Beiträge von kosh

    Ehrlich gesagt wundert mich eher, warum nicht häufiger zur Mutter aller Presstitutions-Bomben gegriffen wird:


    Gegenpropaganda gegen Propaganda!


    Natürlich würden es Fakten auch tun, wenn sie denn überhaupt der Realität entspringen und nicht ihrerseits Teil der militärisch-industriellen Propagandabubble sind. Derweil ackert Mann zündelnd auf der Feuerinflation bis zur ultimativen Desinformationsfrage: Können Sie Pisa?


    Die Amis auf Kurs


    Grüsse
    kosh

    Maximilian


    aus 1

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    ... ohne koshere gedanken ...


    aus 3

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    war eine anspielung auf andere dinge.


    aus 5

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    - um streit zu schüren


    aus 7

    Zitat

    ... kosher ...
    ... streit schüren ...
    ... - ich will streit schüren


    Über welche "Anspielung auf andere Dinge" möchtest Du denn gerne "ohne koshere Gedanken" streiten?


    kosh

    Gegen.die.Luege


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    Im Westen beginnt man schon im Kindergarten mit der Indoktrination der Kleinsten und setzt mittels Political Correctness die Kanalisierung des Denkens der Masse extrem erfolgreich fort.


    PISA ist für mich aus diesem Grund Sensor für den Ver-Bildungsstand. Mit PISA kann ebenso vorgründig der Erfolg der Bildungspolitik als auch hintergründig jener der PRopaganda gemessen werden: Je mieser desto besser. Es ist nur eine Frage der Perspektive.


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    ... daß eine 100%ige Zensur ist gar nicht notwendig ist. Am besten funktioniert sogar ein Zensursystem, das statt offener Zensur ausgeklügelte psychologische Mechanismen anwendet, indem die Masse glauben gemacht wird, sie wäre gut informiert.


    Des-Information ist der Schlamm, in dem sich moderne PRopaganda-Methoden wälzen. Mal dafür, mal dagegen, dann wieder dafür, je nach Windrichtung, und v.a. viel Wind um gar nichts von expertierenden Presstituierten, die mit Schreiben bestenfalls ihre Existenz im Sinn haben, die SpOnner überbieten sich darin geradezu. Ein solches Wischiwaschi der Masse als werthaltige und darum vergütenswerte Information anzupreisen ist die hohe Kunst unter Demokratie und Freiheit in einer Freien Marktwirtschaft.


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    Dabei muß man nur darauf achten, daß die oppositionellen Minderheiten klein und unbedeutend bleiben, die behaupten, die Masse wäre gar nicht gut informiert und frei.


    Präventive Massnahmen, wie neuerdings in der Kriegsführung, gehören darum auch zum A und O der Desinformation. Eine klar kommunizierte Einteilung in ein Informations-Kastensystem, edle Brahmanen gegen dreckige Unberührbare, hier das Gute, dort das Böse, wer nicht mit uns (Guten) ist -> der ist ("logischerweise" das Böse und) gegen uns. Den Köder auswerfen, die Kritiker und Skeptiker sich selbst organisieren lassen, wo sie sich freiwillig in Informations-Kastenpools versammeln - einfach, billig, GUT :)
    Beliebte Mantras am Guinessbook-Rosenkranz abarbeiten: Verschwörungstheoretiker, Terrorist, Antisemit, Islamist, Nazi. Stets das Trennende betonen, während das Gute sich bei Gazafeuerromanitik der Gemeinsamkeit verschwört. Hauptsächlich im Kopf, bisweilen real, Mauern bauen wo keine sind, aber dort wo welche bestehen deren Existenz ignorieren.
    Jeden Tag macht sich eine globale Industrie stets aufs Neue daran, vermittels dieser Methoden Umsatz zu generieren, ohne dass die Nachfrage nach Schwarzweissmalerei in allen Lagern leiden würde. Auf die Unterwanderung der Printmedien folgt sichtbar jene des Internets:


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    Und die Masse wird dann sogar von sich aus dafür sorgen, daß die wenigen wirklich kritischen Meinungen unterdrückt werden (auch dieses Forum hier ist ein Beispiel dafür).


