Beiträge von Hermann

    1oz Wiener Philharmoniker heute Nachmittag für 748 Euro (jetzt 754,50) bei proaurum.at. Wer bei den (zurzeit) überteuerten hartgeld.com Händlern einkauft und zu faul ist Preise zu vergleichen hat es auch nicht anders verdient. Selbst silber-gold-verkauf.de (günstigster auf hartgeld.com gelisteter Händler) ist immer noch 14 (!) Euro teurer als PA. Jedenfalls hatte es heute keiner nötig für 1 oz mehr als 745 bis 755 Euro zu bezahlen.

    Also bekommt man auch in Österreich die Goldunze wieder ca 6% ueber Spot. Ebenfalls ca 6% Aufschlag fuer die gaengingen Anlagemuenzen in der Schweiz (UBS) oder in den USA (diverse PM Dealer). In Deutschland dagegen finde ich zur Zeit keine Banken oder Online-Haendler, wo man weniger als 10% Aufschlag bezahlt. Die deutschen Goldbugs sind offenbar wieder mal im Panik-Modus und entsprechend bereit, einen Aufschlag auf den (Welt)Marktpreis fuer physisches Gold zu zahlen.


    Ich vermute, so ähnlich wird's kommen. Ein guter Gedanke aus diesem Artikel:


    Also, remember that the $2-3 trillion bail out numbers you are reading about can easily be bumped up to $4-5 trillion. Why not? The reason for the increase is simple…..”We are heading into the Greatest Depression in history.” As long as this misguided concept gets press and the NY Times, the media and politicians buy into it, then the government has a green light to create as much money as is needed.


    Die Botschaft der unheiligen Allianz aus Politik und Finanzindustrie an die Massen ist also: Bailouts und Neuverschuldung in unbeschränkter Höhe sind ärgerlich aber leider notwendig, um eine große Depression abzuwenden. Es ist schon perfide, wie janusköpfig die Politik dabei vorgeht. Für den Wähler spielen die Regierungen Empörung über die staatlich finanzierten Boni der Wall Street, dieselben Boni, die ja gerade durch die Bailouts abgesichert wurden. Man muss nur lange genug die Angst vor der großen Depression über die Medien transportieren, dann läßt sich jeder Rettungsplan politisch durchsetzen und, noch wichtiger, via Staatsschulden finanzieren. Bevor die Banken im Zentralbankgeld ersaufen kommt die Kreditvergabe dann wieder in Gang, und das Finanzsystem hat sich wieder mal für einige Zeit auf Kosten der Sparer aus der Misere rausinflationiert.


    Die Konsequenz: Preise steigen liquiditätsgetrieben bald wieder auf breiter Front, neue Bubbles entstehen (wo ist schwer vorauszusagen), bis sie in einigen Jahren wieder platzen. Und solange irgendwer aus Angst vor der Deflation / Depression wieder Staatsanleihen kauft, kann das Spiel in die nächste Runde gehen.

    Man liest hier im Forum immer mal wieder sinngemäß Behauptungen wie "fairer Preis für kleine Anlage-Goldmünzen (wie z.B. 20 Mark, Vreneli) ist Spotpreis + fast nichts". Wo bekommt man denn diese Preise? Bei Banken oder Edelmetall- und Münzhändlern ja wohl nicht.


    Wenn man von Privat kauft, mag das ja stimmen. Aber entweder hat man dann ein nicht zu vernachlässigendes Betrugsrisiko zu tragen (falls die Ware verschickt wird) oder der Aufwand lohnt die Preisersparnis i.d.R. nicht (falls man die Ware beim Verkäufer abholt).

    Hallo,


    seit einigen Wochen verfolge ich die Diskussionen in diesem Forum. Ich bin langfristig für die Goldpreisentwicklung verhalten optimisch eingestellt und im Moment trotzdem nur mit einem relativ geringen Vermögensanteil in Gold investiert. Mich würde Eure Meinung zu folgenden Überlegungen interessieren, die mich skeptisch stimmen.


    Der Goldpreis ist seit etwa 2002 in USD, seit etwa Mitte 2005 in allen Währungen deutlich gestiegen. Als der Goldpreis im April / Mai 2006 nach oben ausbrach, konnte man erstmals seit längerem - zumindest im deutschsprachigen Raum - ein deutlich gestiegenes Interesse der "Mainstream"-Medien an EM-Investments feststellen. Das hat inzwischen mit den aktuellen Rückschlägen zwar wieder nachgelassen. Dennoch vermute ich, daß weitere Anstiege jetzt deutlich größeres Interesse der Investoren erzeugen werden als noch vor vielleicht einem Jahr. Jeder weitere deutliche Anstieg, in Verbindung mit den für EM ja durchaus bullishen wirtschaftlichen Fundamentaldaten, birgt daher zumindest die (wenn vielleicht auch geringe) Gefahr eines explosionsartigen Anstiegs mit möglicherweise drastischen Folgen für die Weltwirtschaft.


    Natürlich werden die Regierungen und Zentralbanken der westlichen Staaten ein solches Szenario zu verhindern suchen. Ich könnte mir vorstellen, daß die Zentralbanken jetzt "alamiert" sind - die EM werden als "Inflationsindikator" nun auch von Otto Normalverbraucher wieder mehr beachtet - und daher sehr wachsam sein werden. Eingriffe der Banken und Zentralbanken in die Märkte via Goldverleihungen, Gold-ETFs und diverses "Papiergold" könnten gut noch viele Jahre lang funktionieren, solange die Mehrzahl der Investitionen nicht massiv und überwiegend in physisches Metall (im heimischen Tresor oder zumindest im eigenen Bankschliessfach) erfolgt. Zusätzlich dazu läßt sich notfalls über die Zinsen einiges kontrollieren; oft genügen ja schon vage Ankündigungen über die künftige Zinspolitik ("werden die Inflationsentwicklung genau beobachten" u.ä. Äußerungen), um die Märkte in die "richtige" Richtung zu bewegen.


    Einen Abverkauf der Dollarreserven durch einen europäischen oder asiatischen Staat halte ich in nächster Zeit für unwahrscheinlich. Was hätte der Staat davon? Die China/Japan/Fernost-Fraktion würden ihren Hauptabsatzmarkt verlieren (China zusätzlich sein wichtigstes Druckmittel gegen die USA), die arabischen Staaten müßten militärische Konsequenzen fürchten, und die Europäer werden auf längere Sicht sowieso keinen Bruch mit den USA riskieren können und wollen.


    Diese Aussichten wären - trotz der wie gesagt eigentlich recht bullishen Fundamentaldaten - doch nicht mehr so günstig für das Gold, und sie scheinen mir zumindest nicht unrealistisch zu sein. Wie sehr Ihr das? Ich freue mich, Eure Meinung dazu zu hören.


    Grüße, Hermann