Die Aktienmärkte bilden Ihre Hochs aus – oder die nächste Kontraktion läuft an.

  • Aus heutiger Sicht wissen wir, dass wir Anfang 2009 wirklich ein (zwischenzeitliches) Tief an den Aktienmärkten gesehen haben. Inzwischen deuten aber einige Anzeichen darauf hin, dass wir das vorläufige Hoch bereits überschritten haben.


    Folgende Indikatoren sprechen aus meiner Sicht dafür, dass sich die Liquidität erneut kontrahiert:
    •Der Dollar wertet wieder auf.
    •Der Anleihenmarkt trocknet aus
    •Die Aktienkurse tendieren seitwärts / leicht nach unten
    •Die Einlagen der Privatbanken bei der EZB stehen auf einem neuen Hoch -> kein Vertrauen mehr auf dem Interbankenmarkt


    Einiges hat sich im Vergleich zur letzten deflationären Kontraktion allerdings geändert. Im letzten Crash zum Jahreswechsel 2008/2009 ist auch der Goldkurs gegen Dollar gesunken. Während der Griechenlandkrise hingegen ist der Goldkurs gegen Papierwährungen sogar leicht gestiegen.
    Auch die Staaten und Zentralbanken sind inzwischen besser auf Kontraktionen vorbereitet. Um diese zu vermeiden kaufen die Zentralbanken den unterschiedlichsten Schrott gegen frisch gedrucktes Geld auf und erweitern so Ihre Bilanzen (FED kauf alles mögliche, Bank of England englische Bonds, und inzwischen auch die EZB Griechische).


    Jetzt könnte die Frage lauten: Wer ist schneller, die Implosion der Anlagewerte, oder die Gelddrucker? Was meint Ihr dazu?

  • Jetzt könnte die Frage lauten: Wer ist schneller, die Implosion der Anlagewerte, oder die Gelddrucker? Was meint Ihr dazu?

    Am schnellsten sind die Handelscomputer von Goldman Sachs und Morgan Stanley........ :thumbup:


    Kannste glauben..... 8o 8o

    Ich habe sehr viel Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben . Den Rest habe ich einfach verpraßt . ( G. Best )

  • Oki, ein paar Begriffserklärungen ^^


    * Anlagewerte = alles in das man sein Geld "anlegt". Z.B. Staatsanleihen, Aktien, Derivate, Pfandbriefe und und und. Auch Gold zählt zu den Anlagewerten, wenn es der Anlage dient. Gleichzeitig ist Gold aber auch ein "Sachwert" und hat damit einen intrinsischen Nutzen.
    * Kontraktion = in diesem Zusammenhang ist das "Zusammenziehen" des Geldangebots gemeint. Dies KANN auf Grund von Geldvernichtung durch Abschreibung oder Kredittilgung geschehen. Man spricht auch von "Deleveraging" (Zinstilgung) oder von "Deflation" (Synonym) wobei "Deflation" oft auch fälschlicherweise mit "sinkender Teuerung" gleichgesetzt wird. Um dieser Missinterpretation vorzubeugen, spreche ich von "Kontraktion" der Geldmenge (analog Marc Faber).


    Ich hoffe, das hilft.

    "Erleben Sie den Euro nicht als harte Währung, sondern genießen Sie ihn als Fruchtgummi"

    Einmal editiert, zuletzt von schwuppp ()

  • Die Märkte wirken sehr nervös. Vllt kommt es nur mir so vor.


    Aber als DOW um 10% abstürzte und andere Indices mitcrashten und dadurch in 30 min. 1 BILLION plötzlich "weg" war - dann nach 30 min war schon 1/2 wieder da... dann ist es sehr instabil.


    Ursache war: eine Brokerfirma hat paar Wertpapiere (glaub Optionsscheine auf S&P500) auf den Markt geschmissen.
    Und das war wohl etwas zu viel.

  • Das müsst ihr mal durchlesen... einfach nur noch geil:


    http://www.welt.de/finanzen/ar…n.html?wtmc=RSS.Geld.Geld



    Man hätte wenigstens konkrete Aktien-Tips schreiben können.
    Was soll man bitte schön kaufen?


    Der Aufschwung ist praktisch zum Greifen nahe...
    Und Kurse werden soweiso niemals fallen, da Notenbanken glücklicherweise eingreifen werden und so vor Absturz schützen.
    Das ist quasi ein eingebauter, kostenloser Absturz-Schutz.
    Hat zwar nicht mehr mit fairen Märkten zu tun - aber es ist einfach nur geil!


    Außerdem sind die AKtien super-billig! Die gibt es fast geschenkt!
    Kauf 1 und du kriegst 2. gratis dazu! Wer da nicht kauft ist einfach nur noch blöd! Und wer 100-fach hebelt, wird in 1 Jahr zum Millonär!


    </Ironie>

  • Das ist wirklich GEIL [smilie_happy] :wall:


    Insbesondere da direkt daneben ein Link zu folgendem Artikel ist:


    Finanzberater erwarten weiterhin unruhige MärkteAngesichts der unklaren Tendenz empfehlen Finanzberater eher Rohstoffe oder Immobilien, so das Ergebnis einer Befragung des Internetportals "Whofinace".


