Metallurgie, oder was ist der Unterschied von 24Karat Gold zu 585er, oder warum gibt es kein 999er Palladium sondern nur 995er...

  • Hallo, dieser Thread soll helfen Fragen zu beantworten.
    Ich frage mal als erstes, gibt es jemand der das alles gut erklären kann?
    Warum haben die Russen früher 925er Silber geprägt, dann heisst es wieder "alle britischen Silbergefäße bis zum Jahre x sind 1000?
    Was ist 1000er Silber?, auf vielen Bullions steht 999.
    Auf welchen steht hinter dem Komma noch die 9?
    Bei Palladium gibt es 995er?
    USW...
    Es gibt verschiedene Schmelztemperaturen, natürlich...
    Aber zB wieviel Mehraufwand bedeutet es um von 925er zu 999er Silber zu kommen, oder wie viel höher könnte mann kommen.
    Darum soll es hier gehen und wer was sagen will, ich bitte um Meinungen

  • 24 Karat ist 999er Gold
    Palladium gibt es meines Wissens als 995er, weil es technisch eben
    in dieser Reinheit hergestellt wird. Höhere Reinheitsgrade sind teurer.
    1000er Silber dürfte es eigentlich nicht geben, weil das wären absolute 100% Reinheit und die gibt es nirgends.
    Eventuell ist damit 99,99% Silber gemeint?
    Silbergefäße sind sicherlich nicht daraus, weil es zu weich ist.
    Welche Quelle beschreibt das denn, mit dem 1000er britischen Silber?

  • Das liegt schlicht am technischen Aufwand. Edelmetalle auf dem "offenen" Markt gibt es in einer Reinheit, die für
    Anlage- und einfache Verarbeitungszwecke (bei Gold zB Schmuck) "gut genug" ist. Für teuer Geld kann man sie dann auch
    noch weiter reinigen. Ich hatte für technische Zwecke schon mit 99,995%igem Gold zu tun, bei anderen Metallen auch schon
    mal 99,9999% - aber das gibt es wegen des hohen Aufwands natürlich nicht zum Spotpreis.


    Besonders die Elemte der Platingruppe (u.a. Pd) sind sich chemisch und physikalisch ziemlich ähnlich, daher schwer zu trennen und so wird's schon jenseits von 99,5% dann deutlich teurer.


    Mit einem Massenspektrometer könnte man fast atom- und sogar isotopenreine Elemente gewinnen, aber halt auch nur Atom für Atom, die Stromrechnung für 1g reines Gold möchte ich nicht sehen, und werde ich auch nicht, so lange wie das dauern würde 8)


    Wie "schnell" der Aufwand steigt ist von Metall zu Metall verschieden. Und die Silber/Goldlegierungen im Münz- und Schmuckwesen sind wirtschaftlich und technisch bedingt - reines Gold oder Silber wären zu weich und kratzempfindlich für den Klingelbeutel.
    tdklaus

  • Wobei zumindest der Pd Maple Leaf 9995 ist und nicht 995. Das ist im Prinzip besser, als bei den meisten Silberanlageprodukten, die "nur" 999 sind. Außer natürlich wieder der Ag Maple, der ist 9999.


    Auch die Pd Barren, die bei pro aurum gelistet sind, sind alle 9995. Also auch hier reiner, als Silberbarren, die sind alle 999.


    Für Pt gilt das gleiche wie für Pd. Fazit: Die Platingruppe wird zwar etwas weniger rein angeboten, als Au, aber reiner als Silber.

  • Pd (und abgeschwächt Pt) haben die Eigenart, gern mal ein Wasserstoffchen zu verschlingen. Das macht's so schwierig, sie rein darzustellen.


    Und trotzdem werden beide als Investmentmetall mit 999,5 von 1000 Reinheit verkooft im Gegensatz zu Silber, welches zumeist nur auf 999,0 von 1000 kommt. Klar, Feingold gibbet heute in der Regel mit vier Neunen, aber so entscheidend erscheint mir der Unterschied nicht zu sein.


    Ursprünglicher Denkfehler hier im Faden war, dass Pd als 995 verkauft würde. Sicherlich kann man es auch so kaufen, aber Investmentbarren und -Münzen aus Pd sind wie gesagt aus 999,5 Pd.

  • ist nicht der primäre Denkfehler, Pd und Pt als "Investmentmetall" zu betrachten?
    sind doch im allgemeinen eher Industriemetalle!!!
    (was uns ja nicht daran hindern muß, darin zu investieren ;) )


    und Industriemetalle werden großtechnisch nach den Bedürfnissen der Industrie aufbereitet und nicht nach den Wünschen irgendwelcher münzsammelnder 999er-Fetischisten!
    (während Au und Ag zu nem wesentlichen Teil extra für den "Investmentmarkt" aufbereitet wird!)

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