sich der Abwärtstrend des Dollars umkehren, und prompt hätten wir einen anhaltend steigenden Dollar. Doch so einfach ist das nicht:


    Sinkender Ölpreis = höhere Importe
    Ein steigender Dollar würde natürlich sofort auch den Ölpreis in Dollar sinken lassen. Ein sinkender Ölpreis führt aber dazu, dass sofort größere Ölkäufe getätigt würden, um die US-Lager wieder aufzufüllen. Das wiederum führt dazu, dass die Importe zunehmen, so dass der Währungseffekt überkompensiert würde. Steigende Importe würden sich jedoch wiederum belastend auf das US-Handelsbilanzdefizit auswirken.


    Gleichzeitig würde auf der anderen Seite ein stärkerer Dollar sofort den US-Export belasten, mit der Folge, dass die Exporte zurückgehen.


    Beides hätte dann wieder ein ansteigendes Handelsbilanzdefizit zur Folge.


    Vom Kleinen zum Großen
    Hiermit habe ich jedoch nur die kurzfristigen kleinen Amplituden beschrieben - die Faktoren, die sich direkt selbst und gegenseitig beeinflussen. Daneben gibt es aber auch noch die langsameren und größeren Zyklen. Der Dollar fällt bereits seit Jahren. Das bedeutet, die Exporte aus den USA werden bereits seit langer Zeit „unterstützt“. Das müssen sie auch, denn die Konkurrenz der globalen Weltwirtschaft ist groß.


    USA macht China Konkurrenz?
    Man könnte sozusagen vereinfacht sagen: Der Dollar muss fallen, damit die USA auf dem globalisierten Weltmarkt konkurrenzfähig wird. Wenn der Dollar fällt, zahlen die US-Unternehmen ihren Mitarbeitern immer weniger an „realen“ Wert (selbst wenn Löhne in Dollar steigen).


    Auf der anderen Seite müssen die Emerging Markets ihren Arbeitnehmern immer mehr Geld zahlen, da dort der Lebensstandard steigt.


    Es wird also irgendwann einen Punkt geben, an dem der fallende Dollar und die entsprechenden Anpassungen in der US-Wirtschaft (Löhne, Inflation, etc) dazu führen, dass sich die Wettbewerbsvorteile der Emerging Market (insb. China) deutlich verringern.


    Dieser Effekt wird besonders dann verstärkt, wenn die Transportkosten zulegen. Und durch den extrem hohen Ölpreis ist das natürlich gerade für Waren, die per Schiff transportiert werden, der Fall.


    Positiver Effekt
    Also, der fallende Dollar macht die Exportwirtschaft der USA letzten Endes wettbewerbsfähiger. Er führt dazu, dass die Arbeitskosten in den USA real sinken, weil sich die US-Arbeitnehmer weniger von den verdienten Dollar kaufen können (Schade, hier wäre ein Vergleichsdiagramm US-Arbeitskraft / Unze Gold oder je Barrel Öl höchst interessant, hierzu habe ich aber keine Daten gefunden).


    Zudem ist Inflation immer eine reale Enteignung der Gläubiger. Der fallende Dollar hat auch noch den positiven Effekt, dass die Schuldenlast in den USA „real“ abnimmt.


    Doch es gibt nicht nur Positives
    Leider beinhaltet die Entwertung einer Währung immer auch hohe Risiken. Natürlich werden Menschen und Notenbanken den USA nur noch sehr ungern oder zu hohen Zinsen Geld leihen wollen. Das erhöht die Refinanzierungskosten. Bei der hohen Schuldenlast der USA sind steigende Zinsen eine große Gefahr für den Haushalt der USA.


    Das andere Problem ist, dass die USA als Investitionsraum an Bedeutung verliert. Aktuell erleben wir die Folge dieser Entwicklung in Europa. Während die amerikanischen Indizes massiv einbrechen, halten sich hier die Kurse vergleichsweise stabil. Das hat damit zu tun, dass die internationalen Anleger aus dem Dollar in den sicheren Euroraum fliehen. Hier sind sie vor der Dollarinflation geschützt und können eventuell noch Währungsgewinne mitnehmen.


    Wenn aber in den USA die Investoren und Spekulanten wegbleiben, führt das zu fallenden Kursen, die wiederum zu einer schwächeren Wirtschaft führen können.


    So zeigen sich aktuell sowohl die positiven, aber auch die negativen Auswirkungen der Dollarentwertung.


    Ein bisschen Inflation unterstützt die Wirtschaft, zuviel davon zerstört sie.
    Aus diesem Grund glaube ich eben nicht, dass noch viel Platz für Zinssenkungen in den USA ist und offenbar hat der Markt das nun langsam auch realisiert. Was aber passiert, wenn die Kurse in den USA weiter so dramatisch einbrechen...



    Also bis auf den letzten Absatz bezüglich...nicht viel Platz für weitere Zinssenkungen?, zeigt Steffens solide Zusammenhänge auf. Nur bei subjektiven Folgerungen, beugt er sich etwas zu weit vor, ohne eindeutigen Tatbestand zu zeigen. Schon seine Aussage.... internationale Investoren fliehen aus dem Dollar, zeigt ,das eine weitere Zinssenkung fast schon Pflicht ist, da sonst das " Kartenhaus" sonst zusammenfällt.

