Thai Guru's Gold und Silber ... (Informationen und Vermutungen)

  • Nr. 2980


    Thunderbirdy


    Wär toll wenn's klappen würde mit der Nummerierung,


    Natürlich hast Du Recht mit Deiner Aussage, dass ein Thread für alle da ist.


    Verstehe auch den User "option63", der wie ich glaube seit seinem Debut bei Goldseiten.de sehr konstruktive, und von viel Sachkenntnissen zeugende Beiträge verfasst hat. Dass seine Postings, und die von anderen Usern, die ebenfalls immer wieder aktuelle, und sachdienliche Beiträge uns allen hier im Thread zur Verfügung stellen, in der Flut von Firmenmeldungen, leider öfters verdrängt werden, ist sicher von mir nicht gewollt, sondern ergibt sich zwangsläufig. Falls ich diese Firmenmeldungen in einem seperaten Thread unterbringen würde, fürchte ich, sie würden dort viel weniger zur Kenntnis genommen. Da ich persönlich seine, und all die Postings der anderen User jedoch trotzem immer finde, und auch lese, nehme ich an, der Mehrheit der anderen Leser gelingt das ebenfalls.


    Gruss


    ThaiGuru

  • Nr. 2981


    Hallo zusammen...


    Nun da die Nummerierung wahrscheinlich nichts wird, denke ich, probieren wir es doch mit einer eigenen.... Ich denke, die Arbeit dürfte nicht all zu groß sein oben links die lfd. Nummer mit zu Posten...
    Sollte bei gleichzeitigen Beiträgen mal was durcheinander kommen, halb so schlimm, die Moderatoren sind ja auch noch da... Genauso, sollte mal einer dies vergessen....



    Zur Diskussion:


    Die Diskussion im Thread und auch die Beiträge sind doch alle sehr Informativ. Genau das ist gewollt, es soll Abwechslungsreich und einen hohen Infgormationsgehalt besitzen...


    @ ThaiGuru bitte weiter so, alles andere käme einer Zensierung gleich, genau das soll hier vermieden werden! Darin unterscheidet sich das Forum von manch anderen auch hier genannten Boards...


    Wer Probleme mit zu langen Postings hat... der sollte sie Überspringen oder vielleicht in einem anderen Thread posten ....

  • Nr. 2982


    Heutige wichtige US-Daten


    ***14:30 US/Verbraucherpreise April
    PROG: +0,3% gg Vm
    zuvor: +0,5% gg Vm
    Verbraucherpreise Kernrate
    PROG: +0,2% gg Vm
    zuvor: +0,4% gg Vm
    ***14:30 US/Realeinkommen April
    ***14:30 US/Lagerbestände März
    PROG: +0,4% gg Vm
    zuvor: +0,7% gg Vm
    ***15:15 US/Industrieproduktion April
    PROG: +0,5% gg Vm
    zuvor: -0,2% gg Vm
    Kapazitätsauslastung April
    PROG: 76,7%
    zuvor: 76,5%
    ***15:45 US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan
    Mai (1. Umfrage) PROG: 95,9
    April (2. Umfrage): 94,2


    Wird ein spannender Tag. Auch wenn bei höheren Verbraucherpreisen Zinserhöhungsängste aufkommen und damit Dollar bzw. Gold nachgibt, so wäre das für die langfristige Goldentwicklung positiv. Dann stimmt unser entwickeltes Szenario.


    Ich erwarte unter anderem, das die Lagerbestände ansteigen.


    ps; ein Anstieg der Lagerbestände wurde bisher immer als ein negatives Signal gesehen (die Produktion kann nicht verkauft werden, sie muss auf 'Lager' - neuerdings wird das teilweise positiv interpretiert. (es wird eingelagert, weil man positiv für die Zukunft ist und dort einen erhöhten Absatz erwartet)
    Nachtigall ick hör dir trapsen


    Ich hingegen glaube, das wir schon innerhalb der nächsten 2/3 Monate ein signifikantes Umdenken pro Gold sehen werden.

  • 2983


    von Jochen Steffens, Investors Daily 13.Mai 04


    Die amerikanische Haushaltsbilanz weist für den Monat April ein Plus
    von 17,62 Mrd. Dollar auf. Erwartet wurden 15-18 Mrd. Die positive
    Bilanz hat etwas damit zu tun, dass die Einkommenssteuer anfällt. Doch
    ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechter, denn im
    April 2003 fiel noch ein Plus von 51,1 Mrd. Dollar an. Wirkten sich
    hier vielleicht Steuererleichterungen negativ aus? Das wird so
    natürlich nicht von der US-Regierung dargestellt, deswegen das
    Fragezeichen.


