• Bloß kurz hierrein, paßt gewiß in mehrere Threads grad ...


    http://deutsche-wirtschafts-na…edew-will-euro-abstossen/ Währung zu riskant: Medwedew will Euro abstoßen
    ;) Was kostet dann Gazprom-Heizgas ?
    Danke Asmussen, danke SSchäuble, ...


    Das Ganze ... in 21sec : http://trutube.tv/video/2752/Deutschland-hat-keine-Regierung [smilie_blume]
    8)

    „Niemand ist verpflichtet sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen."
    Preußisches Oberverwaltungsgericht 1906
    +: Die Sklaven "leiden"(=erfreuen sich) am sogenannten Stockholm-Syndrom.

  • Nix Bank-run:
    http://www.handelsblatt.com/po…r-zypern-vor/7969670.html
    Um eine massive Kapitalflucht aus dem Krisenland Zypern zu verhindern, bereitet die Europäische Zentralbank verschiedene Instrumente zur Kontrolle des Kapitalverkehrs vor. Wie das Handelsblatt (Freitagausgabe) aus Notenbankkreisen erfuhr, sollen Zyperns Bürger für eine längere Zeit nur einen begrenzten Betrag an Bargeld an Geldautomaten abheben können.


    Also, die nächsten 10 Jahre gibts am Automaten noch 20 Euronen pro Tag, Zypern ist gerettet [smilie_happy]

  • Krasser Wert:
    "Die Euro-Schuldenkrise verunsichert die Bürger in Deutschland.
    Jeder Zweite macht sich laut einer aktuellen Umfrage Sorgen um seine
    Ersparnisse.
    "

    siehe http://www.spiegel.de/politik/…ersparnisse-a-890304.html


    Da ist langsam gut Druck im Kessel...werden die braven Bürger weiterhin die Abläufe passiv mit einem mulmigen Gefühl beobachten oder raffen sie sich mal auf und handeln?
    Falls ja, wohin wird das Geld wohl wandern ? In EMs, Immobilien, in Konsum ....?

    "Wer mit der Inflation flirtet, wird von ihr geheiratet" Ex Bundesbank-Präsident Otmar Emminger

  • Was mich vor allem stört, ist die diktatorische Formulierung. Dass die EZB den Geldhahn zu Banken abdrehen kann, ist klar und Drohung genug. Ist "nur" dies gemeint? Oder bestimmt die EZB tatsächlich direkt, wann eine Bank öffnet, wieviel man abheben und wohin man überweisen darf? Und was passiert, wenn es die Banken mit Unterstützung der zyprischen Politiker und auf Druck der Bevölkerung anders machen? Kann eine EZB eine Transaktion etwa sogar technisch unterbinden?
    GOLD-BOB

  • Was mich vor allem stört, ist die diktatorische Formulierung. Dass die EZB den Geldhahn zu Banken abdrehen kann, ist klar und Drohung genug. Ist "nur" dies gemeint? Oder bestimmt die EZB tatsächlich direkt, wann eine Bank öffnet, wieviel man abheben und wohin man überweisen darf? Und was passiert, wenn es die Banken mit Unterstützung der zyprischen Politiker und auf Druck der Bevölkerung anders machen? Kann eine EZB eine Transaktion etwa sogar technisch unterbinden?
    GOLD-BOB


    ja, die ezb kann das unterbinden. die konten bei jeder bank im euroraum sind eigentlich konten bei der ezb. diese werden nur mittels bankleitzahl einer bestimmten bank, bzw. deren kunden zugeordnet.

  • Noch ein Hinweis an die Freunde der zerlöcherten Geigenkästen.
    In realen Kriegen zimmert man Brutkastenlügen zusammen.
    In Währungskriegen kann es nur die Maffia gewesen sein.
    Das Thema Maffia kam gestern in Moskau nicht zur Sprache.
    Weil sich der Barroso ansonsten weltweit bis auf die Knochen blamiert hätte.
    Die wirkliche Maffia sitzt in New York und die Ableger blühen in der EZB und in Brüssel.

