Hyperinflation nach Walter K. Eichelburg

  • Ein wie immer sehr lesenswerter Artikel von Eichelburg,
    weshalb ich zwei Punkte, die mir sofort ins Auge stachen, herausgreifen möchte.


    "Der wahre Grund für diese Hyperinflation waren nicht die alliierten Reparationsforderungen (diese waren in Gold oder Waren zu bezahlen), sondern eine „schwache“ neue Regierung, die mit grossem ideologischem Gepäck unbedingt an der Macht bleiben wollte."
    Wenn die Reperationsforderungen nicht alleine mit dem Bestand an Gold erfüllt werden konnten, daß man diese mit gekauftem Gold bezahlen mußte - was nach vier Jahren WK und Jahren vorausgegangener Reperationszahlungen stark anzunehmen ist -, wäre diese Schlußfolgerung zu kurz gegriffen.


    Denn ...
    "Hyperinflationen sind charakteristisch für intern schwache Regierungen. Besonders nach verlorenen Kriegen, wenn die Staatsschulden gross sind, wird gerne dieser Weg gewählt. Schwach heisst hier, dass die Regierung in einer wirtschaftlichen Misere der Bevölkerung kein hartes Sanierungspaket zumuten möchte – und sich selbst nicht den Sturz."
    ... das eine (eine "schwache Regierung") schließt weitere Aspekte nicht aus. Die Schulden, wie auch immer sie zustandekommen, sind in diesen Fällen meist schon so hoch, daß eigentlich nur noch dieser Weg übrig bleibt. Ein "schleichender" Geldmengenausweitungsbetrug und immer wieder neu aufgelegte Kredite wären für die Gläubiger und letztlich privaten Zentralbanken weitaus interessanter, weil einträglicher. Wo aber nichts mehr zu holen ist, wird abgeräumt.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

    Einmal editiert, zuletzt von dravs ()

  • Guten Abend!


    Ich habe den Artikel gelesen und – denke ich jedenfalls – auch verstanden.


    Was mich aber immer wieder irritiert ist die Abweichung der kommunizierten Inflation (~2-2,5% p.a.) von der einerseits gefühlten (ich sage nur: einkaufen...), andererseits aber auch in solchen Artikeln angenommenen Inflation (vgl. Punkt 2.1 auf S.4). Demzufolge also „...ca. 7%...“ für Euroland.


    Mit der Zusammensetzung des Warenkorbes habe ich mich beschäftigt, aber mir ist nichts aufgefallen wie man eine solch große Differenz erklären könnte.
    Daß elektronische Geräte immer günstiger und leistungsfähiger werden, dieses „doppelte“ „Günstigersein“ in die Berechnung der Inflationsrate eingeht konnte ich schon mal im Forum lesen.
    Aber das kann doch unmöglich die Erklärung für 4,5-5% Differenz zwischen den beiden o.e. Raten sein?


    Wäre prima wenn mir das mal einer erklären könnte. Ich verstehs nicht wirklich.


    Danke!


    Liebe Grüße,
    Sheqalim

  • Dieser mistige Server ... arrrgg X(
    -----


    Hi Sheqalim,


    stimmt, im statistischen Warenkorb befinden sich anscheinend fast ausschließlich elektronische Billiggeräte aus Südostasien ;)
    Qualitäts-, Leistungs- und Stückzahlenzuwächse, also durch die Wirtschaft geschaffene Mehrwerte,
    sind bei der Inflation schon herausgerechnet, dürfen also nicht nochmal abgezogen werden.
    Um es zu veranschaulichen hatte ich vorige Woche mal ein kleines Exelprogramm erstellt.


    Gruß

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Zitat

    [quote]Original von Sheqalim
    Guten Abend!


    Ich habe den Artikel gelesen und – denke ich jedenfalls – auch
    verstanden.