    Der Umsatz im Einzelhandel ist um 0,5 % zurückgegangen. Erwartet
    wurden -0,2 bis 0,0 % nach zuvor +2,0 % (revidiert von +1,8 %).


    Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz um 0,1 %
    zurückgegangen. Erwartet wurden -0,2 bis +0,2 % nach zuletzt +1,8 %
    (revidiert von +1,7 %).


    Was ist das? Eigentlich sollten die Einzelhandelsumsätze doch
    ansteigen. Offenbar hatten die im letzten Monat angestiegenen Umsätze
    als doch etwas mit Steuerzurückzahlungen zu tun. Das Ergebnis gibt
    einer Zinserhöhung von dieser Seite etwas Luft.


    Die Zahl der Erstanträge ist auf 331.000 gestiegen. Erwartet wurden
    320.000 bis 325.000 neue Anträge nach zuvor 318.000 (revidiert von
    315.000). Auch wenn die Zahl die Erwartungen enttäuscht, ist eine Zahl
    unter 350.000 eher positiv zu werten. Die Zahl ist schließlich sehr
    schwankungsfreudig. Von der Seite der Erstanträge auf Arbeitslosigkeit
    gibt es also insgesamt keine Impulse für den Markt.


    Bedenklicher ist das schon, dass die Erzeugerpreise um 0,7 %
    angestiegen sind. Erwartet wurden 0,3-0,4 % nach zuvor 0,5 %. Die
    Kernrate ist wie erwartet um 0,2 % gestiegen. Da kann man morgen
    gespannt auf den Verbraucherpreisindex sein. Ich rechne damit, dass er
    stärker steigen wird, als erwartet. Inflation bleibt weiter das Thema.


    Deswegen rechne ich auch damit, dass die Amis heute etwas schlechter
    abschneiden, da die höheren Erzeugerpreise indirekt darauf hinweisen,
    dass der Verbraucherpreisindex auch nach oben enttäuschen könnte.



    al oro

  • 2985


    Der Artikel ist vom März 2004 - trotzdem hochaktuell. Wichtige Passagen extra hervorzuheben habe ich sein gelassen - der Artikel ist lesenswert, von der ersten bis zur letzten Zeile.


    8.3.2004 von F. William Engdahl Zeitfragen


    Die US-Wirtschaft steckt in Schwierigkeiten


    Die meisten Zeitungen sind zurzeit voll von Meldungen über eine zunehmende Erholung der amerikanischen Wirtschaft nach einer dreijährigen Rezessions- und Stagnationsphase. Präsident Bush spricht von einem stetigen Wachstumsschub. Der Chef der Zentralbank, Alan Greenspan, sagt mehr oder weniger das gleiche. Die Aktien an der Wall Street steigen auf Grund des erhofften Booms. Nüchterne Realität ist allerdings, dass die amerikanische Wirtschaft nur künstlich am Leben erhalten wird. Die Bush-Regierung tut alles in ihrer Macht stehende, um bis zu den Wahlen im November die Illusion einer Erholung zu nähren, die man ebenso gut als «virtuelle Erholung» bezeichnen könnte.


    In den bisher üblichen Rezessionsphasen nach dem Krieg reduzierten die Unternehmen ihre Schulden, entliessen Arbeiter und taten alles, um ein besseres Verhältnis von Schulden und Einnahmen zu schaffen. Private Haushalte haben in einer normalen Rezession üblicherweise ihre Schulden reduziert und weniger ausgegeben. Hier handelt es sich aber nicht um eine normale Rezession. Die Situation ist alarmierend und hat nichts mit einer normalen Erholungsphase zu tun. Erstmals seit der grossen Depression im Jahre 1930 erhöhen amerikanische Familien ihre privaten Schulden während und nach dem sogenannten Ende der Rezession, die im November 2001 offiziell verkündet worden war. Statt der üblichen Phase des Sparens und der Vorsicht bei Geldgeschäften haben sich die Familien in Rekordhöhe verschuldet. Seit dem Zusammenbruch des Dot.Com-Marktes im März 2001 hat die Zentralbank Greenspans die grösste Konsumentenverschuldungsorgie der Weltgeschichte gefördert.


