Beiträge von goldständer

    Vielen Dank für Eure Antworten!


    Keine Angst, ich hatte nicht vor, in der nächsten Zeit Aktien zu kaufen:) Bin auch der Meinung, dass es bald gehörig scheppern wird (inverse Zinsstrukturkurve, Wechsel vom Zinserhöungs- zum Zinssenkeungszyklus, einbrechender Immomarkt etc.). Aber nach einer starken Korrektur macht ein Aktieninvestment wieder Sinn....


    Der Hintergrund meiner Eingangsfrage war die Lektüre von "Die Quandts" von Rüdiger Jungbluth. Im 6. Kapitel "Böse Zeit der Inflation" beschreibt der Autor, wie es Günther Quandt in den Jahren der Hyperinflation gelang, sein Vermögen zu erhalten, ja sogar gewaltig zu vermehren.


    ZITAT ANFANG
    Der Industrielle hatte ein Problem gelöst, aber dafür hatte er ein neues: Wohin mit dem Geld? 45 Millionen Mark aus dem Kauf lagen auf dem Konto. " Zwar konnte mich keine Bank mehr ruinieren, aber ein solcher Markbetrag in dieser von den Stürmen der Inflation gepeitschten Zeit war - kurz gesagt- ohne Sinn und Verstand. In wenigen Tagen, ja , in Stunden konnte das große Vermögen zu einem Nichts zerrinnen", beschrieb er später die Situation. Fieberhaft forschte Quandt im Kurszettel der Börse nach einer Gesellschaft, in die er das Geld investieren könnte...anschließend beauftragte er ein ganzes Dutzend Geldhäuser damit, für die verbliebenen 35 Millionen Mark Aktien an einer Vielzahl von Steinkohle-, Braunkohle- und Kaligruben zu kaufen. Innerhalb von 14 Tagen steckte Quandts Geld wieder in Substanzwerten.
    ZITAT ENDE


    Das Zitat dient nur dazu, Euch zu zeigen, wie jemand in Zeiten der Hyperinflation denkt und handelt. Das große Vermögen machte Qundt, indem er die Accumulatoren-Fabrik feindlich aufkaufte.


    Das große Problem sehe ich, wie DerAlchemist, nicht in der Verstaatlichung von Unternehmen, da Deutschland über ein ausgeprägtes Rechtssystem verfügt. In dem Buch wird aufgezeigt, dass das Hauptrisiko für einen Aktieninvestor darin besteht, über eine Kapitalerhöhung mit inflationiertem Papiergeld (bei der unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Altaktionäre Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht ausgegeben werden) ausgebootet zu werden.


    Hat sich jemand von Euch mit der Inflation der 20er Jahre näher befasst und könnte an dieser Stelle weiteren hilfreichen Input geben?


    Viele Grüße


    goldständer

    Liebe Gold-Gemeinde,


    eignen sich eigentlich Value-Aktien ( keine Goldminen-Aktien!!!) als Absicherung der Kaufkraft bei einem Zusammenbruch unseres Finanzsystems (Deflation, Hyperinflation, Währungsreform etc.)?


    Schließlich ist eine Aktie ein Anteil an einem (physichem) Unternehmen, welches ja einen Sachwert darstellt. Ich denke dabei an grundsolide Unternehmen, Buchwert möglichst nahe am Marktwert, hohe Dividendenrendite, Marktführer in seinem Segment, nicht-zyklisches Geschäftsmodell (z.B. Versorger, Nahrungsmittelhersteller etc.).


    Was sind die größten Risiken bei einem Crash? Dass mein Anteil an besagtem Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung mit inflationiertem Papiergeld kaputt-verwässert wird?


    Was einen Kursrutsch der Aktie anbelangt, so stellt das langfristig ja kein Problem dar, da sich die Aktie nach dem Crash wieder erholen würde, wenn sie oben genannte Kriterien erfüllt und das Unternehmen nicht pleite geht.


    Vielen Dank für Eure Hilfe


    goldständer