FAQs / häufig gestellte Fragen - ENTWURF

  • Hallo zusammen,


    da manche Fragen immer wieder gestellt werden, könnte es m.E. ganz hilfreich sein, einen FAQ-Thread zu erstellen, der Neulingen als erste Anlaufstelle und Information dienen kann. Ich habe mal einige Fragen zusammengestellt und würde um Ergänzungen und Kommentare bitten.


    Vielleicht könnten die Mods den Thread pinnen, damit er nicht verloren geht. Sobald ausreichend Fragen vorhanden sind, kann dann ein eigener FAQ-Thread erstellt werden, der nur Fragen und Antworten enthält.




    FAQs


    Wo kann ich Edelmetalle kaufen oder verkaufen?


    Neben der eigenen Bank oder dem Angebot- und Nachfragebereich des Goldseiten-Forums gibt es zahlreiche Edelmetallanbieter im Internet (meist sogar mit Online-Shop).


    Nachfolgend ist eine Auflistung (alphabetische Sortierung ohne Wertung) seriöser Edelmetallanbieter zu finden:


    http://www.argentarius.de
    http://www.beutler-weltmuenzen.de
    http://www.china-coins.de
    http://www.coininvestdirect.com
    http://www.edelmetalle-münzen.de
    http://www.euro-change.de
    http://www.exchange-ag.de
    http://www.geiger-edelmetalle.de
    http://www.makowski-muenzen.de
    http://www.mp-edelmetalle.de
    http://www.muenzenmueller.de
    http://www.muenzkauf.de
    http://www.proaurum.de
    http://www.westgold.de
    http://www.silber-corner.de


    Was bedeuten die Abkürzungen, die man hier im Forum öfters einmal sieht?