    Die Schulden der Haushalte wachsen und Stellen gehen verloren
    Seit dem Ende des Jahres 2000 ist die Verschuldung der Privathaushalte von 70% des Bruttosozialprodukts auf heute 82% hochgeschnellt. Im April 2003 belief sich die Summe der Schulden aller privaten Haushalte aus Kreditkäufen, Hypotheken und anderen Schulden (auf Autos, Kreditkarten usw.) auf 9,3 Billionen Dollar. Das ist ein gewaltiger Anstieg. Der Grossteil der Schulden stammt aus Hypotheken auf Liegenschaften und damit zusammenhängenden Kreditaufnahmen. Hier sind die Gesamtschulden auf über 7 Billionen Dollar gestiegen. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 25000 Dollar - für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Allein die durchschnittlichen Schulden, die aus Kreditkartenforderungen stammen, belaufen sich auf 12000 Dollar und die Zinsen, die hierfür an die Banken entrichtet werden müssen, liegen bei über 14% pro Jahr.


    Solange das Familieneinkommen steigt, können weitere Schulden gemacht werden. Aber das Gegenteil ist heute in den USA der Fall. Im letzten Jahr stiegen die Einkommen offiziell um 2%. Die individuellen Schulden sind jedoch um nahezu 10% angestiegen. Schulden für Autos, Kreditkarten und ähnliches sind zum ersten Mal auf 2 Billionen Dollar angestiegen. Die Schulden der Privathaushalte, einschliesslich der Hypothekarschulden, stiegen im Jahr 2003 um 925 Milliarden Dollar, während Löhne und Gehälter lediglich um 190 Milliarden Dollar zunahmen. Die Amerikaner versinken in Schulden, um die Wirtschaft am Leben zu erhalten. Eine Umfrage ergab, dass 28% der Amerikaner ihre Schulden als das grösste Problem betrachten. Nur niedrigste Zinsen haben diese gefährliche Situation so lange möglich gemacht. Aber das kann nicht ewig dauern. Bush hofft darauf, dass es wenigstens bis zu den Wahlen im November hält.


    Um einen Zusammenbruch der US-Wirtschaft nach dem Absturz der Informationstechnologie-Branche zu verhindern, senkte Greenspan die Zinsen mehr als 13mal auf einen absoluten Tiefstand von 1%, das erste Mal in 43 Jahren. Dies ermutigte Familien dazu, neue oder grössere Häuser zu erwerben. Das wiederum führte zu einem Preisanstieg für Immobilien. Im vergangenen Jahr stiegen die Immobilienpreise für bereits gebaute Häuser landesweit um 14%, für Neubauten um 18%.


    Während die persönlichen Schuldenberge wachsen, ist das Einkommen zur Tilgung der Schulden nicht gestiegen. Seit dem Zusammenbruch der Aktienmärkte und der Rezession des Spätjahres 2001 ist das Bruttosozialprodukt der Vereinigten Staaten insgesamt um 7,2% gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen Löhne und Gehälter lediglich um 2%, unter Berücksichtigung der Inflation sogar nur um 0,6%; also beinahe gar nicht. Dennoch sind die persönlichen Schulden explodiert. Solch eine Situation hält nur so lange, bis die Menschen nicht mehr in der Lage sind, Schulden aus Autokäufen, Kreditkarten oder Hauserwerb zu tilgen.


    Am 28. Januar hat Greenspan nochmals eine Rede gehalten und versprochen, die Zinsen nicht so bald wieder zu erhöhen. Trotzdem besteht er darauf, dass sich die Wirtschaft in einer gesunden Erholungsphase befinde. Wenn die wirtschaftliche Erholung gesund ist, warum steigen die Zinsen dann nicht auf Normalniveau? Die Antwort kann nur sein, dass es sich nicht um eine gesunde Erholung der Wirtschaft handelt. Einige Ökonomen nennen es die zweite grosse Depression, deren ernsthafte Auswirkungen nur durch die extrem niedrigen Zinsen und durch die gewaltigen Defizitausgaben der Bush-Regierung verschleiert werden, verbunden mit der fortgesetzten Bereitschaft von Japanern und Chinesen, für Hunderte von Milliarden Dollar US-Staatsanleihen zu kaufen, um das Defizit der Bush-Regierung zu finanzieren, was den Amerikanern selbst nicht möglich ist.


