Hallo allerseits,
hier mal nach den turbulenten Tagen auf den Finanzmärkten eine kleine Wasserstandsmeldung aus dem Degussa-Haus in Frankfurt.
Wir haben bisher, was die Umsätze angeht, im Juni einen insgesamt sehr guten Monat gesehen, allerdings wird er auch bis Donnerstag voraussichtlich nicht ganz an unsere bisherigen Spitzenmonate Januar und Dezember 2015 heranreichen.
Auch bei uns gibt es vergleichsweise hohe Verkäufe, an manchen Tagen war das Verhältnis (in Euro gerechnet) zwischen Verkäufen und Käufen 1:2, an einem war es sogar 1:1, während das "normale" Verhältnis 1:5 bis 1:7 ist. Sicher haben die zuletzt stark gestiegenen Preise hierzu ihren Teil beigetragen. Viele Verkäufer erklären aber, dass sie bei tieferen Preisen gleich wieder einsteigen wollen. Verkauft werden sowohl Barren und Münzen, als auch Schmuck. Beim Investmentgold haben wir dabei noch nie so viele kurzfristige Gewinnmitnahmen gesehen. Manche Kunden, die Anfang letzter Woche online gekauft haben und das Material eigentlich in der Niederlassung abholen wollten, haben das Gold am Freitag am Schalter gleich wieder verkauft.
Die reine Anzahl an Kunden liegt übrigens immer noch rund 30 % unter jener, die wir in anderen Spitzenmonaten gesehen haben. Die hohen Umsätze gehen deshalb vor allem auf einen geänderten Produktmix zurück, während sonst oft 1 Unzen-Münzen und -Barren und 100 Gramm-Barren gefragt sind, sind es aktuell eher 250er und 1-kg-Barren. Bei den Krügerrand, nach wie vor die beliebteste Anlagemünze, gehen aktuell die alten Jahrgänge nicht mehr ganz so gut, dafür ist eher der aktuelle gefragt.
Was für uns auch neu ist, ist eine sehr große Nachfrage nach Edelmetallen als Geschenk. Ob in Form von Geschenkebarren zu verschiedenen Anlässen, als Medaillen oder als Degussa Thaler wird trotz des (notwendigen) Aufgelds sehr viel gekauft. Ob das auf ein geändertes Verhalten der Schenkenden zurückgeht ("lieber etwas werthaltiges schenken"), oder nur auf unser erweitertes Produktangebot, können wir noch nicht so richtig beurteilen.
Silber verkauft sich trotz des relativ hohen Preises weiter gut, hier gab es in der letzten Zeit eine leichte Verschiebung hin zum Kangaroo der Perth Mint und weg von den traditionellen Silbermünzen.
Lieferengpässe gibt es übrigens weder bei Gold, noch bei Silber, alle Münzen und Barren sind in vollem Umfang verfügbar; die Zeit bis zum Versand von Onlinebestellungen liegt deshalb nach Eingang der erforderlichen Vorkasse bei praktisch Null.
Was wir derzeit auch merken, ist eine erhöhte Nachfrage nach Schließfächern, Kunden nehmen in der jetzigen Situation offensichtlich gerne das Angebot an, die Edelmetalle erstens bei einer Nichtbank zu lagern und zweitens auch nach einem Kauf nicht groß durch die Gegend tragen zu müssen.
Auch das Einlagerungsgeschäft nimmt ständig zu, interessanterweise ist die Nachfrage nach - gerade ja auch von Banken viel propagierten - Lagermöglichkeiten im Ausland (einschl. Zollfreilager) aber eher verhalten. Die mit ganz großem Abstand meisten Kunden, darunter auch die sehr vermögenden, bevorzugen die Einlagerung im Inland und damit den im Ernstfall schnellen persönlichen Zugriff.
Wir hoffen, dass die Zusammenfassung mal ganz interessant ist, wenn Interesse besteht, und wir das zeitlich hin bekommen, machen wir das gerne öfter mal.
Viele Grüße vom Degussa-Team