Deutsche Reallöhne auf Talfahrt + 12.6 Millionen von Armut bedroht

  • Deutsche Reallöhne auf Talfahrt


    http://wirtschaft.t-online.de/…loehne-/id_51223222/index


    Daraus Zitat:
    .....
    Noch brummt die deutsche Wirtschaft - die deutschen Arbeitnehmer haben deshalb aber nicht mehr Geld im Portemonnaie: Die Reallöhne der Beschäftigten hierzulande sinken. Trotz des Aufschwungs und der Klagen über einen Mangel an Fachkräften seien die Lohnsteigerungen zuletzt deutlich hinter der Inflation zurückgeblieben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
    Realeinkommen in zwei Jahren um 1,5 Prozent gesunken
    Das Blatt beruft sich dabei auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach sank das monatliche Realeinkommen eines Arbeitnehmers in Deutschland zwischen 2008 und 2010 um 1,5 Prozent, seit 2005 um sieben Prozent.
    Inflation frisst Lohnerhöhungen
    Dass sich der Trend im laufenden Jahr dreht, ist demnach unwahrscheinlich. Zumindest hätten die Tariferhöhungen in diesem Jahr bislang die Inflation nicht ausgleichen können. Die Autoren der Studie, Karl Brenke und Markus Grabka, glaubten auch nicht, dass sich das ändert. Zwar seien im zweiten Quartal einige Lohnerhöhungen wirksam geworden, doch "für den weiteren Verlauf des Jahres sind wieder nur moderate Lohnanhebungen zu erwarten".
    .....
    Zitatende
    Quelle: T-online


    Deutschland: 12,6 Millionen Menschen von Armut bedroht


    http://wirtschaft.t-online.de/…t-armut/id_51157676/index


    Daraus Zitat:
    .....
    Rund 12,6 Millionen Menschen in Deutschland waren 2009 von Armut bedroht - das sind 15,6 Prozent der Bevölkerung. Am meisten gefährdet sind Arbeitslose und Alleinerziehende. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, Jugendliche stärker als Ältere, Singles öfter als Menschen mit Familie. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
    Insgesamt blieb das Armutsrisiko in den vergangenen Jahren allerdings ziemlich konstant. 2008 lag es bei 15,5 Prozent, 2007 bei 15,2 Prozent. Am meisten von Armut bedroht sind Arbeitslose: Im Jahr 2009 waren mehr als sieben von zehn Erwerbslosen armutsgefährdet - unter den Erwerbstätigen war es dagegen nur etwa jeder Vierzehnte.
    Auch Alleinerziehende und Singles stark gefährdet
    Nach Arbeitslosen waren Alleinerziehende und ihre Kinder die am stärksten betroffene Gruppe: 2009 waren 43 Prozent der Menschen in solchen Haushalten armutsgefährdet. Betrachtet man alle Haushalte mit Kindern betrug die Armutsgefährdungsquote nur 15 Prozent. Risikogruppe Nummer drei sind die Singles: Drei von zehn allein lebenden Personen waren 2009 armutsgefährdet - bei Haushalten mit zwei Erwachsenen unter 65 Jahren war dies nur bei jedem Zehnten der Fall.
    Frauen waren der Statistik zufolge stärker armutsgefährdet als Männer (15,4 beziehungsweise 14,9 Prozent), Jugendliche (18,9 Prozent) und Kinder (17,5 Prozent) häufiger betroffen als Ältere.
    Armut beginnt unterhalb von 940 Euro
    Nach der Definition der Statistiker gilt als "armutsgefährdet", wer im Jahr 2009 weniger als 940 Euro monatlich zur Verfügung hatte. Die "Armutsgefährdungsquote" gibt den Anteil der Armen an der Gesamtbevölkerung an. Die Statistiker befragten dafür 2010 im Rahmen einer europaweiten Erhebung 13.079 Haushalte mit insgesamt 23.531 Menschen ab 16 Jahren zu Einkommen und Lebensbedingungen. Die Angaben wurden nach einem einheitlichen Schlüssel gewichtet.
    Der Paritätische Wohlfahrtsverband sprach von "einem neuerlichen Dokument tiefgreifender Verwerfungen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft". Den mehr als zwölf Millionen Armen stehe ein privates Geldvermögen von rund fünf Billionen Euro gegenüber.
    .....
    Zitatende
    Quelle: T-online
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    Die Zahlen sind von 2009, wohlgemerkt.


    Mal sehen, wie lange die Durchhalteparolen noch wirken. Man bemerkt schon die zorniger werdenden Bemerkungungen in den Kommentarspalten der Medien.
    Wollen wir nur hoffen, dass mit dem ökonomischen und monetären Game Over nicht auch das Game Over der Demokratie kommt, selbst wenn Letztere in den vergangenen Jahren ohnehin nur ein böhmisches Dorf war.
    Sturmflut voraus...

  • 7 % Rückgang scheint mir eine optimistische Schätzung zu sein, aber egal. Besonders krass wird es erst, wenn man sich anschaut, wie sich die Löhne in anderen Ländern im letzten Jahrzehnt entwickelt haben.



