• @ Prozentrechner
    bin auch auf der suche (aber nicht nur pennystocks)
    aber es freut mich immer wenn ich eine volatile 0,20 oder sowas finde...
    hab bestimmt mehrere, aber müsste suchen...
    aber leider hab ich keine in Toronto & Vancouver gesehen, die unter 0,1 notieren... und analysiere nur diese Börsen zZ
    hier sind 2 die ich grad gesehen hab auf meiner 400er-Liste

  • Eine nette Aktie die wie eine Option reagiert ist Bougainville.
    Die Mine ist seit circa 1987 geschlossen. Wurde an Rio Tinto angegeben( glaube durch Fusion mit CRA).
    Bougainville ist die 2. größte Kupfertagebaumine. Wenn die Rohstoffe weiter steigen wird sicher eine Übereinkunft mit der Autonomen Regierung gefunden werden.
    Bougainville wurde von CRA und Papua Neuginea ausgeplündert. Die Bewohner der Insel wehrten sich und so kam es zum Bürgerkrieg. Dieser ist nun beendet.
    Mehr jetzt von der Zürcher:


    Die Sehnsucht der Papua nach Freiheit


    Friedensabkommen für Bougainville
    Erste Etappe zur Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea?


    In Port Moresby haben am Freitag die bewaffneten Fraktionen und der Minister für die Angelegenheiten Bougainvilles ein Friedensabkommen für die sezessionistische Insel unterzeichnet. Zuvor waren die Entwaffnung der Rebellen und der Rückzug der Armee vereinbart worden. Ob eine Sezession Bougainvilles von Papua-Neuguinea abgewendet werden kann, wird in einem Referendum entschieden. Davor ist eine langePhase der Autonomie vorgesehen. Noch muss das Parlament in Port Moresby der dafür notwendigen Verfassungsänderung zustimmen.


    O. I. Arawa, Ende Mai


    Nicht einmal die wahnwitzige Verzweiflungstat der Regierung Papua-Neuguineas, 1997 eine britisch-südafrikanische Söldnertruppe der FirmaSandline International anzuheuern, hatte im blutigsten Waffengang im Südpazifik seit dem Zweiten Weltkrieg eine militärische Lösung bewirkt.Der Sezessionskrieg auf Bougainville hat seit seinem Ausbruch 1988 bisher rund 15 000 Todesopfer gefordert. Seit vor vier Jahren ein Waffenstillstand zustande gekommen war, wurde hartnäckig um ein endgültiges Friedensabkommen gefeilscht, dem die wichtigsten Parteien am 1. Juninun zugestimmt haben, vorbehältlich der Genehmigung durch das Kabinett Sir Mekere Morautasund einer Verfassungsänderung durch das Parlament. Der Durchbruch wurde Anfang Mai miteinem Abkommen zur Entwaffnung der Bürgerkriegsparteien eingeleitet.
    Grosse Hoffnungen


    Die unbezwungenen Sezessionisten der Bougainville Revolutionary Army (BRA) hatten sich stets geweigert, ihre Waffen abzuliefern, solange die Papua New Guinea Defence Forces (PNGDF) noch auf der Insel stationiert beziehungsweise deren einheimische Hilfstruppen, die Bougainville Resistance Forces (BRF), nicht mit gutem Beispiel vorangegangen waren. Nachdem sich die Armee im Mai zum schrittweisen Abzug bereit erklärt hatte, willigten auch die Rebellen und Milizionäre in die Entwaffnung ein.


    In Bougainville könnte eine der erfolgreichsten Friedensstiftungen der Nachkriegszeit zustande kommen, wie der von Australien den Parteien zur Verfügung gestellte Rechtsberater, Ian Prentice, unmittelbar nach der Unterzeichnung des Abkommens zur Entwaffnung es überschwänglich ausdrückte. Der Kommandant der BRA, Ishmael Toroama, relativierte damals aber sogleich: «Die Waffen gehören nicht der Organisation. Jeder Kämpfer hat sie sich selber angeeignet. Manche haben zehn Jahre mit ihnen geschlafen und lieben sie mehr als ihre Frau.»


    Dem Papier nach müssten die rund 2500 bis 3000 Kämpfer von BRA und BRF ihre Gewehre den eigenen Kommandanten abgeben, die sie selber verwalten, bis die Regierungssoldaten aus ihren jeweiligen Rayons abgezogen sind. Dann muss das Parlament in Port Moresby mit Zweidrittelmehrheit die Verfassung so ändern, dassüber ein Autonomiestatut für Bougainville abgestimmt werden kann, das auch ein Referendum über vollständige Unabhängigkeit im Zeitraum der Jahre 2011 bis 2016 vorsieht. Erst nach dieser Verfassungsänderung sollen die abgelieferten Waffen unter Uno-Aufsicht geraten.
    Ein wichtiger Abwesender


    Über allen bisherigen Verhandlungen lastet die grosse Hypothek, dass sich der «Vater» der Rebellion auf Bougainville, Francis Ona, nie daran beteiligt hat. Ona gehört zum Klan der Landbesitzer, welche 1988 gegen die Kupfermine von Panguna aufbegehrt hatten. Innerhalb weniger Monate hatte er die Schliessung der damals weltgrössten Tagebaumine erzwungen. 1990 mussten die PNGDF die Insel räumen, und Ona deklarierte unilateral die Unabhängigkeit Bougainvilles. Allerdings fassten 1992 die Regierungssoldaten wieder Fuss, und der Krieg nahmseine hässlichsten Formen an. Im ethnisch keineswegs einheitlichen Bougainville war es für PortMoresby leicht, Gegner Onas mit Waffen auszustatten. Unter dem Banner der Resistance Forceskam es in der Folge zu besonderen Grausamkeiten.


