Ein hochinteressantes Interview von Dr. Berlenbach findet ihr auf
http://www.rohstoff-spiegel.de, Archiv anklicken, dann Ausgabe 9 vom 22.10.2006 downloaden. Das Interview findet ihr dann auf Seite 5-7.
Außerdem habe ich Herrn Dr. Berlenbach per E-Mail einige Fragen zu seinem neuen Fonds gestellt und hier sind die Antworten darauf:
1. Ich lese immer wieder in der Presse, wie hochriskant Exploreraktien sind und dass die meisten Firmen nie wirklich Geld verdienen, sondern pleite gehen. Wie beurteilen sie hier das Verhältnis von Chance zu Risiko in ihrem Fonds?
Dr.Berlenbach: Hier geht es wirklich darum, daß wir einen sehr starken „bottom-up“ Ansatz haben, wo wir sehr detaillierte Untersuchenungen machen bzgl. des Investmentpotentials und der upside der Explorer und damit das Anlagerisiko minimalisieren. Unser Team besteht aus Geologen/Lagerstättenkundlern, wobei jeder einzelne mindestens 20 Jahre Erfahrung hat (mehr Details in der angehängten TEX Präsentation). Dazu kommt, daß wir ein sehr starkes Netzwerk in der Industrie haben. Ohne solche Erfahrungen/Netzwerke wäre der Ansatz sicherlich wesentlich risikoreicher. Klar, wir werden auch mal daneben liegen, aber wir hoffen, daß unsere Trefferrate über 70% betragen wird. Wir schmeißen etwa 80% der Firmen im ersten screening raus, d.h. auch hier liegt ein sehr konservativer Ansatz vor. Die Belohnung die sie als Investor bekommen, wenn Sie diesen Ansatz in ein Portfolio umsetzen können ist wesentlich höher als bei „normalen“ Rohstofffonds.
2. Normale Rohstoffaktien reagieren oft eher auf den Aktienmarkt, als auf Rohstoffpreise und sollen eine hohe Korrelation von 0,6 zum Aktienmarkt haben. Wie würde sich eine langfristige Aktienbaisse auf ihren Fonds auswirken?
Dr.Berlenbach: Die Hauptkorrelation der Aktien ist mit dem Rohstoffpreis. Sie haben ja in meiner Präsentation gesehen, daß diese z.B. für Goldaktien in dem gegebenen Beobachtungszeitraum > 90% war. Wir nehmen in unseren Analysen sehr konservative Rohstoffpreise an, und untersuchen dann deren „inneren Wert“ (NPV) der Firmen. Nur wenn wir eine deutliche Unterbewertung erkennen investieren wir in diesen Aktien, d.h. wir wollen high confidence investments machen. Langfristig wird dies in einer outperformance resultieren, auch in flachen Rohstoffpres scenarios. In anderen Worten: wir suchen nach alpha, d.h. performance unabhängig von den Marktkräften (Rohstoffpreisen) und nicht nach beta. Der folgende Graphik zeigt diesen Ansatz.
3. Würden sie ihren neuen Fonds als erheblich riskanter einstufen als den Craton und sind die Edelmetallaktien in beiden Fonds fast identisch?
Dr.Berlenbach: Ich glaube, daß der Fonds ein geringeres Risiko hat, da unser Exposure nicht nur auf eine Rohstoffgruppe (Edelmetalle) fixiert ist sondere mehrere. Einige Aktien, bei denen wir während meiner Zeit bei Craton investiert warten, haben ihren target price erreicht und sind daher nicht mehr für unser Portfolio geeignet. Aber einige Aktien sind auch beim Tiberius Exploration investiert. Der Edelmetallanteil ist momentan <20%.
4. Wie ist die aktuelle ungefähre prozentuale Allokation von Edelmetall-, Buntmetall- und Ölaktien im Fonds? Wie wird langfristig der prozentuale Anteil der Edelmetallaktien sein?
Dr.Berlenbach: Aktuelle Allokation (Öl/Gas: 29 %, Basismetalle: 31 %, Edelmetalle 16 %, Uran 3 %, Kohle 4 %, Bargeld: 17 % Langfristig werden wir etwa 20-30% Edelmetalle haben.