neueste Meldung auf CNBC live geradeeben:
JP Morgan kauft Bear Stearns für 2 $ pro Share
Beiträge von Talleyrand
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* JP Morgan Offering $15-$20 A Share for Bear Stearns
JP Morgan Chase is offering to buy Bear Stearns for between $15 and $20 a share, CNBC has learned. Bear's board is currently meeting to discuss the proposal
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"Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen." (Goethe, Kampagne in Frankreich)
Goethe anläßlich der Kanonade von Valmy, dem Sieg der französischen Revolutionstruppen gegen die Koalition der Monarchien.
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alarmierend auch, was Heibel über den Konkurs von Thornburg von vorgestern schreibt, ein Unternehmen, das 'eigentlich' grundsolide war, aber von einer Bank abhing (J.P.Morgan), die plötzlich neue Sicherheiten forderte und keinerlei Leverage mehr akzeptierte -
weil sie selbst Liquidität benötigen, liquidieren die Banken ihre Geschäftspartner, auch wenn diese grundsolide sind.
Wenn das Schule macht, kommt es ganz dick.
ZitatThornburg ist das Unternehmen in den USA, bei dem sich
Wohlhabende ihre flexible Überbrückungsfinanzierung holen. Es
sind kaum Gehaltsnachweise erforderlich, es werden kaum
Sicherheiten verlangt, denn die Kunden haben normalerweise
einige Millionen in Aktien oder anderen Häusern stecken, die
sie für den Kauf ihres Sommerhauses einfach nicht angreifen
wollen. Die Ausfallquote bei Thornburgs Kunden ist nahezu Null,
es gibt also keine Zahlungsprobleme.Aber Thornburg ist ein Hypothekenfinanzierer, das Unternehmen
gibt nur Hypothekenkredite aus. Das Kapital für diese
Hypothekenkredite holt sich das Unternehmen nicht aus den
Spareinlagen der eigenen Kunden, denn die gibt es nicht.
Sondern Thornburg geht zu den Brokern und Banken, die
Spareinlagen von Anlegern haben, und holt sich dort Kredite,
die sodann an Häuslebauer ausgegeben werden. Unter anderem
J.P.Morgan gab insgesamt 320 Mio. USD an Thornburg, zur
Besicherung wurden die von Thornburg für an Wohlhabende
ausgegebenen Hypothekenkredite verwendet.Die Zahlungsmoral der Thornburg-Kunden hat sich in den
vergangenen Monaten kaum verschlechtert. Das liegt sicherlich
auch daran, dass die von Thornburg vergebenen
Immobilienfinanzierungen meist mit einem kräftigen Eigenanteil
des Eigentümers versehen sind. Wer schon 40% oder 60% abbezahlt
hat, der riskiert nicht durch ein paar verzögerte
Ratenzahlungen die Liquidation seines Sommerhauses.Die Hypothekenkredite, die Thornburg ausgibt, werden unter den
Begriff Alt-A zusammen gefasst. Zufälligerweise hat am 14.
