Beiträge von mvd

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    Original von Daniel
    ...und so vergessen das es sich nur um 1 Unze Silber handelt.


    Das haben die "Spinner" die € 300,- für den 1983 Panda (ohne Folie) bezahlen wohl auch alle vergessen?


    @ Misanthrop


    Nein, du bist noch in der oralen Phase, das haptische kommt erst später. :D


    Gruß
    mvd

    Jetzt wollte ich mal ein Beispiel für wirklich schöne Patina bringen, aber es läßt sich einfach nicht fotografieren. Zumindest mit meinen technischen Mitteln nicht. :(


    Dieses 1 Reichsmarkstück von 1915 habe ich neulich neben einigen anderen über ebay gekauft. Es hat eine wunderschöne Patina, die je nach Lichteinfall in allen Regenbogenfarben schillert. Es ist faszinierend, man muß diese Münze den Leuten wirklich wieder wegnehmen, wenn sie mal herumzeigt. Das Farbenspiel reicht von Türkis in der Mitte über Rot bis hin zu einem kräftigen Violett in der rechten oberen Ecke.


    An den wenigen hellen Stellen zwischen den Federn und den Randperlen saß irgendein festhaftender schwarzer Dreck, den ich sehr vorsichtig entfernt habe. Hoffentlich sind die nach ein paar Jahren durch weiteres Entwickeln der Patina verschwunden.


    Habt ihr einen Tip, wie man das Farbenspiel vieleicht doch fotografieren kann?


    Gruß
    mvd

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    Original von Gaudibursch
    Hat von den geschätzten Foristen jemand angelaufene ,EINGESCHWEISSTE Silbermünzen in seinem edlen Bestand oder schützt die Einschweissung dauerhaft gegen Oxidation?
    Die eingeschweissten Maple Leafs z.B. sind ja eigentlich nicht gänzlich vakuumverpackt.


    Die ältesten eingeschweißten Silbermünzen die ich besitze sind die 5DM Gedenkmünzen in Polierter Platte von 1968 angefangen. Die funkeln noch immer wie am ersten Tag. Auch die späteren 10DM Münzen in der Noppenfolie sind ohne eine Spur des Anlaufens. Die gleichen Münzen unverpackt entwickeln schon nach wenigen Wochen im Sonnenlicht eine deutlich braune Patina. Ein paar € 10,- Gedenkmünzen hatte ich mal auf einem Tisch liegen lassen und schon nach kurzer Zeit waren sie angelaufen.


    Ich weiß nicht ob es stimmt, aber ich habe mal in einem Forum gelesen, daß Münzen die in Folie eingeschweißt sind, vor UV-Strahlung geschützt werden müssen, da sich die Folie sonst zersetzen kann und einzelne chemische Bestandteile daraus die Münze angreifen. Das heißt, daß man diese Münzen vor Sonnenlicht und Licht aus Halogenlampen schützen muß. Meine lagern in einem Schrank in dem es stockefinster ist, denn ich will es mit meinen Schätzen nicht ausprobieren ob es stimmt.


    Mit den Kapseln habe ich noch wenig Erfahrung, so lange gibt es die ja auch noch nicht. Einen völligen Schutz bieten sie sicherlich nicht, schon allein aufgrund der Fertigungstoleranzen. Manchmal muß man sie mit Kraft zusammendrücken, dann dürften sie ziemlich dicht sein und manchmal fallen sie von allein wieder auseinander, je nach Alter des Spritzgußwerkzeuges.


    Andererseits ist das Anlaufen einer Silbermünze über die Jahre nun auch keine Katastrophe. Die ganzen alten Kookaburras in den alten quadratischen Kapseln mit den 4 "Luftlöchern" an den Seiten, sind mittlerweile alle angelaufen und zwar immer am stärksten an den Stellen der Löcher. Bei einer Münze mit metallisch reiner Oberfläche, die niemals berührt wurde, bildet sich da im Laufe der Jahre eine wirklich schöne Patina heraus, die die Münze nur noch interessanter macht. Ein schwarz angelaufener Fingerabdruck dagegen wird auch in 50 Jahren noch sichtbar sein und zerstört das harmonische Gesamtbild des Motivs.


