Die Strategie Chinas

  • In diesem Thread können Sie über den Artikel "Die Strategie Chinas oder: "Fasten your seat belts, ladies and gentlemen (in the United States and elsewhere) " - von Dietmar Siebholz, diskutieren. (zur Kolumne)

  • Ich kann den Ausführungen von Siebholz nur beipflichten, bin aber mit der Anmerkung nicht einverstanden, dass die Punkte 10-13 derzeit nicht erkennbar sind:


    • China ist dabei massiv seine Industrie hochzufahren und wird z.B. in den nächsten Jahren seine Schiffbauindustrie massiv aufstocken (und zwar in einem Maße, dass es selbst den Koreanern und Japanern der Atem stockt). In der Autoindustrie sind sehr viele Fabriken in Planung/Aufbau, die zusammengenommen eher eine Überkapazität hätten. Wenn man sich mal die Strategie die Japaner/Koreaner vor ein paar Jahren ansieht, bemerkt man die große Ähnlichkeit. Ich gehe davon aus, dass dies die beiden nächsten Felder sind, wo die Chinesen aufgrund ihrer niedrigen Löhne sich größere Teile vom Weltmarkt sichern werden. Ferner ist der Bau von mehreren Kernkraftwerken geplant.
    • Der Kampf um die Rohstoffressourcen ist in vollem Gang. So wie ich es wahrnehme, setzt China gerade alle Hebel in Bewegung, um im eigenen Land (z.T. mit fremder Hilfe) weitere Rohstoffvorkommen zu erschießen und sich damit unabhängiger zu machen.
    • Besonders interessant erscheinen mir die Gerüchte, dass China beabsichtigt 1700 to Gold zu kaufen (sofern sie es nicht schon gemacht haben).

    Ich glaube, wir erleben gerade den Aufstieg von China zur industriellen Weltmacht und den schleichenden Niedergang der USA, derren industrielle Basis mehr und mehr durch den Kostendruck zerstört wird.


    Letztendlich muß man sich auch darüber Gedanken machen, was passiert, wenn ein Land immer mehr Devisenreserven anhäuft. Sie gelangen gegenüber den USA in eine immer größere Machtposition.


    Von daher ist es auch sehr interessant, dass es seitens der USA immer mehr Druck auf China gibt, dass sie ihre Währung nicht mehr an den Dollar koppelt.

  • "Von daher ist es auch sehr interessant, dass es seitens der USA immer mehr Druck auf China gibt, dass sie ihre Währung nicht mehr an den Dollar koppelt."


    Das verstehe ich nicht. Ich dachte immer eine Entkopplung ist das sichere Grab für die USA. Wie ist dieser Spagat zu erklären?



    Dazu ein Kolumnist aus der FTD:



    Es wird krachen, und zwar ziemlich bald. Der Dollar wird fallen, wenn die chinesische Regierung ihr Versprechen wahr macht, ihre Währung freigibt und damit die angenehme Dollar-Symbiose mit den USA beendet.
    http://www.ftd.de/pw/in/1096704946310.html?nv=skyx

  • die Kunst ist die Luft laaaaangsam rauszulassen. Dann findet irgendwann wieder ein Aussenhandelsgleichgewicht statt. Das kann nur über eine schwache Währung geschehen das ist auch Greenspan und sein Pack klar (und sogar erwünscht da sie sich gleichzeitig entschulden können). Frage ist in wie weit die Chinesen mitspielen weil sie die Zeche zahlen müssen und blöd sind sie nicht. Wenns mit der Konsumfreude der Amis zu Ende ist (Anzeichen gibt es bereits) werden sie den As ausspielen. Aber wenn sie die Amis fertigmachen wollen werden gleichzeitig auch andere dran glauben.


    ach so


    Willkommen im Forum

  • HNUPX,


    in den USA gibt es auch einige, die merken, was mit ihnen passiert.


    China hat derzeit einen sehr hohen Exportanteil in die USA (ich glaube über 30-40%) und ist natürlich daran interessiert, dass der Export so weiterläuft. Die Wettbewerbskraft Chinas ist dabei wesentlich auf die Lohnvorteile zurückzuführen.


    Dies hat für die USA einschneidende Folgen:


    • Die chinesischen Lohnvorteile führen dazu, dass in den USA bestimmten Industrien (z.B. Textilindustrie) nicht mehr mithalten können und diese Industrie quasi ausgelagert wird. Damit passiert etwas ähnliches, was wir in Deutschland im letzten Jahrzehnt erlebten, wo beinahe 90% der Textil-Arbeitsplätze wegfielen ! Diese Arbeitsplätze sind unweigerlich verloren.