Februar die Schweizer UBS ihr Alt-A Engagement vermindert. Die
UBS hat Alt-A Kredite im Wert von 24 Mrd. USD an Pimco-
Fondsmanager Bill Gross, den weltbesten Anleihefondsmanager,
verkauft. Nun gibt es Gerüchte über den Preis, den die Allianz-
Tochter Pimco bezahlt hat: Man geht von 70% des Kreditvolumens
aus.Bei Thornburg liegt die Ausfallquote unter 1%. Die UBS hat ihre
Kredite jedoch verkauft, als betrage die Ausfallquote 30%! Nun
sind die Kreditgeber von Thornburg, also hier beispielsweise
J.P.Morgan, hingegangben und haben das Thornburg-Engagement neu
bewertet. Mangels anderer Vergleichswerte, denn es gibt ja kein
vergleichbares Unternehmen, das so gute Kreditnehmer hat, nahm
man eben den angenommenen Verkaufspreis der Alt-A
Hypothekenkredite von UBS: 70%. Damit hat der Wert der
Thornburg-Immobilien über Nacht einen Abschlag von 29%
erfahren.Natürlich sagt J.P.Morgan sodann, dass die Sicherheiten nicht
ausreichen, die Thornburg hinter den Krediten hat und fordert
weitere Bareinlagen nach. So musste Thornburg im Verlauf des
Februars erst 300 Mio. USD, dann nochmals 270 Mio. USD Bargeld
nachschießen. Irgendwann legte Thornburg-CEO Goldstone die
Hände in den Schoß und sagte: Das ist nun nicht mehr möglich,
wenn wir unser Geschäftsmodell beibehalten wollen. Denn die
Ausgabe weiterer Aktien verwässert die Aktionärsstruktur und
damit die Verdienstmöglichkeiten des auf Leverage ausgelegten
Kreditgeschäfts. Und der Verkauf von weiteren
Hypothekenkrediten ist derzeit einfach nicht möglich, denn es
gibt keinen Käufer. Lediglich Pimco wäre vermutlich zum Kauf
bereit, aber sicherlich nur zum Preis von 70% - und da
verspricht man sich vom Liquidieren der Kredite mehr.So kannte J.P.Morgan keine Gnade und kündigte die Kredite in
Höhe von 320 Mio. USD, da Thornburg die geforderten
Barsicherheiten von 28 Mio. USD nicht nachschießen konnte.
Diese Kreditkündigung musste Thornburg umgehend der US-
Aufsichtsbehörde melden und es folgten Kündigungen weiterer
Kredite durch andere Kreditgeber. Das ist dann wohl das Ende
von Thornburg, die Hypothekenkredite werden nun liquidiert
(Bill Gross wird sich freuen) und aus den Einnahmen werden
zunächst J.P.Morgan und die anderen Kreditgeber ausbezahlt. Was
dann übrig bleibt, wird unter den Aktionären verteilt. Doch bei
der aktuellen Marktsituation dürften keine guten Preise zu
erzielen sein, egal wie qualitativ hochwertig die Thornburg-
Hypotheken sind.Es ist für mich noch immer unbegreiflich, wie es gerade den
Musterknaben der Branche so schnell erwischen konnte. ...Thornburg ist nicht das einzige Unternehmen, auch Carlyle
Capital erhielt Kreditkündigungen, nachdem das Unternehmen
eingeforderte Barsicherheiten nicht liefern konnte. Carlyle
Capital handelt mit regierungsbesicherten Krediten, also
sozusagen ausfallsicheren Krediten. Wenn bei Thornburg das
Ausfallrisiko nahe Null war, dann ist es bei Carlyle gleich
Null! Und dennoch wird auch dieses Unternehmen in die Insolvenz
getrieben.Hintergrund sind die eigenen Probleme von J.P.Morgan und Co.
Die Unternehmensleitung schaut sich eine Kennziffer der Bilanz
an: Den Leverage. Diese Kennziffer ist je nach Finanzbranche
unterschiedlich, bei Thornburg stand sie bei 15, bei den
Großbanken lediglich bei 5-7. Doch dieser Leverage soll nun
gesenkt werden. Und zur Senkung, also zur Erhöhung des
Eigenkapitalanteils am gesamten Kreditvolumen, insbesondere
Hypothekenkreditvolumens, sind Hypothekenkredite nun ein Dorn
im Auge der Geschäftsleitung. Diese Kredite müssen daher nun
mit höheren Sicherheiten hinterlegt werden, damit der Leverage
sich verbessert, oder aber sie werden gekündigt.Wohlgemerkt: Für J.P.Morgan geht es hier nur um die Kennziffer
„Leverage". Was hinter den Krediten steckt, was Thornburg für
ein Geschäft betreibt oder welcher kurzfristige Verlust aus
diesem unvernünftigen Handeln entstehen kann, das interessiert
nun nicht. Die Bilanzkennziffer Leverage muss per heute und
sofort verbessert werden. Keine Geduld, keine Gnade. -
Zu Fannie und Freddie:
Stefan Heibel http://www.heibel-unplugged.de/ mutmaßt in seinem letzten Börsenbrief den versteckten politischen Willen der US-Regierung, die von den Demokraten einst gegründeten Immobilienfinanzierer zu liquidieren:Zitat...
