Freilassing - Er verkaufte Goldbarren, die gar keine waren: Ein 54-Jähriger wurde am Freitag auf frischer Tat bei seinen Betrügereien erwischt.
Am Freitag, 18.06.2010, erstattete gegen 7.30 Uhr ein 57-jähriger Freilassinger bei der Polizeiinspektion Freilassing Strafanzeige wegen Betrugs. Er hatte in der Vergangenheit bei einem ihm nicht näher bekannten Mann in zwei Fällen Goldbarren in verschiedener Größe gekauft. Nach dem zweiten Kauf wurde er misstrauisch und ließ diesen Barren überprüfen. Dabei wurde festgestellt, dass es sich tatsächlich um einen Silberbarren handelt, der lediglich vergoldet wurde. Die angebrachten Prägestempel hatte der Täter entsprechend gefälscht.
Da der Anzeigeerstatter für den gleichen Tag mit dem Täter bereits ein neuerliches Treffen zum Kauf eines weiteren Goldbarrens vereinbart hatte, wurde dieses nun von der Polizei überwacht. Tatsächlich erschien der Täter zum vereinbarten Treffen und konnte während des Verkaufsgespräches durch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Freilassing festgenommen werden.
Um 12 Uhr Mittags schnappten die Handschellen zu
Anhand der aufgefundenen Personalpapiere wurden die rechtmäßigen Personalien des Täters festgestellt, der gegenüber dem Geschädigten den Namen und die Adresse einer anderen, tatsächlich existenten, Person angegeben hatte. Bei dem Täter handelt es sich um einen 54-jährigen deutschen Staatsangehörigen, der aber bereits seit mehreren Jahren in Rumänien wohnhaft ist. Bei den weiteren Überprüfungen wurde ermittelt, dass der erheblich vorbestrafte Täter bereits mit Haftbefehl wegen Betrugsdelikten in Deutschland und in Österreich gesucht wird.
Der tatsächliche Materialwert eines von dem Täter vergoldeten Silberbarrens mit einem Gewicht von 1000 gr. beträgt nach seinen eigenen Angaben deutlich unter 1.000 Euro. Verkauft hat er einen Barren dieser Größe aber zu einem Preis von etwa 25.000 Euro, was deutlich unter dem derzeitigen Marktwert von Gold liegt. Aufgrund erster Erkenntnisse handelte der Täter gewerbsmäßig, wobei er Goldbarren auch im Internet zum Verkauf anbot.
Nach Aufnahme der Strafanzeige wurde der Täter am folgenden Tag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Laufen vorgeführt und anschließend in die Justizvollzugsanstalt Bad Reichenhall eingeliefert. Er befindet sich jetzt in Untersuchungshaft und muss mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe rechnen.
Pressemeldung PI Freilassing