Ich habe Anfang des Jahres etwas Platin gekauft. Ich sehe es als Spielerei und zum langfristigen Wegsperren.
Es ist auch ein bissl eine Ersatzhandlung, weil mir Gold die letzten Jahre zu teuer zum kaufen erschien, ich kein großer Silberfan bin und dann bleiben ja für den physischen Besitz nicht mehr wahnsinnig viele Optionen übrig.
Bei Platin (und auch den Schwestern) weiß man im Grunde heute noch garnicht, wofür man das in 20 Jahren möglicherweise noch brauchen könnte? Kommen die Brennstoffzellen? Vielleicht in der Raumfahrt? Für irgendeinen Katalysator?
Ich glaube die jährliche Förderung ist irgendwas um die 200 Tonnen herum. Das ist ein kleiner Markt.
Vielleicht lässt die Nachfrage und somit der Preis auch nach, nichts ist gewiss, aber als langfristige Spielerei, warum nicht?
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Würde man den derzeitigen Straßenverkehr Deutschland inkl. LKW und auch ohne Verbesserungen der Fahrzeugeffizienz (abgesehen vom Antriebsstrang an sich) elektrifizieren würde der zusätzliche Strombedarf für Leitungsgebundene oder Batterieelektrische Fahrzeuge in der Größenordnung um 200TWh/a liegen.
Das ist durch den Ausbau von weiteren Wind- und Solarstromanlagen zumindest technisch problemlos zu realisieren.
Würde man's mit Wasserstoff machen und diesen aus Elektrolyse produzieren (evtl. Platinbedarf!) bräuchte man je nach Pfad (gasförmig, flüssig, Pipeline oder Tankwagen oder vor Ort, Ottomotor oder BSZ -> evtl. Platinbedarf! ) bereits die ca. die 3-fache Stromerzeugungskapazität.
Würde man den Wasserstoff über den Sabatierprozess in Methan wandeln oder ggf. über Fischer Tropsch in flüssige Treibstoffe und das dann in herkömmlichen Ottomotoren verfeuern bräuchte man schon die ca. 5fache Stromerzeugungskapazität.
Eine Versorgung unserer Fahrzeugflotte nur über Agrartreibstoffe oder "verflüssigtes Holz" ist nicht darstellbar selbst wenn wir extreme Schäden an den Ökosystemen durch die Ausweitung des Intensivanbau von "Energiepflanzen" in Kauf nehmen würden. Zumindest nicht, wenn wir nicht die einzigen auf der Welt sind, die diese Idee hätten.
Die Zukunft der Massenobilität ist somit zwangsweise elektrisch (außer Flugzeuge), dieses Rennen ist längst entschieden. Die einzig relevante Frage lautet, wie ernst die Regierungen dieser Welt die angekündigte Dekarbonisierungsstrategie nehmen. Öl und Gas ist in Summe für die nächsten Jahrzehnte noch genug da (politische Schranken mal ausgenommen), heute weiß man aber, dass der begrenzende Faktor die Aufnahmekapazität der Atmosphäre und Ozeane für CO2 ist, zumindest solange bis es wirklich unlustig wird.
Ich gehe davon aus, dass wir schon in den kommenden Jahren in ersten Ländern und Städten Verbote für die Neuzulassung von PKW Verbrennungsmotoren sehen werden
MfG