    • Die hohen Exporte führen auch zwangsläufig dazu, dass das Außenhandelsdefizit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleibt mit der Konsequenz, dass immer mehr US-Dollar nach Asien wandert und sie noch erpressbarer werden.

    Der Ausweg wäre hier eine Entkoppelung der chinesischen Währung, die dazu führen würde, dass die chinesischen Lohnvorteile über die Währung verringert werden würden und die Außenhandelsdefizite sinken.


    Auf der andern Seite könnte eine Entkoppelung aber auch dazu führen, dass die Chinesen ihre Dollarbestände / amerikanischen Staatspapiere (auch zur Reduzierung ihrer Währungsrisiken) reduzieren und damit die Büchse der Pandorra (steigende Entwertung der US-Währung) öffnen. Ein Weg wäre z.B., dass die Chinesen anfangen im größeren Stil Rohstoffunternehmen zu kaufen (und sich damit mittelfristig den Zugriff sichern) bzw. direkt in Edelmetall (Gold) investieren.


    Dieser Spagat ist auch das, was yoyo meint die Luft langsam rauszulassen. Letztendlich haben die Chinesen derzeit eine strategisch günstige Position und können mit ihrem Handeln wesentlich einen Einfluß auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft nehmen.

  • Hallo Silbertaler,


    den Punkt mit den Rohstoffen sollte man nicht übersehen. China hält in großen Mengen Staatsanleihen der USA, hat aber gerade mit BHP-Billiton einen milliardenschweren Deal über Eisenerzlieferungen abgeschloßen.


    Gruss


    Warren

  • Hallo Warren,


    genau bei diesem Punkt bin ich in den letzten Monaten hellhörig geworden. Es ist ja nicht so, dass nur bei Gold die Nachfrage größer ist als das Angebot, sondern bei vielen Rohstoffen sind/kommen wir doch in eine ähnliche Situation.


    Wer in dieser Lage einen Zugriff auf die knappen Rohstoffe oder auch Liefergarantien hat, dessen Industrie ist in den nächsten Jahren klar im Vorteil. Und die Chinesen stellen sich derzeit ganz geschickt an, diese Strategie umzusetzen.


    Gruß


    Silbertaler

  • Hallo Silbertaler,


    das ist richtig, ich habe schon vor einiger Zeit auf die Chance bei Kupfer hingewiesen. Ich sehe die ganze Sache ähnlich. Allerdings sollte man den Faktor China nicht überbewerten. Es gibt auch noch andere asiatische Länder, ich denke hier z.B. an Indien. Meine Meinung: Im asiatischen Raum liegt die Zukunft der nächsten Jahre und Länder mit großen Rohstoffvorkommen sollten auf alle Fälle beobachtet werden.


    Gruss


    Warren

  • Die starke Nachfrage nach Kupfer und Edelmetallen am Weltmarkt kann ich nur Bestätigen.Bei meiner Mineralientour am Anfang des Jahres in Mexico konnte ich sehr interessante Aktivitäten beobachten.
    Zusammenarbeit der Frisco Truppe mit den Chilenen zur Erweiterung der Mine El Terminal (dort wurde ein sehr großes Kupferlager prospektiert ).Bohren nach Silber in der Region um Fresnio durch die Firma Penjoles.Einstig Kanadischer Unternehmen in den Mexicanischen Markt wie Silberstandart und Plata Panamericana.Aber auch das Unternehmen Grupo Mexico mit der Tochterfirma Immsa ist mächtig am wühlen.Alles zusammen Aktivitäten die noch vor kurzen nicht rentabel waren,weil die Weltmarktpreise am Boden waren.
    Für die Elektrifizierung Chinas braucht man sehr viel Kupfer.Und waren es nicht die Chinesen die die größte Werft der Welt bauen wollen.


    Ich glaube mit einer solchen Strategie haben die Globalisierer nicht gerechnet und die Rechnung bekommen wir noch presentiert.
    Eine tolle Zukunft,abhängig von China.
    Dank gild den deutschen Managern die nur Leben für den Moment

  • China-Silver Get the Connection???


    By: David Morgan, Silver-Investor.com (Quelle: goldseek.com)

    It seems China is in the news day after day, and rightfully so. The Chinese economy is responsible for almost everything I have purchased the past few years. Recently many financial commentators have mentioned that the Chinese have begun to exchange those U.S. obligations into hard commodities such as copper. This trend is likely to continue, as trading paper back to tangibles is the wisdom of the ages for beating the fiat dealers.


    I just returned from Toronto and met with a few friends for lunch before making my flight back to Washington. During this luncheon I was asked to provide a few highlights on the silver market. Perhaps the most important point to be emphasized was that according to the Silver Institute the Chinese use about 1/70th the amount of silver per household that is used by advanced economies.