    • 1 Oz. = 1 Unze (31,103 g)
    • AE = American Eagle (US-Anlagemünze Silber und Gold)
    • AG = Argentum, lateinisch für Silber, bezeichnet das Element.
    • ATH = All-Time-High (Allzeithoch)
    • AU = Aurum, lateinisch für Gold, bezeichnet das Element.
    • BIS / BIZ = Bank for International Settlements / Bank für internationalen Zahlungsausgleich.
    • BOE = Bank of England (Britische Notenbank)
    • BOJ = Bank of Japan (Japanische Notenbank)
    • CBOT = Chicago Board of Trade (Terminbörse)
    • CFTC = Commodity Futures Trading Commission (US-Aufsichtsbehörde, die den Terminhandel an den US-Terminbörsen überwachen soll)
    • COMEX = Commodity Exchange (Eine Unterabteilung der NYMEX. Hier werden vor allem Edelmetalle und auch Buntmetalle gehandelt.)
    • COT-Daten = Commitment of Traders Report (Eine Aufstellung, in der man genau sehen kann, wieviele Long und Short Positionen sich gegenüberstehen, und wie die größeren und kleineren Trader positioniert sind.)
    • EZB = Europäische Zentralbank
    • Fed = Federal Reserve Bank (US-Notenbank, befindet sich in privatem Eigentum / Gründungsmitglieder der FED waren: Rothschild-Banken aus London und Paris, Lazard Brothers Bank aus Paris, Israel Moses Seif Bank aus Italien, Warburg Bank aus Amsterdam und Hamburg, Lehmann Bank aus New York, Khun Loeb Bank aus New York, Rockefellers Chase Manhattan Bank aus New York, Goldman Sachs Bank aus New York. Die Familie der Rothschilds hat dabei die Finanzierung und Organisation wesentlich übernommen.)
    • Fiat (Money) = Geld, dessen Nennwert nicht durch den Materialwert gedeckt ist, Herkunft wohl in Analogie zu "fiat lux" = "es werde Licht" aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, also "fiat" money = es werde Geld.Siehe l auch http://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_money'.
    • GATA = Gold Anti-Trust Action Comittee (Eine Initiative von US-Wirtschaftsexperten, die gegen die künstliche Drückung des Goldpreises kämpfen.)
    • GEAB = Global Europe Anticipation Bulletin (Die regelmäßige Veröffentlichung von LEAP / E2020. Eine sehr gute Quelle für wirklich unabhängige Information, gedacht als Insider-Information für politische Entscheidungsträger.)
    • GOFO = Gold Forward Offered Rate (Die LBMA legt täglich fest, um wieviel der Anspruch auf zukünftiges Gold höher ist als der Preis für heutiges Gold. Liegt GOFO bei 5 %, so ist es heute um 5 % teurer, einen Anspruch auf Gold in genau einem Jahr zu bezahlen, als heute direkt Gold zu kaufen.)
    • GS = Goldmann-Sachs
    • HUI = AMEX Gold Bugs Index (Wird an der American Stock Exchange (AMEX) berechnet. Der amerikanische Index umfasst vor allem große Gold- und Silberminen aus Nordamerika und Südafrika, die ihre Produktion nicht auf Termin verkaufen.)
    • IMF / IWF = International Monetary Fund / Internationaler Währungsfonds (Ist eine Ergänzung zur Weltbank, hat aber stets einen Europäer als Vorsitzenden, als Ausgleich dafür, dass im IMF / IWF immer ein Amerikaner Chef ist.)
    • KR = Krügerrand (Wichtigste und bekannteste Goldmünze zu Anlagezwecken, aus Südafrika)
    • LBMA = London Bullion Market Association (Dies ist keine eigentliche Börse, sondern ein Marktplatz für Zentralbanken, Produzenten und Investoren. Hier können die Schwergewichte direkt miteinander Gold und Silber handeln. Dies tun sie im direkten OTC-Markt (OTC = over the counter).)
    • LEAP / E2020 = Laboratoire européen d’Anticipation Politique (Ein europäischer Think-tank junger liberaler Abgeordneter. Ein Institut, das frühzeitig die Gefahren der Inflation und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs angekündigt hat.)
    • LIBOR = London Interbank Offered Rate (Der Zinssatz, zu dem Banken sich untereinander Geld leihen.)
    • MA (200) / MA 200 = Moving Average of 200 days (Gleitende Durchschnittslinie. Jeder ihrer Punkte zeigt den Durchschnittskurs der letzten 200 Tage an.)
    • MA (50) / MA 50 = Moving Average of 50 days (Gleitende Durchschnittslinie. Jeder ihrer Punkte zeigt den Durchschnittskurs der letzten 50 Tage an.)
    • ML = Maple Leaf (Kanadische Anlagemünze Silber und Gold)
    • NYMEX = New York Mercantile Exchange (Terminbörse)
    • NYSE = New York Stock Exchange
    • OS / OZ = Optionsscheine / Optionszertifikate
    • PM / EM = precious metals / Edelmetalle
    • POG = Goldpreis (price of gold)
    • POS = Silberpreis (price of silver)
    • PPT = Plunge Protection Team (angeblich existierende Gruppierung innerhalb der US-Regierung zur Vermeidung von Börsencrashs / sarkastische Bezeichnung für die "Working Group on Financial Markets".)
    • RSI = Relativer Stärke Index (Ein Hilfsmittel für die charttechnische Analyse.)
    • SEC = Securities Exchange Commission (oberste unabhängige Aufsichtsbehörde für den Terminhandel in den USA)
    • SIFO = Silver Forward Offered Rate
    • Weltbank = Mit Sitz in Washington, ist diese "Bank" eigentlich eine weitere US-Behörde. Sie unterstützt stets die US-Außenpolitik und hat stets einen US-Amerikaner als Vorsitzenden.
    • XAU = Philadelphia’s Gold & Silver Index (Ein Index von Minenfirmen im Bereich Gold und Silber)


    Was sind eigentlich Lease Rates für Gold und Silber?


    Die Lease Rates sind Leihzinsen. Wer von den Zentralbanken heute Gold oder Silber ausleiht, muss dafür diese Leihzinsen zahlen.


    Die Lesase Rates für Gold sollen etwa die Differenz zwischen LIBOR und GOFO sein. (GOFO ist immer etwas niedriger als LIBOR).


    Das ist aus folgendem Grund so: Eine Bank könnte Gold verkaufen und sich dieses Gold für die Zukunft sichern, indem es die GOFO Zinsen zahlt. Mit dem restlichen Geld könnte es Zinsen in Höhe des LIBOR einnehmen. LIBOR minus GOFO ist dann gleich dem sicheren Gewinn aus dem Goldbesitz. Die Bank wird diesen potentiell sicheren Gewinn aus dem Goldbesitz als LEASE RATE verlangen.