    Gruß
    mvd

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    Original von ich
    Sicher muss man seine Schätze auch mal "sinnlich" erfassen...


    Zu diesem Zwecke kann sich der "haptische Typ Mensch" ja auch für wenig Geld ein paar Gold- und Silbermünzen zulegen, die schon Spuren der Jahre tragen. Da kommt es dann doch nicht mehr darauf an, die kann man dann auch mal im Freundes- und Verwandtenkreis herumreichen und zeigen.


    Aber eine makellose neue und originalverpackte Münze würde ich niemals anfassen und auch gar nicht erst auspacken. Bei meinen Einkäufen über ebay habe ich einige Kookaburras, Krügerrands und einen Maple Leaf aus Gold unterhalb des Materialpreises bekommen, weil sie aussehen wie normales Wechselgeld im Portemonaie. Das reicht zum spüren und anfassen, da muß man nicht auch noch die perfekt erhaltenen Münzen verwarzen.


    Gruß
    mvd

    »Frau Merkel, die Apache-Hubschrauber sind da. Bitte machen Sie sich fertig, wir müssen fliehen, die Roten sind schon am Reichstag.« Wie in Trance drehte sich die Kanzlerin um, wedelte ihren Amtschef mit ihren kleinen Händen weg. Mit unsicheren Schritten ging sie hinüber zum Panoramafenster im obersten Stock der Bundeswaschmaschine, starrte hinüber zum Hauptbahnhof, aus dessen ausgeweidetem Stahlskelett giftiggrüne Rauchschwaden waberten.


    Merkel schloß die Augen und umklammerte ihre Handtasche. Mein Gott, welcher Prüfung unterziehst du mich? Zunächst war doch alles ganz gut gelaufen. Bei der Kanzlerwahl am 22. November 2005 hatte sie 445 der 448 Stimmen der großen Koalition erhalten – ein Traumergebnis. Und als zu Jahresanfang 2006 die Senkung der Lohnnebenkosten wirksam wurde, legten die nun noch konkurrenzfähigeren deutschen Exporte deutlich zu. Im Jahresverlauf war der Handelsüberschuß auf unglaubliche 200 Milliarden Euro gestiegen und die Arbeitslosenzahl auf 4,5 Millionen gefallen – kein Wunder, daß sie von Time als »Woman of the Year« präsentiert worden war. Doch da bahnte sich die Katastrophe bereits an: Am 1. Dezember 2006 stellte US-Präsident Bush dem Iran ein 90-Tage-Ultimatum zur Stillegung aller nuklearen Anlagen und zog die bis dahin größte Kriegsschiff-Armada der Weltgeschichte im Persischen Golf zusammen. Die Invasion begann am 7. März 2007, und gleich von Anfang an flogen die Tornados der Bundesluftwaffe mit. Was hätte sie als Kanzlerin auch anderes tun sollen? Verweigern ging nicht, dazu war sie Bush zu sehr verpflichtet.


    Anfang Mai 2007 war die Offensive der US-Armee 300 Kilometer vor Teheran zum Stillstand gekommen. Vor dem Hintergrund einer ausweglosen Kriegslage setzte die Flucht internationaler Anleger aus dem Dollar ein. Am 26. September lag der Dollar/Euro-Wechselkurs bei 3:1. Den größten Kollateralschaden hatte die einzige Lokomotive der deutschen Wirtschaft zu verkraften, die Exportindustrie. Der Absatz der Automobilbranche in die Dollarzone brach zusammen: In Wolfsburg und Sindelfingen stapelten sich nagelneue PKW auf den Werkshöfen, General Motors sperrte die Fabriktore von Opel Bochum gleich ganz zu.