    Der soziale Druck nicht zur Gruppe zu gehören, nicht den Erwartungen des Nachbars, Arbeitskollegen, Partygesprächspartners, Mami und Papi etc. etc. zu entsprechen, schief angeschaut, gemieden, ausgeschlossen zu werden, ist das Problem eines jeden von uns, in unterschiedlicher Ausprägung. Es gehört zu jenen Mechanismen, wo auf primitivsten Ebenen die PRopaganda-Techniken ansetzen. Jeder von uns ist vor sich selbst der ultimative Zeuge, ohne dass die meisten je Anklage gegen sich erheben würden. Schuldig im Sinne der Anklage, aber die Anklage hat sich auf Antrag von Richter und Verteidigung fallen gelassen - Befangenheit in höchstem Masse. Wie ist das wohltuend bequem, diesem ausgewiesenen Bedürfnis als Richter / Ankläger / Verteidiger mit geübtem Finger auf andere nachzukommen.


    Mode ist eine der ausdruckstärksten, sichtbarsten und am meisten akzeptierten Verwerfungen menschlicher Bedürfnisse. Bremsen kann man sie nur mit aberwitzigem Aufwand, weil sie aus dem Innersten der Masse an die Oberfläche drängt, aber schüren lässt sie sich mit einfachsten Mitteln indem man sich nicht gegen das Bedürfnis Mode wehrt, sondern im Gegenteil die Mode als Selbstläufer manipuliert. Analog verhält es sich mit Informationen / Meinungen, die sich à la Mode verhalten wie der Richter / Ankläger / Verteidiger in einer Person. Bsps. gibt es viele, sie stehen in der Zeitung, jeden Tag, gute und schlechte, an denen man seine eigenen Verwerfungen messen kann, könnte, wenn man denn wollte.


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    Die Aushöhlung der Meinungsfreiheit vollzieht sich die letzten 10 Jahre ja auch in einer Art und Weise, die ja kaum jemandem aufgefallen ist.


    Individuell betrachtet entweder verdrängt weil die Aushöhlung "an unconvenient truth" produzierte (PRopaganda vom Feinsten), wo's doch grad so schön war und auf immer und ewig bleiben soll, oder die Faust im Sack gemacht, oder sich auf die eine oder andere Art daran gewöhnt.
    Folglich de facto nach aussen hin, in der Massenbetrachtung kaum jemandem aufgefallen, weil Widerstand (= Terror) kaum sichtbar wurde oder gemacht werden durfte. Im machtpolitischen Sinn ein äusserst praktisches und wünschenswertes Ergebnis, basierend auf leidiglich geträumten Statistiken, die wiederum Fakten schaffen, abermals basierend auf geträumten Statistiken.


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    Das ist der BEWEIS, wie ungeheuer effizient die Gedankenkontrolle funktioniert.


    Was Wunder, PR (-opaganda) kann man seit geraumer Zeit studieren - summa cum laudae. Ob man nach Abschluss mit "weisser als weiss"-Hirnwäsche sein Geld verdient oder mit "böser als bös", spielt keine Rolle, das Zielpublikum sind die GUTEN - die Masse:


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    Und irgendwelche Nischen im Netz, wofür seltene Protokolle und Software gebraucht werden, die man einrichten muß, sind machtpolitisch vollkommen unbedeutend. Es geht um die Kontrolle des Denkens der breiten Masse.


