Wie funktioniert das eigentlich: Sterilisieren

  • Ich will mit meiner Frage auf folgendes hinaus:
    All jene, die noch glauben, dass unser Geldsystem (inkl. Staatsverschuldungen, Zinseszins usw.) im Prinzip funktionsfähig für die Ewigkeit ist, weisen bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass die EZB den Ankauf von (Schrott)-Staatsanleihen ja sterilisieren würde, d.h. den Märkten in gleicher (bzw. notwendiger?) Höhe Liqiudität entziehe.

    • Wurde aber nicht kurz vor der Entscheidung Staatsanleihen aufzukaufen gerade wieder Liqiudität in unbegrenzter Höhe von ebendieser EZB zur Verfügung gestellt?
    • Wird dann zukünftig wann immer es notwendig erscheint Liqiudität in unbegrenzter Höhe MINUS x Millarden (zur Sterilisierung der Staatsanleihenkäufe) zur Verfügung gestellt ?)

    Da glaub ich doch ich hätte mich statt mit gewöhnlicher Mathematik auch mal mit Finanzmathematik auseinandersetzen sollen! Scheint ja etwas völlig anderes zu sein!


    Gruß dshhn

  • Unbegrenzte Höhe?
    Versteh ich leider nicht...

    Ich meine solche Nachrichten hier:
    http://www.manager-magazin.de/…8,ticker-32277292,00.html


    mit einer gegensätzlichen (und kurzfristigeren) Maßnahme soll nun sterilisiert werden:
    http://www.manager-magazin.de/…8,ticker-32297197,00.html


    Das bedeutet doch für mich im Endeffekt, dass die EZB den (bis auf FED und BoE) beispiellosen Sündenfall des Staatsanleienkaufs sterilisiert, indem sie die Liqiuditätsversorgung (wie bisher) versucht mit den üblichen Mitteln "marktgerecht" sicherzustellen.
    Und das klingt für mich ein wenig so, als würde ich die Brandrodung der Lüneburger Heide dadurch kompensiert, dass im Stadtpark auch weiterhin für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird!

  • Hallo dshhn,

    Ich will mit meiner Frage auf folgendes hinaus:
    All jene, die noch glauben, dass unser Geldsystem (inkl. Staatsverschuldungen, Zinseszins usw.) im Prinzip funktionsfähig für die Ewigkeit ist, weisen bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass die EZB den Ankauf von (Schrott)-Staatsanleihen ja sterilisieren würde, d.h. den Märkten in gleicher (bzw. notwendiger?) Höhe Liqiudität entziehe.

    • Wurde aber nicht kurz vor der Entscheidung Staatsanleihen aufzukaufen gerade wieder Liqiudität in unbegrenzter Höhe von ebendieser EZB zur Verfügung gestellt?
    • Wird dann zukünftig wann immer es notwendig erscheint Liqiudität in unbegrenzter Höhe MINUS x Millarden (zur Sterilisierung der Staatsanleihenkäufe) zur Verfügung gestellt ?)

    Da glaub ich doch ich hätte mich statt mit gewöhnlicher Mathematik auch mal mit Finanzmathematik auseinandersetzen sollen! Scheint ja etwas völlig anderes zu sein!


    Gruß dshhn

    grundsätzlich kann eine Zentralbank dem Markt Liquidität entziehen, indem sie den Marktteilnehmern (Geschäftsbanken) ZB-fähige Papiere anbietet. Das funktioniert somit genau umgekehrt, wie das "Setzen von Liquiditätsspritzen", also Schöpfung von ZB-Geld gegen Hereinnahme von ZB-fähigen Titeln. Das ist soweit mehr oder weniger wie gehabt.


    Im Moment ist es aber so, dass die EZB PIGS-Anleihen (wahrscheinlich sogar GIPSIs) hereinnimmt, also Titel, von der sie (die EZB) nach eigenen Vorgaben bislang zurecht die Finger gelassen hat und im Zuge der sog. "Sterilisation" ZB-fähige Titel herausgibt. Es leuchtet mir allerdings nicht ein, wieso man dieses Vorgehen mit "Sterilisation" bezeichnen sollte, denn es gibt dafür bereits einen feststehenden Begriff in der Kriminalistik, und der nennt sich treffenderweise "Geldwäsche". ;)


    LG
    Clarius

  • Im Moment ist es aber so, dass die EZB PIGS-Anleihen (wahrscheinlich sogar GIPSIs) hereinnimmt, also Titel, von der sie (die EZB) nach eigenen Vorgaben bislang zurecht die Finger gelassen hat und im Zuge der sog. "Sterilisation" ZB-fähige Titel herausgibt. Es leuchtet mir allerdings nicht ein, wieso man dieses Vorgehen mit "Sterilisation" bezeichnen sollte, denn es gibt dafür bereits einen feststehenden Begriff in der Kriminalistik, und der nennt sich treffenderweise "Geldwäsche". ;)

    Vor dem ersten Weltkrieg wurde das ähnlich gemacht. Die Zahl der durch Gold gedeckten Banknoten wurde anfangs nicht erhöht (später mit hyperinflationärer Steigerungsrate), aber die Golddeckung wurde "aufgegeben". Ich nenne so etwas Enteignung der Geldhalter und offenen Betrug.
    Bei einem Privatmann, der sich ein Haus gegen Schuldschein zugelegt hat, schützt sich die kreditgebende Bank vor solchem Deckungsentzug (klammheimlichen Hausverkauf), indem sie sich ins Grundbuch eintragen läßt. Die EZB ersetzt das Haus aber durch eine Filmkulisse und sagt: Alles paletti, sorge dich nicht!


    Klappt komischerweise immer wieder, dieser Trick :rolleyes:

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Ich will mit meiner Frage auf folgendes hinaus:
    All jene, die noch glauben, dass unser Geldsystem (inkl. Staatsverschuldungen, Zinseszins usw.) im Prinzip funktionsfähig für die Ewigkeit ist, weisen bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass die EZB den Ankauf von (Schrott)-Staatsanleihen ja sterilisieren würde, d.h. den Märkten in gleicher (bzw. notwendiger?) Höhe Liqiudität entziehe.


    • Wurde aber nicht kurz vor der Entscheidung Staatsanleihen aufzukaufen gerade wieder Liqiudität in unbegrenzter Höhe von ebendieser EZB zur Verfügung gestellt?
    • Wird dann zukünftig wann immer es notwendig erscheint Liqiudität in unbegrenzter Höhe MINUS x Millarden (zur Sterilisierung der Staatsanleihenkäufe) zur Verfügung gestellt ?)

    Da glaub ich doch ich hätte mich statt mit gewöhnlicher Mathematik auch mal mit Finanzmathematik auseinandersetzen sollen! Scheint ja etwas völlig anderes zu sein!


    Gruß dshhn


    :D Die größte mathematische Entdeckung aller Zeiten...der Zinseszinseffekt! :D Albert Einstein


    Btw:Klick mal unten auf den Link...da werden sie geholfen.

    Die Wenigen, die das System verstehen,werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein,daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird.Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen,wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen,daß das System gegen sie arbeitet.


    Gebrüder Rothschild,London,am 28.Juni 1863 an US-Geschäftspartner www.steuerboykott.org

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