    Das war die Stunde, in der die Kanzlerin Peter Hartz aus dem Gefängnis holte. Der zog ein Konzept aus der Tasche, an dem er schon lange gearbeitet haben mußte. Auf eine einfache Formel gebracht, lautete seine Devise: Panzer statt PKW. Für das großangelegte Rüstungsprogramm müßten Finanzmittel aus den Sozialetats umgelenkt werden. Am brisantesten war sein Rentensicherungsgesetz (Hartz VIII): Rentner ab dem 70. Lebensjahr konnten demnach freiwillig einer lebensbeendenden Maßnahme zustimmen. In diesem Fall würde ihre kumulierte Rente bis zum 75. Lebensjahr ihren Nachkommen ausbezahlt. Da die durchschnittliche Lebenserwartung bisher 77,8 Jahre betragen hatte, rechnete der Staat mit Entlastungen der Rentenkasse in zweistelliger Milliardenhöhe.


    Selbstverbrennungen von Rentnern aus Protest gegen die Euthanasiepolitik setzten eine Kettenreaktion in Gang: Selbstauflösung der Ostlandesverbände der SPD, Verlust der Bundestagsmehrheit, Notstandsgesetze, Generalstreik der Gewerkschaften, Rebellion von Bundeswehreinheiten, Bildung einer Nationalen Volksarmee unter dem Kommando von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine.


    »Kommen Sie endlich, Frau Bundeskanzlerin. Berlin ist verloren. Und in Spangdahlem wartet eine frische Panzerkompanie auf Ihre Befehle.« Merkel nickte ergeben. Was blieb ihr übrig?


    Quelle: Telepolis - Heise Verlag


    Gruß
    mvd

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    Original von mesodor39
    Wenn dort die Menschen mit ihren Sparbüchern bis zur Tür Schlange stehen oder noch nach regulärer Öffnungszeit vor der Bank warten, daß sie öffnet..... ......dann weis man zumindest, was die Stunde geschlagen hat.


    Ganz vereinzelt in der Menge stehen dann auch die Leute mit dem Schlüssel zu ihrem Schließfach in der Hand, mit sorgenvoller Miene ab und an einen flackernden Blick auf die Schlange der zerlumpten Gestalten vor der Suppenküche werfend. :D


    Gruß
    mvd

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    Original von fabio
    Fragen an die Profis unter Euch:


    Ich bin zwar kein Profi, sondern sammle Münzen nur als Hobby, aber ich schreibe trotzdem mal meine Meinung.


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    Original von fabio
    Dass Silbermünzen möglichst in der Dose bleiben sollten, ist mir klar; wenn ich eine ZUSÄTZLICHE Einschweißfolie entferne - schade ich damit der Münze? Und/oder dem Wiederverkaufswert?


    Der Münze schadest du sicher nicht, wenn sie in der Kapsel verbleibt, aber evt. dem Wiederverkaufswert. Es herrscht ein regelrechter Verpackungswahn, es scheint manchmal so zu sein, als sei den Leuten die Verpackung wichtiger als die eigentliche Münze. Sieh dir mal die erzielten Preise der 10DM Gedenkmünzen in PP an, wenn die Noppenfolie nur um wenige Millimeter beschnitten wurde, bekommst du die Münze gleich deutlich billiger.


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    Original von fabio
    Wie schaut´s bei Goldmünzen (Panda...) aus?? Ist umpacken in eine Münzdose erlaubt?


    Wie ist der Panda denn original verpackt? Kommt der nicht in einer Kapsel?


    Wenn du umpacken möchtest, besorg dir einen Handschuh aus Baumwolle oder Latex. Berühr die Münze nicht mit bloßen Händen, auf einer perfekten Goldmünze hinterläßt sogar die rauhe Haut der Finger sichtbare Spuren.


    Gruß
    mvd

    Wenn eine Rückgabe problemlos möglich ist, würde ich es tun. Immerhin hat der Drache in 1oz schon heute einen einen beträchtlichen Sammlerwert entwickelt und wer weiß ob das nicht auch mit den anderen Größen, wie dieser in 2oz, irgendwann passiert.