    In ganz Amerika verschwinden Arbeitsplätze im Rekordtempo. Offiziell sind seit 2001 etwa 2,7 Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen. Inoffiziell beläuft sich diese Zahl nach Aussage eines früheren Ökonomen der amerikanischen Notenbank auf 7 Millionen. Ganze Industriezweige gehen auf Grund von Billigimporten aus China, Indien oder Mexiko verloren. Chinesische Textil- und Möbelimporte sind in den letzten zwei Jahren so gewaltig angestiegen, dass ganze Bereiche der Vereinigten Staaten zu industriellen Geisterstädten werden. Und nicht nur Arbeitsplätze von Arbeitern, sogenannte «blue-collar-jobs» gehen verloren. In den letzten 18 Monaten haben wichtige US-Banken und grosse Firmen zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten ganze Bereiche ihrer Datenverarbeitung und dazugehörige Dienstleistungen nach Indien oder anderswohin ausgelagert («outsourcing»). Zum ersten Mal sind damit auch hochbezahlte Arbeitsplätze im Bereich der «white-collar-jobs» wie Softwareprogrammierer, Ingenieure oder Buchhalter betroffen.


    Aber man sagt doch, die Arbeitslosigkeit würde sinken. Das kommt darauf an, wie man zählt. Das amerikanische Ministerium für Arbeit zählt nur jene als Arbeitslose, die sich aktiv um eine Beschäftigung bemühen. Hat man es aufgegeben, eine Arbeit zu suchen, dann verschwindet man auch aus der Statistik. Hunderttausende von Arbeitslosen haben sich auf diese Art in Luft aufgelöst. Somit liegt die offizielle Arbeitslosenrate lediglich bei 5,6%.


    Die Regierung hat unterschiedliche Masse für Arbeitslosigkeit. Zählt man Unterbeschäftigte, die einen Ganztagesjob annehmen würden, würde man ihnen einen anbieten und diejenigen, die es aufgegeben haben, Arbeit zu finden, mit dazu, dann läge die Gesamtarbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten bei 10,9% und nicht bei den in den Schlagzeilen gemeldeten 5,6%. Und dies zitiert nur die offiziellen Angaben der US-Regierung (Table A-12, «Alternative Measures of Labor Underutilization»). Allerdings werden diese Zahlen nie in der Presse publiziert. Unabhängige Ökonomen schätzen die wirkliche Anzahl sogar noch bedeutend höher. Und selbst wenn man andere offizielle Messinstrumente zur Schaffung neuer Arbeitsplätze verwendet, ist deren Zahl geringer als nach jeder Rezessionsphase seit dem Zweiten Weltkrieg.


    Jene Amerikaner, die in den vergangenen drei Jahren glücklich einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben, hatten zumeist nicht das Glück, eine bessere Stelle zu finden. Eine neue Studie des Economic Policy Institute stellte fest, dass Wirtschaftszweige, die neue Arbeitsplätze schaffen, im Durchschnitt 21% weniger zahlen als jene Wirtschaftsbereiche, die die Zahl der Arbeitsplätze kürzen. In der Autoindustrie in Michigan gehen gutbezahlte Arbeitsplätze in Produktion und Konstruktion verloren, während neue Arbeitsplätze in der Gesundheitsfürsorge und ähnlichen Bereichen 26% weniger Lohn bringen. Immer mehr Amerikaner sind dazu gezwungen, Teilzeitarbeitsplätze anzunehmen, und das oft ohne Krankenversicherung und ähnliche Leistungen. Etwa 4,8 Millionen Menschen arbeiten teilzeitbeschäftigt, weil keine Ganztagsstellen zur Verfügung stehen.


    Der dramatischste Wandel zeigt sich im ständigen Rückgang von Arbeitsplätzen in der Industrie seit dem Jahre 2000. Die US-Fabriken haben einen neuen Rekord aufgestellt und in 42 Monaten in Folge Arbeitsplätze abgebaut. Was heute als Aufschwung angepriesen wird, heisst nichts anderes, als dass die amerikanische Industrie nahe am Rande einer Depression mit nur 76% ihrer Kapazität arbeitet. Die Waren werden statt dessen in Asien hergestellt. Die asiatischen Zentralbanken, besonders diejenigen Chinas und Japans, unterstützen wiederum den US-Markt, ihren grössten Absatzmarkt, indem sie Regierungsanleihen und anderes mit ihren riesigen Dollarüberschüssen aus diesem Handel aufkaufen. Der Effekt ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Aber nicht Arbeitsplätze in Amerika, wo sie allmählich verschwinden, sondern in Asien. Die Angelegenheit ist ein ziemlich heisses politisches Eisen geworden.