    Was mich aber immer wieder irritiert ist die Abweichung der kommunizierten Inflation (~2-2,5% p.a.) von der einerseits gefühlten (ich sage nur: einkaufen...), andererseits aber auch in solchen Artikeln angenommenen Inflation (vgl. Punkt 2.1 auf S.4). Demzufolge also „...ca. 7%...“ für Euroland.[quote][



    Die "gefühlte" Inflation ist von großer Bedeutung - ein Blick ins Portmonnaie genügt.
    Die Inflationsberechnung hat sich in den USA seit der Reagan-Ära kontinuierlich verändert, auch unter Clinton wurden die hedonischen Effekte noch einmal kräftig hochgefahren ( siehe beigefügten link), sodaß die von dir als unverständlich empfundene Differenz erklärbar wird.


    Leute wie Eichelburg vertreten die Inflationstheorie der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie", derzufolge vor allem die ungedeckte Geldausweitung in Zusammenhang mit Konjukturzyklen für die Betrachtung der wahren Inflation herangezogen werden muß, nicht allein die jeweils aktuelle Preisinflation.


    Die Inflation ist also schon längst da, sie hat nur noch nicht ihr wahres Gesicht in generalisierter Preisinflation angenommen, sondern befindet sich noch unter dem Radar der Konsumenten, bei denen sie akkumuliert zuletzt ankommt, während die Erstbezieher des neugeschaffenen Geldes, die Banken, die größten Nutznießer sind.


    Ist zwar wieder Lektüre, doch der link ist gut:


    http://de.liberty.li/magazine/…_Fakten_und_Irrt%C3%BCmer


    mfg


    goldcore

  • Mal ein kleiner Inflationsausflug: Ich fahre einen Crysler Bj. 2000, Kürzlich hat der Kühler den Geist aufgegeben und ich bin auf die suche nach einem Ersatz im Internet, und dabei über eine Rechnung für "meinen" Kühler von 2001 in einem Forum gesolpert. Der Kunde hat sich maßlos über den unverschämten Preis von 400 DM! (Originalteil 2001) aufgeregt. Im Oktober 2006 habe ich genau dieses Teil für 438 EURO! im Internet bestellt. Beim Cryslerhändler ging unter 600 Euro nix! Das gleiche gilt für Satz Scheibenbremsen vorn. 2001 34 DM! 2006 84 EURO!
    Reifenwechsel mit Einlagerung 2001 29,90 DM. 2006 39,95 Euro! usw. Das ist Inflation! Leider ist mein Kühler nicht im Warenkorb :D


    Pulverfass

  • die definition der österreichischen schule hat einen ganz praktischen grund: man kommt dadurch nicht in versuchung die phänomene 'ungedeckte' (gedeckt im sinne von 'gedeckt' durch ein höheres warenangebot) geldmengenvermehrung und preissteigerungen gleichzusetzen, was unweigerlich passiert wenn man definiert, dass preissteigerung inflation wäre.


    die zentralbanken haben es sich selbst zum ziel gesetzt die inflation im zaum zu halten, das ist quasi ihre 'daseinsberechtigung'. wenn man definiert, dass inflation gleich preissteigerung ist, dann folgt hieraus, dass die zentralbanken dafür zu sorgen haben, dass die preise nicht zu stark steigen. dies können sie nach eigenen angaben erreichen indem sie die zinsen entsprechend höher drehen falls es nötig wäre. die bösen die die bekämpfen müssen, sind die unternehmer die die frechheit haben von zeit zu zeit mehr für ihre waren zu verlangen. so zumindest bekommt es der ottonormalbürger schon in der schule beigebracht.


    was aber wäre wenn man definiert, dass inflation die ungedeckte geldmengenausweitung ist? nun dann wäre 1. die preissteigerung eine folge der inflation (höheres geldangebot im vergleich zum warenangebor führt aufgrund von angebot und nachfrage zu höheren preisen). 2. wären die zentralbanken nicht die die die inflation eindämmen, sondern gerade die die die inflation und damit dann preissteigerung schaffen, und das seit jahrzehnten. bevor es zentralbanken gab (vor 1913) waren die preise von ende des 18. jh. bis anfang des 20. jh. (z.b. in england) nahezu stabil, es ging nur ab und zu etwas auf und ab wenn das geld von den banken verknappt wurde oder wenn neues geld durch kredit in den markt gegeben wurde. seit 1913 jedoch kennen die preise nur eine richtung: nach oben. und zwar deshalb weil auch die geldmenge nur 1 richtung kennt: nach oben. und wieso steigt die geldmenge? weil es vor allem den staaten erlaubt ist kredit aufzunehmen mit der absicht diesen nicht mehr zurückzuhahlen und weil die zinsen mittlerweile so hoch sind, dass allein um sie zu zahlen neue schulden aufgenommen werden müssen. dadurch dass man inflation anders definiert lenkt man also von der tatsache ab, dass die (zentral)banken die inflation und damit die preissteigerungen mitverantworten (und kräftig daran verdienen).