    Der Sammlerwert wird aber nur dann bezahlt, wenn sich die Münze in einwandfreiem Zustand befindet, denn schließlich handelt es sich bei den Lunaren nicht um Umlaufmünzen, bei denen man solche kleinen Beschädigungen akzeptiert. Wenn ich einen Lunar 50% oder mehr über dem Goldpreis kaufe, dann erwarte ich selbstverständlich eine Makellose Münze, die auch unter der Lupe keinerlei Beschädigung aufweist.


    Gruß
    mvd

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    Original von Holgi
    Ich werde morgen mal vorbeistiefeln und im erzählen wohin er sich sein Sonderangebot schieben darf.


    Recht so! :D


    Schenk ihm richtig einen ein!


    Die Originalmünze muß genau 12g wiegen.


    Gruß
    mvd

    Naja, wie gesagt, bei den Halben Mark gab es Jahrgänge die völlig schwarz ausgegeben wurden. Deshalb bin ich mir ja nicht sicher, ob es das bei 1 Mark nicht auch gegeben hat.


    Es sind ein paar dabei, die ich für sammelwürdig halte, keine Kratzer, keine Randfehler, auch unter der Lupe noch wunderschön anzusehen. Diese wenigen möchte ich in Kapseln verpacken, aber vorher die frischen Fingerabdrücke des Verkäufers entfernen. Sonst bleiben die nicht mehr lange schön. ;(


    Gruß
    mvd

    Gerade habe ich günstig einen Posten 1 Mark Münzen aus den Jahren 1873 bis 1916 bekommen und habe nun eine Frage zum ursprünglichen Zustand dieser Münzen. Bei einigen wenigen ist der Münzgrund wirklich tiefschwarz angelaufen, während die erhabenen Stellen ganz normal silbrig hell sind. Die anderen sind entweder im ganzen leicht angelaufen oder noch silbrig glänzend.


    Die Frage ist jetzt, ob es wie bei den Halbe Mark Stücken ab 1917 auch bei 1 Mark Ausgaben in geschwärztem Silber gab, oder ob die Schwärzung eine Altersbedingte Patina ist. Vieleicht weiß das ja hier jemand, evt. mesodor39?


    Das war damals noch richtiges Geld diese 1 Mark! :]
    900 Silber, Gewicht 5,55g also 5g Feinsilber.


    Gruß
    mvd

    Wie weit ist es, bitte schön, noch bis zur Krise?


    Prosit Fallera!


    Die guten Wünsche für das Neue Jahr begleitete bei Vielen dieses Mal ein ironisches und banges Verlegenheitslächeln. Man ahnt, daß es im allgemeinen verkehrt läuft, weiß aber nicht, wie das zu ändern wäre. Die einen sehen die Finanzkatastrophe, den Zusammenbruch des Dollarsystems auf uns zu kommen, die anderen einen weiteren Nahostkrieg und die Dritten fürchten demnächst mit kaltem Hintern im Dunklen zu sitzen, weil sie die Strom- und Ölrechnung nicht mehr bezahlen können.


    Die Tatsächlichkeit der bedrohlichen Alternativen wird vor allem mit zwei Argumentationsketten begründet:


    1. Mangel an Rohstoffen. Um den zu rechtfertigen, wird ihre Knappheit, die Gefährlichkeit der Kernenergie und schließlich die Möglichkeit einer Klimakatastrophe durch die Nutzung fossiler Brennstoffe in die Köpfe der Fernsehgucker getrommelt.
    2. Weltweiter Terrorismus. Gegen den könne man sich angeblich nur mit Polizeistaatmethoden außerhalb des bisher gültigen gesetzlichen Rahmens schützen. Der Bürger müsse das gefälligst dulden.


    Unbeachtet bleiben die Möglichkeiten, die im letzten Jahrhundert enorm gestiegene Produktivität endlich zum Wohl und zur Versorgung der Menschen einzusetzen, statt zu ihrer Beherrschung und Verblödung.