Es wird also eng bleiben an den Finanzmärkten, die Liquidität
in den USA trocknet aus. Es werden in den nächsten Monaten noch
einige Finanzunternehmen pleite gehen, denke ich. Am gestrigen
Donnerstag hat der Markt schon die nächsten Kandidaten
auserkoren: Annaly Capital Management, Capstead Mortgage,
Anworth Mortgage Asset Corp und MFA Mortgage Investments. All
diese Unternehmen haben noch weniger Kreditrisiko als
Thornburg, denn sie handeln nicht mit Millionären, sondern mit
Billiardären. Sie kaufen Hypothekenkredite, die von den
halbstaatlichen Organisationen Fannie Mae und Freddie Mac
besichert sind.
Auch diese Unternehmen leihen sich Geld von den Großbanken und
Brokern aus, um Hypothekenkredite zu kaufen. Nicht von
Privatpersonen, sondern vom verlängerten Arm der Regierung, des
Staates. Doch wenn auch hier ein J.P.Morgan, eine Merrill Lynch
oder eine Citigroup den Leverage der Bilanz reduzieren will,
dann ist dieser kleine Umstand egal. Es werden weitere
Sicherheiten eingefordert, sonst wird auch hier liquidiert.Also:
Wir kommen an den Punkt im US-Finanzsystem, an dem entweder auch ein Null-Risiko zu hoch sein kann oder aber bei dem selbst der Regierung und dem Staat nicht mehr vertraut wird.,
Im nächsten Schritt wird man dann Fannie und Freddie
selbst an die Wand stellen. Deren Kurs ist übrigens seit
vergangenem Oktober ebenfalls um 70% eingebrochen.Wem jetzt noch nicht der Kopf raucht, der kann sich gemeinsam
mit mir noch die folgenden Ideen durchdenken: Sollen Fannie und
Freddie vielleicht tatsächlich vom Markt verschwinden?Diese Frage ist vielleicht gleichbedeutend mit der irren Frage,
ob die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Deutschland
pleite gehen soll. Natürlich nicht, denn da steckt ja der Staat
hinter. Und der hat zumindest in Deutschland unlängst gezeigt,
dass der verlängerte Arm der KfW, nämlich die IKB, lieber auf
dem Rücken der Steuerzahler durch die Krise getragen wird, als
dass dort eine Pleite akzeptiert würde (Sprich: Politik
übertrumpft Wirtschaft). Doch schauen wir uns einmal die
Entstehung dieser halbstaatlichen Institutionen an.Fannie und Freddie wurden während der letzten Immobilienkrise
der USA in den 70ern gegründet. Damals waren die Demokraten an
der Macht und die Republikaner, die Partei Präsident Bushs,
haben kräftig dagegen gewettert. Das Ziel von Fannie und
Freddie ist die Versorgung der Wirtschaft mit günstigen,
sicheren Krediten für den Immobilienmarkt.Lokale Hypothekenbanken, die lokale Hypothekenkredite vergaben,
brauchten nur die Dokumentationsauflagen von Fannie und Freddie
erfüllen und konnten sodann die vergebenen Hypotheken an diese
Unternehmen weiterreichen. Das Risiko war somit abgeschoben, es
blieb der Zinsdifferenzgewinn.Fannie und Freddie weiteten ihr Geschäft von anfänglich einigen
hundert Millionen über zig Milliarden auf inzwischen Billiarden
USD aus (daher Billiardäre – allerdings nur durch geliehene
Gelder nicht durch eigene, aber das spielt ja in den USA keine
Rolle).Bush vertritt die Wirtschaftspolitik des Laissez-faire (Machen
lassen). Er möchte also am liebsten die Wirtschaft sich selbst
überlassen und vertraut auf die heilende Kraft der freien
Marktwirtschaft. Fannie und Freddie als regulierende
Instrumente des Immobilienmarktes sind ihm da ein Dorn im Auge.Bislang hat Bush ein Hilfsprogramm aufgelegt, das unsinniger
nicht sein kann. Jeder Steuerzahler erhält ein Steuergeschenk
von 300 USD. Ich weiß nicht, wie er damit den Immobilienmarkt
retten will. Nicht einmal ein Prozent der US-Steuerzahler haben
Probleme mit ihren Hypotheken und dort, wo die Probleme
bestehen, da beträgt die monatliche Finanzierungslücke bereits
300 USD. Der Einmalbetrag wird diesen Leuten nicht helfen.Ich kann also bei Bush genau wie auch bei Bernanke nur
unsinnige, aber populistisch leicht zu vermarktende,
Hilfsaktionen erkennen. Ist nun deren geistiger Horizont so
beschränkt, dass sie das nicht erkennen? Oder haben sie es sich
vielleicht wirklich zum Ziel gesetzt, den Immobilienmarkt der
USA ein für allemal neu zu organisieren? Ich will letzteres
inzwischen nicht mehr ausschließen. -
Weiß vielleicht einer, was mit SSRI los ist?