    mal davon abgesehen, dass auch bei konstanter geldmenge die wirtschaft wachsen könnte, liegt das geldmengenwachstum sogar weit oberhalb des wirtschaftswachstums. in euroland wächst die geldmenge M3 aktuell mit ca.8-9% p.a. die wirtschaft mit 1-2%. heißt also jedes jahr kommt 7% mehr geld dazu, hinter dem keine güter stehen. in den usa ist es ähnlich.


    das interessante: die geldmenge wächst in den usa seit 2004 sständig schneller obwohl die zinsen angehoben wurden. meine erklärung: der staat muss ständig neues geld schaffen um seine zinsen zahlen zu können und dem ist das zinsniveau egal da er eh nicht pleite gehen kann (sagen die verantwortlichen). allerdings steigen die zinszahlungen ständig und daher auch das neue geld was geschaffen wird um die zinsen zu zahlen. das ganze scheint aktuell in einen strudel nach oben zu münden...


    über einen längeren zeitraum passt sich die preissteigerung statistisch gesehen irgendwann der inflation an. d.h. entweder ist es so, dass die daten über die preissteigerung falsch sind oder aber die starken preissteigerungen wurden bisher verzögert und kommen dann noch in zukunft um so stärker. vll. stimmt auch beides zum teil...

  • "Erstbezieher" ist mM ein etwas unglücklich gewählter Begriff, denn er suggeriert lediglich den Vorteil - bessergesagt: nicht-Nachteil - für jene, der Inflation zuvorzukommen, also von der Inflation nicht betroffen zu sein. Vor dem "Erstbeziehen" steht aber noch die Schöpfung aus dem Nichts - also glatter Betrug!


    In dem Artikel steht noch:
    "Hartnäckig hält sich auch die Ansicht, wonach die wahre Inflation der Unterschied zwischen dem Geldmengenwachstum und dem Realwachstum einer Wirtschaft ist. ... Die beiden oben erwähnten Effekte, Auslösung des Konjunkturzyklus und Vermögensumverteilung, treten nämlich trotzdem auf."
    Jein, denn: Inflation bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. (Wiki)
    Weswegen ich im Inflationsrechner die "echte Inflation" (sprich: den künstlichen Wertentzug durch das Geldmengenwachstum) seperat miteinbezog.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Eitelkeit ist des Menschen größte Sünde :D Wir können noch Jahrhunderte darüber philosophieren was Inflation ist, 1000 Seiten lange Essays schreiben wie hoch die Inflation real ist, nur weil wir Leute von unserem Wissen überzeugen wollen. Das wahre Genie fasst diese ganzen Zusammenhänge in einem Satz zusammen
    ---> Voltaire, 18. Jh. „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null.“


    In diesem ach so belanglosen Satz steckt alles was Ihr hier versucht zu erörtern. In diesem Sinne eine schöne Nacht noch 8) Geniales liegt nicht in seitenlangen Ausführungen und schon gar nicht im Detail ;)

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    2 Mal editiert, zuletzt von Homm13 ()

  • Zitat

    meine erklärung: der staat muss ständig neues geld schaffen um seine zinsen zahlen zu können