    Korrektur meinerseits, Nischen sind machtpolitisch bedeutend, weil sich durch sie nebst der Quantität der Majorität auch die Qualität der Minorität kontrollieren lassen. Es ist eine Frage der Effektivität, denn viele unter den widerspenstigen Minoritäten kippen im Laufe ihres Lebens auf die Seite der Majorität, wo sie fortan ihre Qualitäten gegen die Masse aufwenden. In der richtigen Partei sind Talente durchaus erwünscht. Statt sie zu beseitigen, ist es vorteilhafter, den Nachwuchs aus dem Pool der "Selberdenker" zu rekrutieren, die immerhin eine Spur Eigenständigkeit bewiesen haben. Die japanische Wirtschaft baut traditionell auf rebellierende Studenten, wohlwissend dass erfolgreiche Firmen langfristig nicht von perfekt angepassten Schleimern geführt werden können. Auch die Lebensläufe vieler Neo©ons sprechen Bände, in jungen Jahren links zugetan, später genauso verbohrt rechts, aber in relativ simpel zu führenden Führungspositionen. Die Masse entpuppt sich letztlich als Selbstmanipulationskonzept, dessen Flamme durch willkommene Überläufer stetig neue Nahrung erhält.


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    Pardon: statt hirntoter Konsumzombie muß es natürlich heißen: mündiger, freier, aufgeklärter, moderner Bürger.


    Genauso könntest Du versuchen, einem Blinden das Sehen beizubringen. Mit dem Unterschied, der real Blinde kann nicht sehen, der Pisa-Blinde will nicht sehen. Selbst wenn er es im Fall A sieht, weil der Deckel über dem Skandal weggesprengt wurde, tags darauf im Fall B fängt er aus alter Gewohnheit wieder bei Null an und vertraut seinem Hausblättle blind :)


    Die Amis auf Kurs


    Grüsse
    kosh

    Inflation-Diskussionen sind deshalb für die Katz, weil jeder definiert wie er will. Wenn ich Katze sage, aber Elefant meine und darauf eine hitzige Diskussion über die Funktion des Rüssels unhinterfragt geführt wird, dann ist das vergleichbar mit dem Pisa-Inflations-Deflations-Palaver, end- und sinnlos.


    Edel Man, es ist beileibe nicht Turks Definition von Deflation, ich meine mich an Passagen erinnern zu können, welche heraushoben, dass in wissenschaftlichen Kreisen noch im 19. Jh. vermittels Inflation / Deflation die Auf- / Entblähung der Geldmenge charakterisiert wurde. Aber was weiss ich schon. Was ich hingegen auch als Laie abschätzen kann ist, dass unsaubere Definitionen zu noch unsaubereren Diskussionen führen. Die Fehlerfortpflanzung wird geflissentlich ausser Acht gelassen, und trotzdem oder erst recht weiter palavert. Was soll das bringen? Wenn einerseits Preis A steigt, Preis B sinkt und die Geldmenge sinkt oder steigt, dann ergeben sich allein durch diese gerade noch überschaubaren Parameter Kombinationsmöglichkeiten, die das Fassungsvermögen der meisten Menschen übersteigt. Kombinationen mit einem Warenkorb von A-Z werden dermassen komplex, dass die Erfassung, wen wundert's, konsequent statistisch erfolgt. Daraus aber wiederum eine wenn-dann-Diskussion abzuleiten wie aus hingeworfenen Knochen, Eingeweiden von Tieren oder dem Kaffeesatz zu lesen ergibt erfahrungsgemäss keinen Sinn, jedenfalls nicht den vorgeblichen.


    Wenn z.B. aufgrund von klimatischen Veränderungen die Getreidesorten weniger Ertrag abwerfen und die Brotpreise steigen, ist das dann Inflation? Oder ist es nur Inflation, wenn begleitend die Geldmünzen verdünnt (durch Legierungen), die Banknoten durch Druck oder elektronisches Geld durch Kommaverschiebungen nach rechts vermehrt werden? Macht unter solchen Umständen eine Diskussion über eine Brotpreisinflation überhaupt Sinn, wenn z.B. gleichzeitig eine Textilpreisdeflation herrscht? WENN solche Diskussionen überhaupt etwas abwerfen DANN als Beschäftigungstherapien oder andere Tierhaltungszwecke. Warum sonst beliefern unsere Massenmedien - Masse für die Masse - Wähler und andere Konsumenten mit end- und sinnlosem Inflationsgeschwafel, wenn ihnen anhand der Komplexität klar sein müsste, dass ein Sinn nur durch Eingrenzung auf einen menschlich erfassbaren Horizont vermittelt werden kann?