    Notizen zum Thema Lease Rates:


    Zwei sehr gute Links:

    1. eine sehr gute Zusammenfassung in englischer Sprache: http://www.imf.org/External/NP/sta/bop/pdf/bopteg21a.pdf
    2. ein ausführlicher Text mit einigen weitergehenden Schlussfolgerungen: http://www.silveraxis.com/commentary/gold_silver_leasing.pdf


    Wo kann ich weitere Informationen zu Münzen finden (z.B. die Höhe der Auflage)?


    http://www.bullionweb.de
    www.goldseiten.de/content/muenzen/index.php
    http://www.goldseiten.de/content/muenzen/erwerben.php


    Wieso muss ich für Silberbarren oder -münzen mehr als nur den Spotpreis für Silber zahlen?


    Neben den Kosten für die Herstellung der Barren und Münzen, den Kosten für Logistik und Vertrieb sowie dem Gewinnaufschlag des jeweiligen Händlers wird in Deutschland auf Silber Mehrwertsteuer erhoben. Bei Barren sind dies derzeit 19% Mehrwertsteuer, bei Münzen werden aktuell 7% Mehrwertsteuer erhoben.


    Fortsetzung der FAQs weiter unten im Thread.

  • Bei den Abkürzungen wäre eine Erklärung von "PPT" noch hilfreich, da das erst in einem anderen Thread gefragt wurde. Formulierungsvorschlag dazu habe ich allerdings keinen, dazu habe ich zu wenig Ahnung.


    Worüber ich auch ständig stolpere, ist der Begriff der "Fat Lady" im GEC-Thread - wenn man dort nach der Bedeutung fragt, heißt es lapidar "selbst herausbekommen", und außer dem Sprichwort habe ich bislang nichts gefunden.


    Frank Augensteins Shop ist nunmehr unter "www.edelmetalle-münzen.de" (mit Umlaut) zu finden, auf der Version mit ue findet sich nur noch ein Verweis auf den neuen Link.

  • EDIT: Gelöscht, weil in Martys Übersicht aufgenommen

    Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die verändern sich nicht, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter fallen nicht. Derjenige, der sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.
    Evangelium nach Thomas, 19. Spruch

    Einmal editiert, zuletzt von Planwandler ()

  • EDIT: Gelöscht, weil in Martys Übersicht aufgenommen

    Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die verändern sich nicht, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter fallen nicht. Derjenige, der sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.
    Evangelium nach Thomas, 19. Spruch

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  • Ich bin neu und habe bisher kaum Erfahrung - was soll ich kaufen? Gold oder Silber? Barren oder Münzen? Welche Stückelungen?


    Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten - es gibt in diesem Forum unzählige - auch konträre - Standpunkte dazu. Letztlich gibt es folgende Punkte zu bedenken:


    - Anlagegold ist von der Mehrwertsteuer befreit


    - Silber wird mit 19% MwSt bedacht, bei Münzen greift der ermäßigte Satz von 7%
    (Ob Silber in Zukunft so knapp wird, dass die Preissteigerungen die beim Gold bei weitem übertreffen werden, wird nach wie vor ausgiebig diskutiert)


    - Je größer die Stückelung, die man kauft, desto billiger der Grammpreis (für einen 100g Goldbarren fallen annähernd die gleichen Prägekosten an, wie für einen 10g Barren. Bei 100g zahlt man also nur "einmal" - wer 10x 10g kauft, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen). Das heißt jedoch nicht, dass man nun unbedingt die größten Barren kaufen sollte, um Präge- bzw. Formungskosten zu sparen. Milliardäre und Millionäre fahren mit großen Stückelungen sicherlich ganz ausgezeichnet. Bei kleinerem Geldbeutel sind jedoch kleinere Stückelungen sinnvoll, um das Edelmetall bei Bedarf stückweise liquidieren zu können. Vereinfacht formuliert: Wer einen 1Kg Barren Gold besitzt und dringend Geld benötigt und zum Verkauf gezwungen ist, hat Pech, wenn der Goldpreis gerade im Keller ist. Wer 10x 100g oder 100x 10g besitzt, ist in einer solchen Situation deutlich besser dran, da er nicht seinen gesamten Bestand auf einmal verkaufen muss. Mit einem 1Kg Barren kann man Häuser kaufen, aber kein Brot beim Bäcker, weil darauf keiner "rausgeben" könnte. Fazit zur Stückelung: Je kleiner die Stückelung, desto teurer der Grammpreis, doch desto flexibler der Besitzer, wenn es an den Verkauf geht. Hier gilt es, für sich selbst den optimalen Mittelweg zu finden.