Heute extrem: über 3 % gefallen, während der Silber-Spotpreis gestiegen ist.Bis vor einem Jahr ca. hat SSRI jede Aufwärtsbewegung gehebelt mitgemacht, seitdem macht sie nur noch die Abwärtsbewegungen mit...
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Zitat
Die befürchteten Probleme verwirklichen sich entweder garnicht oder irgendwann von einem Moment auf den anderen. Just hat ein Kunde seine Einlagen (oder einen Teil davon) noch abgehoben und dem nächsten Kunden wird der Schalter vor der Nase geschlossen. Exakt so könnte es aussehen.!
einen Unterschied bei Bankanlagen sollte man machen: Festgelder oder Gelder auf dem Girokonto sind natürlich weg, wenn die Bank illiquide wird, und zwar nach heute geltendem Recht!
Sehr viel mehr Sicherheit (Sondervermögen) hat man dagegen bei Fondsanlagen. Ich habe mein 'Cash' dem EONIA Tagesgeldfonds (DBX0AN) der DB 'anvertraut'.
Weder eine Insolvenz der kontoführenden Bank noch der DB gefährdet diese Gelder, zumindest nach heutigem Recht. -
Zitat
Mit fallenden Aktienkursen hat ein "deflationärer Vorgang" meines Wissens wenig zu tun, weil wir im Grunde fortwährend beklagen, das die Geldmenge schneller steigt, als die Warenmenge!
Vielleicht sollte man Deflation von deflationärer Tendenz unterscheiden.
Auf jeden Fall bedeuten fallende Aktienkurse, daß die Geldmenge, die in Aktien gebunden ist, sinkt. Wenn nun die Warenmenge gleich bleibt, haben wir genau
Deflation:ZitatWarenmenge schneller steigt als die Geldmenge
Natürlich müsste man gesamtwirtschaftlich auch die anderen Elemente untersuchen, die zur Geldmenge beitragen (zB. Kreditvergabe, also Leitzinshöhe, usw.), aber fallende Aktienkurse bedeuten definitv eine deflationäre Tendenz - was ja manchmal als Korrektiv gegen zuvor aufgeblähte Geldmengen durchaus wünschenswert ist - sofern man selber keine Aktien besitzt.
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Nibelungen:
Zitat2. Geld wird ja nicht wirklich "vernichtet". Geld wird nie vernichtet (ausser durch ZBs) sondern es hat nur jemand anders.
Das ist, meine ich, nicht richtig. Wenn z.B. der Dax in einem Zeitraum um 20 % fällt, hat nur ein kleiner Prozentsatz aktiv beigetragen, sagen wir 5%, nämlich die, die gekauft und verkauft haben. Für Diejenigen ist obiges Zitat richtig. Die Leerverkäufer haben verdient, was die Käufer verloren haben. ABER: Es sind nun alle Dax-Aktien-Besitzer um die gefallenen 20% des Dax ärmer (Buchwert), also auch die 95 %, die sich in dem Zeitraum nicht aktiv am Handel beteiligt haben.
Das heißt aber, daß tatsächlich Geld vernichtet wurde. Ein deflationärer Vorgang.