    Der Staat? Wie oben schon beschrieben ist er lediglich ein Vehikel, das dafür garantiert, daß der Bürger seinen Zwangszins entrichtet.
    - Die Geldschöpfer (nicht mit dem Staat gleichzusetzen) zaubern Geld (für sich!) aus dem Nichts
    - Die gleichen "Institute" (an deren oberen Enden über fünf Ecken immer die Rothschilds anzutreffen sind) und nur sie, sind imstande, die Kreditaufnahmen von Staaten zu bedienen.
    Was ihnen neben den Zinszahlungen in der Hauptsache sehr viel Macht einbringt
    - Die Grundursache der Inflation ist der Gelddruckbetrug, auch - als wäre es etwas natürliches/normales - "Geldmengenwachstum" genannt
    - Mit dem Steuern der Leitzinsen (die normalerweise der Markt vorgeben sollte) wollen sie den Betrug solange wie möglich aufrechterhalten
    Aber -> ist er (der Leitzins) zu hoch > bricht das ihren Wirten, den verschuldeten Staat/en und der dem Eigenkapital beraubten Wirtschaft, das Genick
    -> zu niedrig > mit/in diesem System und in diesem Fall bewirkt das eine weitere Schwächung der Währung -> Durch: "günstige", sprich ungedeckte Kreditvergabe, wobei wir wieder beim Geldschöpfungsbetrug angelangt wären
    Die Leitzinsen müßten wiederum aufgrund der durch Geldschöpfung entstandenen Inflation viel höher sein.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Homm13
    Gutes ist einfach. Daß dieses System "gut" ist, behauptet (hier wenigstens) keiner ;)


    Gute Nacht

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Zitat

    Original von dravs


    Der Staat? Wie oben schon beschrieben ist er lediglich ein Vehikel, das dafür garantiert, daß der Bürger seinen Zwangszins entrichtet.


    ok wenn wir ganz genau sind, muss es heißen: der staat muss neues geld schaffen LASSEN :D


    denn der staat ist ja ein abstraktum und keine person also kann er auch nicht schaffen genauso wenig wie er steuern eintreiben kann oder wie ein unternehmen steuern zahlen kann.


    man kann hier begrifflich sehr genau werden aber das bringt dann nicht mehr viel. es reicht festzuhalten, dass im zusammenspiel zwischen banken und staat(en) geld erzeugt wird, das vorher nicht 'verdient' wurde sondern das 'herbeigezaubert' wurde und dass der steuerzahler sowie der der unter der inflation leidet, die zeche dafür zahlt. d.h. zum einen steht er dafür grade, dass der staat das geld irgendwo ausgibt und zum zweiten für die zinsen die die banken kassieren. im gegensatz zum 'geld' (bzw. kredit) kann man ja reale güter nicht aus der luft zaubern sondern wenn einer sie konsumiert muss sie ein anderer schaffen bzw auf konsum verzichten. das ist einfache logik und bedarf keiner tifergehenden kenntnis übers geld.



    Zitat

    Die Leitzinsen müßten wiederum aufgrund der durch Geldschöpfung entstandenen Inflation viel höher sein.


    jepp. EIGENTLICH müsste man so rechnen:
    bei konstanter geldmenge sollten die zinsen gerade so hoch sein, dass sie kreditausfälle gerade kompensieren d.h. wenn ich im durchschnitt 3% meiner geldverliehungen nicht mehr zurück bekomme bekomme ich 3%. dadurch steigt auf der einen seite die geldmenge 3% (durch die zinsen), auf der anderen seite fallen aber auch 3% der kredite aus, was sich genau ausgleicht (selbiges gilt für andere zinssätze). oder zuerst werden die zinsen gezahlt und dann etwas später fallen kredite aus.
    alternativ können die kredite auch einfach zurückgezahlt werden, wodurch die geldmenge ebenfalls wieder leicht fallen würde und die zinsen gerade kompensiert.


    heute ist es so dass auf der einen seite zinsen gezahlt werden, auf der anderen seiten vor allem die kredite des staates aber weder ausfallen noch zurückgezahlt werden, weshalb die geldmenge ständig ansteigt. um das wachstum wieder drastisch zu senken müssten entweder große teile der kredite zurückgezahlt werden oder ausfallen. beides ist in der aktuell größenordnung (8-9% wachstum p.a.) relativ aussichtslos, woraus folgt dass die geldmenge nur weiter wachsen kann.


