Endlichkeit der Edelmetalle

  • Hi,


    habe beim stöbern ein paar Daten zu Edelmetallen gefunden. Wollte mal wissen, was ihr so von der Sache haltet. Wenn das nur in etwa zutrifft, steht uns noch einiges bevor...:-)


    Goldförderung bisher
    (4ooo v. Chr. bis heute) 14o.ooo t


    davon "verloren" bzw. nicht
    mehr recyclebar 2o.ooo t
    --------------------------------------------------------------
    Bestand 2oo2 12o.ooo t



    Besitzverhältnisse
    Notenbanken 33.ooo t
    Privat 87.ooo t
    --------------------------------------
    2oo2 12o.ooo t


    Angebot/Nachfrage (2oo1/2oo2)
    Minenproduktion 2.54o t
    Nachfrage 3.76o t
    -------------------------------------------
    Defizit 1.22o t


    Das Defizit wird jährlich durch den Verkauf von Notenbankgold ausgeglichen.


    Verbleibende Goldvorkommen weltweit (noch nicht gefördert) ca. 5o.ooo t


    Rechweite bei heutiger Nachfrage


    Goldvorkommen 5o.ooo t / 3.76o t = 13 Jahre
    Notenbanken 33.ooo t / 3.76o t = 9 Jahre
    ------------------------------------------------------------------------
    maximal 22 Jahre


    ---> auch lesen http://minerals.usgs.gov/miner…commodity/gold/300302.pdf

  • Es dürften schon ein paar Jahre mehr sein als die 22.
    Wenn der Markt merkt, daß es mit der Goldförderung zu Ende geht, dann wird mit Sicherheit der Goldpreis stark steigen. Folglich wird deutlich weniger Gold für die Schmuckproduktion nachgefragt werden. Die Nachfrage sinkt. Und dadurch werden die Goldvorkommen länger reichen als die 22 Jahre.


    Zumal man auch sehen muß, daß Nachfrage u. Angebot nur eine Momentaufnahme aus dem Jahr 2002 ist.

  • ich finde die Zahlen ganz gut recherchiert...



    allerdings gehen die Schätzungen, den was anderes gibt es nicht, doch ganz weit auseinander...


    dennoch habe ich dazu noch ein paar kleine Anmerkungen zu machen,


    - es gibt Gold, dass nicht privat ist, aber dennoch wohl eher nicht dem Markt zur Verfügung steht, da es z.B. in staatlichen Musseen liegt und wohl wegen der Seltenheit der Stücke = hoher Wert auch nicht mehr in den Markt kommen wird. Die Menge ist mir unbekannt, aber es werden wohl schon einige 100 to sein...


    - Das Gold der Zentralbanken liegt offiziell bei rund 33.000 to. Davon sind allerdings Teile verliehen. Der Anteil des verliehenen Goldes liegt zwischen 5.000 to (Quelle: z.b.: GFMS) und bis zu 15.000 to. Die Zentralbanken verfügen somit zwischen 18.000 - 28.000 to Gold. Die Werthaltigkeiten der Goldforderungen der Zentralbanken mag ich nicht zu verifizieren.


    - die Menge des noch abbaubaren Goldes ist schwer abzuschätzen. Zum einen könnte bei einem erheblich höheren Goldpreis noch aktuell unrentable Resourcesn erschlossen werden, zum anderen könnten auch noch durchaus andere Quellen erschlossen werden. Ob der Schmuckabsatz wirklich bei einem steigenden Goldpreis nachlässt ist in den Entwicklungsländern anzunehmen, in den Industrieländern dagegen eher abzulehen, da dort der Schmuckpreis erheblich über dem Goldwert des Schmuckes liegt...

  • Eine Aufstellung über Silber macht m.E. wenig Sinn, da es keine mir bekannten Schätzungen über das historisch geförderte Silber und den dazugehörenden Verbrauch gibt...


    Es gibt wohl Schätzungen über offizielle Bestände, allerdings müssten nach allen Schätzungen die ich kenne, durch das sogenannte "Angebotsdefizit" dafür gesorgt haben, dass diese Bestände nicht mehr vorhanden sind... im Silbermarkt danach Angebot und Nachfrage direkt einander gegenüberstehen...


    aber: nichts genaues weiss man nicht

  • Ich halte Eure Diskussion für wenig relevant. Gründe:


    - Kann man den Statistiken trauen?
    - Mit Preisveränderungen werden weitere Ressourcen wirtschaftlich abbaubar
    - Neue Funde
    - Nachfrageveränderungen, die für die Zukunft (abhängig von wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen) kaum prognostizierbar sind


    Man kann diesem Thema ruhig mal einen Nebengedanken widmen - mehr aber nicht.

  • Odin


    es mag vielleicht verblüffen, aber unter den Annahmen, dass die Erdbevölkerung in etwa so groß ist wie geschätzt und dass die Zahlen über die Goldvorräte in etwa passen erbibt sich folgendes Bild:


    1999: 6 Mrd Menschen, Goldbestand etwa 120.000 to
    2010: 7 Mrd Menschen, Goldbestand etwa 147.000 to


    Die Förderung aus Minen habe ich mit 2.500 to Gold pro Jahr angesetzt


    1999: Gold/Mensch: 20 g
    2010: Gold/Mensch: 21 g


    Allerdings ist dieses nur ein kurzfristiger Effekt, die Mensch heit wächst zur Zeit immer noch exponentiell


    Für das Jahr 2020 ergäbe sich folgende Prognose:


    2020: 8 Mrd Menschen, Goldbestand etwa 172.500 to
    Gold/Mensch: 21,6 g


    Da die Aussichten dahin tendieren, dass nur noch begrenzt abbaubare Goldvorkommen existieren, wird die Förderleistung zwangsläufig einbrechen. Wie die weitere Entwicklung der Weltbevölkerung aussieht ist nicht vorauszusehen.


    Tendenziell schächt sich die Zunahme von Gold/Mensch ab. Unter der Voraussetzung der Begrenztheit der abbaubaren Goldreserven dürfte sich ab 2020 der Bestand von Gold/Mensch reduzieren...

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