  • Und wieder einmal völliger Blödsinn vom Goldmob, der damitwiederholt Fachwissen vortäuschen will.


    Eine Bankschließung kann nur die nationale Notenbank Zyperns anordnen.


    Nur bankenübergreifende Überweisungen gehen über Konten der EZB. Damit diese Überweisungen von Bank zu Bank ausgeführt werden können, benötigt die abgebende Bank ein ausreichendes Guthaben bei der EZB. Guthaben bei der EZB können Banken im Allgemeinen durch folgende Aktionen erhalten: Verkauf von Devisen (Pfund, Dollar, Rubel usw.), Verkauf von notenbankfähigen Wertpapieren, Einzahlung von Bargeld, Beleihung von notenbankfähigen Sicherheiten u.ä.
    Zyperns Problem ist, dass die Banken kaum noch Vermögenswerte zu haben scheinen, die an die EZB verkauft oder beliehen werden können.


    Bargeld, abgesehen von Münzen, müssen sich die Notenbanken ebenso stets von der EZB kaufen/ausleihen.


    Wollen nun die Bürger /Kunden Bargeld in Massen Bargeld abheben oder an andere Banken überweisen, haben die zypriotischen Banken einfach keine Möglichkeiten mehr, sich hierfür nötiges EZB-Guthaben zu schaffen. Die Überweisungen werden im clearing (target2) nicht ausgeführt und es wird kein Bargeld mehr ausbezahlt.


    Damit dieser Fall nicht unvermittelt eintritt, sehen die nationalen Notenbankgesetze im Vorfeld mit Pufferfaktor einen Entzug der Banklizenz und eine Bankabwicklung vor, sobald sich abzeichnet, dass kein ausreichendes EZB Guthaben mehr generiert werden kann. Im Regelfall soll dann ein nationaler Notfond/der Staat die Abwicklung dieser Bank übernehmen, um doch noch alle Überweisungen/Auszahlungen über die EZB regeln zu können. Im Falle Zyperns aber wohl auch keine Lösung, weil der Bankensektor so groß geworden ist, dass auch der zypriotische Staat nicht genug EZB-fähige Wertpapiere (Staatsverschuldungen o.ä.) generieren kann oder Devisenreserven/Gold besitzt.
    Es soll laut EZB schon Notenbank (-en?)) im Euroraum geben, die mit negativem Eigenkapital arbeiten und nicht von Ihren Regierungen geschlossen worden sind. Ich vermute, Zyperns Notenbank gehört dazu. So lässt sich für mich die harte Haltung der Eurogruppe gegenüber Zypern deuten.


    Für Überweisungen bankenintern (gleiche Bankleitzahl) bestünde gar kein Problem. Da könnten die Zyprioten noch Milliarden umbuchen lassen.
    Bis auf notwendige Mindestreserven für Kontoguthaben bei der EZB ist hierfür bei der gutschreibenden Bank gar kein EZB-Geld nötig, die abgebende Bank setzt dabei sogar EZB-Geld frei.


    Konten bei einer Geschäftsbank sind mitnichten automatisch Konten bei der EZB!
    Selbst Konten bei der Bundesbank sind nicht automatisch Konten bei der EZB!
    Allerdings sind Konten bei der Bundesbank insolvenzsichere Konten im Sinne des Gesetzes, genauso wie die Einlagensicherung. Das das bei einem Staatsbankrott auch nicht mehr zählt, wurde anderweitig bereits hier im Forum dargelegt.

