Caxton Associates - Bruce Kovner / Den nächsten Hedgefond fährt ein Taxifahrer gegen die Wand

  • Laut Walter Eichelburg steht einer der größten Hedgefonds auf der Kippe.
    Hier etwas zur Geschichte des Fonds aus dem Manager Magazin.
    Viel Spass beim Lesen.


    Vatapitta



    24.08.2004


    HEDGEFONDSMANAGER

    Finanzmagier mit goldenen Händen (7)


    Von Harald Grimm


    Bruce Kovner, der Aufsteiger
    Das abgelaufene Jahr ist als eines der schlechtesten in die Geschichte von Bruce Kovners Caxton Associates eingegangen. Zwar konnte sich das Haus mit einem verwalteten Anlagevermögen von 11,5 Milliarden Dollar als weltweit größte Hedgefonds-Gesellschaft behaupten, allerdings enttäuschte die Wertsteigerung gewaltig: Ein mageres Plus von 8,1 Prozent stand am Jahresende unter dem Strich, die mieseste Performance seit zehn Jahren.



    Kein Glück in Harvard: Kovner musste auf Grund einer Schreibblockade die Universität verlassen



    Gut für Kovner, dass er vorsorglich seine Preisstruktur angepasst hatte. Die Managementgebühr wurde von 2 auf stolze 3 Prozent angehoben, von der Rendite werden jetzt statt 25 Prozent ganze 30 Prozent für die Manager abgezogen.
    Da bleibt auch in schwachen Börsenzeiten genügend hängen: 350 Millionen Dollar Einkommen für Kovner allein in 2003. Damit hat der 59-Jährige ein paar Plätze in der "Forbes"-Liste der reichsten Menschen der Welt gutgemacht. Auf der aktuellen Rangliste wird er mit einem Vermögen von 1,8 Milliarden Dollar auf Platz 310 geführt.


    Der Doktor-Titel blieb verwehrt


    Sein Weg an die Spitze war alles andere als einfach. Eine Schreibblockade wurde ihm als Student zum Verhängnis, von der Harvard-Universität wurde er nach vier erfolglosen Jahren als Ph.D.-Student zwangsexmatrikuliert.


    Danach schlug er sich als Taxifahrer und Berater der Republikanischen Partei durch. 1977 stieg er mit 3000 geliehenen Dollar in das Termingeschäft ein - von da an ging es steil bergauf.


    Kovners Anlagestrategie lebt von der Flexibilität: Seine Hedgefonds-Manager spekulieren mit Währungen, Futures, Wertpapieren - alles, was der Markt so hergibt. Hauptsache, die Rendite stimmt. Seit Gründung von Caxton Associates 1983 betrug die jährliche Steigerungsrate im Durchschnitt 30 Prozent.


    Geld für Gleichgesinnte


    Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat Kovner in den USA als Gönner und Mäzen von konservativen Gruppierungen errungen. So hat er mit seinem Privatvermögen beim Aufbau der "New York Sun" mitgeholfen, zudem ist der Vater dreier Kinder Vorsitzender des "American Enterprise Institute". Und weil der Mensch nicht nur vom Brot allein lebt, hat Kovner zwei Millionen Dollar einem Bibelprojekt vom dem US-amerikanischen Künstler Barry Moser gestiftet.


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