    - Ob Barren oder Münzen ist überwiegend Geschmackssache. Münzen erzielen, wenn sie nicht pfleglich behandelt wurden und zu viele Kratzer aufweisen, ggfs. geringere Verkaufspreise, als einwandfreie Stücke. Bei Barren stört sich in der Regel kaum jemand an Lagerspuren. Dafür ist beim Silber die unterschiedliche MwSt auf Barren (19%) und Münzen (7%) zu beachten.

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    3 Mal editiert, zuletzt von py-ro ()

  • Die Abkürzungen würde ich noch alphabetisch sortieren, damit man sie schneller findet. Ansonsten sieht das alles schon sehr gut aus, soweit ich das beurteilen kann - vielen Dank für die Mühe!


    Zu den 10ern gab es (sicher mehrmals ;)) gute Übersichten der Argumente im 10er-Thread, aber der ist schon ziemlich lang. Ich wühle mich mal etwas durch und schreibe die wichtigsten Argumente für hier noch einmal zusammen.

  • @ Marty


    Ist diese Übersicht bekannt? http://www.goldseiten.de/content/muenzen/erwerben.php


    Könnte ggf. auch helfen.

    Jepp, evtl. lohnt sich ein Link dazu. Für eine FAQ wäre es jedoch schön, es möglichst knapp zu halten, wer mehr wissen will, könnte dann die ausführlicheren Infos lesen. Wobei ich Sätze wie "Eine Anlagemünze ist erster Linie ein Barren in Münzform, gekoppelt mit der Funktion eines offiziellen Zahlungsmittel im jeweiligen Heimatland." für einen Anfänger schon ganz schön heftig finde...


    EDIT: Vielleicht sollten wir noch überlegen, ob es sinnvoll ist, die Begriffe MwSt. und USt gleichermaßen zu verwenden. Ich vermute, dass sich unter den Lesern eher weniger institutionelle Adressen befinden. Und wenn man es aus Endkunden-Sicht betrachtet, ist es die Märchensteuer. Wie auch immer - beide Begriffe halte ich für verwirrend.

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  • Hier ein erster Entwurf zu den Silberzehner-FAQ. Ich habe den Thread dazu jetzt nicht abgegrast, sondern aus dem Kopf (mit Unterstützung der Wikipedia zu den Auflagen) zusammengeschrieben, was mir so einfiel. Korrekturen und Ergänzungen werden selbstverständlich gerne entgegengenommen. :)


    Silberzehner-FAQ


    Silberzehner?


    Dies ist die hier im Forum gängige Bezeichnung (manchmal auch liebevoll „Zehnerle“ genannt) für die deutschen 10-Euro-Gedenkmünzen, von denen in jedem Jahr fünf neue ausgegeben werden. Sie bestehen aus 925er Silber (Sterlingsilber) und beinhalten bei einem Gewicht von 18 g also Silber mit einem Feingewicht von 16,65 g. Der Nennwert beträgt 10 €. Sie werden in zwei Versionen verausgabt:


    • Stempelglanz: Auflage im Normalfall jeweils um die 1,5 Millionen, numismatisch daher nicht interessant. Ausgabepreis 10 € (also Tausch von 10 € Papiergeld in eine 10-€-Silbermünze). Gibt es als Einzelmünzen und als Rolle zu 25 Stück (250 €).
    • Polierte Platte: Weitaus geringere Auflage (um die 300.000), allenfalls diese Ausgabe könnte numismatisch von Interesse sein. Ausgabepreis 15 € bei der Verkaufsstelle für die Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland in Weiden/Oberpfalz. Nur als Einzelmünzen erhältlich. In diesem Zusammenhang wegen der 50 % Aufschlag auf den Nennwert nicht weiter interessant; die Ausführungen zum Sinn des Erwerbs von Silberzehnern beziehen sich allein auf die Stempelglanz-Ausgabe.


    Bezugsquellen?


    Prinzipiell jede deutsche Bank, aber in größeren Niederlassungen ist die Wahrscheinlichkeit größer, welche zu bekommen, da kleine Filialen etwaige Rückläufer häufig zur Hauptgeschäftsstelle schicken, wo sie dann gesammelt (und ggf. an die Landes-/Bundesbank zurückgeschickt werden). Außerdem in jeder Filiale der Bundesbank. Einzelne Münzen kann man sich auch im versandkostenfreien Abonnement beim Philateliedienst der Deutschen Post bestellen.