    aus http://www.goldseiten.de/conte…n/artikel.php?storyid=952

    Zitat

    Um der Begrenztheit der finanziellen Mittel Abhilfe zu schaffen, begannen die Cäsaren durch Verwässerung der Reinheit der Münzen neue Geldquellen zu schaffen. Die Münzordnung des Augustus blieb bis Nero unverändert. Erst Nero, röm. Kaiser von 54 - 68 n. Chr., setzte erstmals sowohl den Wert des Aureus wie den des Denars etwas herab. Den permanenten Überhang an Einfuhren v.a. von Luxusgütern aus Indien, Arabien und Germanien finanzierten Neros Nachfolger - mit großem Eifer - mit weiteren Entwertungsrunden. Die Folgen des Münzbetruges waren einerseits extreme Preissteigerungsraten im Reich ..., andererseits ... dass schlechte Münzen gute verdrängten bzw. die reinen Münzen außer Landes gingen oder eingeschmolzen bzw. gehortet wurden.


    ... Die römische Inflation hatte durch die Manipulation der Währung solche dimensionale Auswüchse angenommen, dass von einem Aufstand der Münzer in Rom im Jahre 273 berichtet wird, der nur durch den Einsatz von Truppen niedergeworfen werden konnte. Bei diesen Kämpfen sollen nach Überlieferungen 7.000 reguläre Söldner gefallen sein. Danach hat man berechnet, dass ca. 40.000 Münzer an dem Gemetzel beteiligt gewesen sein müssen. Plötzlich erhellt dieser Bericht, wie ausufernd die Inflation vorangeschritten sein musste, wenn allein in den Münzbetrieben in Rom 40.000 Menschen mit dem Ausprägen neuer Münzen beschäftigt waren.


    Der Grund für diesen Aufstand war Cäsar Aurelian (Amtzeit: 270 - 275) zuzuschreiben, der mit energischer Hand in das wirtschaftliche Chaos eingriff und eine durchgreifende Münzreform ankündigte. Wahrscheinlich erwarteten die Münzer daraufhin das Ende der Inflation und damit den Verlust ihrer Stellung.


    Wie die Münzer so die Banker.


    Zitat

    "Wenn die Regierungen das Geld verschlechtern, um alle Gläubiger zu betrügen, so gibt man diesem Verfahren den höflichen Namen Inflation."
    George Bernard Shaw, Nobelpreisträger für Literatur 1925


    aus http://www.inflationdata.com/I…les/Inflation_arrived.asp

    Zitat

    First, it is important to have a proper understanding of inflation. Most people believe that the definition of inflation is rising prices. This is not true. The definition of inflation is when the supply of new money outpaces the production of goods and services. When an increasing supply of money chases a decreasing or static supply of goods and services, the money becomes worth less (or worthless, if you prefer) and the price of goods and services goes up.


    In other words, rising prices are a symptom of inflation. They are the end result of a monetary phenomenon. But if you wait until the symptoms appear, it will already be too late. If you own a house on the Gulf of Mexico, you wouldn’t start pricing hurricane insurance with a Category 4 storm curling around the Florida Keys. Likewise, the time to shop for inflation insurance is not when prices have already begun to rise.


    Das ist die einzige Art, wie wir überhaupt über Inflation sprechen können, denn allein die Ursachen ("Überhang an Einfuhren v.a. von Luxusgütern aus Indien, Arabien und Germanien") für die Inflation bieten Anlass genug für Diskussionen. Erst kommt die Blähung, dann der Gestank, sprich erst kommt die Inflation, dann der Preis, nur so bleibt es fassbar. Am liebsten aber befasst sich der Homo sapiens mit jenen Dingen, die er nicht versteht, schlimmer, als passionierter Schwätzer verschlimmbessert er taugliche Voraussetzungen. Diese und damit einhergehende schlechte Angewohnheiten bescheren uns die Inflation in Pisa-Qualität - Verwurstung von Ursachen und Folgen eines Phänomens, ironischerweise mit dem Phänomen (der Inflation) selbst.
    Vom einfachen Bürger, dessen Motivation dafür ich noch verstehen könnte, bis hin zu jenen, die es eigentlich besser wissen sollten, auf höchster staatlicher Ebene mitsamt Beamtenapparat plus hoch dekorierte Ökonomie-Experten und unzählige Unternehmer. Und wir alle hinterher wie die Hamster im Rad - Beschäftigungstherapie eben.


