Hallo Goldbugs,
wenn bei Gold durch Laboranalyse eine Feinheit von 99,5% rauskommt, der Rest verschiedene Spuren, gilt das dann noch als 24k Feingold?
Ist es üblich einen prozentualen Abschlag auf 999 Gold zu zahlen?
Gruß
mbär
5. November 2024, 04:27
Hallo Goldbugs,
wenn bei Gold durch Laboranalyse eine Feinheit von 99,5% rauskommt, der Rest verschiedene Spuren, gilt das dann noch als 24k Feingold?
Ist es üblich einen prozentualen Abschlag auf 999 Gold zu zahlen?
Gruß
mbär
Hallo mbär,
das maßgebende "Stempelgesetz" ... http://www.gesetze-im-internet…recht/feingehg/gesamt.pdf ... erlaubt gewisse Abweichungen. Ich weiß jedoch auf Anhieb auch nicht, ob diese Toleranzen nur für Schmuck, Uhren u.ä. gelten oder auch für Medaillen, Münzen und Barren.
Gruß GOLD-BOB
ZitatIst es üblich einen prozentualen Abschlag auf 999 Gold zu zahlen?
Ich nehme an, dass genau das der Grund ist warum eine Analyse durchgeführt wurde. Der Unterschied zu 999 macht sich folgendermaßen bemerkbar im Preis: bei 1 kg Metall ca. 165 Euro bei 1 oz ca. 5 Euro. 24 K Gold ist das nicht mehr.
Gruß
Bellini
danke für die schnelle Antwort. Ist es dann üblich, o,5 % abzuziehen also Differenz zu 100%, oder 0,4%, also Differenz zu 99,9%, was ja als Feingold gilt?
Gruß mbär
Das Material ist kein Feingold!
Feingold ist 999,9 früher, vor ca. 1970 auch 999.
Es ist in Europa üblich solches (vermutlich älteres) Material erst zu raffinieren und erst dann als Feingold zu handeln.
Im Mittleren Osten oder Indien geht es vieleicht so durch.
995er ist "Good Delivery Gold", also das was in den 400 oz Standardbarren ist. Das IST welthandelsmäßig DAS Feingold schlechthin, auf das sich übrigens auch der Papierpreis bezieht. So wird ja auch offiziell (und wie oben schon korrekt erwähnt: zutreffend!) begründet, wieso z.B. Kangaroos (999,9er Au) einen Aufpreis haben, denn für die muß das Good Delivery Zeugs erst "hochraffiniert" werden - bei Krügers und Co. aber wird zu Good Delivery 995er bloß noch entsprechend etwas Kupfer zugematscht, was natürlich billiger ist.
Frage: Wo bekommt aber "Otto Normalbürger" 995er ZENTRALBANKgold her??!??
Hast du schon mal den Film "Goldfinger" gesehen
Twinson hat recht:
"Zunächst sollte erwähnt werden, dass es praktisch unmöglich ist, absolut reinstes Gold (Feingold) herzustellen. 24 Karat wären dabei vollkommen rein. Vor der elektrolytischen Raffination betrug der Goldgehalt von hochraffiniertem Gold normalerweise .9995 (99,95 %). In Karat umgerechnet wären das 23,988 Karat. "London Good Delivery" Goldbarren werden ab einem Feingehalt von .995 akzeptiert, was "lediglich" 23,88 Karat entspricht."
Zitatdass es praktisch unmöglich ist, absolut reinstes Gold (Feingold) herzustellen
Das verhält sich so mit sämtlichen Metallen und weitergefasst eigentlich mit jeglichen Stoffen. Nur wenn geringste Verunreinigungen stören ist es eigentlich sinnvoll weiter zu Reinigen. Als Ausgangmetall für Goldlegierungen braucht oft nicht weiter gereinigt zu werden. Auch als Wertanlage ist eine geringe Verunreinigung tolerierbar weil die Wertdifferenz ja einfach rechnerisch ausgeglichen werden kann.
Anders kann es aussehen wenn das Gold für Münzen oder Schmuck verwedet wird, weil hier manche Verunreinigunegen sich optisch bemerkbar machen können. Man denke z.B. an die roten Flecken die man bei Münzen manchmal antrifft. Unedle Verunreinigungsmetalle die an der Oberfläche liegen können u.U. selektiv korrodieren und dadurch zur Fleckenbildung führen.
Die Reinigung gelingt durch eine Raffinationselektrolyse. Je enger die Parameter beim Elektrolysetrieb eingehalten werden können, desto höher die erzielte Reinheit.
Gruß
Bellini
Marktgängige moderne Gold-Elektrolyseanlagen schmeißen eben im Jahre 2012 von selbst ohne besondere Schritte 999,9 (Feingold = 24K) raus und nicht 99,5.