    Die Angst vor der Finanzkatastrophe speist sich aus der bangen Befürchtung, die gewaltigen Defizite der USA und Schulden ihrer Bürger ließen sich auf Dauer nicht finanzieren. Ist das richtig? Die USA sind der Weltimporteur "of last resort". Ihrer Nachfrage verdanken die asiatischen Tigerstaaten und China den Auf- und Ausbau ihrer Produktionskapazitäten, weil ihnen ein Finanzkonzept für die sinnvolle Entwicklung der Binnennachfrage noch fehlt oder sie mit einer entsprechenden Umstellung vielleicht aus macht- und wehrtechnischen Gründen noch zögern. Doch steht dem Leistungsbilanzdefizit der USA von rund 65 Mrd. US$ ein Kapitalzufluß von rund 90 Mrd. US$ gegenüber. 80% der in der Welt gemachten Ersparnisse finanzieren über die Versorgung der USA das Weltfinanzsystem. Niemand außer Gewinnabsicherungserwartungen scheint die Besitzeliten der Welt zu zwingen, ihre Ersparnisse in die USA zu schaffen.


    Exporteure in die USA werden mit billig gedruckten Dollars bezahlt. Diese dienen zum Kauf erstens der immer teureren Rohstoffe, die fast nur gegen Dollar gehandelt werden, zweitens von US-Wertpapieren, weil und solange sie eine bessere Rendite abwerfen als andere Papiere und drittens um Produktionsstätten nahe am Absatzmarkt also in den USA zu errichten (also zu investieren), was sich in manchen Fällen trotz höherer Löhne wegen Einsparungen bei Transport und beim Ärger mit Einfuhrauflagen rentieren kann. Solange die Dollars auf dem Weltmarkt bleiben oder sich nur im Wertpapierhimmel tummeln oder in den USA Arbeitsplätze schaffen, gibt es keinen Grund der US-Elite das Defizitsystem zu ändern, zumal sie sich über ihre FED-Banken ihr Geld in nahezu beliebigen Mengen selbst drucken können. Die FED achtet (als quasi Bretton Woods II) nur darauf, daß sich die Währungskurse ein einer allgemein tolerierten "Schlange" bewegen.


    Gefahr ist gegeben, wenn Dollars für den Erwerb oder Verkauf von Rohstoffen unerheblich werden, oder der Güterabsatz in die USA ins Stocken gerät.


    Der Rohstoffmarkt kommt in Bewegung. Ich meine nicht den spekulativen Preisanstieg, mit dem die Geldschöpfer die Umverteilung zu ihren Gunsten nachbessern, sondern den russisch-ukrainischen Erdgas-Deal. Als Aufnahmebedingung hat die Welthandelsorganisation von Rußland verlangt, die Rohstoffe künftig zu Weltmarktpreisen abzugeben. Das sollte - wie geschehen - den Zerfall des Ostblocks beschleunigen. Als die Russen das gegen die Ukraine nach der us-finanzierten Orange-Revolution umsetzen wollten, gab es Ärger. Putin und die Russen wurden wieder mit der Kalte-Krieg-Propaganda eingefärbt. Der Kompromiß kam rasch: Rußland erhält zwar - wie von der WTO bestimmt - den derzeitigen Weltpreis von rund 230 US-Dollar pro Normgasmenge, die Ukraine zahlt dafür aber nur rund 95 Dollar. Den Rest finanziert Rosukrenergo, eine Firma mit Sitz in der Schweiz, die zur Hälfte der Gasprom-Bank und zur anderen Hälfte der Raiffeisenbank Österreichs gehört. Die Finanzierung ist alles andere als durchsichtig, aber alle Beteiligten bejubeln den Übergang "vom Basar zum Markt". Die WTO kann nichts einwenden. Auch das gestörte russisch-ukrainische Verhältnis sei durch den Deal wieder ins Lot gebracht worden, heißt es. Zur Einsicht dürfte Victor Yuschenko, dem Wunsch-Ukrainer der USA, das Engagement der EU-Bürokraten verholfen haben, denn die Bürokraten ließen möglicherweise wieder erkennen, daß ihnen ihrer Energieversorgung wichtiger ist, als das außenpolitische Spiel ihres Großen Bruders.