    Die Amis auf Kurs
    kosh


    PS: Betroffen = getroffen.

    Königswasser


    Zitat

    Tja, schon isser wieder wech.


    Übertrieben.


    Zitat

    Jammerschade.


    Umstritten.


    Zitat

    Nur weil ein Herr Jemineh nicht blickt, mit wem er es hier zu tun hat.


    Übersetzung: "Und Tschüss" war die gezielte Verabschiedung meinerseits von jenem Subjekt. Was er mir schrieb sprach Bände, die ich mir zu erläutern ersparte.


    Zitat

    Gruß ins Blaue.


    Geht nicht, dort bin ich so "wech" wie im Gelben. Gezielt geschätzte Nicks lesen, ja, denn es ist nicht alles gelb was glänzt :-), um mit der Hofberichterstattung abzugleichen, informations- und trainingshalber, aber der Schreibzugang wurde auf meinen ausdrücklichen Wunsch gelöscht.


    Hier bin ich aufgetaucht, weil jemand auf Gegendieluege aufmerksam gemacht hat, worauf ich feststellte, dass mir endlich mal jemand die ökonomische Seite meiner auf verschlungenen Pfaden gewonnenen Überlegungen ausführlich und konsistent in einem Stück erläuterte. Ich habe schon auch andere, lieb gewonnene Quellen, aber dieser weitausgreifenden Dichte, Klarheit und Konsistenz begegne ich eher selten. Im Gegenzug wollte ich mich mit einem Posting-Entgelt erkenntlich zeigen. Ansonsten ist dieses Forum für meinen ganz persönlichen Geschmack zu überdimensioniert - ich komm da nicht mehr mit. Oder ich finde einen anderen Zugang zur Flut. Jetzt schon 116 Seiten in einem Thread, der Übersicht halber bevorzuge ich darum die Baumstruktur.


    Zitat

    Die Amis auf Kurs ...


    Darum haben sie auch den Messias gewählt, das Prinzip PRopaganda ist Wasser auf die Mühlen der Masse.


    Danke und Grüsse
    kosh

    Zitat

    Hallo kosher


    Allein das ein Grund, Deine Antwort dreimal zu hinterfragen und meinerseits auf eine Antwort zu verzichten.


    Zitat

    So ein Käse.
    ... Keiner muß auf Freiheit verzichten, wenn er am Markt teilnimmt, oder auch freiwillig nichtteilnimmt.


    Sagte der Maifaboss und ...


    ... Tschüss

    Gegendieluege


    Zitat

    ... das Dogma daß der Markt alles regeln würde ...


    ... halte ich für einen Pleonasmus, denn alles das / was und jeder der den Markt beeinflusst, ist Teil des Gesamtsystems Markt und trägt damit zu seiner Regelung bei. Insofern braucht es kein Dogma, der Markt regelt tatsächlich alles. Ein Bsp: So sehr Propaganda sich auch bemüht, vom Markt den Staat zu amputieren, so sehr hat der Staat 2008 unterstrichen, dass er Marktteilnehmer ist und als solcher diesen massgeblich beeinflusst. Wir können den Markt als frei oder geknebelt titulieren, der Markt ist stets ein freier Markt, denn er bedarf Teilnehmer, die individuell freiwillig auf ein Stück Freiheit verzichten, um ein grösseres Ganzes zu gestatten, von dem sie wiederum profitieren. Der Verzicht des Einzelnen ist damit ein nicht unentgeltlicher Vertrag mit der Masse. Was er dafür bekommt, ob monetär oder nicht ist und ob er damit was anzufangen weiss, unterliegt der Wertschätzung des Einzelnen und bestimmt erst in der Summe die Eigenschaften des Systems.


