Beiträge von Der Weltpräsident

    Mal ein Vorschlag zur Logistik (bei ausreichendem Platz, am besten ein ganzer Raum):


    Was ist (diesbezüglich) wichtig an einem Lebensmittelvorrat?


    1.) Die nötigen Nährstoffe zu besitzen: Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, Vitamine/Mineralien, Wasser
    2.) Nichts wegwerfen zu müssen
    3.) Bezüglich 1. und 2. den Überblick über die Vorräte zu haben


    Anbieten würden sich z.B. 5 Regale mit je 5 Fächern:


    1.)
    - Ein Regal nur für überwiegende Kohlenhydratlieferanten (Nudeln, Reis, Rösti usw.),
    - ein Regal nur für überwiegende Eiweißlieferanten (Linsen, Bohnen, Fischkonserven, Wurstkonserven, Milch (diese eventuell aber auch zu Getränken)),
    - ein Regal nur für Vitamine/Mineralstoffe (Obst(dosen), Gemüse(dosen bzw. -gläser), Vitamintabletten, Magnesium, Calcium),
    - ein Regal nur für (eigentlich sinnlose) Dinge, die überwiegend für den Geschmack sind (Gewürze, Nudelsaucen, Nachtische, Tee, aber auch Eintöpfe, wenn sie keinen der vorgenannten Nährstoffe als extremen Hauptbestandteil haben)


    Fette (Öle) (wichtig: dunkel lagern, bspw. in Kartons!), Zucker, Mehl, Schokolade unterbringen wo noch Platz ist.
    Schokolade und Zucker passen "thematisch" irgendwie auch zu Kohlenhydraten, aber auch gut zu den "Geschmacksdingen".


    Jetzt kann man innerhalb eines solchen "Nährstoffregals" noch über die Fächer sortieren, z.B. im Eiweißregal: 1. Fach Hülsenfrüchte, 2. Fach Fischkonserven, 3. Fach Wurstkonserven, 4. Fach Milch, 5. Fach Erdnüsse/Erdnussbutter. (Wenn man eines dieser Dinge nicht essen will oder kann oder keine große Menge zusammenbringt, macht man halt zwei Fächer von einem der anderen Aufgezählten.)


    Jetzt hat man also schon einmal jederzeit im Überblick, an welchem Nährstoff bzw. Lebensmittel es noch mangelt oder ob man ausreichend und abwechslungsreich besetzt ist. (Wenn man es ganz genau machen will, sollte man die Nährwerte von den Packungen noch rauschreiben und die nötige Kaufmenge seinem Bedarf und der gewünschten Bevorratungsdauer anpassen.)



    2.)
    Ein Regal, der 5 vorgeschlagenen, mit 5 Fächern ist ja noch frei. Hier kommt nun alles rein, was ein Ablaufdatum innerhalb der nächsten 4 Quartale hat. (Bei diesem Regal ist also nicht die Nährstoffgruppe, sondern das Ablaufdatum das wichtigste Kriterium.)


    Oberstes Fach freilassen. Dann von oben runter: Immer 1. Quartal, immer 2. Quartal, immer 3. Quartal, immer 4. Quartal.
    Aktuell (im Mai) würde es von oben runter so aussehen: (Freies Fach), 1. Quartal 11, 2. Quartal 10, 3. Quartal 10, 4. Quartal 10. Die Quartale sind also echte Jahresquartale, nicht nächstfolgende Quartale. Das erspart einem ein alle 3 Monate stattfindendes Umräumen von 4 kompletten Fächern.


    Ausgenommen von diesem Quartalsständer könnten allerdings z.B. sein: Öle (da alle im Karton), Milch (lieber bei den Eiweißen hinstellen, damit es dort besser wirkt, da genügend große Eiweißbevorratung nicht für jeden (z.B. Vegetarier) ganz so leicht ist), auch wenn sie eigentlich rein müßten, da eine Haltbarkeit größer als 4 Quartale in der Regel nicht gegeben ist.
    Mehl vielleicht auch besser in Boxen und nicht im Quartalsregal aufbewahren. Diese wenigen Dinge muß man halt so im Griff haben. Eventuell kleine Zettel 1,2,3,4,5,... dranmachen, um in Box/Karton schnell zu sehen, was jeweils als nächstes wegmuß.


    Für die Lebensmittel der einzelnen Fächer in den einzelnen Nährstoffregalen empfiehlt sich jeweils eine (halb-)jährliche Untergliederung.
    Beispiel Einweißregal: Man hat zwei Fächer Hülsenfrüchte. Im ersten stehen ab links alle mit Ablaufdatum 2011 (außer 1. Quartal 11, da Verfall binnen der nächsten 4 Quartale und damit bereits ins Quartalsregal einsortiert), dann kommen die 12er. Im zweiten Fach geht es links mit den 12ern weiter, dann die 13er, dann die 14er. Im nächsten Fach Fischkonserven stehen links wieder die 11er (außer 1. Quartal 11), dann kommen die 12er, dann die 13er. Wurst dito. usw.


