Anbei ein wichtiger Bericht aus der Financial Times. Ich habe in mal eingesetzt, da der Link nach mehreren Tagen nur noch zahlungspfichtig einsehbar ist. Ich glaube zum Thema Gold für Bildung gibt es schon einige Beiträge in diesem Forum. Was mich jedoch -mal wieder- komplett umhaut, sind die subtilen Kommentare, mit welchem Edelschrott wir uns hier beschäftigen. Das unsere Notenbanken den Goldpreis durch den dosierten Verkauf ihres Goldes vor "dem freien Fall" schützen (man könnte ja alles Gold auf einmal verkaufen) ist zwar mal wieder nicht ganz gelogen, aber auch nicht ganz die Wahrheit. Ich würde mir insgeheim wünschen, daß die Notenbanken endlich mal ihre Drohungen wahr machen, nämlich alles Gold verkaufen und den Preis für Gold auf 10$ die Unze drücken, damit das Thema endlich Ruhe hat. Kein schlechter Preis um nachzukaufen ;) Es gruesst Euch Hessengold Aus der FTD vom 9.3.2004 http://www.ftd.de/bm/an/1078565315299.html?nv=se Welteke umwirbt Politik für Goldpläne Von Andreas Krosta, Tobias Bayer und Jens Tartler Die Deutsche Bundesbank wird sich verstärkt bei Spitzenpolitikern für ihren Plan einsetzen, einen aus Goldverkäufen finanzierten Bildungsfonds einzurichten. Bundesbankpräsident Ernst Welteke wird in den nächsten Tagen mit Spitzenpolitikern über das Thema beraten. Gestern hatten 15 Notenbanken das 1999 abgeschlossene Goldabkommen erneuert. Sie verpflichten sich, bis 2009 höchstens 2500 Tonnen Gold zu verkaufen - nach 2000 Tonnen in den vergangenen fünf Jahren. Die Aussicht auf ein Mehrangebot drückte den Goldpreis am Montag nur leicht. Er lag um 21 Uhr bei 401,15 $ je Unze. Welteke wird mit Spitzenpolitikern beraten. "Er hat Gespräche geführt, und es wird weitere Gespräche geben", sagte ein Sprecher der Bundesbank. Welteke werde mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, Finanzminister Hans Eichel und den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen, CDU und FDP sprechen. Fonds für Bildungsprojekte Mit dem neuen Goldabkommen hat sich die Bundesbank das Recht ausgehandelt, in den nächsten fünf Jahren 600 Tonnen oder jährlich 120 Tonnen Gold zu verkaufen. Mit den Erlösen will die Zentralbank einen Fonds speisen, der Bildungsprojekte finanziert. Die Bundesregierung müsste dafür aber das Bundesbankgesetz ändern. Nach geltendem Recht fließt der Gewinn in Haushalt und Schuldentilgung des Bundes. Bundeskanzler Schröder hatte allerdings bereits seine Sympathie für die Bundesbankpläne bekundet. Auch das Bundesfinanzministerium zeigte sich offen für Weltekes Vorschlag. "Die Bundesbank ist autark und kann entscheiden, inwieweit sie die neuen Margen ausschöpfen will. Wenn sie mehr Gold als früher verkaufen will, würden wir das begrüßen", sagte ein Sprecher. Der Gesetzgeber könne dann nachdenken, ob er die Einnahmen anders einsetzen will als bisher. Die SPD und die Grünen hielten sich mit Äußerungen zurück und warteten Weltekes Auftritt morgen im Haushaltsausschuss des Bundestags ab. Dann werde man in der Meinungsbildung weiter sein, hieß es. Die große Frage Die rund 3400 Tonnen Gold stehen mit rund 36 Mrd. Euro in den Büchern der Bundesbank. Der Gewinn - die Differenz zwischen Anschaffungs- und Verkaufspreis - dürfte pro 100 Tonnen rund 70 bis 80 Mio. Euro betragen. Das 1999 abgeschlossene Vorgängerabkommen läuft im September 2004 aus. Das Abkommen hatte den Goldpreis nicht nur vor dem freien Fall bewahrt, sondern auch gestützt. Er stieg von weniger als 300 $ bis Anfang 2004 auf mehr als 400 $. Wolfgang Wrzesniok-Roßbach von Dresdner Kleinwort Wasserstein sagte, das Abkommen entspreche den Eurorwartungen. "Die große Frage ist: Wer verkauft den Rest der 2500 Tonnen? In Frage kommen nur Frankreich und Italien." Beide Notenbanken lehnten am Montag einen Kommentar zu ihren Plänen ab. Frankreich hat vor 30 Jahren das letzte Mal Gold verkauft. Sandra Ebner, Expertin bei der Deka-Bank: "Mittelfristig hat das Abkommen keinen preisdrückenden Einfluss." Die Goldnachfrage werde steigen. © 2004 Financial Times Deutschland