Zum Krisenmodell von Heinsohn und Steiger [URL:http://www.weissgarnix.de/?p=115] Eigentlich sollte hier eine ausführliche Rezension von Kindlebergers „Manias, Panics and Crashes” stehen. Aber einerseits ist das ein gar nicht mal so einfaches Unterfangen, wenn was Ordentliches dabei rauskommen soll (worauf ich an geeigneter Stelle noch zurückkommen werde), und andererseits kam mir vor kurzem der Gedanke, dass ja eigentlich auch Heinsohn und Steiger eine ausgefeilte Krisentheorie anbieten, die meines Wissens noch nicht so populär ist, aber mir absolute Aktualität zu besitzen scheint. Zumindest wird sie in den einschlägigen Foren und Blogs selten bis gar nicht thematisiert. Daher stelle ich Kindleberger vorerst zurück, und wende mich ein wenig detaillierter diesem Aspekt der Heinsohn/Steiger’schen Theorie zu. Die nachfolgenden Ausführungen entstammen wesentlich ihrem Werk „Eigentum, Zins und Geld”, insbesondere den Kapiteln zur „Akkumulation (F)” und zur „Krise (G)”. Kurze Vorbemerkung für alle, die in Heinsohn/Steiger nicht so fit sind, aber sich schon mal mit Debitismus etwas beschäftigt haben: Kernthema bei H/S ist das „Eigentum” sowie die damit verbundenen wirtschaftlichen Operationen „Beleihung” und „Verpfändung”. Letztere sehen H/S als den eigentlichen „Motor” des Wirtschaftens an, betonen aber, dass Eigentum dafür die zentrale Voraussetzung ist. Nach H/Ss Überzeugung ist Eigentum das zentrale Merkmal der „Eigentumsgesellschaft”, welche in diametralem Gegensatz zu „Besitzgesellschaften” des Feudalismus/Sozialismus sowie einfachen Stammesgesellschaften steht. Indem sie das Eigentum explizit vom Besitz abgrenzen, und „Wirtschaften” ohne Eigentum ihrer Meinung nach schlichtweg nicht existiert, nehmen Heinsohn/Steiger auch eine Gegenposition zur Klassik und Neoklassik ein, nach denen sich Wirtschaft als bloßer Gütertausch ohne Eigentumsbezug abspielt. [Weiterlesen ->] [URL:http://www.weissgarnix.de/?p=115#more-115] . [URL:http://www.weissgarnix.de/?p=115#more-115]