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Der db x-tracker DBLCI – OY BALANCED ETF (WKN: DBX1LC) investiert augenblicklich in
Aluminium 6,26%
Brent Crude 8,22%
Erdgas 3,40%
Getreide 7,17%
Gold 13,48%
Heizöl 8,17%
Kupfer 6,23%
RBOB Gasoline 8,71%
Silber 3,21%
Sojabohnen 9,15%
Weizen 8,11%
WTI Light Crude 7,69%
Zink 4,79%
Zucker #11 5,52%Vorteil des ETF sind ausserdem die günstigen
jährlichen Kosten von nur 0,55 % TER.Quelle: http://www.dbxtrackers.com
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Das ist ja wie der Kampf der 7 gegen Theben ...
So sehr mir Butler und Friedman imponieren, ganz hab ichs noch nicht begriffen. Ich mach hier mal meine Meinungsbildung öffentlich. Ganz naiv von unten her gedacht:
1) Produzenten sichern sich mit Hedging (Verkauf von Kaufoptionen oder Kauf von Puts) gegen fallende Kurse ihres Rohstoffs ab. So kommt es zu dem paradox anmutenden Vorgang, dass z.B. ein Ölförderer short in Öl ist. Daran ist aber nichts geheimnisvoll oder verschwörerisch, er sichert einfach sein Geschäft gegen fallenden Ölpreis ab.2) Verbraucher sichern sich mit Hedging (Calls) gegen steigende Kurse ab. So sichert sich eine Fluggesellschaft gegen steigende Ölkurse ab, um verlässlich kalkulieren zu können.
3) Short-Positionen bedeuten deshalb nicht zwangsläufig, dass derjenige mit sinkenden Kursen rechnet. Er sichert sich ab.
Könnte es sein, dass im Falle von Gold und Silber die Minen ihre Hedging-Short-Positionen von Banken vornehmen lassen, also z.B. von den berühmten bösen 4 laut Butler.4)Das Problem von Gold und Silber ist meinen schlichten Überlegungen zufolge, daß es keinen Verbraucher gibt, der nennenswert long-hedging betreibt (wie z.B. Fluggesellschaften bei Öl), weil Gold kaum und Silber auch nur wenig industriell verbraucht wird. Die Käufer sind Privatpersonen, die kein Hedging betreiben müssen.
Könnte es also sein, dass das extreme Übergewicht von Short-Positionen in Gold und Silber damit zu tun haben?
Wie gesagt, ich erhebe keinen Anspruch, die Dinge hier durchschaut zu haben. Ich übe... und freue mich über jede konstruktive Belehrung. -
Ich schätze als meist stiller Genießer die aus dem Netz gefischten neuesten Fakten zum Thema 'Global Ec. Collapse', und bedanke mich bei Denjenigen, die sich die Mühe machen...
Zu einer möglichst objektiven Analyse der Wahrscheinlichkeit eines GEC ist aber unbedingt auch die ständige Reflexion der eigenen Haltung, Wertung und Tendenz nötig, um zu verhindern, daß die einmal eingenommene Haltung (der GEC kommt/kommt nicht) nunmehr die Fakten völlig dominiert. Das heißt, man sollte sich, wenn nicht emotional, dann wenigstens rational offen halten für beide Alternativen.
Deshalb würden beispielsweise Nachrichten, die gegen einen GEC sprechen, auch hierher gehören, und aus demselben Grund gehören auch die kritischen Bemerkungen z.B. Wahafrieds im Sinne der Selbstreflexion des eigenen Standpunkts in diesen Faden und sind nicht off topic.Zum Schluß möchte ich Kissinger zitieren, der nach Meinung Vieler hier einer der ganz bösen Buben ist:
"Wenn jemand rechtzeitig vor der drohenden Gefahr warnt, sieht man in ihm einen Hetzer. Wer zu einer Anpassung an die Gegebenheiten rät, gilt als wohlabgewogen und vernünftig, denn er hat alle guten 'Gründe' auf seiner Seite: Argumente, die im Rahmen der bestehenden Ordnung als allgemein gültig anerkannt sind. Aber: Wenn es nicht nur um einen Zeitgewinn geht, ist ein Politik der Beschwichtigung der Ausfluß des Unvermögens, ...[die Zukunft] zu begreifen....
Denn in der langen Friedenszeit verlor sich das Gefühl für das Tragische. Man vergaß, daß Staaten sterben können, daß Strömungen unaufhaltsam sein können..." (Kissinger, Großmachtdiplomatie. Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs) -
zitiert aus nem kostenlosen Börsenbrief...
