Beiträge von Blondie

    weissgarnix:
    Du solltest mitlerweile gemerkt haben, daß trotz einiger vernünftiger (kritischer) Ansätze das Niveau (wirtschaftswissenschaftlich gesehen) in Netzforen nicht ausreicht, um dröge VWL-Modelle auszudiskutieren. X(
    Viele Teilnehmer hier merken zwar, daß 'irgendetwas' nicht stimmt, bzw. krumm ist - ihnen fehlt es aber an einer Gabe ein neutrales Gegenmodell auszuarbeiten - das kann man jedoch ausserhalb einer Uni auch nur wenigen Menschen zutrauen (mich selbst inklusive!).


    Stattdessen sucht man sich ein schnell verständliches Gegenmodell aus, an welches man dann 'glaubt'. Leider hält man an diesem Modell auch wieder lange Zeit fest und fügt alle kritischen Anregungen wieder ins - nun neue - Raster ein. Das mag sich hin bis ins Sendungsbewusstsein zu steigern.


    Also: hier im Forum 'glauben' die Teilnehmer an ihr 'Goldmodell' inkl. diverser Mini-/Maxi-Betrügereien und wollen (in der Mehrheit) partout nicht mehr über die Modellgrundsätze nachdenken. Falls es einer versucht ist er halt ein Troll ... :rolleyes:.
    Ich find's ok so - auch im eigenen Saft kann man sich eine Zeit lang gut weiterentwickeln. Und für Glaubenskriege gibt es andere Plätze.

    Angeregt durch mesodor's Idee fällt mir da noch folgendes ein:
    prophylaktisch einer Vertrauensperson ein lebenslanges Wohnrecht im Grundbuch eintragen lassen.


    Variante Eltern/Grosseltern: der Zeitraum wird überschaubar bleiben


    Variante Kinder: diese erben die Hütte sowieso ...


    Meine Frage: kann der Nutzniesser eines eingetragenen Wohnrechtes dieses später so nutzen, daß er anstelle der Inanspruchnahme einfach wieder an mich untervermietet?
    Falls ja, kauft erstens keiner die Hütte und zweitens bewohnt man sie selbst beim Eigentümerwechsel immer noch selbst - auch wenn man hoch verschuldet sein sollte ...

    Mal ein kleiner Einwurf zum Thema, denn obwohl ich viele Argumente der 'das_kann_doch_alles_nicht_mehr_lange_funktionieren'-Fraktion nachvollziehen kann und ebenfalls eine gewisse Instabilität des Fiatmoney sehe, gebe ich folgendes zu bedenken:


    Ein Kollaps wird erst dann erfolgen, wenn niemand mehr (bzw. nicht mehr genügend Leute) an den (imaginären) Wert der Schuldpapiere glaubt.
    Nun sehen wir jedoch seit Jahrtausenden, daß grosse Teile der Menschheit bereit sind Dinge zu glauben, die mit gesundem Menschenverstand ebenfalls widerlegt werden können -> Stichwort Religionen! Diese beherrschen historisch gesehen ebenfalls grosse Teile der Welt.


    Meine Folgerung: egal wie sinnentleert unsere Volkswirtschaften auch sein mögen - solange die Menschen daran glauben wollen, wird es für eine lange Zeit so weitergehen. Phasen des Aufmuckens einzelner, oder auch vieler könnten mit harten Bandagen überwunden werden. Die Kirche hat schliesslich bei ketzerischen Handlungen auch nicht lange gefackelt ( oder doch ;) ? ) und die Ketzer beseitigt.
    So gesehen ist es anscheinend egal, woran wir gerade glauben: die Irrationalität kann eigenstabil sein. Da gibt es nicht zwingend einen Kollaps.

    Übrigens - bei aller 'Crash-Romantik':


    wenn es mal eine Krise gibt - eine richtige, also inkl. Nahrungsmittelknappheit und wegbrechender allgemeiner Infrastruktur.
    Dann kann durch Goldbesitz sicherlich erreicht werden, daß man nicht verhungert. Auch der Status des Goldbesitzenden gegenüber dem Schnitt der Bevölkerung mag steigen - man ist halt 'wer'.
    Aaaaber: ein besseres - im Sinne von komfortablerem - Leben als ohne Crash/Krise wird man zu der Zeit und auch für einige Zeit danach nicht wirklich führen können!