  • lieber thomask,


    es ging um kapitalverkehrskontrollen und die frage, ob die ezb die anordnen kann.


    es ging nicht um bankenschließungen. natürlich kann eine zyprische bank die tore aufschließen. das kann nicht mal die zyprische notenbank verhindern. die hat nämlich keinen schlüssel.
    und von kapitalverkehrskontrollen sind bankinterne überweisungen ohnehin nicht betroffen.


    grüße vom ahnungslosen goldmob

  • Nix Bank-run:
    http://www.handelsblatt.com/po…r-zypern-vor/7969670.html
    Um eine massive Kapitalflucht aus dem Krisenland Zypern zu verhindern, bereitet die Europäische Zentralbank verschiedene Instrumente zur Kontrolle des Kapitalverkehrs vor. Wie das Handelsblatt (Freitagausgabe) aus Notenbankkreisen erfuhr, sollen Zyperns Bürger für eine längere Zeit nur einen begrenzten Betrag an Bargeld an Geldautomaten abheben können.


    Also, die nächsten 10 Jahre gibts am Automaten noch 20 Euronen pro Tag, Zypern ist gerettet [smilie_happy]

    Na ja, wie man hört sollen nur 260 Euro pro Tag abhebbar sein. Da in Zypern alle, einschliesslich Babys und Kleinkindern Konten haben, kann man von 900 000 Kontoinhabern ausgehen.
    Das sind pro Tag 234 Millionen Euro Abflüsse; irgendwann ist das Geld trotzdem weg. Bankrun in Zeitlupe.

  • @ ThomasK_7:
    Danke für die detaillierte Darstellung. Meine bislang groben Kenntnisse des Ablaufs finden sich darin auch wieder - ich war jedoch aufgeschreckt durch die heutigen, wie so oft aber wohl ungenauen Berichte der Medien über die jüngste Interventionsdrohung der EZB.
    Mich interessiert aber immer noch die Frage, wie das Alltagsleben unter solchen Bedingungen weiterläuft. Wie werden Löhne ausgezahlt, wie bezahlt man Rechnungen? Oder liegt derzeit jedes Geschäft oberhalb des (eingeschränkten) Bargelds brach?
    Ein Gedanke: Haben beide Seiten ihr Konto bei derselben Bank, wäre es eine Umbuchung ohne EZB, zur anderen Bank nicht. Man könnte sich also formal behelfen, wenn alle Zyprioten ihre Konten bei derselben Bank hätten oder eröffneten. 8) Selbstverständlich wäre dies auch keine wundersame Lösung und die Stunde der Wahrheit käme beim Geldabholen. Daher wird wohl niemand mehr freiwillig Geld durch Überweisung auf sein Konto bei einer vermutlich bereits insolventen Bank annehmen. Mich würde wirklich einmal das Alltagsleben auf Zypern interessieren: nur Bargeld, keine größeren Geschäfte, Schudlscheine, Naturalien - oder etwa Gold und Silber? :rolleyes: Die Medien berichten bisher leider nur über die Schlangen am Geldautomaten.
    GOLD-BOB

  • Die Abhebegrenzen scheinen täglich zu sinken:

    Zitat

    Einige Automaten gaben am Donnerstag (21. März) bei deutschen EC-Karten zum Beispiel nur noch maximal 190 Euro heraus

    Und Warteschlangen gibt es auch:

    Zitat

    Da viele Einheimische derzeit versuchen, möglichst viel Geld abzuheben,
    bilden sich vor den Automaten lange Schlangen. Wartezeiten von einer
    Stunde sind in diesen Tagen nicht ungewöhnlich

    Eine Stunde warten bis man Geld abheben darf. :huh:
    Und das jeden Tag, die ganze Woche lang.
    Da brauchen die Zyprer gute Nerven.


    Quelle: http://www.nwzonline.de/im-zyp…sen_a_3,0,3334493725.html

  • Ab sofort können die Banken ohne jede Vorwarnung folgende Maßnahmen ergreifen:


    • Beschränkung de täglichen Limits für Bar-Abhebungen
    • Keine vorzeitige Kündigung von Sparbüchern möglich
    • Zwingende Verlängerung von befristet gebundenem Geld
    • Umwandlung von Verechnungs-Konten in Girokonten
    • Verbot von Bargeld-Überweiungen
    • Beschränkungen von Bank-Karten, Kreditkarten, Pre-Paid-Karten
    • Verbot der Einlösung von Schecks
    • Verbot von Überweisungen innerhalb ein und dersleben Bank
    • Kein Zugang zu Kreditvermittlern
    • Beschränkungen bei allen Überweisungen
    • Jede andere Maßnahme, die die Zentralbank oder eine andere Bank zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit für notwenig erachtet