"China schlägt dem westlichen Finanzsystem ein Schnippchen
By Dr. Russell McDougal
Liebe Leser,Das globale Gepolter in der Arena des U.S.-amerikanischen Dollars hält weiterhin an. Wie Sie wissen habe ich arge Bedenken zu den Langfristaussichten des Dollars. Diese wichtige Ausgabe wird fortfahren, Ihren finanziellen Status in den kommenden Monaten und Jahren zu beeinflussen. Es ist deshalb wichtig sie genau nachzuvollziehen.
Gold-Rentenpapiere sind im Kommen
Die Shanghai Goldbörse arbeitet zusammen mit Goldproduzenten, Wertpapier-Brokerhäusern und Banken, um sich auf die Ausgabe von Gold-Rentenpapieren vorzubereiten, berichtete gestern die Securities Times. Gold-Rentenpapiere werden von Goldminenunternehmen heraus gegeben und erhalten die Garantie einer bestimmten Goldmenge, die sie in einem bestimmten Zeitrahmen in der Zukunft fördert. Der Zinssatz der Goldrenten besteht aus einem Basiswert und einem variablen. Letzterer ist an den Goldpreis des Fälligkeitsdatums gekoppelt. Die Laufzeit der Renten kann drei Jahre betragen, fünf oder 10.. In der Zwischenzeit wurde Shenyin Wanguo Securities Co als erste Wertpapier-Firma als Mitglied der Shanghai Goldbörse anerkannt. Die Börse plant, mehr Wertpapier-Unternehmen hinein zu nehmen, um ein effektives Grundgerüst für dies Goldbonds zu bilden."Als drittgrößter Goldproduzent der Welt hat China ein sehr hohes Potential zur Goldförderung. Die sich erhöhenden finanziellen Bedürfnisse der Goldproduzenten versprechen eine leuchtende Zukunft für Goldrenten", sagte Song Yuqin, Vize der Shanghai Goldbörse.
Diese “Goldrenten” gibt es seit Jahrhunderten. Sie sind einfach eine Form von Schulden, die Zinsen in Gold zahlen und in Krisenzeiten ihren Wert durch das Gold absichern. Sie sind besonders populär, wenn die Inflation grassiert, weil Gold historisch gesehen, gegen die unvermeidliche Inflation einer Währung, deren Papiergeld ohne Deckung ist, schützt.Goldrenten waren verständlicherweise gleich nach dem Bürgerkrieg ziemlich beliebt. Eine andere Serie von Goldrenten wurde 1895 heraus gegeben, als der Goldpreis bei $20.67 pro Unze stand.
Hier folgen einige Schlüsselereignisse (exekutiv/legislativ) seither:
Roosevelt und der Kongress intervenierten und unterbrachen diesen Mechanismus des freien Marktes 1933. Gold wurde von den U.S. Bürgern konfisziert und sie konnten es nicht mehr gegen den Dollar eintauschen. Alle existierenden Goldrenten danach mussten Zinsen in Papiergeld zahlen und in Papiergeld umtauschen.
Nixon schloss das internationale Goldfenster 1971. Obwohl ausländische Nationen lange vom U.S.Dollar abhingen als die Weltreservewährung, konnten sie ihre Währung nicht länger dort in Gold eintauschen. Das Zeitalter der globalen Währungen ohne Deckung hatte begonnen.
Der International Monetary Fund und die Weltbank verbieten jedem Mitglied, eine Währung herauszugeben, die durch Gold, Silber, etc. gedeckt ist.
Nun werfen wir einen kurzen Blick auf das 10-Jahreschart des Dollar, um einen Perspektive zu erhalten:Der Dollar befindet sich in unbekannten Gewässern, sollte er unter seine historische Unterstützungslinie um die 80 fallen. Glauben Sie mir, alle Tricks werden angewandt werden, um diesen Durchbruch zu vermeiden. Fast alles kann kurzfristig geschehen. Manche mit einer kühnen Sicht glauben an einen Rückschlag des Dollars an die 90. Es würde mich überraschen, sollte dieses Level erreicht werden. Es würde trotzdem nicht die unglückliche langfristige Todesspirale des Dollars ändern. Man kann eine kranke und schlecht gemanagte Währung nicht lange hochhalten.