    "In der alten EU wiesen Schweden, Finnland, Dänemark, Großbritannien, Irland und Griechenland mit Werten zwischen 12,4 und 39,6 Prozent die höchsten Steigerungen auf. "



    http://www.dieeuros.eu/Dramati…lung-in,1962.html?lang=fr







  • unsere Wirtschaft ist extrem vom Export getragen.
    Sollte also, wovon ich ausgehe, sich die Weltwirtschaft zumindest stark eintrüben,
    dann wird's lustig auf dem heimischen Arbeitsmarkt,
    da die Binnenwirtschaft seit über 10 Jahren rückläufig ist.


    ocjm

  • Zitat

    und das Beste kommt noch
    unsere Wirtschaft ist extrem vom Export getragen.
    Sollte also, wovon ich ausgehe, sich die Weltwirtschaft zumindest stark eintrüben,
    dann wird's lustig auf dem heimischen Arbeitsmarkt,
    da die Binnenwirtschaft seit über 10 Jahren rückläufig ist.

    Diese Einschätzung ist meiner Meinung nach durch Optimismus getragen. Die Mittelschicht ist im letzten Jahrzehnt extrem ausgedünnt. Deren Lohn- und Gehaltszuwächse werden nicht nur durch die Inflation angegriffen, sondern die kalte Progression hat deren Steueraufkommen in eine Art Reichensteuer getrieben.


    Selbst die Facharbeiter dürften die Abschöffung per Lohnsteuer deutlich spüren. Die Erosion der Mittelschicht läßt die unteren Schichten anschwellen, die wiederum teils mehrere schlecht bezahlte Jobs annehmen müssen und nicht viel mehr zum sozialen Zusammenhalt beitragen können.


    Gleichzeitig floß viel deutsches Steuergeld Richtung EU, deren Verwaltung für sich selbst viel abzweigt und den Rest in Subventionen verpraßt. Dieses Geld wurde der Bildung (Jungvolk) und der Infrastruktur entzogen. Die ansteigende Inflation von lebenswichtigen Produkten wird uns in der nahen Zukunft zusätzlich nieder drücken.


    Was mich überrascht, daß das Thema Armut jetzt auch von den MSM in der Öffentlichkeit stärker diskutiert wird. Mindestlohn war eine Zeitlang verpönt. Tut mir leid, die wirtschaftlichen Fehlentwicklungen sind meiner Ansicht nach irreversibel und eine Wirtschaftszusammenbruch ist unvermeidlich. Diese Aussage von mir, einem Möchtegernpragmatiker und keinem Verschwörungstheoretiker.


    Die schwäbische Hausfrau hat bei der Erziehung ihrer Politkertöchter- und söhne versagt.

  • In solchen Statistiken wird meist die sog. "relative Armut" als Maßstab verwendet, unter die alle fallen, die weniger als z.B. 50 % des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung verdienen. Eine Lohnerhöhung auch um 10 % oder mehr für alle verändert an der Zahl solcher "Armen" somit überhaupt nichts. Es geht also hierbei überhaupt nicht um das, was man in unserer Sprache normalerweise als "arm" bezeichnet, sondern um die Verteilung der Einkommen in der Bevölkerung.
    Leider können die meisten Journalisten bereits solche elementaren Zusammenhänge nur mit intensiver Nachhilfe begreifen, so dass die Berichte und Kommentare entsprechend ausfallen.
    Die statistisch zahlreichen armen Single-Haushalte bestehen zum großen Teil aus Studenten - aber ist ein 19-jähriger Student mit gut 900 EUR Einkommen pro Monat wirklich arm?
    Allerdings ist es ein Skandal, dass viele in Deutschland mit 40 Stunden regulärer Arbeit wenig verdienen, was einigen Arbeitgebern aber auch unserem Steuer- und Abgabensystem anzulasten ist.
    Was ist also Armut? Der Anteil der Bevölkerung, die regelmäßig in Urlaub fliegen und einen Mittelklassewagen fahren, scheint mir jedenfalls in den letzten Jahren eher gestiegen zu sein.
    Grüße von GOLD-BOB

  • Zitat

    Der Anteil der Bevölkerung, die regelmäßig in Urlaub fliegen und einen Mittelklassewagen fahren, scheint mir jedenfalls in den letzten Jahren eher gestiegen zu sein.

    Erspart oder auf Pump?


    Glaub mal nicht die Deutschen wären die schlechteren Griechen. Die Griechen wollten die Quadratur des Kreises und die Deutschen meinen über der Zinsrechnung zu stehen. Was bedeutet Armut? -> sichtbar bis auf die Knochen abgemagert und zum Größtenteil obdachlos? Ja, ich sehe auf den Straßen viel neues Blech stehne und fahren, aber die Kosten für den Reifenverschleiß steigen wegen der schlechten Straßen ständig. Die Augen im Kopf dienen des Sehens und unser Gehirn kann Entwicklungen im Voraus abschätzen (Vorhersagen).

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