Kann mir als Laie jemand sagen warum der Goldpreis sinkt weil in China die Zinsen erhöht wurden?
Wird er weiter sinken wenn auch in Europa und USA die Zinsen angehoben werden?
Gruß Garçon d' or
8. November 2024, 07:34
Kann mir als Laie jemand sagen warum der Goldpreis sinkt weil in China die Zinsen erhöht wurden?
Wird er weiter sinken wenn auch in Europa und USA die Zinsen angehoben werden?
Gruß Garçon d' or
D.h. für eine Anlage in Gold erhälst Du keine Verzinsung des eingesetzen Kapitals.
Für z.B. eine Kontenanlage schon.
Steigt nun der Zins an erhöhen sich die Alternativkosten für den Goldanleger (sprich er verzichtet nicht mehr auf z.B. nur 2% Zinsen, sondern jetzt auf 3% Zinsen).
Aufgrund der veränderten Alternativkosten werden unter Umständen Assets umgeschichtet (z.B. Gold verkauft und als Termingeld angelegt). Dies kann zur Reduzierung des Goldpreises führen, da die Nachfrage an Gold abnimmt, oder entsprechend das Angebot ausgeweitet wird.
Das würde aber bedeuten wenn bei den Ami's die Inflation so richtig losgeht, dass der Goldpreis ins bodenlose fällt !? Oder nicht?
Wenn zeitglich die Nachfrage nach Gold steigt nicht (z.B. wenn das Vertrauen in das Fiat Money singt). Oder aber die jenigen die Gold besitzen, wollen trotz höherer Altervativkosten nicht verkaufen (z.B. wenn Sie aufgrund der hohen Staatsverschuldung skeptisch sind).
ZitatOriginal von garçon d' or
Das würde aber bedeuten wenn bei den Ami's die Inflation so richtig losgeht, dass der Goldpreis ins bodenlose fällt !? Oder nicht?
Eine hohe Inflation bedeutet zunächst eine Geldmengenausweitung. In folge dessen steigen die Preise. Um Geld wieder knapper werden zu lassen, kann man die Zinsen erhöhen (man könnte auch die Papierfitzelchen verbrennen). Es ist aber dann immer noch nicht gesagt, dass die Realverzinsung (nach Abzug der Teuerungsrate) positiv ist. Hier bietet Gold Schutz, da es zwar keine Zinsen abwirft, aber im Wert steigt, weil es letztendlich auch eine Ware ist.
Insgesamt kann man sagen: weg mit den Zinsen - wieso auch sollte sich Geld nur deshalb vermehren, weil schon viel da ist? Dafür ist Geld nicht geschaffen. Geld hat drei Aufgaben zu erfüllen: Rechnungseinheit, Tauschmittel und Speichern jetzt erbrachter, aber nicht benötigter Leistung, um diese in Zukunft verwenden zu können (anders ausgedrückt: Sparmöglichkeit).
Zinsen haben dazu geführt, dass Geld zum Spekulationsobjekt verkommen ist.
Grüße
extrel
ich finde diese Aussage zu Pauschal!
"Zinsen haben dazu geführt, dass Geld zum Spekulationsobjekt verkommen ist"
Da volkswirtschaftlich betrachtet S=I ist, macht es durchaus Sinn verzicht zu belohnen, damit anderen entsprechende Mittel zwecks Losgrößensammlung zur Investition zur Verfügung stehen.
Fakt ist, ohne Kreditmittel härren wir nahezu alle keinen Arbeitsplatz! Alle florienden Firmen sind in der Regel verschuldet, denn damit wurde Wachstum finanziert!
ZitatOriginal von Twinson
Da volkswirtschaftlich betrachtet S=I ist, macht es durchaus Sinn verzicht zu belohnen, damit anderen entsprechende Mittel zwecks Losgrößensammlung zur Investition zur Verfügung stehen.
Es ist richtig, das volkswirtschaftlich gesehen S (Sparen)= I (Investition) ist.
Dummerweise kann dies aber auch dahin führen, das die Unternehmen in nicht verkaufte Güter investieren (müssen), weil diese nicht mehr abgesetzt werden.
Das Risiko besteht in der Tat, kennzeichnet meines Erachtens aber nur das unternehmerische Handeln.
Doch ich denke hier überwiegen die Chancen die durch eine Kreditfinanzierung des Firmensektors entstehen die von dir genannten Risiken.
ZitatOriginal von Twinson
ich finde diese Aussage zu Pauschal!
"Zinsen haben dazu geführt, dass Geld zum Spekulationsobjekt verkommen ist"
Da volkswirtschaftlich betrachtet S=I ist, macht es durchaus Sinn verzicht zu belohnen, damit anderen entsprechende Mittel zwecks Losgrößensammlung zur Investition zur Verfügung stehen.