    Auch die Atomrüstung des Irans Sorge spielt herein. Wie gehabt legten (laut Reuters vom 4.1.2006) die Verbündeten der USA einen 55-seitigen Bericht vor, der "beweist", daß es der Iran auf Atomwaffen abgesehen hat, was in der Nachbarschaft von Israel und Pakistan nicht ganz unverständlich wäre. Trotzdem ähneln die eigentlichen Massenvernichtungswaffen des Iran denen des Irak in auffälliger Weise. Der Iran hat (ähnlich wie einst Hussein) für März 2006 angekündigt, in Zukunft Öl auch gegen andere Währungen und nicht nur gegen Dollars verkaufen zu wollen. Das hat wegen des US-Embargos gegen den Iran zunächst wohl geringere Auswirkungen. Aber wie lange werden sich andere Staaten daran halten wollen? Die Barter-Geschäfte, also der geldlose Güterverkehr, der neuerdings zwischen Rußland, Brasilien, China, Indien und dem Iran abgewickelt wird, läßt an der Wall Street die Alarmglocken ebenso schrillen wie die überraschende Entschuldung der großen Schuldner des Intern. Währungsfonds. Die Zurückzahlung von Bankschulden löst Fiat-Money in Nichts auf - und den Bankeneinfluß.


    Jetzt verstehen Sie vielleicht, weshalb im Wall Street Journal und der Financial Times am 3. Januar ähnlichlautend gefordert wird, Rußland wieder aus der G8-Runde hinauszuwerfen, oder weshalb der Sprecher des US Außenministers Sean McCormack laut Reuters vom 4. Januar warnte "jeder weitere Schritt des Iran in Richtung auf Uran-Anreicherung" werde Maßnahmen der "Völkergemeinschaft" zur Folge haben, oder weshalb die Briten 3.000 Soldaten zusätzlich nach Afghanistan und dort an die Iranische Grenze verlegen - sie werden nicht unbedingt den Opium-Anbau in dieser Gegen zu schützen haben. Auch die Tatsache, daß das russische Militär die neuen Topol-M Raketen, gegen die in den USA angeblich noch kein Kraut gewachsen sein soll, dieser Tage in den Dienst nimmt, könnte man in diesem Zusammenhang sehen.


    In der Washington Times warnt der Israeli, Prof. Ephraim Inbar, am 4. Januar, Israel bliebe wohl keine andere Wahl, als einen Nuklearangriff des Iran abzuwarten oder dem durch einen eigenen Angriff auf die iranischen Atomanlagen vorzugreifen. Dagegen vertritt Prof. Raymond Tanter (Mitglied des Sicherheitsrats zu Reagans Zeiten) laut UPI die Meinung, daß Militärschläge gegen den Iran nichts brächten. "Um das zu Erreichen (Schutz vor dem Iran) muß man einen Regimewechsel im Iran in Gang bringen und iranische Dissidenten und Exilanten befähigen und unterstützen, dahingehend im Land zu wirken". Die US-Mission "Demokratisierung der Welt" war und ist nie uneigennützig. In diesem Kontext verwundert die "Dummheit" des Iranischen Präsidenten, eines ausgebildeten Ingenieurs und auch sonst kein Dummkopf, mit markigen Sprüchen, die USA und Israel zu provozieren. Spielt er ein "chicken game": "Nehmt Euch in Acht, ich hab noch was in der Rückhand, deshalb bin ich so frech".


    Die Frage lautet, was läuft schneller, der Kriegseintritt der jetzigen Regierung oder ihr Sturz mit dem Impeachment der Personen Bush und Cheney. Vorwände dazu haben die Betroffenen geradezu genug geliefert und sie bekennen sich ganz offen zu ihren Machenschaften (Bosten Globe vom 4. Januar). Die Presse darf diese inzwischen lautstark erörtern. Paul Craig Roberts, immerhin ein stellvertretender Schatzamtschef unter Reagan nennt die jetzige Regierung "a criminal administration" und vergleicht 9/11 mit dem Reichstagsbrand der NS-Regierung von 1933 (http://www.antiwar.com), während die New York Times am 4. Januar sich darüber erregt, daß der Justizminister Alberto Gonzales, die verfolgt, die der Presse Hinweise über die kriminellen Machenschaften der Regierung (illegale Bespitzelung der US Bürger durch die NSA) zugespielt haben, und nicht die Verantwortlichen in der Regierung.