    eigentlich sollten die zinsen ja zum einen dafür da sein, um ausfälle im durchschnitt auszugleichen und zum zweiten um die höhere geldmenge auszugleichen. so wie bei der ausgabe von neuen aktien: man bekommt entsprechend neue zugeteilt damit man keinen verlust dadurch erleidet, dass jetzt mehr im umlauf sind. um die höhere geldmenge auszugleichen (d.h. um zu gewährleisten dass mein anteil an der gesamten geldmenge sich nicht vermindert) müssten die zinsen so hoch sein wie das geldmengenwachstum, mindestens jedoch so hoch wie die inflation PLUS einem teil der das ausfallrisiko ausgleicht. wenn man diesen teil mit nur 3% ansetzt käme man zusammen auf 10% die man eigentlich bekommen müsste. unterstellt man nun noch, dass die banken auch etwas verdienen wollen so wäre man immer noch bei 8-9% was angemessen wäre. davon sind wir meilenweit entfernt.


    dafür dass man das geld 'nicht zur verfügung' hat würde ich übrigens keinen 'extrazins' nehmen wollen. denn das ist eigentlich falsch. es macht bei der verfügbarkeit keinen unterschied ob das geld nun zu hause rum liegt oder ob es sofort fällig auf dem konto ist. in beiden fällen wird es zum aktuellen zeitpunkt nicht ausgegeben und man verzichtet daher auf konsum. der höhere zins ergibt sich wenn mans fest legt nicht dadurch, dass man länger drauf verzichtet sondern dass entsprechend das ausfallrisiko höher ist.

  • Zitat

    ok wenn wir ganz genau sind, muss es heißen: der staat muss neues geld schaffen LASSEN


    Der Staat wird zum Schuldenmachen und Eintreiben gebraucht. Wenn man nun meint, der Staat läßt neues Geld schaffen (ja warum dann diese Staatsschulden?), zäumt man das Pferd von hinten auf. Die (private) FED wird sich kaum vorschreiben lassen, wieviel sie ausweitet (für sich also Geld aus dem Nichts erzeugt) bzw. wie hoch sie die Leizinsen zu beschließen hat, und so handhaben es auch alle anderen sogenannten "staatlichen" (de facto privaten!) Zentralbanken, was man ihnen gemeinhin als "notwendige Unabhängigkeit" zubilligt. Aus der Sicht der Hochfinanz erzeugt man so Schulden und Geldentwertung. Beide angewandte Möglichkeiten sind wie zwei Hände, die sich gegenseitig die Handschuhe anziehen (helfen) können.



    Zitat

    man kann hier begrifflich sehr genau werden aber das bringt dann nicht mehr viel


    Es sollte doch das Anliegen sein, zu präzisieren.
    Die Kulisse "Staat" (mit im Verhältnis geringer Schuld) als alleinschuldigen Sündenbock auszumachen ist vergleichbar mit der "Nazi"-Diktatur, deren Gestalten diskret aus dem Hintergrund erschaffen, manipuliert und auch zu vielen Handlungen gezwungen/getrieben wurden.




    DER INFLATIONSRECHNER in verbesserter und wahrscheinlich letzter Version.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Zitat

    Original von Pulverfass
    Mal ein kleiner Inflationsausflug: Ich fahre einen Crysler Bj. 2000, Kürzlich hat der Kühler den Geist aufgegeben und ich bin auf die suche nach einem Ersatz im Internet, und dabei über eine Rechnung für "meinen" Kühler von 2001 in einem Forum gesolpert. Der Kunde hat sich maßlos über den unverschämten Preis von 400 DM! (Originalteil 2001) aufgeregt. Im Oktober 2006 habe ich genau dieses Teil für 438 EURO! im Internet bestellt. Beim Cryslerhändler ging unter 600 Euro nix! Das gleiche gilt für Satz Scheibenbremsen vorn. 2001 34 DM! 2006 84 EURO!
    Reifenwechsel mit Einlagerung 2001 29,90 DM. 2006 39,95 Euro! usw. Das ist Inflation! Leider ist mein Kühler nicht im Warenkorb :D


    Pulverfass


    Das Beispiel hat mit Inflation weniger zu tun. Das ist ein Thema von Ersatzteilen und dem Vorhalten von Ersatzteilen. Je älter und je seltener das Produkt, desto teurer die Ersatzteile. Das ist normal. Entsteht in Abhängigkeit von Produktion, Stückzahlen, Lagerwirtschaft, usw.

