@all und mit besonderen grüße an herrn reymann
hab mich extra bei goldseiten angemeldet.
als einstand gebe ich meinen bericht über die hamburger goldseitenveranstaltung auch hier zum besten
(war ursprünglich speziell für die DEG von mir verfaßt...... ;)..)
Eindrücke von Goldseiten on Tour am 03.02.2007 in Hamburg.
Gespannt auf das Treffen mit den aus zig Büchern und Analysen (z.B. auf Goldseiten.de)
bekannten Vertretern der deutschen (und östereichischen..) Goldszene machten ich mich aus
Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg nach Hamburg. Es muß dazu gesagt werden, es war
meine erste derartige Veranstaltung, obwohl ich mich seit 4 Jahren mit Gold, Silber und
Rohstoffen beschäftige. Als Mitglied der DEG wollte ich auch einmal mehr hinter den Zaun
gucken, der vor dieser Art Anlage gebaut wurde.
Mehr als 100 Teilnehmer, hochkarätige Referenten, gespannte Erwartung – es war schon
beeindruckend. Einige der Referenten kannte ich von Bildern, es war toll sie zu erleben.
Nicht nur bei den Vorträgen. Auch in den Pausen waren die Referenten begehrte
Gesprächspartner – an Herrn Berggold war gar nicht mehr ranzukommen nach seinem
analytisch klasse untersetzten Ausführungen zu Inflation, Geldmengen, Rohstoffzyklen,
nominale und reale Bewertung der Märkte, Gold/Silber und natürlich Anlagemöglichkeiten
im Rohstoffbereich. Die Märkte stehen an wichtigen Wendepunkten, Gold und Silber sind die
einzigen Rohstoffe, die noch nicht ihre alten Höchststände erreicht haben (Zielkurse auf 8
Jahre: Gold >3000 $, Silber >200 $), die reale Inflation liegt über 6 % und wird weitergehen,
ein großer Crash ist erst mal nicht zu erwarten. Aber keine Rohstoffhausse ohne Krieg in der
bisherigen Geschichte ! Rohstoffe sind keine heilige Kuh, wenn die Zeit nach der Hausse
vorbei ist sollte man sich neu orientieren (mit Gold hätte man seit 1980 viel Geld
verloren........)
Da fiel es bei der nachfolgenden Präsentation der Firma PMI Gold Corporation schwer, die
Teilnehmer im Saal zu halten. Die Hälfte folgte Herrn Berggold nach und nach aus dem Saal
zum Diskutieren – war wohl ein wenig unfair dem CEO Mr. MacQuarry gegenüber. Nichts
desto trotz wurde mit PMI eine auf mittelfristge Sicht chancenreiche Goldfirma vorgestellt,
die in Afrika (Ghana) große Goldgebiete exploriert (500 km²) und drei alte geschlossene,
früher sehr ergiebige Minen erworben hat. Ein Blick darauf lohnt sicher. Vor allem auch, da
am Rande der bei Gold- und Silberbugs sicher gut bekannte Dietmar Siebholz eine Lanze für
diese Firma brach. Herr Siebholz referierte zwar leider nicht selber, war aber ein
Gesprächspartner in den Pausen, der einen durch sein offenes und begeisternde Art sofort in
seinen Bann zog.
Herr Paulik vom Edelmetallhandelshaus Pro Aurum nahm sich dann der physischen Anlage
in Edelmetalle an und machte überzeugend klar, dass ein physisches Engagement immer noch
lukrativ ist. Nur Edelmetalle können dem Kaufkraftverlust die Stirn bieten. Bei den realen
Inflationsraten von ca. 6 % (8 % Geldmengenwachstum Euroraum minus 2 % BIPWachstum)
läuft der Euro stramm auf reale 50 % Kaufkraftverlust seit 2002 zu. Jeder muß für
sich selber vorsorgen, wichtig sind dabei Edelmetalle, die man unter anderem von ProAurum
erwerben kann. Dort sitzen erfahrenen Edelmetallhändler, die weltweit agieren.
Für Diejenigen, die Profis im Edelmetallmarkt mit Ihrer Geldanlage beauftragen möchten,
stellten sich auch zwei im Rohstoffbereich anlegende Fondsgesellschaften vor. Einmal der
G&P Explorations & Mining Fond, vertreten von Herrn Ganßleben. Er wies noch einmal
darauf hin, dass die Erschließung von Minen bzw. die Exploration in den letzten Jahren
vernachlässigt wurden, und dass der steigende Bedarf an Rohstoffen weiterhin zu
Preisanstiegen führen wird. Besonders lukrativ erscheinen dem Fonds somit Minenentwickler,
die sowohl einen Hebel auf den Rohstoffpreis haben als auch vorhandene Substanz.
Herr Keil von der Firma ERA (Euromerica Resource Advisors GmbH), der die
verschiedenen Stabilitas-Fonds vorstellte, verwies auf gute Möglichkeiten, an Übernahmen
von Minen und Explorern durch Produzenten zu verdienen. Achten sollte man bei
Investitionen im Explorer und Minenbereich auf ein Top-Management und bei vorhandenen
Ressourcen auf deren Lebensdauer. Die Stabilitas-Fond investieren u.a. in ausgesuchte
Explorer wobei auf ein Netzwerk von Spezialisten (es gibt auch ein Büro in Vancouver -
Kanada, dem Zentrum der Explorerindustrie) zurückgegeriffen werden kann.