    Warum?


    Hierbei ist das Grundverständnis wichtig, dass Silberzehner nicht primär aus Gründen der Geldanlage interessant sind – bei Anlagemünzen bekommt man zumindest derzeit deutlich mehr Silber fürs Geld –, sondern als Bargeldreserve mit zumindest teilweiser Materialwertabdeckung. Diese Eigenschaften können in diversen vorstellbaren Szenarien der künftigen Entwicklung der globalen und deutschen Wirtschaft auf unterschiedliche Weise vorteilhaft sein:


    • Starke (bis zur Hyper-) Inflation des Euro: Der Wert von Bargeldreserven in Euroscheinen nimmt immer stärker ab, die Silberzehner behalten jedenfalls ihren Materialwert in Bezug auf 16,65 g Silber.
    • Deflationsszenario (Knappheit von Bargeld): Silberzehner sind offizielles Zahlungsmittel in Deutschland und damit Bargeld (es gibt zwar mit dem Wiener Philharmoniker in Gold und Silber auch Anlagemünzen mit Euro-Nennwert, der allerdings nur einen Bruchteil des Materialwerts widerspiegelt, ergo wäre es keine gute Idee, diese als Bargeld einzusetzen).


    Die Vorteile der Silberzehner lassen sich also wie folgt zusammenfassen (die Nachteile, die gern vorgebracht werden, lassen sich im Hinblick auf die Zweckbestimmung als Bargeldreserve entkräften):


    Pro


    • Offizielles Zahlungsmittel in Deutschland (10 €) bei gleichzeitigem Silbergehalt von 16,65 g -> Bargeld mit (teilweiser) Materialwertabsicherung (Vorteil ggü. Papiergeld).
    • Kann jederzeit bei jeder Bank wieder in 10 € Papiergeld umgetauscht werden und man bekommt somit nominal das heraus, was man dafür ausgegeben hat -> Absicherung nach unten bei stark sinkendem Silberpreis (Vorteil ggü. Anlagemünzen).


    Kontra (oder „gern gegen Silberzehner vorgebrachte Argumente“)


    • Bei Anlagemünzen bekommt man mehr Silber „fürs Geld“!
      Gegenargument: Silberzehner sollen als Bargeldreserve, nicht als Silberanlage dienen.
    • Silberzehner bringen keine Zinsen!
      Gegenargument: Sinn einer Bargeldreserve (sei es in Silberzehnern oder Papiergeld) ist die jederzeitige Verfügbarkeit unabhängig von der Funktionsfähigkeit von Geldautomaten / Banköffnungszeiten, sie wird also nie Zinsen einbringen.


    -> Behält man im Kopf, dass Silberzehner der jederzeit sofortig verfügbaren Bargeldreserve und nicht der Anlage / Erwirtschaftung von Zinsen dienen, finden sich keine Nachteile gegenüber der „Hortung“ von Papiergeld (allenfalls der erhöhte Platzbedarf ;)).

  • Vielleicht sollten wir in die FAQ auch noch aufnehmen, was Fiat (Money) ist, sonst mag sich so mancher Neuankömmling wundern, warum hier ständig von italienischen Autoherstellern die Rede ist. ;)


    Fiat (Money) = Geld, dessen Nennwert nicht durch den Materialwert gedeckt ist, Herkunft wohl in Analogie zu "fiat lux" = "es werde Licht" aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, also "fiat" money = es werde Geld.


    Eventuell auch hierauf verlinken.

  • FAQs - Fortsetzung


    Ich bin neu und habe bisher kaum Erfahrung - was soll ich kaufen? Gold oder Silber? Barren oder Münzen? Welche Stückelungen?


    Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten - es gibt in diesem Forum unzählige - auch konträre - Standpunkte dazu. Letztlich gibt es folgende Punkte zu bedenken:


    • Anlagegold ist von der Mehrwertsteuer befreit.


    • Silber wird mit 19% Mehrwertsteuer bedacht, bei Münzen greift der ermäßigte Satz von 7% (Ob Silber in Zukunft so knapp wird, dass die Preissteigerungen die beim Gold bei weitem übertreffen werden, wird nach wie vor ausgiebig diskutiert).