    Platzt die Eigenheim-Seifenblase?
    Angesichts einer tatsächlichen Arbeitslosigkeit von nahezu 11% und Löhnen, die stagnieren oder sogar sinken, ist es nicht überraschend, dass einige Familien Probleme mit dem Überleben haben. Die Zahl bankrotter Haushalte ist auf einem Rekordhoch. Und nun zeigen sich zum ersten Mal Anzeichen dafür, dass die Familien trotz tiefster Zinsraten seit 43 Jahren Probleme bekommen, ihre Hypothekarzinsen zu zahlen. Heute ist das Verhältnis von privaten Schulden zu persönlichem Vermögen auf einem einmaligen Höchststand von 22,6%. Viele Familien sind gezwungen, zwei oder drei Jobs anzunehmen, um ihre Rechnungen zahlen zu können, insbesondere die Kosten der Hypotheken auf ihrem Haus.


    Die Preise für Häuser sind in den letzten drei Jahren dramatisch angestiegen, da niedrige Zinsen die Banken dazu verleitet haben, selbst Familien mit hohen Risiken Geld zu verleihen. Staatliche oder halbstaatliche Agenturen wie Fannie Mae oder Freddie Mac verlagern das Risiko des Geldverleihs örtlicher Banken auf den amerikanischen Steuerzahler. Über hundert Jahre lang verliehen US-Banken Geld für den Hauskauf auf Grund sehr konservativer Regeln, die es erforderlich machten, einen beträchtlichen Anteil - üblicherweise 25-30% der Hypothekarschuld - bar zu bezahlen und zu belegen, dass die Familie über zusätzliche Sicherheiten oder Vermögenswerte verfügte, die den Wert des neuen Heims überstiegen und im Falle von Zahlungsschwierigkeiten absicherten. Mit neuen Finanzierungsinstrumenten und staatlichen Garantien verleihen die Banken heute ohne überhaupt eine gründliche Kreditprüfung durchzuführen. In einigen Fällen erreichen die Kredite 125% des Wertes des Eigenheims. Ausserdem plant der amerikanische Kongress ein Gesetz zu verabschieden, «The Zero Down Payment Act of 2004», das bestimmten Käufern erlauben würde, Immobilien ohne einen Cent Eigenkapital zu erwerben. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.


    Dass der Verkauf von Eigenheimen im Jahre 2003 alle Rekorde brach, ist kein Wunder angesichts von Zinssätzen von 5,7% für Hypotheken mit 30 Jahren Laufzeit, dem niedrigsten Wert seit 43 Jahren. Da noch kein Ende von Alan Greenspans grosszügiger Kreditpolitik absehbar ist, werfen die Banken den Eigenheimkäufern billige Kredite nur so nach. Das Problem liegt darin, dass sich mit stetigem Wachstum der Arbeitslosenzahlen und stagnierenden Löhnen ein Ende der künstlichen Eigenheim-Kauf-Blase offensichtlich abzeichnet.


    In Colorado Springs, einem der wirtschaftlich stärksten Gebiete im Staat Colorado, haben die Zwangsversteigerungen - ein Vorgang, bei dem die Bank oder die Regierung das Haus ohne Bezahlung in Besitz nimmt -, innerhalb eines Jahres um 21% zugenommen und stehen auf einem 12-Jahres-Hoch. Die Region hat seit 2001 ungefähr 9000 hochbezahlte Stellen in der Informationstechnologie-Branche verloren. Portland/Oregon hat die höchste Zwangsversteigerungsrate im Land, und allein in diesem Gebiet befinden sich jeden Monat 50000 Leute mit der Bezahlung ihrer Hypotheken im Rückstand. Gewöhnlich ist der Grund dafür der Verlust des Arbeitsplatzes. Landesweit befinden sich die Zwangsversteigerungen auf dem höchsten Stand seit der grossen Rezession in den frühen 1970er Jahren.


