Welcher Anteil Gold am Depot ist sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    bin in Sachen Gold und Edelmetalle ziemlich neu, erwäge aber mein Portfolio um solche Titel aufzustocken. Da mir aber die rfahrung fehlt ein paar Fragen an Euch "alte Füchse":


    - wie hoch sollte der Anteil an Gold und Edelmetallen am Gesamtdepot sein? (Ich weiß, dass man schon auf individuelle Bedürfnisse achten soll, möchte nur mal ein paar Erfahrungswerte einholen)


    - Sind bei den "gängigen" Goldmünzen außergewöhnliche Wertsteigerungen im Sinne von Sammlerwerten zu erwarten?


    - Ist es nicht genauso sinnvoll, statt physischen Edelmetallen entsprechende Zertifikate zu halten (u.a. wg. Spread)


    - Was passiert mit Goldmünzen, die in den Siebzigern noch mit MWSt-Pflicht gekauft wurden. Kann man sich die MWSt zurückerstatten lassen (MWSt-Pflicht ist meines Wissens anfang der Achziger aufgehoben worden)?


    Vielen Dank für die Infos


    Beste Grüße

  • Hallo und willkommen im Forum, hkemp.


    bei den gängigen Goldmünzen dürften außergewöhnliche Wertsteigerungen eigentlich nicht zu erwarten sein, weil Sammler lieber Sammlermünzen und weniger die Anlagemünzen bevorzugen. Bei den Anlagemünzen geht es primär nur um den Goldgehalt und der Preis sollte daher möglichst nah an diesem sein.
    Es gibt wohl bei den Krügerrands einige Jahrgänge, die wohl recht selten sind und bei denen einige Sammler in eBay höhere Summen zahlen, aber welche das sind kann ich Dir auch nicht sagen.


    Ob es sinnvoll ist Zertifikate zu halten ist so eine Sache. Physische Ware wird nie völlig wertlos sein, aber wenn Du Pech hast kannst Du irgendwann mal mit deinen Zertifikaten das Feuer anzünden an dem Du Dich vielleicht mal wärmen möchtest.


    Ich glaube nicht, daß Du die MwSt. wieder bekommen kannst. Ansonsten müßte es ja auch umgekehrt gelten, daß Du für Waren, die Du vor einigen Jahren noch für 15% MwSt. gekauft hast 1% Steuern anchbezahlen darfst.

  • Hallo hkemp,



    bin zwar kein "alter Fuchs", kann aber hoffentlicht trozdem etwas helfen:


    > wie hoch sollte der Anteil an Gold und Edelmetallen am Gesamtdepot
    >sein? (Ich weiß, dass man schon auf individuelle Bedürfnisse achten
    >soll, möchte nur mal ein paar Erfahrungswerte einholen)


    Man liest immer wieder "5-10%". Wie Du aber selbst sagst, kann der Wert individuell schwanken. Ich würde mir also zuerst überlegen, wo Deine Stärken und Schwerpunkte liegen. Der Eine kann mit Aktien gar nix anfangen, der Andere sucht nur nach einer Absicherung für schwere Zeiten und spekuliert ansonsten mit Wertpapieren.

    >- Sind bei den "gängigen" Goldmünzen außergewöhnliche
    >Wertsteigerungen im Sinne von Sammlerwerten zu erwarten?


    Nein, zumindest bei den typischen Geldanlagemünzen nicht. Bei der Anlage würde ich aufteilen und nicht nur auf ein Pferd setzen. Preislich am sinnvollsten ist sicher der Kruegerrand (niedrigster Aufpreis). Dennoch würde ich auch zwischen 30 und 60 Prozent in andere Münzen investieren. Kruegerrand können aber mit gutem Gewissen den größten Einzelposten darstellen.


    >- Ist es nicht genauso sinnvoll, statt physischen Edelmetallen
    >entsprechende Zertifikate zu halten (u.a. wg. Spread)


    Hier gehen die Meinungen wohl extrem auseinander. Ich würde den physischen Besitz empfehlen, wenn Du für echte Kriesen gerüstet sein willst bzw. an die Möglichkeit glaubst. Wenn Dir der Aspekt "Zusammenbruch unserer derzeitigen Wirtschafts- und Finanzsysteme" egal ist, kannst Du jeden Cent umdrehen und die beste Anlageform nutzen. Und wenn das Zertifikate sind, können die auch Sinn machen. Ich selbst halte Edelmetalle lieber in der Hand, auch wenn ich nur Minimengen zum anschauen daheim aufbewahre. Der Rest ist im (versicherten) Schließfach. Viele würden aber auch das nicht machen, weil selbst Großbanken theoretisch im Worst-Case-Fall dicht machen können.