Man müßte also extra z.B. Kupfer hinzu legieren um auf die MINDEST börsenfähige Qualität 99,5% zu kommen.
Natürlich kann man in London auch 999,9 oder 99,99% einliefern. Abgerechnet wird eh der Feingehalt.
Bei jedem Metall und jeder darauf abgestimmten Elektrolyse kommt fast immer eine andere Reinheit mit spezifischen Verunreinigungen vor.
Das kann man nicht pauschalisieren.
Für die Wertanlage ist es wichtig MARKTÜBLICHE Qualitäten des entsprechenden Marktes zu haben.
Das mag für die Indusrie auch Au 99,5% sein aber eben nicht für einen Barren im Kleinanlegerbereich.
wenn bei Gold durch Laboranalyse eine Feinheit von 99,5% rauskommt, der Rest verschiedene Spuren, gilt das dann noch als 24k Feingold?
Handelt es sich zufällig um Walzgold?
MfG 18K
So wird ja auch offiziell (und wie oben schon korrekt erwähnt: zutreffend!) begründet, wieso z.B. Kangaroos (999,9er Au) einen Aufpreis haben, denn für die muß das Good Delivery Zeugs erst "hochraffiniert" werden - bei Krügers und Co. aber wird zu Good Delivery 995er bloß noch entsprechend etwas Kupfer zugematscht, was natürlich billiger ist.
Ist das wirklich so? - Wer sich typische Händlerpreise (z.B. von westgold oder pro aurum) für verbreitete Bullion-Münzen ansieht, findet regelmäßig dieselben Preise für die 24-karätigen (999,9/1000) Bullion-Münzen Maple Leaf und Nugget/Känguru wie für die 22-karätigen (916,7/1000) Krügerrand, American Eagle oder Britannia (letztere sind bei p-a derzeit sogar teuerer). Auch die Ankaufkurse zeigen nicht die vermuteten Tendenzen.
Aus wohl anderen Gründen sind die Krüger bei anderen Händlern an manchen Tagen meist einen Tick (etwa 3 bis 5 EUR die Unze) billiger, aber ansonsten kann ich die These nicht bestätigen.
Bekanntlich wird Kupfer auch nicht "zugematscht", sondern bewusst hinzugegeben, weil die Münzen dann nicht so schnell verkratzen.
Gruß GOLD-BOB
Ich meine irgendwann mal eine chemische Analyse eines Krügerrands gesehen zu haben. Neben Kupfer sind sehr geringfügige Mengen Silber und noch einige ander Metalle enthalten. Das bedeutet, dass tatsächlich ein geringer Preisvorteil erzielt werden kann wenn man eben nicht von hochreinem Gold sondern von eben Gold 99,5 % für die Legierung ausgeht. Man spart sich die Raffinationselektrolyse.
ZitatMarktgängige moderne Gold-Elektrolyseanlagen schmeißen eben im Jahre 2012 von selbst ohne besondere Schritte 999,9 (Feingold = 24K) raus und nicht 99,5.
Man müßte also extra z.B. Kupfer hinzu legieren um auf die MINDEST börsenfähige Qualität 99,5% zu kommen.
Das ist leider nicht so. die Erzielte Reinheit ist von vielen Parametern abhängig insbesondere von der Reinheit des Ausgangsmaterials. Ist die Reinheit des Rohgolds nicht besonders hoch ist immer noch zwingend eine mehrstufige Raffinationselektrolyse notwendig.
ZitatBei jedem Metall und jeder darauf abgestimmten Elektrolyse kommt fast immer eine andere Reinheit mit spezifischen Verunreinigungen vor.
Das kann man nicht pauschalisieren.
Wurde auch nicht pauschalisiert. Pauschal wurde nur ausgesagt, dass alle Metalle und im weiteren Zusammenhang alle Stoffe immer eine geringfügige Verunreinigung aufzeigen.
Bei der Reinigung der Metalle durch Raffinationselektrolyse sind viele Verwandschaften anzutreffen. Weil:
1) diese Art von elektrolytischer Reinigung eigentlich fast ausschließlich für Edelmetalle zur Anwendung kommt
2) Rohmaterial für viele Edelmetalle oft die gleichen verunreinigenden Metalle enthält.
3) eben die Edelmetalle sehr oft vergesellschaftet vorkommen. Beispiel große Mengen edler Metalle fallen bei der Kupfergewinnung an.
Gruß
Bellini
Nochmal hierzu von mir was in die Runde.