    Selbst dort, wo die Preise für Eigenheime am stärksten gestiegen sind, geraten viele Familien in Schwierigkeiten. Das hängt damit zusammen, dass die Vermögenssteuer in den Städten auf dem Marktwert der Eigenheime erhoben wird. In Seattle, der Heimat von Microsoft und einem der stärksten Eigenheimmärkte des Landes, sind Pensionäre dazu gezwungen, ihre schon lang in ihrem Besitz befindlichen Eigenheime zu verkaufen, weil die örtliche Vermögenssteuer zu stark gestiegen ist, um sie von ihren Pensionen finanzieren zu können.


    Familien mit zu grossen Schulden haben nur drei Möglichkeiten: das Einkommen zu erhöhen, mehr Geld aufzunehmen oder zahlungsunfähig zu werden und Privatkonkurs anzumelden. Konkursanmeldungen befinden sich auf einem nie dagewesenen Höchststand. Die Zinsen jedoch verbleiben auf einem historisch niedrigen Stand. Wenn die Zinsen wieder zu steigen beginnen, und das müssen sie bald einmal, und sei es nur, um den Fall des Dollars zu stoppen, befürchten Ökonomen eine Flut neuer Konkurs-und Zahlungsunfähigkeitserklärungen bei Hypotheken, weil die Familien nicht mehr in der Lage sind, die steigenden Zinsen zu zahlen. Dies wiederum würde eine neue Welle von Arbeitslosigkeit, Betriebsschliessungen, Lohnkürzungen und Wertverfall bei Aktien auslösen. Das Problem ist diesesmal, dass die Vereinigten Staaten bereits alle Möglichkeiten, die bei der Bekämpfung einer normalen Rezession zur Verfügung stehen, ausgeschöpft haben.


    Greenspans Notenbank hat die Zinsen bereits so weit wie nie zuvor gesenkt. Der Verlust von Arbeitsplätzen hat Rekordausmasse erreicht, und Familien haben Kredite in Rekordhöhen aufgenommen. Vermutlich wird es noch eine grosse Ausgabewelle geben, wenn die amerikanischen Familien im April dieses Jahres ihre Steuerrückzahlungen auf Grund der Steuerreform des letzten Jahres erhalten.


    Das ist eine explosive Mischung. Es ist vorprogrammiert, dass die Zeit nach den Wahlen im November eine der dramatischsten in der US-Wirtschaftsgeschichte sein wird. Die Notenbank, das Federal Reserve, wird dann versuchen, wie verrückt Dollars zu drucken, um den Kollaps in den Griff zu bekommen. Die Auswirkungen der neuen US-Wirtschaftskrise werden weltweit zu spüren sein - sie wird die Welt etwa zur gleichen Zeit treffen, wenn die ersten alarmierenden Anzeichen für das Überschreiten der Höchstfördermenge für Erdöl und dessen Folgen für die Welt spürbar werden.

  • Nr. 2986


    Zitat

    Vermutlich wird es noch eine (letzte) grosse Ausgabewelle
    geben, wenn die amerikanischen Familien im April dieses Jahres ihre Steuerrückzahlungen auf Grund der Steuerreform des letzten Jahres erhalten.



    sh. Posting 2985 :))


    ... langsam wird es spannend.

  • 2987


    Washington, 14. Mai (Reuters) - Die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im März im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen und damit stärker als von Analysten erwartet. 8)


    Der Dollar fällt und Gold steigt momentan

  • 2988
    Die US-Verbraucherpreise waren im April um 0,2 (Prognose 0,3) Prozent gestiegen. In der von den Märkten besonders beachteten Kernrate - ohne Energie- und Lebensmittelpreise - war das Plus mit 0,3 Prozent aber deutlich höher als von Analysten mit 0,2 Prozent erwartet ausgefallen. 8o

  • Nr. 2989


    was passiert wenn im Sommer die Zinsen in USA erhöht werden, sicehr wird dann der Dollar gegen den Euro zulegen. Was hat das für Auswirkungen auf den Goldpreis? sinkt er dann da er ja gegenläufig zum Dollar ist? dann wäre es bestenfalls neutral für uns da ja der Dollar gegenüber dem Euro gewinnt? oder wird der Goldpreis aufgrund der Rahmendaten für Gold (Angebot/Nachfrage Verhältnis) weitersteigen und der steigende Dollar wäre dann ein turbo für uns in Euroland, was mein ihr?