    >- Was passiert mit Goldmünzen, die in den Siebzigern noch mit MWSt-
    >Pflicht gekauft wurden. Kann man sich die MWSt zurückerstatten
    >lassen (MWSt-Pflicht ist meines Wissens anfang der Achziger
    >aufgehoben worden)?


    Ist m .W. definitiv nicht möglich.


    Viele Grüße


    Tobias

  • Auch von mir: Herzlich willkommen im Forum!


    Zu deiner Frage bezüglich Wertsteigerung von Goldmünzen:
    Bei den Krügerrand-Münzen solltest Du nach Möglichkeit nur die Jahr-
    gänge `67, `68 und `69 sowie 1996 kaufen. Hier ist die geringste
    Auflage. Achte aber auf den Preis, hier werden teilweise weit über
    400 Euro hingelegt, das ist aber auch schon die Obergrenze, verdie-
    nen wirst Du hier nichts mehr.
    Der Tipp von Thunderbirdy ist gut, Sammlermünzen eignen sich wegen
    der teils horrenden Aufschläge meiner Meinung nach wirklich nur für
    Sammler. Wenn es dir darum geht, dein Geld inflationsgeschützt anzu-
    legen, dann reicht im Prinzip die Anlage in Barren.
    Was ich noch machen würde: Kaufe nicht nur Gold, Silber ist meiner Mei-
    nung nach noch einen Tick interessanter. Auch hier reichen im Prinzip
    Barren als Anlage aus.
    Von Papiergold würde ich die Finger lassen, wer garantiert dir, dass Du
    nach einem Crash oder extremen Preisanstieg bei Gold oder Silber deine
    Edelmetalle physisch ausgeliefert bekommst?
    Zur Gewichtung im Depot: Bei den momentanen Kursen dürfen es ruhig
    20 % Edelmetalle am Gesamtdepotwert sein. Warte einfach ab, wir wer-
    den mit Sicherheit höhere Kurse, vor allem bei Silber, sehen.


    Gruss


    Warren

  • 2 Zentner Silberbarren nehmen etwa so viel Platz ein wie ein Bierkasten.


    100 Krügerrand nehmen fat gar keinen Platz weg.


    Mit etwas Phanatasie kann man die Dinger so verstauen, daß man sie fast selbst nicht mehr findet.


    Wo ist da das Sicherheitsrisiko?

  • Ein physischer Anteil von 20% ist in der gegenwärtigen Situation angebracht. Letztendlich ist es egal, ob man physisch in Gold oder Silber investiert, wobei Silber meines Erachtens mittelfristig ein höheres Potenzial hat.


    Bei Silber bietet sich eine Mischung zwischen 1 kg-Barren (Barren sind beim Preis je Unze erheblich günstiger als Münzen) und Münzen an. Ich bevorzuge hier aufgrund des Preises Bullionmünzen wie Maple Leaf und Silver Eagle, bedingt auch die mexikanische Siegesgöttin. Maple Leaf und Silver Eagle sind gängiger und auch im Vergleich zu anderen Münzen (z.B. Kookaburra) günstiger zu erwerben.


    Das Lagerungsproblem bei Silber ist - wenn es nicht gerade mehrere Zentner sind - eher zweitrangig. Soviel Platz wird nicht beansprucht.


    Zusätzlich ist noch die Anlage in Gold-/Silberminen zu empfehlen.


    Wichtig ist alleine, dass man jetzt mit der Investition anfängt und nicht abwartet bis der große Run ausbricht.


    Derzeit kann man meines Erachtens - bei einer größeren Risikobereitschaft - auch sein Portfolio mit langfristigen Optionsscheinen anreichern.


    Der Anteil an physischer Anlage und Anlage in Gold-/Silberminen sollte dann mit fortschreitender Zeit kontinuierlich erhöht werden.

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