Börse Frankfurt News: Neue Assetklasse für reale RohstoffinvestmentsNeue Assetklasse für reale Rohstoffinvestments
Anleger können jetzt mit fünf neuen ETCs direkt in einige Edelmetalle investieren – ohne Umweg über den Future. Bei dieser innovativen Anlageform wird der Rohstoff physisch verwahrt. Die ETCs sind deshalb erstmalig an den Spotpreis gekoppelt. Außerdem sind fünf neue Strategie-ETFs im Handel.
Fünf neue ETCs von ETF Securities tracken erstmalig den Spotpreis von Edelmetallen. Zur Auswahl stehen jetzt Gold (WKN A0N62G), Silber (WKN A0N62F), Platin (WKN A0N62D) und Palladium (WKN A0N62E), bzw. ein Korb (WKN A0N62H) mit den vier. Bei Platin und Palladium ist es die erste Chance überhaupt, sich die Metalle selbst in das Depot zu legen. Der Korb enthält 20 Prozent Platin, 12 Prozent Palladium, 26 Prozent Silber und 42 Prozent Gold.
Günstig bei weiter steigenden Preisen
Neue ETCs
ETFS Physical Gold, WKN A0N62G
ETFS Physical Palladium, WKN A0N62E
ETFS Physical Platinum, WKN A0N62D
ETFS Physical PM Basket, WKN A0N62H
ETFS Physical Silver, WKN A0N62F
Das Besondere an den ETCs ist nämlich, dass das jeweilige Edelmetall in Treuhandkonten physisch hinterlegt und jederzeit verfügbar ist. Für die Investoren bringt dies unter bestimmten Marktbedingungen niedrigere, auf jeden Fall aber steuerbarere Kosten. Denn bisher konnten Investoren nicht direkt auf den Spotpreis setzen, sondern mussten als kleinen "Umweg" auf den jeweiligen Futures-Kontrakt setzen. Futures verfallen jedoch regelmäßig – im Durchschnitt vier- bis sechsmal jährlich, so dass ein ETC seine Futures-Engagements rollen, sprich erneuern muss.
Als ‚normale Marktsituation’ wird angenommen, dass länger laufende Futures-Kontrakte teurer sind als kürzer laufende. Denn der spätere Verfall (=Liefertermin) ist gleichbedeutend mit längeren Lagerzeiten für den Rohstoff. Rechnet die Marktteilnehmer außerdem mit zukünftig steigenden Preisen, dann sind die Futures mit dem späteren Liefertermin zudem teurer. Dies bezeichnet man als Contango-Marktsituation, die für den ETC Rollkosten mit sich bringt. Rechnen die Marktteilnehmer allerdings für die Zukunft mit fallenden Preisen für einen Rohstoff, dann sind die neuen Kontrakte günstiger und der ETC macht einen Rollgewinn.
Zusammengefasst heißt dies, das ETCs auf den Spotpreis vor allem vorteilhaft sind für Anleger, wenn der Markt von weiter steigenden Preisen für einen Rohstoff ausgeht. Diesen Effekten müssen jedoch die Kosten für die Verwahrung und die entgangenen Zinseinahmen aus den Besicherungskonten gegen gerechnet werden. Die Emittentin ETF Securities bietet auf ihrer Internetseite Totel-Return-Charts für beide ETC-Klassen an – also alles inklusive.
Gegenüber Zertifikaten haben ETCs den Vorteil einer Besicherung durch das Engagement in den Rohstoff oder die entsprechenden Futures. Das so genannte Emittenten-Risiko entfällt.
Platin kratzt am Allzeithoch
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft sieht das Edelmetall Platin derzeit auf einem sehr hohen Niveau. "Der Preis bewegt sich nah am Allzeithoch vom November 2006. Damals war der Preis untertägig auf 1.390 US-Dollar pro Unze gestiegen", erläutert der Analyst. Er glaubt, dass eine weiterhin positive Entwicklung des Edelmetalls gegeben sei. Dazu trage vor allem die generell hohe Industrienachfrage bei. Als Hauptabnehmer nennt Wrzesniok-Rossbach die Automobilindustrie. Bei der Herstellung von Katalysatoren komme das Edelmetall zum Einsatz. Aber auch die chemische und pharmazeutische Industrie oder Computerhersteller benötigten Platin für die Fertigung ihrer Produkte. "Pro Jahr werden nur ungefähr 260 Tonnen gefördert. Die Dichte des Edelmetalls ist sehr hoch, ein Kubikmeter wiegt bereits 20 Tonnen. Die gesamte Jahresproduktion passt in einen kleinen Raum", erklärt der Spezialist für Edelmetalle. Auch die Schmuckindustrie stelle einen bedeutenden Abnehmer mit Anteilen von 20 bis 25 Prozent dar. "Allerdings ist die Nachfrage in letzter Zeit gesunken. Tatsächlich ist die Schmuckindustrie die einzige Industrie, deren Verbrauch bei steigenden Rohstoffpreisen auch sinken kann. Die Hightech-Branche hingegen ist oftmals zwingend auf ein bestimmtes Produkt für Ihre Erzeugnisse angewiesen." Außerdem wirkten bereits Gerüchte aus der Finanzindustrie, es können weitere Produkte auf Platin geben, Preis treibend.
Bei Palladium sehe die Lage laut Wrzesniok-Rossbach anders aus. "Es gibt noch größere Vorräte an Palladium." Der Preis bewege sich zurzeit zwar nahe langjähriger Höchstkurse. Allerdings schaffe Palladium den Preisanstieg weniger aus eigener Kraft, sondern schwimme vielmehr im Kielwasser der positiven Entwicklung von Platin. Palladium ist bei etlichen Produkten ein Ersatzprodukt für Platin, wie zum Beispiel Katalysatoren.
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