    Damit sollen sowohl ein Bank-Run als auch der Abzug reichen Konto-Inhaber verhindert werden.


    http://deutsche-wirtschafts-na…sst-anti-bank-run-gesetz/


    :!: :!: :!: :D :D :D :!: :!: :!:

    • Jede andere Maßnahme, die die Zentralbank oder eine andere Bank zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit für notwenig erachtet

    Damit wär ja alles gesagt und jede vorangegangene und weitere Aufzählung obsolet.


    Elendes Räuberpack. Sowas hat man früher kommentarlos aufgeknüpft.
    Sind sich die Initiatoren wirklich so sicher, dass sie der Mob nicht bei passender Gelegenheit totschlägt wie räudiges Vieh? :hae:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Zitat

    Elendes Räuberpack. Sowas hat man früher kommentarlos aufgeknüpft.
    Sind sich die Initiatoren wirklich so sicher, dass sie der Mob nicht bei passender Gelegenheit totschlägt wie räudiges Vieh? :hae:

    Heute heisst das Blauzungenkrankheit! Und das wird mittels Impfmafia entsorgt äh kuriert [smilie_happy] [smilie_happy]

  • Lesetipp aus der FAZ: mal die Sicht einzlner Russen in Limassol. Spannend ist ihre Einschätzung, dass die Höhe der Abgaben keine Rolle spielt. Das Vertrauen sei zerstört. Und das bei einer Generation, die schon 1998 in Russland erleben musste, was ein Bankenzusammenbruch bedeutet.


    Zypern wird ohne reiche Ausländer nicht wieder auf die Beine kommen. Damit ist eine "Rettung" langfristig gescheitert. Egal, was das Parlament und die Eurozone an diesem Wochenende ausknobeln! Dass jetzt noch deutsches Steuergeld dorthin verschenkt werden soll, ist blanker Raub an der eigenen Bevölkerung. Da müssen wir gar nicht so lange warten, bis man an de hiesigen Bank- und Pensionseinlagen geht.


    Zypern ist der Strohhalm, unter dem der Esel zusammenbricht!


    http://www.faz.net/aktuell/wir…ihre-diener-12124972.html

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • Es ist nicht so einfach, sich in der Zypern-Krise klar auf eine Seite zu stellen.
    Der unschuldige einfache Zyper soll nicht leiden - okay, da sind wir uns vielleicht noch einig. Aber was machen wir mit dem größeren Geld? Sind es wirklich nur Schwarzgelder "böser" Russen? Was ist mit den britischen, russischen oder auch zyprischen Anlegern, die ihre legalen Ersparnisse dort haben? Was wiegt höher, Anonymität und Schutz vor Enteignung oder die Bekämpfung der Geldwäsche?
    Das Grundproblem sind die international unterschiedlichen Regeln bezüglich der Besteuerung und der Bankentätigkeit. Was in der Schweiz oder auf den Cayman-Inseln abgeht, mag ärgerlich sein, ist aber deren Sache. Aber in der EU oder zumindest in der miteinander auf Gedeih und Verderb verbundenen Euro-Gemeinschaft ist eine einheitliche, am besten anonyme Quellensteuer auf Kapitalerträge Voraussetzung für alles. Auch müssten bei ähnlichen Banken die Zinsen in einer engen Bandbreite liegen. Wenn die eine Bank 2 %, die andere 10 % anbietet, haben sie doch wohl sehr unterschiedlich riskante Geschäftsmodelle. Der Sparer der ersten ist zu schützen, der Anleger der zweiten haftet selbst.
    Für mich ist jeder Staat, der überwiegend nicht von Realwirtschaft sondern von Geldgeschäften lebt, zweifelhaft. Wenn Zypern tatsächlich hauptsächlich von der Geldanlage superreicher Russen und Briten "lebt", sollte es tatsächlich erst einmal bankrott gehen, um neu anzufangen. Womit? Der Mittelmeerraum ist nun einmal prädestiniert für den Tourismus und auch Zypern ist eine schöne Insel. Wenn dann Vladimir und Olga dort eine Villa kaufen und er noch eine Rolex und sie bei 35 Grad einen Pelzmante - meinetwegen.
    GOLD-BOB