    Ona hält weiterhin die Region von Panguna fest unter seiner Kontrolle und nennt seine Truppe nun Verteidigungskräfte des heiligen Landes (Mekamui Defence Force). Als lokaler Potentat, hier Bigman geheissen, herrscht er über Land und Leute und setzt seine rigiden Vorstellungen eines autochthonen Regimes in die Tat um. Jegliche humanitäre Hilfe lehnt er ab. Als an Weihnachten ein medizinisches Team zur Impfung der Kinder gegen Masern und Polio angefahren kam, wurde das Fahrzeug demoliert. Zu verhandeln gibt es in der Sicht des strenggläubigen Christen Ona nichts - den Krieg habe er ja 1990 bereits gewonnen. Auf der anderen Seite scheint kaum einPolitiker in Port Moresby sich eine Sezession vorstellen zu können. Die grosse Bedeutung Bougainvilles liegt für sie in der Panguna-Mine. Während des 17-jährigen Betriebs hatte das riesige Bergwerk 3 Millionen Tonnen Kupfer erzeugt, 306 Tonnen Gold und 784 Tonnen Silber. Dies entsprach 44 Prozent der Gesamtexporte Papua- Neuguineas in jener Periode. Anfang Mai hat nun Bougainville Copper Limited (BCL) den endgültigen Rückzug von der Insel bekannt gegeben.
    Verschwiegene Berater


    Eine verschwiegene Gruppe, die sich nur «the team» nennt und aus sieben Personen bestehen soll, umgibt Ona. William Nakin und Michael Poposan, zwei Geschäftsleute in Buka, gehören zu diesem Kreis. Poposan sagt kategorisch: «Wir denken nicht daran, die Panguna-Mine je wieder zu öffnen. Als wir den Kampf begannen, gab es nur eine Mine in Papua-Neuguinea, heute sind es fünfzehn, und das Land ist ärmer denn je. Wir brauchen die Mine nicht. Wir lebten früher in Harmonie. Der Chief war für alles verantwortlich. Unsere Frauen, der Fokus unserer Gesellschaft, wurden aus ihrer Struktur herausgerissen.» Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Gruppe von Ona keinen Gefallen daran findet, dass es vor allem die Frauen von Bougainville waren, die ein Ende des Krieges verlangten. Seltsamerweise waren oder sind die beiden Gesprächspartner Aktionäre der Goldmine von Lihir, einer Nachbarinsel. Onas Gruppe hat in den USA eine Sammelklage gegen Rio Tinto eingereicht, die Muttergesellschaft von Bougainville Copper Limited.


    Australien hat als treibende Kraft hinter BCL (die Mine hatte 1972 den Betrieb aufgenommen, als Australien noch Kolonialmacht war) und als Militärschutzmacht Port Moresbys in Bougainville eine zweifelhafte Rolle gespielt. Heute nimmt Australien wieder eine führende Rolle ein, allerdings als friedensstiftende Macht. Das Land kommandiert und finanziert die Peace Monitoring Group (PMG), die aus rund 200 unbewaffneten Soldaten, Polizisten und Beratern besteht.Zum Mandat gehört die Überwachung des Waffenstillstandes. Vier Helikopter sind für die Verhandlungsparteien im Einsatz. Die ehemaligeKolonialmacht lässt sich die PMG rund 20 Millionen australische Dollar (rund 20 MillionenFranken) im Jahr kosten. Ausserdem pumpt Australien am meisten Hilfsgelder in den Wiederaufbau der völlig ausgebluteten Infrastruktur Bougainvilles.
    Gemischte Gefühle gegenüber Australien


    Joseph Kabui, der politische Führer der verhandlungsbereiten BRA, der sich wie Francis OnaPräsident nennt, bringt Australien gemischte Gefühle entgegen. Ohne Australien hätte es diesen Krieg nicht gegeben, meint er, anerkennt aber auch, dass ohne Australien auch der Friedensprozess nicht zustande gekommen wäre. Er nennt Australien «unseren grossen Bruder im Pazifik. Wir müssen schauen, dass Australien nicht noch einmal dieselben Fehler macht.» Ein Fehler wäre es laut Kabui, auf die Wiedereröffnung Pangunas hinzuarbeiten. Das grosse Problem der Insel sei die innere Einigkeit, sagt Kabui, früher mehrfacher Minister in Port Moresby und heute Chefdes breit gefächerten Bougainville People's Congress. «Wir alle haben ein Ziel: die Unabhängigkeit von Bougainville.» So gesehen wäre das stureAbseitsstehen von Ona bloss eine geschickte Verhandlungstaktik. Andere Meinungen sprechen vom Kern eines weiteren Bürgerkriegs, auch ohne Zutun Port Moresbys. Die lange Übergangsfrist des Autonomiestatuts wird vielleicht zu einer Abkühlungsphase, während deren die Bevölkerung ihren Drang nach Unabhängigkeit überdenken könnte.


    Neue Zürcher Zeitung, 2. Juni 2001


    Gruß Odin

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