Das chinesische Versprechen der Goldrenten ist nur ein weiterer internationaler Indikator, der eine Währung ohne Deckung in Frage stellt. Die Druckerpressen des Geldes ohne Deckung sind dazu da es von der Masse zu stehlen. Je weiter Sie vom Geldzapfhahn entfernt sind, um so mehr werden Sie betrogen.
Was für eine Ironie – die chinesischen Kommunisten geben ihren sich abzappelnden Massen Zugang zu einer Form "ehrlichen Geldes" , das im Westen verboten ist. (Nebenbei bemerkt, auch Silberrenten sind in den Vereinigten Staaten ungesetzlich.)
Gold und auch Silber sind Alternativen zu dem Paiergeldsystem der Regierung. Sie werden unterdrückt und als ungesetzlich erklärt. Gold und Silber sind "ehrliche" Formen des Geldes, so wie es in unserer Verfassung verlangt wird, weil sie politisch nicht manipuliert werden können wie das Papiergeld. Werden es die chinesischen Goldrenten schaffen? Ich gebe ihnen eine 60-prozentige Chance. Westliche “Einflüsse” werden alles Mögliche tun, diesen Plan zu vereiteln. Ein weiterer Goldkrieg ist im Werden.
Wir werden bald sehen, wie groß der Einfluss des Westens in China noch ist.Die USA ist abhängig von ausländischen Regierungen, die unsere Rentenpapiere kaufen. Die Chinesen halten annähernd $1 Billion in U.S. dominierten Rentenpapieren. Aber sie werden jetzt störrisch. Und sollten sie mit der Ausgabe von Goldrenten fortfahren, wird das ein Nagel mehr im Sarg des Dollars und seinem Status als globale Währungsreserve. Sie können dem internationalen Bürger nicht sein Recht auf ehrliches Geld verweigern. Sie müssen sich bewusst sein, dass Sie sich schützen müssen. Alternativen sind vorhanden.
Investieren Sie mit Verstand,
Rusty
P.S. Anmerkung der Redaktion der Investoren-Akademie: Die Chefredaktion ist stimmt in wesentlichen Punkten nicht mit den hier von Herrn McDougal vertretenen Ansichten überein. Wenn Sie aber der Meinung sind, dass es sich lohnen könnte, über diese Dinge zu diskutieren, bitten wir um Rückmeldung an: info@investor-verlag.de (Stichwort: Investoren-Akademie)"
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Hier aus einem (kostenlosen) Börsenbrief über Spaniens Probleme mit dem Euro, seine Goldverkäufe und eine mögliche Euro-Krise. Als Fazit: Gold kaufen!
Spanien steckt in Schwierigkeiten
Tom DysonEine amerikanische Sicht der europäischen Zinspolitik
In den letzten zwei Monaten hat Spanien 80 Tonnen Gold auf den Weltmarkt geworfen. Es hat auch riesige Mengen US-amerikanischer Schatzanweisungen, britischer Staatsanleihen und ähnlicher Reserven verkauft.
Warum?
Gemäß einem Artikel aus Londons Daily Telegraph wird der spanische Regierung das Geld knapp. Die Banco de Espana hat jetzt weniger als 17 Milliarden $ in fremden Währungen und Goldreserven übrig. Das ist gerade genug für 12 Tage an Importen.
Der Euro ist das Problem. Die Europäische Zinspolitik betrifft jedes Land, das den Euro als Währung hat. Das Problem ist, dass die europäischen Länder alle verschieden sind und das ökonomische Wachstum mit völlig verschiedenen Geschwindigkeiten voranschreitet. Zinssätze sind das wichtigste Werkzeug der Politiker, um die Wirtschaft zu leiten. Wenn sie sich dem Euro anschließen, geben Sie diese Macht auf.
Ein Beispiel: Anfang des Jahres 2000 Jahre kämpfte Irland mit der Inflation, musste aber Zinssenkungen akzeptieren, weil - zur gleichen Zeit - Deutschland mit einem Konjunkturrückgang kämpfte.
