Nutzen von EM in sozialistischen Ländern

  • Beim Juwelier gab es Goldschmuck ohne Ende: aber überall Standen Schildchen dran:
    zB. EVP 200,00 M und 33 Gramm Goldabgabe.


    Man hat also für die Goldschmiedearbeite 200 Mark gezahlt - und musste zusätzliche soviel Gold, wie man gekauft hat, abgeben.


    Als meine Mutter Zahngold braucht, hat der Opa aus dem Westen einen kleinen Barren geschickt.


    "Westgeld" spielte im normalen Leben eine große Rolle.
    Aber Gold war in den 80er Jahren aus dem normalen Leben verschwunden. Vermutlich alles während der Höchstkurse aufgekauft und
    für Rohstoffimporte ausgegeben.


    Man durfte ganz legal Gold besitzen so viel wie man wollte.


    Die Aufkaufpreise beim Juwelier waren sehr hoch: als wir mal Geld für einen hauskauf brauchten, haben wir einen 4er Dukaten,
    den wir als Erbstück hatten für sowas wie 2000 Mark verkauft, das war Ende der 80er Jahre der Monatsverdienst eines Oberartzes,
    inklusive Nachtdienste und Zuschläge.


    In den 80ern entwickelte sich die DM zur heimlichen Zweitwährung. Deswegen wurden "Forum-Schecks" eingeführt: d.h. Papierschecks, die 1:1 den Wert von DM abbildeten. Mit denen konnte man dann im "Intershop" einkaufen gehen.
    Eigentlich war es Pflicht, DM in Forumschecks einzutauschen: hat aber keiner gemacht.
    Auch im Intershop hat kaum jemand mit Forum-Schecks bezahlt.


    Dadurch, dass es Festpreise gab, spielte Inflation in den Köpfen keine Rolle:
    eine Flache Milch kostete genau so 15 Pfennig wie 30 Jahre früher (soweit ich weis).


    Da die Gehälter in den 80er Jahren stark stiegen, gab es einen Überhang an DDR-Mark.
    Alle neuen Produkte, die in den 80er Jahren in die Läden kamen, waren vergleichsweise teuer.
    Außerde,m gab es besondere ketten: delikat und Exquisit für Delikatessen und hochwertige Mode.
    Eine normale Schokolade kostete sowas wie 50 Pfenning oder 1 Mark,
    im Delikat gab es Schokolade, die wie Westschokolade schmeckte, für 5 Mark.
    Als ich klein war, war der Kurs Ost zu Westmark 1:3, später 1:5,
    ich habe sogar davon gehört dass Ende der 80er Jahre auch 1:7 getauscht wurde:
    Ende der 80er Jahre gab es im Osten auch Leute, die richtig Kohle verdient haben, Künstler z.B.


    Gold war so knapp, dass es im normalen Leben einfach nicht vorkam.


    Ich las natürlich Abenteuerbücher, bei denen es dauernd Piraten - und Goldschätze gab und ich hatte als Kind den Eindruck,
    dass Gold so wertvoll ist, dass nur Könige und Fürsten Gold haben können.


    Als nach der Wende in einer Bank Maple leafs und Krügerrands im Schaufensgter lagen - und die auch noch recht billig,
    kam mir das völlig strange vor.


    Ohne, dass man es richtig merkte, gab es in den 80ern in der DDR eine sehr hohe Inflation:
    die Standardgüter waren billig wie eh und je. Mal gab es sie, mal gab es sie nicht.
    Und hochwertige Güter waren um ein mehrfaches teurer.
    Auch die Gebrauchtpreise für knappe Güter, wie Gebrauchtwagen, gingen immer weiter höher.


    Durch die Festpreise bei normalen Gütern, Mieten und Energie nahm dass allerdings keine bedrohlichen Formen an.
    Außerdem stiegen in der Zeit viele Gehälter, so dass viele Leute das Gefühl hatten, sie hätten mehr.

  • […]


    Ankauf Gold: 220.-M/g
    Ankauf Silber: 6045.-M/kg

    1 Liter Milch 0,70M, 1/2L Milch 0,36M
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