    Vielleicht ist es ein guter Ratschlag, sich bei der Beurteilung mehr auf die Masse als auf isolierte Individuen zu konzentrieren, denn für Einzelne mag es wie Zwang und mitunter tragisch aussehen - der Boulevard verdient bevorzugt an Einzelschicksalen - je grösser aber die Gruppe bis hin zur Masse, desto eher wird der Zshg. Freiheit-Profit transparent. Ich möchte mich darin aber nicht verlieren, lediglich die Sache mit dem sozialen Druck noch erwähnen, damit diese Form des Zwangs innerhalt aller "Kasten" beiläufig gewürdigt wird.


    So wenig die Masse sich ihrer verliehenen Freiheit bewusst ist, so wenig sind sich die Eliten dieser bloss geliehenen Freiheit bewusst. Nicht wenige Bürgerliche halten z.B. ihr Recht auf unhinterfragte Existenz für ein gottgegebenes Naturgesetz, dem im Bedarfsfall nachgeholfen werden soll, vom Staat natürlich, dessen einziger Sinn damit erfüllt wird.


    Die Masse ist damit als Freiheits-Gläubiger, die Eliten als Freiheits-Schuldner aufzufassen, als eine Art Kreditverhältnis. Aber beide Seiten verstehen nicht, oder sie verhalten sich nicht so - die Praxis lebt es jeden Tag - dass es sich um einen Gesellschaftsvertrag mit Rechten und Pflichten für beide Seiten handelt. Weder verstehen die Eliten, dass sie sich ab einem bestimmten Zeitpunkt mehr Freiheit genommen haben als ihnen vertraglich zusteht und dass sie somit ihre Pflichten verletzen, noch verstehen die Massen, dass sie um einen Teil ihrer Freiheit beraubt entsprechend (bei Passivität) Rechte aufgegeben haben. Das Freiheits-Verteilungsproblem wird seit jeher ungefragt zu Ungunsten der Masse gelöst. Dieser Mechanismus setzt sich mit dem Aufkommen neuer Mittel nur umso perfider fort. Mit den geraubten Freiheitsgraden wiederum wurde und wird es den Eliten erlaubt, das Vermögens-Verteilungsproblem noch stärker zu ihren Gunsten zu verschieben.


    Die Schere beginnt im Kopf und setzt sich fort beim Einkommen, was sich wiederum auf den Kopf auswirkt - ein sich über die Jahre aufschaukelnder Teufelskreis. Du hast den Effekt an anderer Stelle ja schon auf Deine Weise beschrieben:


    aus INFLATION / DEFLATION - Debatte

    Zitat

    Das größte Vermögensumverteilungsprogramm der Geschichte.


    Doch zurück, des Weiteren schreibst Du:


    Zitat

    Natürlich ist rückblickend und evolutionär betrachtet alles eine gerechte Folge des Handelns, ...


    Ich würde das nicht so formulieren, weil Gerechtigkeit bereits einen ethischen Ansatz verkörpert.


    Zitat

    Aber das kann man immer erst beurteilen, bis es soweit ist, also bis die Entscheidung bereits gefallen ist. D.h. Du weißt es nicht, ...


    Ja, ich weiss es nicht. Vgl dazu mein "wird die Zeit weisen". Wissen kann das wahrscheinlich niemand, aber mit dem gleichen Argument könnte aus unserem ethischen Blickwinkel alles noch viel schlimmer werden.


    Zitat

    Daher sollten wir auch nicht aus Mutlosigkeit oder Bequemlichkeit oder auch Feigheit den Widerstand gegen diese völlig verdrehte Weltordnung und dieses System aufgeben.