    Viele Finanzberater rechnen für die kommenden drei Jahre mit weiterhin stark schwankenden Märkten ohne klare Tendenz. Das ergab eine Umfrage des Internet-Bewertungsportals "WhoFinance" unter 200 Beratern in Deutschland. Eine klare Mehrheit von 64 Prozent hält demnach ein anhaltendes Auf und Ab am Aktienmarkt für "äußerst wahrscheinlich" oder zumindest "wahrscheinlich". Die übrigen Befragten teilen sich auf in jene, die mit einem Ab- beziehungsweise Aufschwung rechnen.


    http://www.welt.de/finanzen/ge…hin-unruhige-Maerkte.html

  • "Steigende Kurse, sinkendes Risiko" :hae:


    "An den Aktienmärkten herrscht Hochstimmung"


    "...für das dritte Quartal überraschend eröffnete, erwarten Analysten weitere Impulse für die Börse"


    "Anders als in den vergangenen Monaten, als jedem Kursanstieg zuverlässig der baldige Rückgang folgte, stehen die Chancen gut, dass der Rückschlag diesmal ausbleibt"


    "Denn mit der jüngsten Aufwärtsbewegung sind die kurzfristigen Gefahren für Anleger am Aktienmarkt deutlich gesunken."


    http://www.handelsblatt.com/fi…inkendes-risiko;2679187;0

  • http://www.welt.de/finanzen/ar…t-seine-Kapitalisten.html


    Zitat

    Trotz steigender Kurse an der Börse und bombiger Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen ist die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfondsanteilen um fast eine halbe Million abgesackt. Das belegen aktuelle Zahlen, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) veröffentlicht hat. Insgesamt waren im zweiten Halbjahr 2010 nur noch 8,2 Millionen Anleger in Deutschland direkt oder indirekt in Aktien investiert. Dies entspricht mageren 12,6 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren.

  • ich beobachte nach wie vor die kursentwicklung einige ausgewählter aktien, obwohl ich sie bereits letztes jahr verkauft habe. irgendwie scheint überall eine art euphorie zu herrschen, überall wird über einen boom berichtet, überall steigen die aktienkurse. das kommt mir irgendwie merkwürdig vor.
    ich verstehe, daß das frisch gedruckte geld irgendwo "investiert" werden muß - also wird es in aktien gesteckt und das puscht den aktienkurs. und ich verstehe, daß man wieder kleinanleger in dieses spiel locken will, um sie abzuzocken. :|


    vor allem wundert mich, daß z.b. BMW so gute zahlen schreibt und daß sie so viel autos verkauft haben wollen. denn ich frage mich, wer in solchen schlechten zeiten einen neuen BMW für mehrere zig-tausend euros kauft? oder habe ich da was falsch verstanden bzw. übersehen?



    vor kurzem hat mir jemand gesagt, daß er jetzt die aktien der irischen nationalbank (bank of irland)


    Bank of Ireland Aktie [WKN: 853701 / ISIN: IE0030606259]


    kaufen würde, weil sie zur zeit so günstig wäre und weil sie von knapp 12 EUR auf teilweise 0,25 EUR abgestürzt ist (zur zeit liegt sie bei 0,43 EUR). er glaubt, daß der staat (der steuerzahler) diese bank ja retten wird und die aktie sich nach einigen jahren wieder erholt wird, wodurch er einen guten gewinn reinfahren will.


    hm... wenn ich mir die entwicklung der HRE anschaue, was der staat in den letzten monaten dort reingesteckt hat, um sie nicht pleite gehen zu lassen, dann kann ich schon diese argumentation nachvollziehen.
    allerdings bin ich nicht so ganz sicher, welche gefahren bei einer solchen bank drin stecken könnten (enteignung wie bei der HRE?, ...).


    was ist denn eure meinung dazu? wie sind solche aktien von nationalbanken z.b. von irland, portugal, griechenland, italien & Co. zu bewerten?

  • Hallo Greogor,


    naja, es kommt zumindest auf die Details an.


    Wenn z.B. in einer solchen Form "Kapital hereingeschossen" wird, daß die Anteile x-fach verwässert werden, dann sind die "alten" Kurse selbst im Falle einer günstigsten Entwicklung völlig ausgeschlossen.


    Beispiel: Es gibt 100 Millionen Aktien zu 100 Euro. Kurs fällt auf 1 Euro. Statt kommt als "Retter", schießt Kapital ein, bezahlt z.B. 5 Euro für 400 Millionen neugeschaffener Aktien (= 2 Milliarden).


    Den "geretteten" Alteigentümern gehören dafür aber auch nur noch 20% (der zukünftigen Gewinne, so sie denn je eintreten sollten). Und eventuell passiert so etwas auch mehrfach. Bitte nicht zu sehr auf die linke Kampfpresse reinfallen :D


    Ansonsten glaube ich weniger an Euphorie, vielmehr an einen Crack-Up-Boom. Dieses Phänomen ist seit Mieses nix Neues mehr.


    BMW kaufen, wenn man bereits genug Gold hat? Wieso denn nicht, bevor das Papier verschimmelt :wacko:
    Ich tue's freilich nicht.

  • "vor allem wundert mich, daß z.b. BMW so gute zahlen schreibt und daß sie so viel autos verkauft haben wollen. denn ich frage mich, wer in solchen schlechten zeiten einen neuen BMW für mehrere zig-tausend euros kauft? oder habe ich da was falsch verstanden bzw. übersehen?"


    Antwort: U.a. die BRIC Staaten kaufen derzeit ne Menge Autos, wollen ja auch ihre Umwelt verpesten, die Straßen noch mehr verstopfen und Statussymbole ala dem goldenem Westen haben: Fragt sich nur wie lange noch ? Denn Fahrrad Fahren scheint in China erstmal out zu sein, jedenfalls bei den Gewinnern des Booms dort. Die kommen doch sogar extra nach D um ihre Porsches etc. mal richtig auszufahren auf unseren Autobahnen :rolleyes:

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