  • Es ist nicht so einfach, sich in der Zypern-Krise klar auf eine Seite zu stellen.


    Stimmt. Daher sollte man sich von Grundprinzipien leiten lassen, die unabhängig von kurzfristigen Entwicklungen sind. Ich persönlich halte es zum Beispiel für grundfalsch, legal erworbenes und versteuertes Vermögen willkürlich zu konfiszieren. Und das gilt auch für Vermögen, die weit jenseits der 100.000 EUR liegen.


    Mir ist es persönlich egal, ob das Geld in der Bank einem Zyprioten, Deutschen, Briten oder Russen gehört. Wenn es nicht an geltenden Gesetzen vorbei "gewaschen" wurde, warum soll der Anleger die Eurorettung bezahlen? Ich bin auch gegen eine Rettung von Banken auf Kosten der Steuerzahler. Oder anders herum ausgedrückt: ich bin für die Haftung der Eigentümer dieser Bank.


    Außerdem bin ich für den Grundsatz, dass Risiko und Verantwortung (= Haftung) zusammenfallen sollten. Und dass Marktkräfte möglichst uneingeschränkt wirken können - ein freier Markt regelt viele Dinge selbst. Nicht immer schonend und nicht immer so wie es sich viele Gutmenschen wünschen. Soziale Härten, die damit verbunden sind, kann und sollte man abfedern. Inwieweit man sie abfedert und was man im Einzelfall als soziale Härte definiert, ist Sache der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Diese wiederum bedingt eine freie Auseinandersetzung verschiedener Ideen und Möglichkeiten. Sie ist jedenfalls klar das Gegenteil der häufig postulierten "Alternativlosigkeit"!


    Konkret auf Zypern bezogen bedeutet das aus meiner Sicht: wenn ich am Markt höhere Zinsen und niedrige Steuern anbiete und infolge dessen die Anlagequote überproportional steigt, ist das eine normale Marktreaktion. Nichts, was man bekämpfen müsste.


    Dass mit höheren Erträgen auch ein höheres Risiko verbunden ist, muss den Anlegern klar sein. Wenn nun das Geschäftsmodell auf Grund läuft, muss es möglich sein, dass die Banken pleite gehen. Dann darf der Steuerzahler nicht haften müssen. Der Anleger wird dann mit vielleicht 100 % an der Krise beteiligt - das ist sein Risiko. Aber er wird eben auch nicht von Eurokraten und Parlamentariern (teil-)enteignet. Er darf nicht enteignet werden, um eine völlig falsche "Rettung" zu finanzieren! In der Sache ist das ein fundamentaler Unterschied. Selbst dann, wenn unter dem Strich beim Anleger weniger Geld übrig bliebe.


    Eine mögliche Härtefallregelung könnte den Kleinanlegern einen Teil des verlorenen Kapitals ersetzen (Einlagensicherung). Aber danach könnte sich der Markt wieder frei entfalten und wäre nicht unsäglich gegängelt und deformiert, weil man mit Steuerzahlergeld künstlich verlängert, was wirtschaftlich nicht tragbar ist.


    Ich habe auch Verständnis für die Russen, Briten oder Zyprioten, die bei der Sache Geld verlieren würden. Aber zumindest die ausländischen Investoren haben eine bewusste Anlageentscheidung getroffen, als sie ihr Geld in Zypern investiert haben. Chance = Risiko. Menschlich verständlich, aber in der Sache wäre eine Rettung der Investoren und Banken mit Geldern Unbeteiligter nicht vertretbar.