    • Je größer die Stückelung, die man kauft, desto billiger der Grammpreis (für einen 100g Goldbarren fallen annähernd die gleichen Prägekosten an, wie für einen 10g Barren. Bei 100g zahlt man also nur "einmal" - wer 10x 10g kauft, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen). Das heißt jedoch nicht, dass man nun unbedingt die größten Barren kaufen sollte, um Präge- bzw. Formungskosten zu sparen. Milliardäre und Millionäre fahren mit großen Stückelungen sicherlich ganz ausgezeichnet. Bei kleinerem Geldbeutel sind jedoch kleinere Stückelungen sinnvoll, um das Edelmetall bei Bedarf stückweise liquidieren zu können. Vereinfacht formuliert: Wer einen 1Kg Barren Gold besitzt und dringend Geld benötigt und zum Verkauf gezwungen ist, hat Pech, wenn der Goldpreis gerade im Keller ist. Wer 10x 100g oder 100x 10g besitzt, ist in einer solchen Situation deutlich besser dran, da er nicht seinen gesamten Bestand auf einmal verkaufen muss. Mit einem 1Kg Barren kann man Häuser kaufen, aber kein Brot beim Bäcker, weil darauf keiner "rausgeben" könnte. Fazit zur Stückelung: Je kleiner die Stückelung, desto teurer der Grammpreis, doch desto flexibler der Besitzer, wenn es an den Verkauf geht. Hier gilt es, für sich selbst den optimalen Mittelweg zu finden.


    • Ob Barren oder Münzen ist überwiegend Geschmackssache. Münzen erzielen, wenn sie nicht pfleglich behandelt wurden und zu viele Kratzer aufweisen, ggfs. geringere Verkaufspreise, als einwandfreie Stücke. Bei Barren stört sich in der Regel kaum jemand an Lagerspuren. Dafür ist beim Silber die unterschiedliche Mehrwertsteuer auf Barren (19%) und Münzen (7%) zu beachten.


    Was sind eigentlich Silberzehner?


    Dies ist die hier im Forum gängige Bezeichnung (manchmal auch liebevoll „Zehnerle“ genannt) für die deutschen 10-Euro-Gedenkmünzen, von denen in jedem Jahr fünf neue ausgegeben werden. Sie bestehen aus 925er Silber (Sterlingsilber) und beinhalten bei einem Gewicht von 18 g also Silber mit einem Feingewicht von 16,65 g. Der Nennwert beträgt 10 €. Sie werden in zwei Versionen verausgabt:


    • Stempelglanz: Auflage im Normalfall jeweils um die 1,5 Millionen, numismatisch daher nicht interessant. Ausgabepreis 10 € (also Tausch von 10 € Papiergeld in eine 10-€-Silbermünze). Gibt es als Einzelmünzen und als Rolle zu 25 Stück (250 €).
    • Polierte Platte: Weitaus geringere Auflage (um die 300.000), allenfalls diese Ausgabe könnte numismatisch von Interesse sein. Ausgabepreis 15 € bei der Verkaufsstelle für die Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland in Weiden/Oberpfalz. Nur als Einzelmünzen erhältlich. In diesem Zusammenhang wegen der 50 % Aufschlag auf den Nennwert nicht weiter interessant; die Ausführungen zum Sinn des Erwerbs von Silberzehnern beziehen sich allein auf die Stempelglanz-Ausgabe.


    Welche Bezugsquellen gibt es für Silberzehner?


    Prinzipiell jede deutsche Bank, aber in größeren Niederlassungen ist die Wahrscheinlichkeit größer, welche zu bekommen, da kleine Filialen etwaige Rückläufer häufig zur Hauptgeschäftsstelle schicken, wo sie dann gesammelt (und ggf. an die Landes-/Bundesbank zurückgeschickt werden). Außerdem in jeder Filiale der Bundesbank. Einzelne Münzen kann man sich auch im versandkostenfreien Abonnement beim Philateliedienst der Deutschen Post bestellen.


    Warum Silberzehner kaufen?


