Wann ist ein Staat eigentlich pleite?

  • Oder anders gefragt: Wieviel Schulden darf ein Staat eigentlich machen, bevor er pleite ist?


    Im Prinzip würde ich sagen, wenn die Gläubiger ihr Geld fordern bzw. Staatsdiener nicht mehr bezahlt werden können und der Staat nichts mehr zahlen kann. In Europa kann das schnell gehen, da z.B. die Iren nicht einfach wie die Amerikaner Dollars eben schnell ein paar Euro mehr drucken. Das geht ja in einer Währungsunion nicht.


    Gibt´s dazu ne Meinung?


    viele Grüße
    [smilie_denk]


  • Jede Menge! Bitte schön:


    http://www.goldseitenforum.de/…&highlight=Staatsbankrott


    und


    http://www.dasgelbeforum.de.or…ch=Staatsbankrott&x=0&y=0


    und bei der Kuuugl


    http://www.google.de/search?hl…t&btnG=Google-Suche&meta=


    Hier wirst Du bestimmt in vielen Schattierungen fündig! ;)

    NICHT WEIL ES SCHWER IST, WAGEN WIR ES NICHT, SONDERN WEIL WIR ES NICHT WAGEN, IST ES SCHWER.
    Lucius Annaeus Seneca
    End corruption or at least let me participate in it!

  • Reichen die Einnahmen nicht mehr aus, die Zinsen zu bedienen, ist der Staat per definitionem zahlungsunfähig.
    Schon jetzt ist der Posten für Zinszahlungen nach Sozialkosten die zweithöchste Ausgabenposition im Haushalt mit ca. 43 Mrd. Euro (ex Rettungspakete).
    Getilgt wurde meines Wissens noch nie, nur ständig umgeschuldet und draufgesattelt...
    Bricht das Wachstum ein, wie jetzt der Fall, und sollten die Zinsen steigen, z.B. nur auf das Niveau von 1995, so ergibt sich schon pro Jahr ein Mehrbedarf von 20 Mrd. Eu (ohne Neuverschuldung und Rettungspakete) (Quelle: Spiegel).
    Brechen zusätzlich die Steuereinnahmen weg (was zugleich auch mit explodierenden Sozialkosten einhergeht) - ist Schicht im Schacht.
    Staatsdiener müssen sich nicht sorgen, nur in Acht nehmen...

  • Pleite ist er, wenn er höhere Zinszahlungen hat als er durch Steuern einnehmen kann. Dies ist wohl aber nicht das jetztige Problem. Problem wird sein, dass der Euro ebenfalls wie USD kollabieren könnte. Die Risikoaufschläge werden sich in Spanien, Griechenland, Irland etc weiter erhöhen. Die anderen Staaten (ausserhalb EU) werden dort nicht mehr ihr Geld trotz dieses Anreizes anlegen. Daher bleibt nur die Möglichkeit von der EZB diese direkt aufzukaufen. Dadurch wird mehr die Geldmenge erhöht. Inflation + Zereissprobe der Europäischen Währung!


    Dann wird Euro abwerten und wenn die Zinsen in Euro oder US-Dollar gezahlt werden ist dies Ok. Da USD wohl auch abwerten wird.


    Meiner Meinung werden wohl alle Länder die Zeche bezahlen die den Euro haben, wenn einzelne Länder innerhalb des Währungsraumes bankrott werden/sind


    Wir werden ja sehen...

  • Reichen die Einnahmen nicht mehr aus, die Zinsen zu bedienen, ist der Staat per definitionem zahlungsunfähig


    Er ändert einfach - weil er das darf und kann - die GESETZE und druckt Geld, Geld und nochmals Geld! Er verbietet, darüber zu sprechen, zu schreiben etc., der Staat sei pleite. Ganz einfach so, wie die Banken die Bewertung Ihrer Level2- und Level3-Assets auf der Aktivseite neu definiert hatten. Von Market2Market zum Einstandspreis und schwupp, war das EK wieder ausreichend. Der Staat kann praktisch "herumspielen", wie er möchte, s o l a n g e , wie die Bürger das zulassen! Das Zulassen dieser staatlichen Handlungen (z. B. Notverordnungen) kann mittels des Gewaltmonopols noch sehr weit gedehnt werden. 8)


    und was die Bürger angeht, die etwas dagegen hätten ... läuft das mit dem "Kiesfahrer" so:


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=77067

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    Einmal editiert, zuletzt von Max Risk ()