Die Zinssätze werden zu einem großen Teil nach deutschen Belangen bestimmt. Deutschland ist die größte Wirtschaft in Europa, und der Euro ist überspitzt gesagt ein neuer Name für die D-Mark. Schauen Sie auf den folgenden Chart, den wir den "Euro-Konvergenz-Trade" nennen. Es zeigt sich, wie sich die Anleihen-Zinsen in Spanien, Italien, Polen, und Griechenland alle an die deutschen Zinssätze anpassten, als sie sich dem Euro anschlossen.Der Konvergenz-Trade: Die Zinssätze fallen drastisch, sobald klar ist, dass Sie Ihre Währung aufgeben und sich dem Euro anschließen
Jedenfalls hat Spanien ein notorisches Inflations-Problem. Und die (deutschen) Zinssätze forcieren das Problem noch. Sie haben es erraten, die ultraniedrigen Zinssätze der letzten drei Jahre haben die spanische Wirtschaft heißlaufen lassen.
Das Ergebnis ist verblüffend. Zum einen hat Spanien nach den USA das größte Leistungsbilanzdefizit. Das ist erstaunlich für ein Land mit nur 40 Millionen Einwohnern, das kürzlich noch als ein Land der dritten Welt bezeichnet wurde. Spaniens Leistungsbilanzdefizit beträgt jetzt 10 % des Brutto-Inland-Produkts (BIP). Die Haushaltsschulden sind auf 133 % des verfügbaren Einkommens gestiegen... das höchste Niveau der Welt. (Das entsprechende US-amerikanische Verhältnis steht bei 110 %).
Zweitens hat Spanien die größte Immobilienblase der Welt. Mehr als 800.000 Häuser wurden im letzten Jahr in Spanien gebaut, mehr als in Frankreich, Deutschland, und Italien zusammen. Die Preise sind im Laufe des letzten Jahrzehnts um 270 % gestiegen. Eine echte Blase hat sich letztes Jahr im Bausektor gebildet. Ein Wert - Astroc - wurde im Juni 2006 gelistet. Die Aktie hat sich in den nächsten neun Monaten verzehnfacht. Die Baubranche stellt jetzt 16 % des spanischen Gesamt-BIP dar.
Jetzt wird Spanien erneut durch das Zinsproblem belastet - aber dieses Mal in der entgegengesetzten Richtung. Die EZB hat die Zinsen seit Dezember 2005 siebenmal auf 3,75 % angehoben.
Am 25. April geriet der Gebäude-Sektor an der spanischen Aktienbörse in Panik. Spaniens größte Eigentumsgruppe, Sacyr, fiel 8,15 %, während Bauunternehmer wie Kolonial und Inmocaral mehr als 11 % abtauchten. Und Astroc? Die Aktien fielen um 60 %!
Was bedeutet all das? Große Schwierigkeiten für Spanien, denke ich. Wenn der Immobilienmarkt in Panik gerät, wird dies zu einer Bankenkrise und einer Rezession führen.
Bernard Connolly, globaler Stratege der Banque AIG und ehemaliger Leiter der Wirtschaftsforschung für die EG-Kommission, sagt, "Spanien ist dabei, den schrecklichsten Wirtschaftsverhältnissen gegenüberzustehen: ein Kreislauf aus Konjunkturrückgang, Deflation, und privater Verschuldung - tatsächlich eine Depression. Das Abgleiten der Aktienbörse ist nicht nur eine 'Korrektur'. Es kann sehr, sehr lange so weiter gehen."
Was könnten wir tun? Wir könnten mit Derivaten auf eine fallende spanische Aktienbörse setzen.
Gold wäre mein zweiter Vorschlag. Für mich sind Spaniens Probleme einer kleiner Riss im fehlerhaften Design des Euro. Anscheinend haben Griechenland und Portugal auch einen Rückgang der Währungsreserven (wie in Spanien) zu verkraften. Griechenland und Portugal haben auch historische Probleme mit der Inflation und der Überhitzung der Wirtschaft. So gesehen kann ein riesiges Euro-Fiasko (wenn es so weit kommt) nur den Goldpreis stärken.
Good Investing
Tom