    Ich gehe halt nicht davon aus, daß in einem Crash nur solche Dinge wie Leerverkäufe, 500PS-SUVs oder Klingeltöne verschwinden werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß auch die grundlegenden Dinge wie Nahrungsmittel (welche wachsen nochmal in D?), oder Baustoffe zur Instandhaltung der dann günstigen Immobilien knapper werden, sehe ich als hoch an.


    Mit anderen Worten: man ist der Reichste unter den Armen, oder auch der Einäugige unter lauter Blinden...


    Gold und Silber: ja gerne - Crash: nein, danke!

    Zitat

    Original von Fr0stbeule
    dass man auch in einem bestehenden politischen System das Geld- oder Finanzsystem grundlegend reformieren kann ohne das politische System über den Haufen zu werfen.

    ...

    Zitat

    Wir lösen doch auch nicht die Bundesrepublik auf und verbrennen das Grundgesetz, nur wegen beispielsweise der Gesundheits- oder Steuerreform. ;)


    Ohne deinem Argument widersprechen zu wollen:


    Die Gesundheitsreform entspricht im Finanzwesen in etwa der Einführung eines neuen 1,3 Cent-Stückes aus Nickel: unrauchbar, wertlos und überflüssig :D


    ... und zur letzten Steuerreform: diese entspricht der Abschaffung der 500-Euro-Scheine - das merkt auch keiner :D

    dann müssen wir der Masse der Sparer aber noch einreden, daß es die Rente erst mit 87 gibt und jeder mit 75 alle seine Gesundheitsausgaben selbst tragen muss...


    worauf ich hinaus will: mehr Angstsparen als D in den letzten 5 Jahren erlebt hat, geht ja schon nicht mehr - zur Deflation kam's trotzdem nicht wirklich.
    Und ob ein Anstieg der US-Sparquote zu deflationären Tendenzen in D führen würde? Ich bezweifele ja sowohl daß es so wäre - als auch, daß es jemals eine nennenswerte Sparquote dort geben wird.

    ich vermisse bei der Diskussion (die sicherlich eine Reihe guter Gedankengänge beinhaltet) das Bewusstsein, das wir zur Zeit mit starken Geldmengenausweitungen (US&EU nahe 10%) leben.
    Wo soll denn das deflationäre Szenario herkommen, wenn das dauernd neu geschaffene Geld auf den Markt geworfen wird?
    Sieht eher nach schleichender Inflation (siehe Aktienkurse, Immos in einigen Ländern, Rohstoffe) aus. Und davon profitiert nun mal der Immo-Nettoschuldner eher als dass er Nachteile erleidet.

    Zitat

    Original von mesodor39
    So kann die Familie alle derzeitigen Schulden langsam zurückführen mit etwa 400 EUR im Monat und behält bei sparsamster Lebensweise und vollen Beamtenbezügen noch etwa 150 EUR/Monat über.


    schon da der erste Ansatz:
    es war auf dem Flipchart zu sehen, daß die Ex-Monatsausgaben inkl. 400,- Miete bei 2.6xx Euro lagen!
    Hallo?
    Das wären 2.2xx Euro ohne Miete - wer das Geld so raushaut (und zusätzlich noch Schulden anhäuft), dem braucht eigentlich keiner mehr zu helfen... . (Anmerkung: nicht, daß man nicht 3000, 4000, oder noch mehr Euronen für die Lebenshaltung verbrauchen könnte - aber wenn man sieht, daß das Geld nicht reicht, kommt man mit deutlich weniger aus. Und wer meint, dies nicht zu können soll gefälligst daran pleitegehen und -bleiben)


    Pragmatische Lösung: Wohnung verkloppen um die Schulden Teilzutilgen - anschliessend einen Anfängerkurs mit dem Thema 'Geld - eine endliche Ressource' besuchen. Vielleicht sollten wir auch mal wieder über das Fach 'Hauswirtschaft' in der Mittelstufe nachdenken ;)
    Nix tricksen - nix kriminell werden - einfach mal was fürs Leben lernen!



    Ansonsten geb' ich Dir recht: das Ganze sah mehr nach einer richtig guten Abzocke durch die Bank aus, welche sich auch noch als Wohltäter darstellte. Solche Langfrist-Umschuldungen sind Klasse, wenn man auch langfristige Bonität hat, diese ist hier jedoch aufgrund der Beamtensuspendierung wohl kaum gegeben. Und dann noch 2 weitere Bürgen indirekt reinzureiten (Bruder&Vater) ... - so'n Schwachsinn.