  • 2990


    Jetzt ist es amtlich: Die Nummerierung ist NICHT möglich. Diese Mail habe ich gerade vom Hersteller bekommen:


    Sehr geehrter Herr


    > zunächst möchte ich mich für Ihre schnelle Antwort bedanken.

    >>Beiträge haben bereits standardmäßig eine eindeutige Nummer. Das Icon direkt
    >>links neben dem Datum eines Beitrags stellt eine direkte Verlinkung zu
    >>dem jeweiligen Beitrag dar.

    > Leider ist diese Nummer nicht sichtbar sondern erscheint erst in der Statusleiste der Explorers wenn ich mit der Maus auf dem Icon bin.



    > Die Nummerierung, so wie wir sie benötigen würden, sollte jedoch sichtbar sein, da einige Beiträge im Forum über viele Seiten gehen und dadurch die Bezugnahme auf einzelne (ältere) Beiträge schwer


    > wird. Die Nummer, die erst sichtbar wird, sobald man die Maus auf das Icon bewegt, würde hier leider nur bedingt helfen.



    > Gibt es eine Möglichkeit, die Nummer anzeigen zu lassen.


    Eine solche Funktionalität gibt es zur Zeit leider nicht.





    Mit freundlichen Grüßen,
    WoltLab GmbH Team

  • 2991


    USA: Realeinkommen nur leicht gestiegen


    Laut dem Arbeitsministerium sind im April die Realeinkommen der US-Arbeitnehmer im Vergleich zum Vormonat um 0,2% gestiegen. Volkswirte hatten dagegen mit einem stärkeren Anstieg um 0,4% gerechnet.



    US-Verbrauchervertrauen mit 94,2 schlechter als erwartet


    Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den Berichtsmonat einen Gesamtindex-Stand von 96,5 Punkten erwartet.


    wie gehabt, Dollar fällt und Gold/Silber steigt leicht (376,8$,5,72$)

  • 2992


    [Blockierte Grafik: http://gfx.finanztreff.de/medi…nt/portal/finanztreff.gif]


    14.05.2004 - 14:19 Uhr
    4X-Report KW 20
    Marktbericht der Börse Stuttgart KW 20, 10.05. bis 14.05. 2004
    Auslandsaktien


    Hoher Ölpreis und Zinsängste belasten die Märkte


    Die internationalen Finanzmärkte zeigten sich diese Woche teilweise sehr schwach. Der Dow Jones Index fiel zeitweise unter die 10.000-Punkte-Marke. Der Nasdaq Composite fiel ebenfalls unter hohen Umsätzen unter die Unterstützung bei 1.900 Punkten. Der US-Dollar tendierte im Wochenverlauf seitwärts, der Preis für die Feinunze Gold verbilligte sich um 4$ auf 375,00$.


    Das US-Außenhandelsdefizit ist unerwartet auf einen neuen Rekordstand von 46 Mrd. Dollar gestiegen. Die Erwartungen lagen lediglich bei 43 Mrd. Der Ölpreis wurde an der New Yorker Rohstoffbörse auf ein neues 13-Jahres-Hoch katapultiert und liegt nun jenseits der 38$-Marke. „Abgesehen von den neu veröffentlichten unerwartet tiefen US-Ölvorräten, sind die Gründe seit Monaten dieselben. Irakkrieg, Terrorgefahr und der Nachfrageanstieg aufgrund der rasch wachsenden Volkswirtschaften in China und Indien belasten die Märkte“, resümierte Markus Volz, Händler für US-Aktien der Baader Wertpapierhandelsbank AG.



    Quelle: http://www.finanztreff.de

  • 2993


    [Blockierte Grafik: http://www.faz.net/IN/INtempla…img/head/h2_logo_blue.gif]


    Goldhandel
    All die Tradition muß verblassen


    14. Mai 2004 Die kleinen Flaggen mit dem „Union Jack“ sind weggeräumt, und der eichenholzgetäfelte Raum mit Gemälden europäischer Könige
    und einer Wanduhr von 1692 steht leer. Seit der vergangenen Woche wird der Londoner Goldpreis - eine Richtgrößte für Goldgeschäfte in der ganzen Welt - täglich nur noch am Telefon fixiert. Vom Sommer an wird auch das Internet benutzt. Damit ist der Londoner Goldhandel in der Neuzeit angekommen.