    Das war einer der aktuellen Detonatoren. Der andere ist die Binnenkaufkraft in den USA, die die Geldzirkulation am Laufen hält. Im Wallstreet Journal vom 3. Januar berichtet der Chef-Ökonom von Goldman Sachs, US-Bürger hätten im Jahr 2005 noch 887 Mrd. US$ an neuen Hypotheken aufgenommen, nicht um Wohnungen zu bauen, sondern um ihren Lebensstandard zu finanzieren. Im Jahr 2006 könnten sie aus finanztechnischen Gründen (wegen Überschuldung) allenfalls noch 225 Mrd. US$ aufnehmen. Gleichzeitig verlangen neue Finanzregeln in den USA, daß Kreditkartenüberziehungen künftig mit Zahlungen von 4% statt bisher 2% der Forderungen auszugleichen sind. US-Kreditkartenbesitzer schieben durchschnittlich einen Schuldenbetrag von 9.000 US$ von Monat zu Monat vor sich her. Kein Wunder, daß (nicht nur) der Verkauf von Automobilen in den USA einbricht. Wall Street Journal klagte am 4. Januar, "Zig Millionen Amerikaner" werden davon [den neuen Regeln] betroffen und "wenn die Banken nicht aufpassen, werden sie eine Menge Konkurse und Zwangsbankrotte erleben".


    Dinge, die sich nicht verkaufen lassen, werden auch nicht importiert. Die FED, die das Defizitsystem als modernes Tributsystem betreibt, wird sich etwas Neues einfallen lassen müssen. Wie läßt sich die Masse der US-Bürger mit Kaufkraft ausstatten, ohne ihr Geld zu schenken und dadurch die Marktmoral zu zerstören. Der Neue Finanzzar überlegt den Geld-Abwurf von Hubschraubern, aber wird der Weltmarkt derart abgeworfenes Geld weiterhin begehrlich aufnehmen wollen? Euro und Yen gründen ihre "Sicherheit" auf Dollarbestände. Wann wird Sie Ihr Bäcker nur auslachen, wenn Sie das Brot mit Euro bezahlen wollen, und statt dessen den Wert ihrer Uhr oder Ohrringe abschätzten? "So weit wird es die Elite nicht kommen lassen!" - Haben Sie sich die (unabhängig von den Medien) einmal näher angesehen? Prost Neujahr!

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    Original von liberty
    Der Staat sollte überhaupt nicht befugt sein, Geld herauszugeben. Warum auch? Die Privaten werden sich schon ihr Geld suchen. Höchstwahrscheinlich wird es Gold und Silber sein.


    :D


    Die FED ist eine private Institution.


    Gold und Silber? :D :D :D


    Dann könnte ja jeder Hansel sein Vermögen in Sicherheit bringen! Das wird niemals passieren.


    Gruß
    mvd

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    Original von bob
    Dass niemand bereit sei Kredit zu nehmen ist die Theorie.


    Nun, die Praxis zeigt ja die oben angehängte Grafik sehr anschaulich


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    Original von bob
    In der Praxis wird massiv mehr Kredit genommen, je billiger das Geld ist, bzw. je tiefer der Zinssatz ist.


    Die Zinsen in ganz Euroland sind auf einem historisch niedrigen Stand und trotzdem nimmt außer dem Staat niemand einen Kredit auf. Was glaubst du wohl was mit den Krediten passiert, wenn die Zinsen auf nur 3% steigen? Kennst du nur ein einziges EU-Mitglied, daß dann noch die Maastricht-Kriterien erfüllt? :P


    Zitat

    Original von bob
    Kredit wird aufgenommen, wenn er nur genug günstig ist.