Stimmung kam auf, als Herr Hellmeier von der Bremer Landesbank klar machte, dass die
Teilnehmer der Veranstaltung begriffen haben worum es geht. Gold ist de facto Währung, und
das ist gut für die Privatleute, jeder sollte sich seinen eigenen Goldstandard schaffen. Einige
seiner streitbaren Thesen – politische Korrektness macht alles kaputt, soziale Gerechtigkeit ist
Einschränkung der Gerechtigkeit, Verschwörung (Manipulation) ist in unserer Gesellschaft
NORM, die Realität in den Medien ist „Ausfluß“ , Rezessionen sind POSITIV - verteidigte er
in unnachahmlicher Art. Er machte auch klar, dass früher die USA autark und stark war, heute
ist außer beim Militär nicht mehr viel davon übrig. Die Weltwirtschaft kommt gut ohne die
USA aus. 3-4 % weltweites Wachstum, aber das übergestülpte maroden Dollar-System passt
nicht mehr. Es wird in den USA kein Softlanding geben, der Immobiliensektor wird das
größte Problem. „ Kaufen sie Gold und Silber – Carpe diem“.
Auf Professor Bocker war ich besonders gespannt wegen seiner äußerst interessanten
Abhandlungen z.B. auf Goldseiten. Es war dann auch echt klasse, ihn zu erleben. Man fühlte
sich phasenweise in einen Hörsaal mit einem typischen etwas verschrobenen, netten Professor
versetzt, der seine Folien interpretierte. Was aber dabei in anekdotischer Art und Weise, dann
wieder messerscharf interpretiert rüberkam war schon Wahnsinn. Trotz der bitterernsten
Themen konnte man oft herzhaft lachen und somit entspannt seine Botschaft aufnehmen.
Prof. Bocker sprach über Renten und die (nicht vorhandene) Sicherheit, die Derivatebombe,
leere Pensionskassen, Geldmengenvermehrung, Verschuldung, Krisenwährung (Gold /
Zigaretten), FED , Dollar (private Währung von 11 Bankerfamilien die hinter der FED stehen)
und vieles mehr.
Auch hier hieß es, die Geldmenge wird weiter wachsen bis zum bitteren Ende (es ist nicht
mehr aufzuhalten), die reale Inflation liegt mindestens bei 6 % (und damit auch der
Kaufkraftverlust), der Dollar ist die verwundbarste Stelle der USA, unser Rentensystem kann
so nicht mehr lange funktionieren, wie es Bismarck damals angedacht und eingeführt hatte) -
Kaufen sie Gold !
Im Anschluß folgte eine kurze Vorstellung der Firma New Cantech Ventures, wobei Prof.
Bocker allen Zuhörern die großen Chancen vor allem bei der Exploration von großen
Molybdänlagerstätten in Kanada vermitteln konnte. Besonders die über ein Joint Venture
hinter New Cantech stehenden Südkoreanischen Stahlkonzerne (Schwerpunkt Röhren für
Pipelines) zeigen die großen Chancen dieser Firma auf. Molybdän ist in vielen Produkten und
industriellen Prozessen ein wichtiger Rohstoff, besonders in der Herstellung von
Molybdänstahl für den Pipelinebau und als Katalysator bei der Aufspaltung von Schwerölen
u.v.m.
Den Schlusspunkt bildete der Vortrag von Herrn Saiger. Mit seiner spitzbübischen Art und
östereichischem Charme legte er seine ganzen 40 Jahre Erfahrung im Edelmetallgeschäft in
die Wagschale und erläuterte seine Auffassung zu den Inflationszyklen. Alle 30 Jahre erreiche
die Inflation einen zyklischen Hochpunkt (1920, 1950, 1980, 2010.......) die mit
Höchstständen bei Rohstoffen einhergehen. Genau das läuft im Moment wieder ab, wir laufen
auf einen Hochpunkt in Richtung 2010 zu. Der große 30 Jahrezyklus ist mit einen in ihm
mitlaufenden 10 Jahreszyklus untersetzt (Inflation, Deflation,Übergangsphase). In diesen
unterschiedlichen Zeitabschnitten muß man bereit sein, die Anlagearten zu variieren. Denn
nie ist eine Anlage die ganzen 30 Jahre die beste. Im Moment sind es die Edelmetalle und
Gold ist der letzte Anker. Jede Inflation die außer Kontrolle gerät endet entweder in einer
Währungsreform, Staatsbankrott oder Krieg.
Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen. Das Umfeld stimmte (Hotel, Versorgung). Man
fühlte sich einfach zu hause unter Gleichgesinnten. Was ich hier geschrieben habe, ist einfach
die Quintessens der Dinge, die ich hier erfahren und empfunden habe. Es sind meine
subjektiven Interpretationen der Vorträge ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es war einfach
eine riesige Menge an Informationen. Jeder sollte es selber erleben, um seine eigenen
Schlussfolgerungen zu ziehen.
Ich bedanke mich beim Goldseiten Team um Herrn Hoffmann und Herrn Reymann, die diese
Veranstaltung ermöglicht haben.
Grüße von der Ostseeküste
xxxxx