  • dravs


    die private FED hält aktuell ca. 800 mrd us-$ an us-staatspapieren, hat dem staat also faktisch geld geliehen und somit für ihn erzeugt. bist du sicher, dass die das machen weil sie gerade lust dazu haben oder vll. doch eher weil sie 'unter einer decke stecken', d.h. der staat bekommt das geld und das bankensystem die zinsen, was der steuerzahler letztendlich beides erarbeitet...


    das 'begrifflich genauer' bezog sich lediglich darauf was genau den staat ausmacht und was der staat kann oder nicht kann. etwas können kann nur eine person. bzw. jemand kann 'im sinne' oder 'im auftrag' des staates handeln, aber um etwas auszuführen braucht man immer noch eine natürliche person.

  • HIghtekki


    Die de facto unabhängig-privaten Zentralbanken leihen ein aus dem Nichts gezaubertes Geld u.a. "dem Staat", der neben diesem erhaltenen Geld
    auch die dementsprechenden Schulden und dazugehörigen Zinszahlungen vorweisen kann und bedienen muß.
    Zu 99% sind also diese unverantwortlichen (im Sinne von: daß kein Politiker je für die Schuldenaufnahme zur Rechenschaft gezogen wird)
    und unverantwortlich-kollektivierenden Schulden für diese Bankensyndikate von Interesse - kurz gesagt: je höher, umso besser für sie =)

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Hallo ihr!


    Wollte mich bei euch allen herzlich bedanken, besonders für die ausführlichen Erlärungen und guten Links - besonders dravs für den Excel-Inflationsrechner. Das muß ja eine Heidenarbeit gewesen sein.


    Ich denke ich verstehe so langsam. Es ist die Geldmengenausweitung in Kombination mit einer ausufernden Staatsverschuldung (~nicht zurückgezahlten Krediten die die Geldmenge zusätzlich/hauptsächlich ausweiten).
    Dies könnte der Grund sein, weswegen M3 in den U.S.A. nicht mehr veröffentlicht wird, nicht wahr?


    Also Inflation dann, wenn Geldmengenausweitung größer ist als der Produktivitätszuwachs (~einfach gesagt: es stehen mehr Geldeinheiten für eine Gütermenge zur Verfügung, die quantitativ/qualitativ nicht im gleichen Ausmaß wie die Geldmenge selbst gewachsen ist). Da der Staat nicht "produktiv" tätig ist, aber Kredit "verzehrt" wirkt sich dies nicht unbedingt positiv aus.


    Bezogen auf meine Frage heißt das also daß z.B. eine Orange = xy Gold = 0,5 Euro - bei mehr Geld im System aber immer noch eine Orange = immer noch so viel Gold = aber mehr Euros.


    Kann man das so sagen oder habe ich immer noch einen Denkfehler drinnen?


    Nochmals Danke an alle.


    Sheqalim

  • P.S.: Die sozialisierend-staatsaufblähenden-schuldenmachenden Politiker und Parteien arbeiten nicht im Sinne der Allgemeinheit (namens "Staat"), die den ganzen Mist ausbaden darf, statt Vertreter der Allgemeinheit sind sie Wirklichkeit troyanische Pferde/Handlanger/Ausführende der Hochfinanz.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Hallo Sheqalim!


    nichts zu danken, es war ja auch für mich nicht ganz umsonst (konnte so u.a. ein wenig den Umgang mit Exel üben)


    Zitat

    Bezogen auf meine Frage heißt das also daß z.B. eine Orange = xy Gold = 0,5 Euro - bei mehr Geld im System aber immer noch eine Orange = immer noch so viel Gold = aber mehr Euros.


    Exakt

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

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