  • aus http://www.goldseiten.de/conte….php?storyid=5800&seite=1
    ........Heute tut Benjamin S. Bernanke das gleiche; er weiß, welches Erbe er von Greenspan angetreten hat. Ja, die offiziell mitgeteilte Inflation in den USA ist im Griff, aber leider nur die statistisch geschönte, die Wirklichkeit draußen ist ungleich brutaler.
    Statistiker, mit denen ich in den USA korrespondiere, schätzen den realen Preisanstieg und den realen Kaufkraftverlust zwischen 8 und 10%.
    Das ist der Unterschied zwischen der statistisch gewünschten und der (im Geldbeutel) gespürten wirklichen Inflation. Und solange die Vernichtung der überschüssigen Liquidität nicht größer ist als die von den Notenbanken zur Verfügung gestellte neue Liquidität (zum Ausbieten der total überschuldeten Finanzindustrie) wird diese Inflation auch anhalten, denn zuviel Geld "jagt" zu wenig Leistungen. Das nennt man Inflation.


    Übrigens: Wegen der "überflüssigen Kosten" (so die US-Regierungskommentare als Argument für das Einstellen der Veröffentlichung der M-3-Werte) der Ermittlung der monatlichen M-3-Zahlen (man nannte mir Kosten von p.a. 300.000 US$) wurde diese wichtige Statistik eingestellt.
    Ist doch klar, die US-Regierung wollte ihren Bürgern nicht das Thermometer liefern, von dem dann jeder Bürger hätte monatlich leicht ablesen können, wieviel inflationsfördernde Liquidität die FED monatlich zur Rettung der Finanzindustrie geschaffen hat.
    Die Kosten dieser wichtigen Statistik entsprechen nach meinen Kenntnissen dem Preis eines halben Cruise-Missile-Projektils, das die USA so nachhaltig im Irak eingesetzt und damit den Krieg innerhalb eines Monat erfolgreich abgeschlossen hatten.


    Mr. Bernanke darf die realen Werte nicht nennen, sonst müsste er so wie Paul Volcker ab dem Jahre 1980 in gleicher Lage die Zinsen drastisch erhöhen. Was das bei der aufgeblähten US-Schuldenwirtschaft bedeutet, muss ich nicht erklären. Die Kartenhäuser der US-Finanzindustrie (und auch bei uns) würden nach dem Dominostein-Prinzip kollabieren. Also wird solange es geht, die reale Inflation schöngeredet, wird eine Unmenge an neuem Geld in die Märkte gepumpt, um die maroden Finanzinstitute am Tropf zu halten und die überflüssige Liquidität fließt in die vielen Assetklassen, solange bis das süße unmündige Kind vor dem Publikum ausruft, "aber der Kaiser hat ja gar nichts an".
    Mein Rat: Stellen Sie sich auf diesen Moment ein.



    Also, die Ausführungen können ohne Kommentar stehen gelassen werden!
    Auch wenn es langweilig wird. Die Mehrheit der Öffentlichkeit scheinen sich an diesen Tatsachen nicht zu stören. Sonst würden die meisten ihr Geld nicht zu den angebotenen Zinsen anlegen, und dann auf "Geldvermehrung" hoffen

  • Zitat

    Original von Goldbuster1-4
    ...
    Es darf aber nicht zur vollständigen Plünderung der Aktienmärkte kommen, denn es gibt Firmen die das Anlagekapital durchaus brauchen.


    1) kommt es nicht dazu - weil die (meisten) Firmen auch einen konkreten Wert darstellen. Zur Disposition steht im Grunde nur die Kursphantasie, welche die Anleger in den Preis der Aktien hineinphantasiert haben.


    2) Ausser bei der Emission bzw. Kapitalerhöhungen (und auch Beteiligungsgesellschaften einmal ausgeklammert) bekommen die Unternehmen kein Kapital aus den Aktienmärkten.

  • Ich denke zürückgehende Börsenkurse werden keine Deflation verursachen. Sogar zürückgehende oder auf Normalität wiederkehrende Geldmengen werden keine Deflation verursachen. Deflation setzt hauptsächlich eine zürückgehende Konjunktur und Wirtschaftsrezession voraus. Wenn Deflationsgefahren aufsteigen, würden die Zinssenkungen der Notenbanken anstehen. In Europa sind wir noch weit davon entfernt. Also z.Z. ohne grossen Alternativen zur Goldanlage

  • Zitat

    Original von Ritterwacht
    1) kommt es nicht dazu - weil die (meisten) Firmen auch einen konkreten Wert darstellen. Zur Disposition steht im Grunde nur die Kursphantasie, welche die Anleger in den Preis der Aktien hineinphantasiert haben.


    wie groß ist diese denn? was ist phantasie und was ist der 'konkrete wert'? der buchwert? der kann aber bei allgemeinem preisrückgang ebenfalls stark zurückgehen. was nicht zurückgehen kann ist der cashbestand, der würde eher steigen im wert ;) aber bis dieser erreicht ist könnten so einige aktien um mehr als 90% fallen.

  • Auch nicht uninteressant:
    aus http://www.be24.at/blog/entry/11191


    China: Inflation und Exporte eingedämmt
    Die Gestern in China veröffentlichte Inflation lag mit 6,5 % nur 0,2 % über den Erwartungen. Trotz des leichten Anstiegs ist es China gelungen die Inflation auf diesem Niveau nun schon das dritte Monat zu stabilisieren.
    Auch bei den Exporten hat China dem Druck von EU und USA nachgegeben und seine Handelsbilanz stabilisiert. Mit einem Überschuss von 27,1 Mrd. USD lag es deutlich unter den Erwartungen.


    Inflation bei 6,5% stabilisiert? Hä? Sind die Kommentatoren jetzt völlig durchgeknallt oder habe ich was verpasst? Die erwarteten 6,3%, wären in Ordnung gewesen?
    Achso, nur zur Info: wir reden von "offiziellen, geschönten" Zahlen! Der Anzahl der in Frage kommenden "Warenkorbszusammenstellungen" sind in China "naturgemäss" noch zahlreicher als in Europa.:-)

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