Gold-Interview mit Andre Kostolany

  • Hab was nettes gefunden, ist zwar schon aus dem Jahr 1999 aber es zeigt sehr gut wie sich Profis irren können!


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    Boersenreport.de:
    Herr Kostolany, Gold ist zuletzt auf ein Zwanzigjahrestief gefallen. Sollte man jetzt einsteigen?
    Kostolany:
    Das glaube ich nicht. Nennen Sie mir einen Grund, warum Gold in Zukunft eine gute Kapitalanlage sein soll. Nur weil es stark gefallen ist, muß man es noch nicht kaufen. Es gibt keine Inflation und durch die Verkäufe der Notenbanken eher ein Überangebot des gelben Edelmetalls. Die industrielle Nachfrage stagniert auf gleichem Niveau.


    Boersenreport.de:
    Sie waren ja schon immer ein Gegner des Goldes. Warum?


    Kostolany:
    Gold ist das Symbol für Deflation und alles Negative, das mit der Deflation kommt: Rezession, Massenarbeitslosigkeit, politische Unruhen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, daß die Goldanbindung der Reichsmark in der Weimarer Republik zu Adolf Hitler geführt hat. Damals gab es noch das sogenannte Goldstandardsystem, in dem alle Währungen zu einem festen Kurs in Gold umtauschbar waren. Neigte die Währung eines Landes wegen einer Wirtschaftskrise zur Schwäche wie damals in der Weimarer Republik, mußte die Notenbank mit ihren Goldreserven die Währung stützen, indem sie Gold gegen die eigene Währung verkaufte. Das hatte zur Folge, daß die Wirtschaftskrise aufgrund des fehlenden Geldes noch schlimmer wurde; denn Sie kennen ja meinen Leitsatz, den ich von einem ungarischen Zigeunermusiker habe: Ka Geld, ka Musik!
    Seit 1974 das Goldstandardsystem endgültig abgeschafft wurde, ist Gold eine banale Ware geworden, ein Rohstoff wie jeder anders. Profitieren konnte es noch kurz vor der Inflationshysterie Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Danach begann der seit jetzt schon fast zwei Jahrzehnte dauernde Niedergang - zu meiner Freude und der Trauer der Goldfetischisten.


    Boersenreport.de:
    Soll man Gold also nur bei Inflation kaufen?


    Kostolany:
    Eigentlich taugt es gar nicht als Anlage. Es wirft im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien keinerlei Rendite ab. Der Kapitalanleger profitiert allein von den Wertsteigerungen, die a la long nie so stark sein werden, daß sie mit Aktien konkurrieren können. Wenn man sich vor Inflation schützen will, sollte man lieber in Immobilien investieren. Hier bekommt man wenigstens die Miete. Aber ich frage nochmal: Wo ist die Inflation?




    Das Interview für boersenreport.de führte Frau Dr. Moder-Frei in Zusammenarbeit mit Herrn Riße.


    Quelle: http://Boersenreport.de

  • Hallo Thor,


    die paar Zeilen von Kosto hatte ich schon vor geraumer Zeit mal gelesen. Schön, daß Du es in Erinnerung rufst. Wer Kosto bisher noch für ein Ikone hielt, dem muß doch jetzt sonnenklar sein, daß er nur ein weiterer Zuträger der Großbanken und des Anti-Gold-Kartells war. Wer solchen Bockmist, von wegen die Goldbindung hätte Hilter befördert, behauptet, der ist nicht mehr und nicht weniger als ein jämmerlicher Lügner. Gerade mit dieser Materie hab ich mehr sehr genau beschäftigt und weiß, daß die Strippenzieher VIEL weiter im WESTEN saßen.


    Für mich steht seit etlichen Jahren schon fest, daß Kosto als guter Onkel aufgebaut wurde, der im TV und in der Presse den normalen Dödel in Aktien locken sollte und sie dann bei der Stange zu halten hatte. Ähnlich wie Heiko Thieme, wobei der einfach nur plump und peinlich war. Koste konnte wenigstens die eine oder andere Anekdote beisteuern, was aber an der verwerflichen Absicht nichts ändert. Leute dumm halten, wahre Werte in den Dreck ziehen und die Vermögensumverteilung zu den Superreichen weiter fördern. Das hat Kosto erreicht.


    Gruß


    Lancelot

  • Zitat

    Original von thor
    Kostolany:
    Gold ist das Symbol für Deflation und alles Negative, das mit der Deflation kommt: Rezession, Massenarbeitslosigkeit, politische Unruhen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, daß die Goldanbindung der Reichsmark in der Weimarer Republik zu Adolf Hitler geführt hat. Damals gab es noch das sogenannte Goldstandardsystem, in dem alle Währungen zu einem festen Kurs in Gold umtauschbar waren. Neigte die Währung eines Landes wegen einer Wirtschaftskrise zur Schwäche wie damals in der Weimarer Republik, mußte die Notenbank mit ihren Goldreserven die Währung stützen, indem sie Gold gegen die eigene Währung verkaufte. Das hatte zur Folge, daß die Wirtschaftskrise aufgrund des fehlenden Geldes noch schlimmer wurde; denn Sie kennen ja meinen Leitsatz, den ich von einem ungarischen Zigeunermusiker habe: Ka Geld, ka Musik!Quelle: http://Boersenreport.de



    DER HAT SIE NICHT MEHR ALLE !

  • Die Aussagen Kostolanys zu Gold kannte ich noch nicht. Danke für das einstellen thor.
    Dr. P.Martin hat in 2001 einen interessanten Vortrag zu dem Thema "Gewaltmetall Gold" vorgetragen. Hier versucht er geschichtlich der Frage "GOLD, Segen oder Fluch" nachzugehen.


    Das Zeitalter der Wirtschaftskrise während der Weimarer Republik behandelte er auch kurz "...die auf Gold lauteten Reparationszahlungen konnte Deutschland nie und nimmer aufbringen da Sie ein negative Handelsbilanz, damit kein Gold, hatten. Kurzfristig konnte dies durch Kredite überbrückt werden. Als die Gläubiger die Kredite zurückforderten nahm die Krise Ihren Lauf. Dies allerdings dem Gold als Pfandmetall anzulasten sei verkehrt...."


    Zur Kolummne

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

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