Ich habe heute einen Dacia Logan bestellt in der billigsten Ausstattung mit CD-Radio. Preis inkl. Überführung und Auslieferungspaket mit Anmeldung, Verbandskasten, Warndreieck, Fußmatten und vollgetankt 5.800,- Euro nach Abwrackprämie, für einen TÜV-fälligen 20 Jahren alten Ford Sierra, den ich vor 6 Jahren für 1.000,- Euro gekauft habe und den wir gut 70.000 km bewegt haben. Der Sierra würde auch noch gut 2 Jahre laufen, aber für den TÜV wären mindestens 1.000,- Euro fällig.
Als Alternative hatte ich einen 11 Jahre alten Toyota Coralla, scheckheftgepflegtes Omaauto mit 40.000 km im Auge, der 3.300,- kosten sollte. Für 2.500,- Euro mehr einen Neuwagen mit drei Jahren Garantie, ist m.E. eine gute Alternative dazu.
Auslieferung Ende Mai. Interessant: Der Verkäufer erzählte mir, dass sie in den letzten 2 Wochen in ihren beiden Autohäusern 700 Dacias verkauft haben, genauso viel wie im gesamten 2. Halbjahr 2008. Der Renault Clio, der den gleichen Motor und die gleichen Achsen hat, ist ebenfalls völlig ausverkauft. Liefertermin nun Ende Oktober, wobei es mit der Abwrackprämie dann eng werden könnte. Er sagte mir auch, dass es bei den anderen Herstellern im Billigstsegment ähnlich aussähe.
Ohne die Abwrackprämie hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mir mal einen Neuwagen kaufe, da der Wertverlust einfach schon bei der Anmeldung zu hoch ist.
Diese Beispiele zeigen, dass die Abwrackprämie eine totale politische Fehlentscheidung ist. Das Geld kurbelt nur den Verkauf von Billigstautos, die überwiegend im Ausland gekauft werden an. Gut es bleibt ein bisschen bei den Händlern über und ein Großteil wird teilweise durch die Mehrwertsteuer gegen finanziert.
Bezüglich des Dacia's erwarte ich auch kein Mitleid von euch. Es ist neben anderen Autos lediglich ein zusätzlicher "Kinderwagen". Der neue Dacia kostet damit nur unwesentlich mehr als ein Satz Rennslicks für einen 911-er, die an einem Wochenende auf der Nordschleife problemlos verheizt werden können.