    Wie weit muß die EZB denn runter mit dem Zinssatz bis deine Vorhersage eintrifft? 1%? 0,1%?


    Gruß
    mvd


    :D


    http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/343577.htm


    Gruß
    mvd

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    Original von bob
    In einem Fiat-Money-System kann es m.M. de facto keine echte Deflation geben. Jede Tendenz in diese Richtung kann durch das annähernd kostenlose Drucken von neuen Papierchen, genannt Geldscheinen, im Keime erstickt, bzw. ins inflationäre Gegenteil verkehrt werden.


    Sicher können die Zentralbanken Geld drucken soviel Papier da ist, nur kommt es ja nicht in den Umlauf, wenn niemand bereit ist einen Kredit zu nehmen. Oder nimmst du den Begriff "Hubschrauber-Geld" etwa wörtlich? :P


    Würde der Staat (Bund, Länder und Kommunen) nicht jedes Jahr exorbitant hohe Kredite aufnehmen, und nicht durch das Versprechen zukünftiger Steuereinnahmen die Guthabenzinsen der Geldvermögen bedienen, hätten wir schon längst eine schrumpfende Geldmenge zu beklagen. Sollten wir mal eine Regierung bekommen die nicht nur vom Abbau der Staatsverschuldung spricht, sondern auch danach handelt, wäre dies das sehr schnelle Ende dieses Systems in einem deflationären Crash.


    Gruß
    mvd

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    Original von juergenlangen
    Nur dass es das Deflationsszenario nie geben wird,...


    Solange das Lohnniveau weiter auf breiter Front sinkt, steht für mich fest, daß wir uns in einer langjährigen deflationären Phase befinden. Man darf sich da nicht vom explosiven Anstieg der Monopolpreise für Energie (Öl, Gas, elektr. Strom) und Nahrungsmittel täuschen lassen!


    Gruß
    mvd

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    Original von Twinson
    Mal schauen, werde den Markt wohl noch eine Weile beobachten.


    Das scheint mir klug zu sein, denn den Krause - Mishler halte ich für eine seriöse Publikation, auch was den Sammlerwert der Münzen angeht. Manchen Mitgliedern der Münz-Mafia traue ich mittlerweile auch abgesprochene Preismanipulationen zu, wenn man sich einig ist, kann man einzelne Münzen innerhalb weniger Monate zu astronomischen Preisen hochtreiben.


    Vieleicht sprichst du mal mit bekannt anständigen Händlern, was die dazu meinen.


    Aber davon ab, der Panda ist ja wirklich schön über die Jahre. Habe hier Bilder bis 2000 im Katalog und bin sehr angetan. Wenn ich mit meinen Kookas und Känguruhs mal halbwegs auf dem laufenden bin, werde ich wohl auch eine Pandasammlung beginnen.


    Gruß
    mvd


    Apropos anständige Händler, schau mal hier:


    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21732/1.html

    Gerade sehe ich in meinen Weltmünzenkatalog von Krause - Mishler und stelle fest, daß die ersten Pandas gar nicht einer Unze entsprechen.


    Y#57 - 10 Yuan - Gewicht 27,00g - 900 Silber
    1983 Proof - 10.000 - Wert $175
    1983 Frosted Proof - In den 10.000 enthalten - Wert $200


    Y#67 - 10 Yuan - Gewicht 27,00g - 925 Silber
    1984 Proof - 10.000 - Wert $80


    Y#95 - 10 Yuan - Gewicht 27,00g - 900 Silber
    1985 Proof - 10.000 - Wert $80


    1986 fiel dann zugunsten der WWF-Gedenkmünze aus und 1987 erschien dann die erste echte Unze.


    Y#133 - 10 Yuan - Gewicht 31,10g - 999 Silber
    1987 Proof - 31.000 - Wert $40


    Der Katalog ist die Ausgabe 2005, ich denke also das Angebot ist zu teuer. Für die 83er Ausgabe mag es noch angehen, die habe ich bei ebay auch schon für über € 300,- beobachtet, aber die 84 und 85 sind definitiv zu teuer.


    Gruß
    mvd