Osterhase:
Klar kannst du auch 999er oder gar 9999er bzw. das durch vielfache Re-Elektrolyse gewonnene "Superfeingold" (0,)99999 ("Fünf-Neuner-Gold": daraus wurden auch mal Sondereditionen von Anlageunzen geprägt - Verkauft übrigens mit EXZESSIVEM Aufschlag auf den Spot, also im Vergleich zur "Standard"-Reinheit 0,9999!) in London einliefern. Bezahlt wird das dort aber nur nach RAUHgewicht, solange der Feingehalt 995 oder größer ist. Wer das also mit 999er, oder gar 99999er macht, der ist doch mit der Muffe gepufft ... oh, sorry, Umgangssprache wird hier ja nicht richtig verstanden, ich formuliere es also um: der vierhielte sich schon nahezu pathologisch unlogisch im Sinne betriebswirtschaftlichen Denkens. (Daß der Unterschied 995 zu 9999 kein "Kleinvieh" mehr ist, wurde oben schon korrekt begründet.)
Von einem Bekannten, der in der Scheideanstalt arbeitet (und sich ergo damit auskennt), weiß ich, daß die, wenn die Au ins Ausland verkaufen, das immer auf punktgenau 995 runterlegieren - und ja, der besagte Metallurge verwendete hier umgangssprachlich den Begriff: "Da matschen wir halt noch die passende Menge Kupfer mit in die Schmelze." Man muß doch nicht immer bierernst, mit dem sprichwörtlichen Stock im Rücken sprechen/schreiben (als Ersatz fürs fehlende Rückgrat ). Bei einem Programmierer "funzt" ein "Code" am Ende auch - der sagt gegenüber seinen (Fach)Kollegen auch nicht unbedingt: "Ich habe hier ein voll funktionstüchtiges und ausgetestetes Programm erstellt." So redet der allenfalls gegenüber seinen Chefs.
Bellini:
Du bestätigst damit, was ich oben aussagen wollte:
a) Die Zahl "99,5%" ist keinesfalls aus der Luft gegriffen. Das ist die Reinheit, die sich bei der "klassischen" Kupellation halt am einfachsten aus einer Au/Cu-Legierung erzeugen läßt - OHNE zusätzliche Elektrolyse. Klappt also auch in Entwicklungsländern ohne große Hightech. Deshalb ist das das weltweite Standard(fein)gold.
b) Und richtig: Du hast wohl dieselbe Präzisionsanalyse gelesen wie ich: Krügers (aber auch Eagles) bestehen aus einer Legierung, die ganz klar(!) erkennen läßt, daß die Grundlage dafür halt 995er "Welthandels-Rohgold" war, dem nur die passende Menge Cu zugesetzt wurde. Dito auch, wenn man klassische Handelsmünzen anlysiert. Vor allem die Bleispuren sind verräterisch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kupellation Warum sollte man das erst per Elektrolyse auf 9999er oder so aufraffinieren, wenn man's dann doch wieder für die Prägung auf 900er runtermatschtlegiert?!
Gebe hier Mithras recht.
Für den "kleinen Mann" gibt es dieses 0,999(9), aber ab der Scheideanstalt zählt nur noch 99,5%!
Einige wundern sich warum auch u.a. 999er Barren bei den Scheideanstalten in die Schmelze gehen(ja gibts noch genug Leute die 999er Münzen/Barren einschmelzen).
Und das ist ganz und garnicht doof von den Scheideantalten, im Gegenteil, bei großen Mengen werden da satte Gewinne gemacht, da die als Ausgangsmaterial immer 99,5% haben und somit knapp 0,5% zusätzlich verdienen. Günstiger als es aufzubewahren und vermarkten
Das ist dann das Londoner "Good Delivery Gold", worauf sich der Kitco-Preis bezieht.
all_about_gold: Wenn Scheideanstalten GARANTIERT 999er (und darüber) erhalten, dann wird dieses Material natürlich nicht mit in die "normale" Aufbereitung gegeben, sondern extra verarbeitet/umgeschmolzen, denn dann muß man es für einen Neuguß von 999er Barren für Kleinanleger nicht noch einmal elektrolytisch aufbereiten. Und da wird schon eine Menge eingeliefert, was nicht gänzlich original eh gleich wieder weiterverkauft wird. (Wenn die einen eingeschweißten oder gepunzten und gewichtsmäßig 100% korrekten Barren eines zertifizierten Herstellers bekommen, bleibt der, wie er ist.) Aber es gibt schon Fälle, wo Leute von kleinen Barren mal ein Stückchen abgeschnippelt haben, aber der Rest eben eindeutig 999er ist. Dito total zerschrammte 9999er Bullions wie Kangaroo & Co., die nicht mehr "bankenüblich" erhalten sind ---> 999er Sonderschmelze!
Altgold aller Art (Bruchgold/Zahngold/Schmuck von 8 bis 23 kt, nicht mehr sammelwürdige 900/917/986 Münzen bzw. Münzen/Medaillen unklarer Legierungen bzw. aus "Gammelländern"...) geht in die "Standardschmelze", und das wird dann wie gesagt auf 995 Rohgold aufraffiniert.