Ein wie immer sehr lesenswerter Artikel von Eichelburg,
weshalb ich zwei Punkte, die mir sofort ins Auge stachen, herausgreifen möchte.
"Der wahre Grund für diese Hyperinflation waren nicht die alliierten Reparationsforderungen (diese waren in Gold oder Waren zu bezahlen), sondern eine „schwache“ neue Regierung, die mit grossem ideologischem Gepäck unbedingt an der Macht bleiben wollte."
Wenn die Reperationsforderungen nicht alleine mit dem Bestand an Gold erfüllt werden konnten, daß man diese mit gekauftem Gold bezahlen mußte - was nach vier Jahren WK und Jahren vorausgegangener Reperationszahlungen stark anzunehmen ist -, wäre diese Schlußfolgerung zu kurz gegriffen.
Denn ...
"Hyperinflationen sind charakteristisch für intern schwache Regierungen. Besonders nach verlorenen Kriegen, wenn die Staatsschulden gross sind, wird gerne dieser Weg gewählt. Schwach heisst hier, dass die Regierung in einer wirtschaftlichen Misere der Bevölkerung kein hartes Sanierungspaket zumuten möchte – und sich selbst nicht den Sturz."
... das eine (eine "schwache Regierung") schließt weitere Aspekte nicht aus. Die Schulden, wie auch immer sie zustandekommen, sind in diesen Fällen meist schon so hoch, daß eigentlich nur noch dieser Weg übrig bleibt. Ein "schleichender" Geldmengenausweitungsbetrug und immer wieder neu aufgelegte Kredite wären für die Gläubiger und letztlich privaten Zentralbanken weitaus interessanter, weil einträglicher. Wo aber nichts mehr zu holen ist, wird abgeräumt.