  • ich sehe nur zwei erfolgversprechende szenarien.
    erstens ein ausstieg der starken euro-länder aus der währung mit nachfolgender starker euro-inflation. hätte den effekt, dass länder wie spanien und griechenland mit dem euro überleben können und deutschland, frankreich und die benelux-länder mit neuer starker währung ihre euroschulden auf einer arschbacke abzahlen.
    das zweite szenario wäre die aufgabe einer wesentlichen vereinbarung. das verbot der ezb zum anwerfen der druckerpresse zur rettung einzelner staaten. hätte auch den effekt einer starken inflation und würde kurzfristig einen geldregen herbeiführen, der ziemlich schnell zu einer reduzierung der realen schuldenlast führt. langfristig hat man aber kein wesentliches problem gelöst, denn die wirtschaftlichen unterschiede bei gemeinsamer währung bleiben. auf ein neues hieße es dann also.

  • angfristig hat man aber kein wesentliches problem gelöst, denn die wirtschaftlichen unterschiede bei gemeinsamer währung bleiben. auf ein neues hieße es dann also.



    ein Perpetuum mobile erfunden. Zum x-ten-Male in der Geschichte der Menschheit. Sollte eigentlich endlich mal einer patentieren lassen :D

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  • Irgendwann ist Zahltag, keine Frage - der Staat kann sich nur noch durch starke Inflation seiner nominalen Schulden entledigen - Der brave Sparbürger und Lohnsklave wird die Zeche bezahlen, durch kalte Enteignung - es geht nur darum, das Ding am Laufen zu halten bzw. das "Glücksrad" neu zu starten...

  • ein Perpetuum mobile erfunden. Zum x-ten-Male in der Geschichte der Menschheit. Sollte eigentlich endlich mal einer patentieren lassen :D

    leider nein. weit und breit kein energiegewinn in sicht. das system ist im gegenteil energetisch höchst unvorteilhaft und verschlingt unmengen menschlicher energie um es am laufen zu halten. :D

  • leider nein. weit und breit kein energiegewinn in sicht. das system ist im gegenteil energetisch höchst unvorteilhaft und verschlingt unmengen menschlicher energie um es am laufen zu halten. :D


    ... die Regierungen arbeiten doch daran ... nur keine Panik :D

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  • Pleite ist er, wenn er höhere Zinszahlungen hat als er durch Steuern einnehmen kann


    Hier ist es sehr schön erklärt. Streiche "Goldschmiedbank", setze "Staat". Schon haben wir eine praktikable Lösung. Der Staat macht was er will. Seine Bürger haben nix zu wollen:


    http://wirtschaftquerschuss.bl…01/das-bankgeheimnis.html

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  • Ich würde sagen, wenn seine Verbindlichkeiten sein Vermögen übersteigt.
    Gute Frage, ob die bereits der Fall ist...


    >Pleite ist er, wenn er höhere Zinszahlungen hat als er durch Steuern einnehmen kann.


    Dann wäre er es bereits.


    Nein, gemeint war wohl, wenn die Summe der Zinszahlungen höher ist, als alle Steuereinnahmen. Davon sind wir noch eine Ecke weg.


    Aber das ist natürlich auch nicht richtig. Insolvent wird der Staat, wenn der gesamte cash in-flow niedriger ist, als der gesamte cash out-flow, sofern man in den cash in-flow auch die Liquidität durch neue Kredite mit reinnimmt. Kurz: Der Staat ist pleite, wenn ihm nicht mehr genug Kredit gegeben wird. In Europa darf die EZB ja keine Liquidität dem Staat zur Verfügung stellen durch z.B. Kauf von Staatsanleihen. Natürlich lassen sich alle Regeln ändern.......Wenn die Staatsschulden durch die Geldpresse bezahlt werden, kann der Staat per definitionem im Prinzip nie pleite gehen, solange er nicht in fremden Währungen verschuldet ist.

  • Er ändert einfach - weil er das darf und kann - die GESETZE und druckt Geld, Geld und nochmals Geld! Er verbietet, darüber zu sprechen, zu schreiben etc., der Staat sei pleite. Ganz einfach so, wie die Banken die Bewertung Ihrer Level2- und Level3-Assets auf der Aktivseite neu definiert hatten. Von Market2Market zum Einstandspreis und schwupp, war das EK wieder ausreichend. Der Staat kann praktisch "herumspielen", wie er möchte, s o l a n g e , wie die Bürger das zulassen! Das Zulassen dieser staatlichen Handlungen (z. B. Notverordnungen) kann mittels des Gewaltmonopols noch sehr weit gedehnt werden. 8)


    und was die Bürger angeht, die etwas dagegen hätten ... läuft das mit dem "Kiesfahrer" so:


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    Hallo Max Risk und alle Anderen! Schaut mal auf www.reformverhinderer.de Topp Beiträge!!!!! Gruß Harro X(

    Die Wenigen, die das System verstehen,werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein,daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird.Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen,wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen,daß das System gegen sie arbeitet.