    Mein Problem ist nun eigentlich das, dass ich auch nicht wissen kann, ob es sich um eine "völlig verdrehte Weltordnung" handelt, oder ob das System Homo sapiens das Optimum unter den gegebenen Voraussetzungen leistet. Mit seinem Abschied habe ich ihn zum ersten Mal gelesen:


    aus http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=131605

    Zitat

    1.) der Mensch glaubt was er glauben will.
    2.) aus der eigen gewählten Komfortzone auszubrechen ist mehr als schwer - erkennen jemand sich wieder?
    3.) es geht immer wie in geschichtlichen Aufzeichnungen über die TITANIC - der Mensch MUSS auf Grund laufen, um sich im Massenträgheitsgesetz zu ändern.


    Ein beeindruckender Abschied, doch mit folgendem Satz erkenne ich mich ganz besonders wieder:


    Zitat

    Beim aktiven schreiben merke ich jedoch mehr und mehr und dies belastend, daß ich mich am Rande des Forums bewege.


    So geht es mir seit meinem 15. Lebensjahr, als mich meine lieben Mitmenschen im wahrsten Sinne des Wortes passiv geheilt haben. Das war nur letzte Signal in einer langen Reihe und der Auftakt meines taktischen Rückzugs. Du schreibst:


    Zitat

    ... entgegen aller Propaganda, hartnäckig und unbeirrt an die eigenen Kinder weitergeben. Solange ist der Mensch keine evolutionäre Sackgasse.


    Ich habe festgestellt, dass tradierte Weisheiten sehr weit zurückgehen in der Geschichte und dass sich die Aussagen seither nicht verändert haben. Auch ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, aber sich gegen historische Fakten und Muster zu stellen ist für mich gleichbedeutend wie auf die von Dir trefflich herausgeschälte hohe Eintretenswahrscheinlichkeit der Inflation zu pfeifen, und sich dann falsch zu positionieren. Meine Hoffnung soll darum meine Privatangelegenheit bleiben und für die Diskussion an ihrer Statt Wahrscheinlichkeiten von der Form "Eins minus Hoffnung" treten.


    Zitat

    Es ist erst vorbei, bis es vorbei ist.


    Man tut was man kann und man kann was man tut (Der Plan).


    Zitat

    Nicht verzagen, geistig Widerstand leisten.


    Ich verzage nicht, ich beobachte (vgl. taktischer Rückzug) und lerne. Zugegebenermassen halte ich es wie ein Hardcore-Demokrat, ich gebe nur eine, meine Stimme und sorge umgekehrt auch nur für sie. Mein "geistiger Widerstand" beschränkt sich damit auf mich und meine allernächste Umgebung, aber, soweit es mir möglich ist und wo es mir sinnvoll erscheint, verbreite ich meine Beobachtungen.


    Grüsse
    kosh

    Gegendieluege


    Seit rund 10 Jahren lese, seit rund 6 schreibe ich in einigen wenigen Foren - mit Pausen. Allerdings habe ich mich weniger auf Ökonomie als auf Politik und Gesellschaft konzentriert und bin mit meiner Methode - den Wald statt die Bäume zu schauen - zu vergleichbaren ökonomischen Resultaten gelangt. Um es vorweg zu nehmen, Deine faszinierende "Verteidigungsschrift" hat mich animiert, mich zu registrieren und eine Antwort abzusetzen. Ergänzend klinke ich mich dort ein, wo ich glaube etwas beitragen zu können.


    Zitat

    Das ist das wahre Gesicht des westlichen Systems.
    Wenn es nur das Recht des Stärkeren wäre, dann wäre es wenigstens keine Negativauslese. Es ist aber ein System, in dem der Lügner und Betrüger gegnüber dem Ehrlichen und Anständigen triumphiert. Das ist das Problem daran, weil es durch diese Negativselektion langfristig alle Bereiche des Staates und der Gesellschaft korrumpiert und alles Edle zersetzt.