    Ich halte diese ganze Euro-Retterei für völlig verkorkst. Man versucht zwanghaft etwas zu verlängern, was der Markt als nicht tragbar identifiziert hat. Das ist so, als ob Wasser bergauf fließen soll. Kann man machen. Kostet aber Energie und ständigen Einsatz. Und die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Einsätze immer weiter gestiegen sind.


    Was die aktuelle Berichterstattung in den Medien betrifft, so muss man beachten, dass die Eurozone gegenüber Zypern eine eiskalte Politik fährt. Entsprechend sind die Vokabeln in der Presse. Steueroase, Schwarzgeld, Mafia etc. Wer könnte nicht dagegen sein? In Wahrheit will die Eurozone möglichst einheitliche Rahmenbedingungen bei der Besteuerung und den Investitionen durchsetzen. Denn sie sind Voraussetzung für einen gemeinsamen Währungsraum. Damit sind wir wieder beim eigentlichen Verursacher der Krise: dem Euro. Man versucht nun nachträglich zu kitten, was bereits bei Gründung der Eurozone nicht zusammengepasst hat.


    Für Zypern und unsere marktwirtschaftliche Grundordnung wäre es besser, wenn Zypern aus dem Euro austräte, die Banken pleite gehen und das Land unter eigenen Gesetzen einen Neuanfang starten könnte. Sollte der Euro dadurch zerfallen, wäre es für die Demokratie in Europa und das friedliche Zusammenleben der Völker ein Segen.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • Da ich aus der Verwandtschaft meiner Besseren Hälfte eine ganze Reihe Zyprioten kenne, kann ich durchaus feststellen, daß die ein sehr hohes zivilisatorisches Niveau haben - ein höheres jedenfalls als "the hate" es oben unterstellte bzw. sich in allerechtester Toitonenmanier herbeiphantasiert(e): "Totschlagen wie räudigea Vieh" .... das macht ein Zypriote nichtmal mit wirklich räudigen Tieren.

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mithras ()

  • @ Argus:
    Im Wesentlichen stimmen wir überein - insbesondere hinsichtlich der grundlegenden und langfristigen Überlegungen.
    Aber was nutzt einem Patienten in der Notaufnahme eine Lektion über einen gesunden Lebenswandel? Meine Zweifel beziehen sich auf die jetzige Situation, also mit dem Karren im Dreck, nämlich (noch) mit EU und Euro.
    Auch ich unterscheide auf Zypern nicht zwischen der Nationalität der Großanleger, die wissen sollten, was sie tun; wohl aber zwischen diesen und den Durchschnittsbürgern, die ihren Monatslohn auf das Girokonto überwiesen bekommen und das, was davon übrigbleibt, auf ihr Sparbuch oder ein Festgeldkonto übertragen. Welcher Bankkunde weiß denn schon etwas von den Geschäften seiner Bank oder hat sogar darauf Einfluss? Die meisten - auch deutschen - Kunden gingen oder gehen auch heute noch vom klassischen Sparkassenmodell aus, in dem die Bank das Geld treu aufbewahrt, möglichst gegen Sicherheiten ausleiht und von Gebühren und der Differenz aus Darlehen- und Guthabenzinsen lebt. Naiv? Mag sein, aber eine Tatsache.
    Für mich ist klar: Das Risiko für Wertpapiere, die man über eine Bank kauft, wie auch für Aktien oder sonstige Anteile an einer Bank liegt allein beim Anleger - beim Geld, das auf einem Giro- oder sonstigen Bankkonto liegt, sind Garantien nicht nur erlaubt sondern sogar notwendig. Zudem hat man heute kaum eine Wahl - die Lohntüte mit Bargeld gibt es nicht mehr.
    Ist dieses Grundvertrauen nicht mehr da, gibt es nur noch Handel gegen Cash. Wie derzeit auf Zypern.
    GOLD-BOB

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