    Gebrüder Rothschild,London,am 28.Juni 1863 an US-Geschäftspartner www.steuerboykott.org


  • Nein, gemeint war wohl, wenn die Summe der Zinszahlungen höher ist, als alle Steuereinnahmen. Davon sind wir noch eine Ecke weg.


    Aber das ist natürlich auch nicht richtig. Insolvent wird der Staat, wenn der gesamte cash in-flow niedriger ist, als der gesamte cash out-flow, sofern man in den cash in-flow auch die Liquidität durch neue Kredite mit reinnimmt. Kurz: Der Staat ist pleite, wenn ihm nicht mehr genug Kredit gegeben wird. In Europa darf die EZB ja keine Liquidität dem Staat zur Verfügung stellen durch z.B. Kauf von Staatsanleihen. Natürlich lassen sich alle Regeln ändern.......Wenn die Staatsschulden durch die Geldpresse bezahlt werden, kann der Staat per definitionem im Prinzip nie pleite gehen, solange er nicht in fremden Währungen verschuldet ist.

    Richtig. Einverstanden.

  • Er ändert einfach - weil er das darf und kann - die GESETZE und druckt Geld, Geld und nochmals Geld! Er verbietet, darüber zu sprechen, zu schreiben etc., der Staat sei pleite. Ganz einfach so, wie die Banken die Bewertung Ihrer Level2- und Level3-Assets auf der Aktivseite neu definiert hatten. Von Market2Market zum Einstandspreis und schwupp, war das EK wieder ausreichend. Der Staat kann praktisch "herumspielen", wie er möchte, s o l a n g e , wie die Bürger das zulassen! Das Zulassen dieser staatlichen Handlungen (z. B. Notverordnungen) kann mittels des Gewaltmonopols noch sehr weit gedehnt werden. 8)


    und was die Bürger angeht, die etwas dagegen hätten ... läuft das mit dem "Kiesfahrer" so:


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    Hallo Max Risk und alle Anderen! Schaut mal auf www.reformverhinderer.de Topp Beiträge!!!!! Gruß Harro X(

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  • Vielen Dank für die informativen Beiträge!


    Ich halte mal fest: Es wird eng, wenn die Ausgaben für die Zinszahlungen die Einkommen durch die Steuer anhaltend übersteigen? Kann man das so sagen?


    Was kann die Regierung machen?


    1. Im Prinzip bei der EZB nachfragen, ob man da was bekommt. Ist aber kompliziert, weil da die EU-Regierungen mitreden. Geldpresse anwerfen geht nur gemeinschaftlich.


    2. Bundesanleihen ausgeben? Aber die bekommt man wohl nur los, solange man noch solvent "riecht".


    3. Gold verkaufen (wenn Gold massiv ansteigen würde, könnte das durchaus eine Option sein. Wäre ja nicht der erste Fall in der Geschichte, dass ein Staat sein Tafelsilber verkauft)


    Irgendwann ist mit Schuldenmachen wahrscheinlich Schluss und die Karten müssen auf den Tisch.
    Dann ist die Frage, wie man das rechtzeitig merkt und was dann passiert?


    Stürmen die Leute die Banken und revoltieren sie vor dem Parlament? Stürzt die Regierung und wenn ja, wer ersteigt den Thron?
    [smilie_denk]

  • Kurz: Der Staat ist pleite, wenn ihm nicht mehr genug Kredit gegeben wird.

    Gilt für die jetzigen Staaten, die allesamt Schulden haben. Zwischen der Überschuldung und der allgemeinen Erkenntnis der Pleite ist ein himmelweiter Unterschied! Die U.S.A. z.B. sind seit Ende der 50er Jahre überschuldet.
    Nachtrag: Um den Betrug mit den uneinbringbaren Schulden des Staates nicht auffliegen zu lassen, zerstören die Notenbanken jetzt auch noch den Irrglauben an die Wertigkeit der Papierwährungen, indem sie als unbegrenzter Kreditgeber der letzten Instanz auftreten.
    Ergebnis wird sein: verlogene Wohlfahrtsstaaten weg, wertlose Pseudowährungen weg, geborgter Wohlstand weg, verschwurbelte westliche Religion (Christentum) weg.
    Hat also alles doch sein Gutes. :D

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

    Einmal editiert, zuletzt von trenntWände ()

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