Wäre es nicht Belohnung genug, wenn die angesparte Geldmenge ihren Wert behalten würde?
ZitatOriginal von Twinson
Fakt ist, ohne Kreditmittel härren wir nahezu alle keinen Arbeitsplatz! Alle florienden Firmen sind in der Regel verschuldet, denn damit wurde Wachstum finanziert!
Habe ich irgendetwas gegen die Vergabe von Krediten geschrieben? Nein. Meinetwegen sollen die Banken eine Gebühr für die Kreditvergabe erheben, sie müssen ja ihre laufenden Kosten decken und wollen auch Gewinn erwirtschaften. Aber wieso Zinsen? Durch Zinsen ergibt sich wegen des Zinseszinseffekts letztendlich eine immer höhere Schuldenlast. Schau dir doch mal die Verschuldung der deutschen öffentlichen Haushalte an. Die wäre geringer, wenn wir nur unsere Schulden zurückzahlen müssten und nicht auch noch die Zinsen. So zahlen wir allein in 2004 über 36 Mrd. Euro nur an Zinsen unserer Schulden! Und um diese Zinsen zu bedienen, nehmen wir wieder Schulden auf. Meiner Meinung nach pervers.
extrel
2.
@ Extrel
Zitat:
Verschuldung der deutschen öffentlichen Haushalte an. Die wäre geringer, wenn wir nur unsere Schulden zurückzahlen müssten und nicht auch noch die Zinsen. So zahlen wir allein in 2004 über 36 Mrd. Euro nur an Zinsen unserer Schulden! Und um diese Zinsen zu bedienen, nehmen wir wieder Schulden auf. Meiner Meinung nach pervers.
Meine Meinung :
Aus diesem Grund muss dieses System früher oder später zu Grunde gehen.
Gruss von der Alp
Sorry, nicht böse gemeint.
ZitatOriginal von Twinson
Sorry, nicht böse gemeint.
So habe ich es auch nicht aufgefasst. Lass uns doch weiterdiskutieren.
Ich bin ja selbst erst vor kurzem durch ein Buch auf diese Sache mit der Abschaffung der Zinsen gestoßen und möglicherweise habe ich Wichtiges übersehen.
Es ist ja nicht damit getan, die Zinsen abzuschaffen. Wir brauchen ein neues Finanzsystem, dass den Anreiz zu Investitionen gibt. OK, Sparen ist auch eine Form von Investition, aber wer wegen Geldvermehrung spart oder Geld anlegt, damit es sich durch Zinseinkunft vermehrt, läßt andere für sich arbeiten, das ist dir schon klar, oder?
Sparen, um einen Teil seines Konsums in die Zukunft zu verschieben, ist dagegen sinnvoll.
Zu Alps Bemerkung, dass dieses System früher oder später zusammenbrechen müsse, kann ich nur anmerken, dass jedes Papiergeldsystem zusammenbricht. Die Frage ist halt, wie lange es so weiterlaufen kann. Wenn man sich überlegt, dass es schon Jahrzehnte so läuft, so ist die Frage erlaubt: wenn es Gruppierungen gibt, die es ermöglichen, dass es mit der Verschuldung Jahrzehnte lang gut geht, dann haben diese Gruppierungen doch auch die Macht dazu, dass es weitere Jahrzehnte so weitergeht, ohne dass das System zusammenbricht.
Die Frage ist also, ob wir uns immer noch in der Anfangsphase des Dollarsystems befinden, in dessen Hochphase, oder ob wir gerade Zeugen des Abgangs werden.
Grüße
extrel
Hier meine Meinung:
Ich habe es für Sinnvoll Zinsen (und Zinseszinsen zu verlangen) - dies gehört zu meiner grundsätzlichen Wertevorstellung. Es stellt nichts anderes als eine Art Miete oder Leihgebühr für Geld dar. Zinsenzinsen sind somit die Miete für fällige Zinsen.
Papiergeld, sogar E-Geld halte ich aufgrund der einfachen Handhabung für besser als Edelmetalle. Richtig ist, das dieses System häufig missbraucht wird um im Überfluss Geldschöpfung zu betreiben.
Folge dessen bin ich der Meinung, das eine Bindung des Papiergeldes an eine Referenzgröße (sei es Gold, oder was auch immer) zu binden um eine entsprechende Begrenzung der Kreditmöglichkeiten zu schaffen (ähnlich einem Grundsatz 1 müßte es vergleichbares auch für Zentralbanken, IWF etc. geben). Die Zinsen sollten in diesem Fall den Kaufkraftverlust der Währung, die u.a. durch die Ausweitung des E-Geldes durch Zinsen zustande kommt, ausgleichen.
Soviel fällt mir dazu jetzt spontan auf die schnelle ein.