    Was wie eine weitere Modernisierung in der gnadenlos schnellen Finanzwelt aussieht, ist freilich nur eine Rückkehr zu den Wurzeln. Bevor eine kleine Gruppe von Goldhändlern 1919 anfing, am Sitz des Bankhauses Rothschild in der Londoner St. Swithin Lane täglich zum Fixing zusammenkommen, hatte man den Prozeß am Telefon versucht. Allerdings merkte man schnell, daß die körperliche Präsenz bessere Ergebnisse brachte. Und so begann vor 83 Jahren eine Tradition, die erst in diesen Tagen ihr Ende fand: Eine Handvoll Goldhändler saß einmal am Vor- und am Nachmittag bei Rothschild zusammen, um telefonisch Angebote und Nachfrage auszuloten. Wenn beides sich im Gleichgewicht befand, senkten die Fixing-Teilnehmer ihre britischen Flaggen, und der Goldpreis des Tages konnte fixiert werden.


    Von Geschichte durchdrungen


    Wir haben lange mit uns gerungen, den Prozeß aufzugeben, schließlich ist er von Geschichte durchdrungen, und er war ziemlich effizient. Doch wir hatten das Gefühl, daß wir in der Zeit zurückfallen könnten“, sagt Rick McIntire, Direktor der Deutschen Bank in London. Auslöser war die Entscheidung von NM Rothschild, sich aus dem Goldhandel zurückzuziehen. Damit fehlte dem exklusiven Fixing-Kreis nicht nur der Gastgeber, sondern auch der Vorsitzende, denn diese Funktion hatte Rothschild von Anfang an inne.


    Die verbliebenen Häuser, darunter neben der Deutschen Bank, HSBC, Société Général sowie das Handelshaus Scotia-Mocatta wollen den Vorsitz nun jährlich rotieren lassen. Scotia-Mocatta ist als erster dran, und damit trifft es auch keinen Neuling des Goldgeschäftes: 1671 segelte der junge Moses Mocatta von Amsterdam nach London und fing dort an, mit Diamanten und Gold zu handeln. Das war noch viel früher, als Rothschild ins Goldgeschäft einstieg. Nathan Mayer Rothschild hatte erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts Goldmünzen über den Ärmelkanal geschmuggelt, um dem Duke of Wellington im Krieg gegen Napoleon zu helfen.


    „Neue Ideen, neue Begeisterung, besseres Marketing“


    Doch all die Tradition muß auch im geschichtsverliebten England verblassen, wenn es darum geht, in der Großstadt London zweimal täglich fünf Finanzvertreter aus verschiedenen Richtungen zusammenkommen zu lassen. „Die Gründe waren auch logistischer Natur. Einige sitzen inzwischen draußen in Canary Wharf“, der Bürostadt im Osten des traditionellen Finanzdistrikts, sagt Simon Weeks, Direktor bei Scotia-Mocatta. Im Sommer wollen die fixierenden Banken außerdem per Internet Marktkommentare in alle Welt versenden. Wie viele Käufer und Verkäufer die Finanzhäuser mit welchen Aufträgen an der Hand haben, verbreitet sich während des Fixings heute noch über eine lange Telefonkette: Aus der Telefonkonferenz des Fixings über die Händlertische bis zu den Kunden, die über verschiedene Handelsstufen bis zu einem Juwelier in Indien reichen können. „Durch die Modernisierung erhoffen wir uns auch neue Ideen, eine neue Begeisterung und besseres Marketing“, sagt McIntire.


    So rettet sich nur ein Überbleibsel der täglichen Zusammenkünfte in die Neuzeit: Wenn ein Händler das Fixing hinauszögern will, muß er am Telefon nun „Flagge“ rufen.


    Text: chs., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Mai 2004
    Bildmaterial: Historisches Institut der Deutschen Bank

    Quelle:http://www.faz.net

  • der preis kann zwar erfolgreich runtermassiert werden,
    doch reagiert der goldpreis nicht auf die weise wie die sich das wünschen.
    nach jedem preiseinbruch steigt gold wieder stark an! das ist bulle und keine KORREKTUR oder gesunde Erholung oder Durchschnaufen oder Abschütteln or whatever - ITS PURE MANIPULATION in einem Markt der hoch will - no matter what!!

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