    Evolution orientiert sich nicht am Edlen, sondern am Überleben, d.h. an einer langfristig erfolgreichen Reproduktion, egal welche Ethik zugrunde liegt. Ob im Rennen um evolutionär stabile Systeme die "Lügner und Betrüger" mit eher tiefer oder die "Ehrlichen und Anständigen" mit eher hoher Reproduktionrate als Sieger hervorgehen, wird die Zeit weisen. U.U. ist genau das gegen- und (ethisch) widerwärtige System Homo sapiens der Evolution vorläufig letzter Schluss. Auf dieser Hypothese basierend bin zur Meinung gelangt, dass das Modell "sapiens" ein ethisches Auslaufmodell darstellt, dessen Potential mit dem Aufkommen der ersten Hochkulturen bereits voll ausgeschöpft wurde. Seither stecken wir in einer Sackgasse, wir treten an Ort, eines unter einer Unzahl von Bsps. für meine Behauptung ist dieser Thread. Der Fragekomplex um die "Grenzen des Wachstums" hat die Menschheit von Anbeginn der Hochkulturen fasziniert und sich seit damals auf die Frage nach der Grenze des Denkens verlagert. Doch deren systematische Nichtbeachtung hat das System Homo sapiens stets wieder auf besagten Fragekomplex zurückgeworfen, um ihn allein seligmachend zu manifestieren, z.B. gehet hin und mehret euch, macht euch die Erde untertan :) Jede Gesellschaft, die eine weniger strikte Lösung gelebt hat, wurde früher oder später zertrampelt, oder sie hat sich angepasst. Z.Z. dürfen wir z.B. der Zerstörung der letzten Steinzeitkulturen beiwohnen - eine zweifelhafte, aber anschauliche Ehre.


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    Wenn man aber berücksichtigt, daß es hochbezahlte Politiker gibt und deren ganzen Staatsapparat, dann sollen diese so aus ihrer Verantwortung entlassen werden, indem man dem Normalbürger vorwirft, daß er selbst so dumm war, darauf hereinzufallen?


    Trägt nicht gerade das westliche System alles dazu bei um den Schein, daß man in einer Bank in Geldangelegenheiten objektiv beraten werde aufrechtzuerhalten?
    8 Jahr Schulpflicht, 12 Jahre bis zur mittleren Reife und kein Wort darüber, wie unser Geld entsteht und was der Zinseszins bewirkt!
    Wozu leisten sich die Nationen diesen ganzen sündteuren Politapparat, wenn am Ende doch nur jeder sich selbst der nächste ist? Von Jänner bis Juni arbeitet der normale Bürger für den Staat, um dann, wenn er ihn brauchen würde um vor Großbetrügern geschützt zu werden, zu hören, daß er selbst halt zu dumm war?
    Das kann es irgendwie nicht sein.


    Ist es aber, im System Homo sapiens ist das die bittere Realität. Evolutionär betrachtet interessant, ethisch bitter, weil die Diskrepanz zwischen unserem Anspruch und der Wirklichkeit keinen anderen Schluss zulässt.


    Zitat

    Die Verbitterung und der Zorn sollte nicht auf die Opfer der korrupten Politkaste gerichtet werden, sd. er sollte auf die Politiker und ihr System konzentriert werden, denn sie sind die jenigen, die ALLEIN dafür verantwortlich sind.


    Ja ja die Politiker, die Berufs-Sonntagsredner, die Blender vom Dienst, Stammtischpolterer mit institutionalisiertem Podium. Meine Antwort in Form der bekannten Kurzformel: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Analog zu Maschinen, wer ein politisches System nicht wartet, werkelt von einer Reparatur zur nächsten. Wer das Fass aus Nachlässig- oder Faulheit überlaufen lässt, braucht sich ums Ersaufen nicht zu sorgen. Das System Homo sapiens steckt seit Jahrtausenden in einer Feedbackschleife (Masse <-> Elite), deren Resonanz sich in mehr oder weniger regelmässigen Abständen aufbaut und wieder entlädt. Wäre unsere Lebenszeit nicht begrenzt, uns wäre längst langweilig dabei geworden. Aber so lassen sich die immer gleichen Muster auf immer neue Generationen anwenden.


    Danke und Grüsse
    kosh