    This is changing rapidly however the host of the luncheon pointed out the Chinese people desire refrigerators, computers, CD players, TV’s, microwave ovens, and automobiles. Simply stated the Chinese want to have a life style similar to that enjoyed by Europe, America and Canada.


    Since China represents 1.3 billion people if the usage came to that of the Western economies it would require 130 million ounces of silver annually. This will not take place overnight of course but the trend is in place. In fact check China is interested in silver from the Silver Institute http://www.silverinstitute.org/news/pr06oct04.html


    Another interesting fact that Dr. Michael Berry wrote in his morning notes; Silver and Uranium share an interesting history. They are relatively unknown and until recently both have been contrarian investments unloved, unwanted and out of favor. It takes courage and insight to buy a contrarian investment. Both metals are now seeing the “light of day.” Uranium’s price has just begun its upward trajectory to the $60 to $100 range and silver is going to see much higher levels. Both metals have been under explored and under produced for the past 20 years.


    Dr. Berry was also at the luncheon mentioned above, in fact we sat next to each other and he pointed out some interesting facts about China and their influence in the commodity sector going forward. What caught my attention was when he mentioned that the Chinese keep their silver business very quiet.


    Earlier I wrote a bit about the Chinese and the lands they have devoted to the study of silver see http://www.silver-investor.com/dm_aug04_poormansgold.htm


    The great one, the Mogambo (most recently sighted at the Silver Summit 2) points out that “China's government has announced the takeover of the biggest mining company in Canada. An ABC news article says that "Chinese firm, Minmetals, which is owned by the Chinese government, is said to be paying about $US5.7 billion, for Noranda Mining. It has also been reported that the Chinese oil company Sinopec, which is controlled by the Chinese government, is in talks to acquire a large lease of oil bearing land."


    Further Bob Moriarty of 321gold went to China and says, "I sorta thought the demand from China might be responsible for 50% of the price of any commodity. Wrong. All I could see was building cranes and worker bees swarming over construction sites seven days a week." So, his original estimate of 50% may be too low? Wow!


    He went on to say, "China doesn't just have an impact on commodity prices. Prices are going up from here on copper, iron, moly, silver, oil, gold and everything else you need to construct a modern economy in the shortest timeframe in all of recorded history."


    Minco Mining & Metals Corporation (Minco) and Silver Standard Resources Inc. announced that they have entered into a strategic alliance to jointly pursue silver opportunities in China. Under terms of the strategic alliance, Silver Standard will invest C$2,000,000 in Minco Silver to acquire a 20% interest in the new venture. Silver Standard will have preferential purchase rights to participate in future financing of Minco Silver in order to increase its interest up to 30% in Minco Silver. As part of the strategic alliance, Minco Silver will be the exclusive entity for both Minco and Silver Standard to pursue silver projects in China.


    China-silver, China-silver, China-silver, I realize that is only three times, repeat until you see, hear, and understand the connection. There is a connection, China is going to need, want and use silver and a lot of it. Will this change the dynamics for silver in a big way, yes in a way few see or understand presently?


    According to the Silver Standard press release…


    The Chinese economy has grown at an astonishing pace over the past 10 years, with annual silver consumption increasing from 24 million ounces to 47 million ounces. China appears to have an insatiable demand for all metals and we strongly believe that there will be continued growth in silver consumption. We are very pleased to participate in the Minco Silver strategic alliance in a country that has large silver resource potential with an increasing domestic silver demand.”


    Certainly moving from 47 million ounces of silver use in China to 130 is a three fold increase from current demand, but not unlikely. Especially considering the use of wireless technologies and superconductivity in their electrical grid. Stay tuned for the real China-silver connection it keeps getting more interesting.


    David Morgan


    October 07, 2004


    Die wichtigsten Aussagen:

    • Viele Finanzkommentatoren haben schon erwähnt, dass die Chinesen beginnen ihre US Obligationen in harte Waren zu wechseln.
    • Die Chinesen verwenden bisher nur 1/70 des Silbers je Haushalt, der von fortgeschrittenen Wirtschaften genutzt wird. In den letzten 10 Jahren stieg der Verbrauch von Silber von 24 Mio. auf 47 Mio. Unzen an. Wenn sie auf Westniveau kommen, ist ein Anstieg des Silberverbrauchs auf 130 Mio. Unzen jährlich zu erwarten.
    • Die chinesische Firma Minmetals (gehört dem chinesischen Staat) will für 5,7 Mrd. Dollar Noranda Mining übernehmen. Die chinesische Firma Sinopec (gehört dem Staat) beabsichtigt ein größeres ölhaltiges Landstück zu mieten.
    • Die Preise steigen generell bei allen Metallen an, die man benötigt, um eine moderne Wirtschaft innerhalb kürzester Zeit zu errichten.


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