PS in meinem Studium habe ich im Bereich VWL auch häufig die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gedacht, wie lange kann das noch gut gehen. - Wir und die USA sind meilenweit von einem Zusammenbruch entfernt. Ich denke wir werden min. die nächsten 25 Jahre keinen Zusammenbruch erleiden (wenngleich die Politiker stets erst handeln werden, wenn Sie mit dem Rücken zur Wand stehen)
ZitatOriginal von Twinson
Hier meine Meinung:
Ich habe es für Sinnvoll Zinsen (und Zinseszinsen zu verlangen) - dies gehört zu meiner grundsätzlichen Wertevorstellung. Es stellt nichts anderes als eine Art Miete oder Leihgebühr für Geld dar. Zinsenzinsen sind somit die Miete für fällige Zinsen...
Also wenn Zinsen zu deiner grundsätzlichen Wertevorstellung gehören, dann sollten wir das hier beenden.
Abschließend nochmals zur Wiederholung: ich habe nichts gegen eine Gebühr für das Verleihen von Geld. Ich habe auch nichts gegen Miete. Aber stell dir mal vor, deine Miete würde sich so verhalten wie Zinsen, nämlich exponentiell.
extrel
ZitatOriginal von extrel
Also wenn Zinsen zu deiner grundsätzlichen Wertevorstellung gehören, dann sollten wir das hier beenden.
Abschließend nochmals zur Wiederholung: ich habe nichts gegen eine Gebühr für das Verleihen von Geld. Ich habe auch nichts gegen Miete. Aber stell dir mal vor, deine Miete würde sich so verhalten wie Zinsen, nämlich exponentiell.
extrel
Die Zinsen werden doch stets auf die Restschuld berechnet. Sprich, die Restschuld reduziert sind bei einer Anuität (Zahlung von Zinsen und Tilgung in einer Summe) monatlich. Zu einem Zinseszinseffekt kann es also nur kommen, wenn die Zinsen nicht bezahlt werden! Eine Aussnahme stellt hier der Kontokorrent dar (dies ist übrigens die einzige Kreditmöglichkeit bei der gem. BGB Zinseszinsen zulässig sind), diese ist jedoch nur als kurzfr. Kreditmöglichkeit zur variablen Inanspruchnahme geeignet.
Um bei der Miete zu bleiben:
Wenn Du Deine Miete nicht bezahlst, wird dich Dein Vermieter verwarnen und Dir vermutliche eine Mahngebühr in Rechnung stellen. Solltest Du diese Summe (Miete + Mahngebühr) nicht bezahlen, bin ich mir sicher, das es garantiert nicht bei der Sume bleiben wird - oder er macht sein Vermieterpfandrecht geltend ...
genau dein Studium ist das Problem. Je mehr Bücher man liest desto mehr verwirrter ist man. Vom Geldwesen verstehen die meisten VWLer nichts.
Kredit ist gut wie du sagst wenn es in produktiv eingesetzt wird. Heute bestehen jedoch die internationalen Geldbewegungen zu 99% aus Spekulation. Zins ist der Schmarotzer des Geldwesens und der Transfer des Kapitals von den Armen zu den Reichen.
Was veranlasst dich in Edelmetalle zu investieren ? Oder bist du gar nicht investiert ?
zunächst möchte ich sagen, das ich beruftsbegleitend ein Studium absolviere und somit kein reiner VwLer werde.
Zunächst veranlasste mich die Rohstoffespekulation u.a. in Gold zu investieren (derzeit 10% meines Anlage-Kapitals). Meines erachtens gehören Rohstoffe in eine gut strukturierte Anlage dazu um die Risiken entsprechend zu streuen (Gründe hierfür sollten uns allen bekannt sein). Des weiteren sammle ich einzelne Stücke und habe somit mehr oder minder eine neue Leidenschaft aufgetan
hört sich vernünftig an. Darf man erfahren wie dein restliches Portfolio strukturiert ist ?
Gruss
yoyo
Hedgefonds/Zertifikate ca. 4%
Rentenpapiere mittel-langfr. ca. 13%
Rentenpapiere kurzfr. ca. 7%
Aktien(fonds) / überwiegend Einzelwerte (Alv, Bay, TecDax Zerti,...) ca. 62%
Mischfonds (0-30% Aktien/70-100% Rente) ca. 4%
Gold phyisch ca. 10%
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Gesamt ca. 100%
Cash (Geldmarktfonds) ca. 25% der obigen Anlage
Aber wie in der Überschrift bereits erwähnt, folgende Anlage passt zu mir. Sprich ich informiere mich insbesondere was den Aktienpart anbelangt sehr zeitnah.
Auch stellt dies keine Empfehlung oder ähnliches für Dritte da.
sehr umfangreich dein Depot, gratuliere.