Gleich fuenf deutschsprachige Boersenbriefe haben diesen Wert mit der gleichen Analyse empfohlen. Die Analyse der Boersenbriefe fuehrt die OPEC-Senkung der Oelfoerderquote mit ins Feld als Grund fuer einen baldigen Kursanstieg dieser Aktien, da das Unternehmen kleine Oelvorkommen im Westen Kanadas erschliessen koenne. Zwei solcher Projekte habe sich das Unternehmen gesichert. Es wird noch beschrieben, wie viel Oel gegebenenfalls gefoerdert werden koenne und dass man in 60 Tagen mit den Bohrungen beginne.
Viel mehr Fakten zu dem Unternehmen Silver Star werden nicht geliefert, es wird nun lediglich ueber die Energiekrise in Kalifornien gesprochen. Es wird noch eine Chartanalyse angestellt. Bei einem taeglichen Handelsvolumen von rund 25.000 Aktien (bei dem Aktienkurs von $1,5 kann man also fuer $32.500 den gesamten Tagesumsatz aufkaufen) spricht man dann von Kursmuster und Stochastik.
Es ist nicht leicht Informationen zu finden, denn neben der Bilanz sind kaum Infos verfuegbar. Und die Bilanz ist sehr aussagekraeftig, da das Unternehmen erst im vergangenen Herbst startete.
Silver Star Energy ging aus dem Unternehmen Movito Holdings Ltd. hervor, ein kanadisches Unternehmen, zu dem ueberhaupt keine Informationen mehr verfuegbar sind. Im vergangenen Herbst wurden binnen kuerzester Zeit der Name des Unternehmens geaendert, anschliessend wurde ein IPO (Boersengang) aus Aktionaersbestaenden
vorgenommen und seither erfolgten gleich zwei Aktiensplitts.
Und, als sei dies noch nicht verwirrend genug, so wurde im Januar das Boersenkuerzel nochmals veraendert.
Ich habe nichts gegen junge Unternehmen, die an die Boerse gehen und sich fuer ihre Investitionen neues Investitionskapital holen. Wenn der Boersengang allerdings von den Eigentuemern genutzt wird, die eigenen Aktien im Markt unterzubringen, werde ich skeptisch.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn im Rahmen eines IPOs einige Aktien der Eigentuemer mit platziert werden. Aber den IPO zu 100 % aus eigenen Aktien durchzufuehren, nenne ich Zielverfehlung - sofern das Ziel des Boersengangs die Beschaffung von frischem Investitionskapital ist.
Sollte das Ziel natuerlich sein, den frueheren Eigentuemern die Taschen voll zu machen, dann ist das Ziel natuerlich erreicht worden.
Es ist mir nicht ersichtlich, warum das Unternehmen seit dem Boersengang im vergangenen November die Aktien bereits zweimal im Verhaeltnis 2:1 gesplittet hat, obwohl die Aktien dadurch nicht mehr oder weniger handelbar werden. Ein Pennystock waren sie vorher und sind sie immer noch.
Im Jahr 2003 wurden $20.000 Umsatz gemacht. Das Management hat sich aber fuer diesen Zeitraum ein Budget von ueber $100.000 gegoennt. Der operative Verlust liegt also bei knapp $80.000. Eine halbe Million Dollar liegen auf dem Konto, eine weitere halbe Million wurde in eine Produktionsanlage gesteckt. Das Geld stammt zur Haelfe von Aktionaeren, zur Haelfte aus einem Kredit.
Ich kann nicht beurteilen, ob das Management fuer das Unternehmen tatsaechlich enorme Oelvorkommen zur Foerderung sichern konnte. Ich kann allerdings beurteilen, dass nichts von dem, was das Management bislang an der Boerse unternommen hat, zur Investitionsfinanzierung oder sonstigen geschaeftlichen Zwecken dienen kann.
Und selbst, wenn ich mich in diesem Punkt irren sollte, so ist die Informationslage nicht geeignet, diese Aktien der breiten und in diesem Bereich uninformierten deutschen Anlegerbevoelkerung ans Herz zu legen.
Wenn man unter "Movito", dem Namen des Vorgaengerunternehmens von Silver Star Energy, bei Google nachschaut, werden untern anderem Bankrott-Meldungen aufgelistet, deren Inhalt jedoch nicht mehr verfuegbar ist.