Was für mich nicht nachvollziehbar ist, ist das Schwarz-Weiß-Denken bei diesem Thema hier im Forum und andernorts. Investieren in vermietete Immobilien geht nicht nur auf die "Goldhut-Art", die so sicherlich nicht für jeden umsetzbar ist, für mich leider auch nicht
Vielmehr gilt, was einer der Vorredner sagte: Wer für immer skeptisch ist, kommt nie ins Handeln. Als ich 2007 als junger Student die erste kleine ETW erwarb, kamen auch die Bedenkenträger und fragten, was ist, wenn mal der Mieter nicht zahlt oder, oder, oder... Nun ja, alles nicht passiert, ich habe mich längere Zeit durch die Gestaltung der Vermietung über Zwischenmieter abgesichert, vermiete nun aber schon länger unmittelbar.
Da die erste Wohnung abbezahlt, mein Einkommen von "studentisch" auf "akademisch" gestiegen ist, und Bedarf an selbstgenutztem Eigenheim nicht besteht, kann es munter voran gehen. Dabei gilt für mich weiterhin: Alles kann, nichts muss, will sagen: Wenn ich meine paar Unzen nicht sinnvoll (!) in Immobilien investieren kann, dann gibt es noch 99 andere Investments. So angegangen und mit Ausdauer und Einsatz kann es noch gelingen. Nur gilt auch hier: Einmal muss begonnen werden. Vor wenigen Monaten richtete ich einen Brief an die Miteigentümer in einer größeren Wohnanlage. Zwei haben sich zurückgemeldet, mit einem kam es zum Kaufvertrag - zu Konditionen die ich nicht vorzuschlagen gewagt hätte
Die hier bereits angesprochenen "fallenden Märkte" sind doch nur dann ein Thema, wenn hoch finanziert, teuer gekauft wurde und der Abschwung zeitnah nach dem Kauf kommt. Zumindest den teuren Kauf muss man unbedingt vermeiden und immer die niedrigste Tilgung zu wählen ist auch selten günstig. Auf die Nase fallen können vor allem Finanzakrobaten. Wer mit simplem Dreisatz und Prozentrechnung ans Werk geht, in seinen finanziellen Möglichkeiten bleibt und nicht übermäßig hebelt, der kommt auch einmal durch schweres Fahrwasser. Dazu braucht man meine ich auch keine 70 % EK...
Ich bin sicher ein kleiner Fisch, aber: Muss jeder, der in Immobilien investiert gleich Multimillionär sein oder werden? Unter einer kleinen Villa oder Sechsfamilienhaus geht nichts? Warum nicht klein anfangen und mitnehmen was man findet? Das ist jedenfalls mein Weg und vor der Enteignung etc. fürchte ich mich nicht. Wenn es so kleine Fische wie mich erwischt, dann sind sowieso Hopfen und Malz verloren