    Hierbei ist das Grundverständnis wichtig, dass Silberzehner nicht primär aus Gründen der Geldanlage interessant sind – bei Anlagemünzen bekommt man zumindest derzeit deutlich mehr Silber fürs Geld –, sondern als Bargeldreserve mit zumindest teilweiser Materialwertabdeckung. Diese Eigenschaften können in diversen vorstellbaren Szenarien der künftigen Entwicklung der globalen und deutschen Wirtschaft auf unterschiedliche Weise vorteilhaft sein:


    • Starke (bis zur Hyper-) Inflation des Euro: Der Wert von Bargeldreserven in Euroscheinen nimmt immer stärker ab, die Silberzehner behalten jedenfalls ihren Materialwert in Bezug auf 16,65 g Silber.
    • Deflationsszenario (Knappheit von Bargeld): Silberzehner sind offizielles Zahlungsmittel in Deutschland und damit Bargeld (es gibt zwar mit dem Wiener Philharmoniker in Gold und Silber auch Anlagemünzen mit Euro-Nennwert, der allerdings nur einen Bruchteil des Materialwerts widerspiegelt, ergo wäre es keine gute Idee, diese als Bargeld einzusetzen).


    Die Vorteile der Silberzehner lassen sich also wie folgt zusammenfassen (die Nachteile, die gern vorgebracht werden, lassen sich im Hinblick auf die Zweckbestimmung als Bargeldreserve entkräften):


    Pro


    • Offizielles Zahlungsmittel in Deutschland (10 €) bei gleichzeitigem Silbergehalt von 16,65 g -> Bargeld mit (teilweiser) Materialwertabsicherung (Vorteil ggü. Papiergeld).
    • Kann jederzeit bei jeder Bank wieder in 10 € Papiergeld umgetauscht werden und man bekommt somit nominal das heraus, was man dafür ausgegeben hat -> Absicherung nach unten bei stark sinkendem Silberpreis (Vorteil ggü. Anlagemünzen).


    Kontra (oder „gern gegen Silberzehner vorgebrachte Argumente“)


    • Bei Anlagemünzen bekommt man mehr Silber „fürs Geld“!
      Gegenargument: Silberzehner sollen als Bargeldreserve, nicht als Silberanlage dienen.
    • Silberzehner bringen keine Zinsen!
      Gegenargument: Sinn einer Bargeldreserve (sei es in Silberzehnern oder Papiergeld) ist die jederzeitige Verfügbarkeit unabhängig von der Funktionsfähigkeit von Geldautomaten / Banköffnungszeiten, sie wird also nie Zinsen einbringen.
    • Silberzehner sind nur im jeweiligen Ausgabeland (z.B. Deutschland) gesetzliches Zahlungsmittel!


    -> Behält man im Kopf, dass Silberzehner der jederzeit sofortig verfügbaren Bargeldreserve und nicht der Anlage / Erwirtschaftung von Zinsen dienen, finden sich keine Nachteile gegenüber der „Hortung“ von Papiergeld (allenfalls der erhöhte Platzbedarf ;)).



    Gibt es interessante und/oder empfehlenswerte Bücher zum Thema Edelmetalle?


    • "Das Silberkomplott" von Reinhard Deutsch (ISBN: 978-3938516263)
    • "Das geheime Wissen der Goldanleger" von Bruno Bandulet (ISBN: 978-3938516522)
    • "Die Gold Verschwörung" von Ferdinand Lips, Andreas Zantop (ISBN: 978-3930219544)
  • Hallo zusammen,


    habe alle neuen Vorschläge aufgenommen, die Abkürzungen sortiert, die Steuerbezeichnungen vereinheitlicht und hier und da noch Kleinigkeiten angepasst.


    Den Thread musste ich leider aufteilen, da die maximale Zahl an Zeichen pro Beitrag erreicht war.


    Vielleicht könnte man die Bücherempfehlungen um einen Link zu Amazon erweitern. Sofern das GS-Forum an Amazons Partnerprogramm teil nimmt, könnte das Forum so bei einem Kauf über den Link noch etwas verdienen.


    Besten Dank an alle, weitere Vorschläge sind herzlich Willkommen.


    Marty

  • Ich hätte den Begriff "Mehrwertsteuer" der Umsatzsteuer ja vorgezogen. Einfach, weil Otto-Normalbürger bei "Umsatzsteuer" immer so große Augen kriegt und fragt, was das denn sein soll? Aber was soll's. Mir gefällt die Idee einer FAQ sehr gut :thumbup: und wenn mir sinnvolle Ergänzungen einfallen, werde ich die auf jeden Fall noch einstellen!

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