    Damit man sich das nicht alles merken muß und einen guten Überblick hat, sollte man die Regale beschriften.
    Damit man nicht permanent Aufkleber abreißen muß, sollte man sich Schienen (Plastik oder Metall) besorgen, wie es sie auch im Supermarkt an allen Regalen gibt und wo die Preistäfelchen eingelassen sind. Diese Schienen macht man mit doppelseitigem Klebeband an (fast) jedes Fach jedes Regals. Dann kann man ganz leicht Zettel mit Jahreszahlen reintun und darin verschieben. Das Verschieben ist sehr praktisch, wenn man "Neuankömmlinge" in ein Fach einsortiert.


    Auf die vorgeschlagene Art muß man sich nur alle drei Monate (ca. Quartalsende) um den bereits bestehenden Vorrat kümmern.
    Beispiel: 2. Quartal 10 läuft Ende Juni ab. Ende Juni bzw. Anfang Juli holt man aus allen Fächern die Lebensmittel raus, die im 2. Quartal 11 ablaufen werden und setzt sie in dem Quartalsständer in das spätestens jetzt freigewordene ehemalige Fach "2. Quartal 10" rein und benennt dieses dann um in "2. Quartal 11".


    Das oberste und bisher freigelassene Fach (der 5 Fächer) im Quartalsständer kann man zum Disponieren benutzen.
    Entweder kommen neugekaufte Lebensmittel unsortiert darauf, die man 3 Monate sammelt, um sie dann gemeinsam in die Nährstoffregale einzusortieren. Oder es ist der Ausweichplatz, wenn es ein Quartal gibt, in dem so viel verfallen wird, daß ein Fach nicht reicht. Oder man nimmt es, wenn der Platz in den Nährstoffregalen an einer oder mehreren Stellen nicht reicht, bereits für eine Vorsortierung für das fünftnächste Verfallsquartal (aus heutiger Sicht (Mai) wäre dies dann 2. Quartal 11).


    Wenn man das Quartalsregal nur noch als normalen Vorrat und nicht mehr als Überlebensvorrat betrachtet (man erkennt darin ja auch nicht mehr so gut, wieviel man von was hat) und man den geplanten Überlebensvorrat bereits über die gut überschaubaren Nährstoffregale abdeckt, hat man einen weiteren Puffer.

    Jetzt hat man jederzeit im Überblick, was wann abläuft (in allen Regalen) und wo die Zeit drängt (Quartalsständer).


    3.)
    Aus 1.) und 2.):
    Jetzt hat man also schon einmal jederzeit im Überblick, an welchem Nährstoff bzw. Lebensmittel es noch mangelt oder ob man ausreichend und abwechslungsreich besetzt ist.

    Jetzt hat man jederzeit im Überblick, was wann abläuft (in allen Regalen) und wo die Zeit drängt (Quartalsständer).

    Aber: Wenn man sich nicht sicher ist, daß man es schafft, immer auf die Schnelle optisch zu erkennen, wieviel eines bestimmten Lebensmittels man in einem bestimmten Zeitraum wegessen "muß", sollte man doch Listen- bzw. Netzplan-Unterstützung hinzuziehen.
    Das Quartalsregal zeigt ja nur die nächsten 9-12 Monate an. Eine Lebensmittelart, die darin locker zu schaffen aussieht, kann danach trotzdem zu einem Problem werden.


    Beispiel:
    Eine bestimmte Person kann theoretisch (= muß nicht sein, wäre aber kein Problem, da lecker) 2 Packungen Nudeln pro Woche essen, nicht mehr.
    Heute ist der 1. Januar 2010. (Die Person hat bereits seit 1.Oktober 2009 keine Nudeln mehr gegessen, da es nicht nötig schien.)
    Im 4. Quartal 2010 laufen 52 Pakte Nudeln ab, vorher keine.
    Person sagt sich: "Gut, ab 1. Juli esse ich jede Woche 2 Pakete, vorher keine."
    Der 1. Juli kommt und die Person bestückt wie alle 3 Monate den Quartalsständer mit den Sachen aus den Nährstoffregalen und hält plötzlich 104 :wacko: Pakete Nudeln mit Ablaufdatum 2. Quartal 2011 in den Händen.


    Zu essen sind nun 52 Pakete bis Ende 2010 + 104 bis Mitte 2011 = 156 bis Mitte 2011 = 156 in einem Jahr = 3 (!) pro Woche, was nach obiger Definition nicht geht. Hätte die Person das schon Anfang Oktober 2009, seit dem sie keine Nudeln mehr gegessen hat, im Blick gehabt, so wäre die Rechnung so: 156 in 21 Monaten = 156 in 91 Wochen = ca. 1,7 Pakete pro Woche, was locker gereicht hätte.


    Also nicht nur auf den Quartalsständer verlassen! Er zeigt nur an, was binnen eines Jahres verfällt.
    Den Rest muß man im Blick haben (was meiner Meinung nach gut geht, wenn die Nährstoffregale systematisch angeordnet sind) oder quartalsweise (das reicht, da Lebensmittel ja nicht stichtagsgemäß ablaufen) von allen kommenden Quartalen, auch denen außerhalb der nächsten 4, kumuliert runterrechnen, so daß man immer weiß, was man im Schnitt pro Woche bereits jetzt schon essen muß, auch wenn es innerhalb des Quartalsständers noch nicht so scheint. Daß die Menge, die man essen muß, nie die Menge übersteigen sollte, die man essen will, versteht sich wohl von selbst :) und sollte beim Einkauf beachtet werden.