Original von Allesklar
Der Normalverbraucher (ich mag den Begriff Verbraucher nicht, würde eher vom Normalbürger sprechen) ist bereits völlig verarmt! Vor 35 Jahren war es möglich, mit einem Arbeiter-Lohn und gehörig Fleiß ein Haus zu bauen (dieses auf 15 -20 Jahre abzubezahlen), eine Familie mit mehreren Kindern als Alleinverdiener zu unterhalten und ein Auto zu kaufen. Urlaub war damals nur eine Randerscheinung, gab es allerdings auch. Wie's heute ausschaut beschreibt teeri sehr gut.
Die Analyse der Hintergründe führt gleichermaßen zu endogenen und exogenen Ursachen:
Zum einen führte der zunehmende Wohlstand zu einer in der Geschichte nie da gewesenen Dekadenz und Verschwendungssucht, die gerade die niederen EInkommens- und Bildungsschichten überproportional erfasste. Wenn ich sehe, dass in Geringverdienerhaushalten 3 Fernseher und 3 Handys laufen, und jedes Jahr eine neue Playstation beschafft wird, oder die Kinder mit überteuerten Markenklamotten rumlaufen, aus denen sie nach 1 Jahr spätestens rausgewachsen sind, dann wundert mich das nicht mehr, dass diese Schichten verarmen. Ein Rundgang im Supermarkt reicht auch: in den Einkaufswägen stapeln sich teuere (und ungesunde) Fertiggerichte, neben Kunstgetränken und Süßigkeiten; dass da am Monatsende schnell Ebbe in der Haushaltskasse ist, dürfte jedem klar sein. Früher wurde eben ein Sack Kartoffeln bevorratet und das Püree oder die Kartoffelknödel selber hergestellt; heute kauft man von Nestle oder Pfanni und trägt mit 80% des Kaufpreises zur Erhaltung des ROCE der entsprechenden Konzerne sowie der Prämien ihrer Topmanager bei.
Ergebnis: Verarmung aus Mangel an geistigem Hintergrund: die Materielle Welt stürzt der spirituellen hinterher.
Exogene Faktoren sind das Zinssystem, verfehlte Kapitalanlagen (z. B. Kapitallebensversicherung, Sparbuch), organisierter Betrug, und nicht zuletzt die immer höher steigenden Staatsabgaben (v. a. EU). Sowie Monopolpreise für Energieträger. Und Globalisierungsverluste (Nokia). Das war's aber auch. In Summe sind beide Einflussrichtungen in etwa gleich hoch zu gewichten.
Man kann auch indirekt rechnen: Der Einkommensanteil, der für die Edelmetallanlage zur Verfügung steht, ist bei mir in dem genannten Zeitraum von 70 auf 50% des Netto zurückgegangen!
