Aus der FTD vom 17.1.2005
Edelmetalle: Goldpreis steckt im Abwärtstrend fest
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Der Goldpreis dürfte sich diese Woche in der Handelsspanne von 416,75 bis 426,50 $ je Feinunze halten - und damit auf gleichem Niveau wie in der Vorwoche. Technisch befindet sich das Metall trotz der jüngsten Stabilisierung nach wie vor in einem seit Anfang Dezember andauernden Abwärtstrend.
Dieser würde erst bei einem Überschreiten von 440 $ je Unze geknackt werden. Nach unten gibt es eine wesentliche Unterstützung bei 408 $. Vergangene Woche bewegte sich das Metall zunächst mit dem Euro-Dollar-Kurs langsam, aber kontinuierlich aufwärts. Die Veröffentlichung des unerwartet hohen US-Handelsbilanzdefizits beschleunigte den Anstieg am Mittwoch noch einmal. Der Goldpreis durchbrach danach rasch die erste technische Marke bei 425 $ und legte angesichts des weiter einbrechenden Dollar auf 427,50 $ je Unze zu.
Mit dem Abebben der Dollar-Verkäufe auf dem Devisenmarkt gegen Ende der Woche fiel auch das Gold zurück, bis zum Freitag schwankte es in einem engen Band zwischen 422,25 und 426,50 $ je Unze.
Silber legte vergangene Woche zu, mit etwas mehr als 6,70 $ je Unze erreichte es zeitweise ein Plus von 30 US-Cent. Die in den Vorwochen aufgebauten Verkaufspositionen dürften inzwischen weitgehend wieder geschlossen worden sein - zusätzliche Unterstützung ist von dieser Seite also nicht zu erwarten. Eine Handelsspanne von 6,55 bis 6,84 $ je Unze erscheint wahrscheinlich.
Platin konnte vergangene Woche aus der von Marktteilnehmern prognostizierten Preisspanne nach oben ausbrechen und erreichte 864 $ je Unze. Das Metall orientierte sich dabei ebenfalls weitgehend am US-Dollar, dessen Schwäche den Platinkauf in Euro oder auch Yen vergleichsweise günstig macht.
Wolfgang Wrzesniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.