akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Zitat

    Original von sintlas
    PS: Ich kaufe dir dein Gold ab im Krisenfall, aber den Preis bestimme Ich!


    Interessante Teorie... Und im Prinzip hast Du sogar Recht - vorausgesetzt Du verfügst über eine entsprechende Mangelware die ich kaufen will/muß.


    Aber: Wenn Du meine frühere Aussage die "Silberlöffel" betreffend gelesen und damit auch verstanden hättest - dann wäre Dir auch klar, dass ich mein Gold niemals in der Krise verkaufen würde - natürlich schon gar nicht gegen Papiergeld!
    Es geht nämlich um den springenden Punkt dass während einer Krise Gold ebenfalls relativ wenig Ware/Anlagegüter "kauft" - zumindest wenig im Vergleich mit vor/nach der inflationären Krise. (eben weil wir einen Verkäufermarkt haben... wie Du oben vollkommen zutreffend angedeutet hast. )


    Mein Gold ist nur dazu da mein "mobiles"-Vermögen möglichst ungeschoren durch die Krise hindurchzubringen. Genau darum bin ich ja u.A. auch ein Goldbug und kein Sillberfuchs.
    Die Frage ob ich vielleicht 30% gewinne oder 30% verliere ist mir ziemlich egal schon weil Beides etwa gleich wahrscheinlich ist. Entscheidend ist nämlich ohnehin nur dass ich nach der Krise noch mindestens 70% flüssig bin - während das Gros der Bevölkerung sich irgendwo "40 DM oder Mark der DDR" abholen darf. Und dann könnte ich mit meinen Mobilien notfalls auch noch das politische System frei wählen...


    Die Geschichte zeigt klipp und klar, dass man in den letzten beiden Weltkriegen sein Vermögen mit Gold praktisch ungeschoren durch die Wirren der Zeit bekommen hätte. Und nur darum geht es. Nicht mehr - nicht weniger.



    zur anderen Baustelle: Magnetfeld der Erde nutzen... Würde schon gehen, wenn man z.B. eine entsprechende Wicklung in einer Umlaufbahn der Erde buchstäblich festnageln könnte... Allerdings wäre dann die Ausbeute nicht besonders groß, in Anbetracht der geringen Feldstärke (die ja derzeit sogar noch abnimmt...) und einer Drehzahl von 1/24 Stunden.
    Ansonsten könnte man noch daran denken die Coroliskraft zu nutzen - Aber das tun wir ja schon mit der Windenergie...

  • Ritterwacht
    Wenn du sagst, dass das Gold nur dafür da sei, dein Vermögen durch eine Krise zu retten, gebe ich dir Recht.
    Für einen solchen Zweck ist Gold sicherlich das beste Mittel.
    Es ist deswegen meiner Meinung nach auch müßig, zu diskutieren wie eine Krise aussieht.
    Es geht nicht darum, was man mit Gold in einer Inflation oder Deflation anfangen kann...es geht darum, sein Vermögen nicht zu verlieren.
    "In" einer Krise zahlt man immer drauf, wenn man auf Edelmetalle als Rettungsanker setzt.

  • Ein interessanter Thread bei parsimony im (blauen) Finanzcrash-Forum zur Frage: Deflation oder Inflation


    Die Beiträge der weiteren Diskutanten runden das Bild ab.


    Als wichigste Aussage bleibt für mich die These - Deflation bei steigenden Monopolpreisen (Energie, Kraftstoff, Lebensmittel ...).


    Die oligopolistischen Produktions- und Handelskartelle ziehen jetzt langsam den Sack zu. Diese "Preis-Inflation" beschleunigt den Nachfrageausfall im übrigen Wirtschaftsbereich (Handwerk, Dienstleistungen ...), damit deren Preiskampf (Deflation) und Zusammenbruch. Steigende Arbeitslosigkeit, Kreditausfälle, weitere Zusammenbrüche --> Deflationsspirale.


    Mit den Kreditausfällen geht die Vernichtung von Sparvermögen einher, wie es gerade bei den Subprime-Großbanken passiert.
    Noch haben die Einleger nicht verstanden, dass nicht die Bank, sondern ihre Einlagen auf dem Spiel stehen.


    Zum Thread: http://f28.parsimony.net/forum68339/messages/24916.htm

  • Die Einzelhandeldsverkäuife in den USA waren schwach im Oktober. Es trift die Mittelklasse. Es gibt eine Verschiebung von Mittelklasse-Läden zu Billig-Läden. Extrem-Luxus läuft aber sehr gut.

    "Do we want the communist to run the banks or the terrorist? But yah know I'll take anything 'cause we're so desperate."


    Jim Cramer 1/17/08

  • Zitat

    Original von Smeagol
    Die Einzelhandeldsverkäuife in den USA waren schwach im Oktober. Es trift die Mittelklasse. Es gibt eine Verschiebung von Mittelklasse-Läden zu Billig-Läden. Extrem-Luxus läuft aber sehr gut.


    Ganz logisch, bei der immer intensiver werdenden Umverteilung von unten nach oben sollten Luxusgüter eigentlich noch besser laufen. X(

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Zitat

    Original von traditional3
    Als wichigste Aussage bleibt für mich die These - Deflation bei steigenden Monopolpreisen (Energie, Kraftstoff, Lebensmittel ...)[/URL]


    Das widerspricht sich eigentlich: Deflation bei steigenden Preisen???
    Deflation ist Preisrückgang bzw. Erwartung von weiteren Preisrückgängen!
    Und steigende Preise bei Energie, Kraftstoff und Lebensmittel, usw.? - Steigende Preise sind im Prinzip immer Inflation!! Es sei denn man arbeitet für den FED, und gibt die CPI-Zahlen raus! Dann natürlich, kein Inflation:-) Dann kann man Deflation befürchten und die Zinsen senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Ich denk davon sind wir noch ein bisschen entfernt.

  • Hallo Golden Earring,


    "Deflation bei steigenden Preisen" meint, dass einzelne Güter im Preis steigen (in meinem Beispiel -> Energie, Lebensmittel), während die Preise sehr vieler anderer Güter sinken (Deflation).


    Bei stagnierenden Einkommen können steigende Preise nur durch Einsparungen in anderen Gütergruppen aufgefangen werden. Die zweite Möglichkeit, durch Ausweitung der Verschuldung seinen Konsum zu finanzieren, geht zunehmend dem Ende entgegen.


    Ich vermute, dass die aktuellen Preissteigerungen das Ausgabeverhalten der Menschen stark beeinflussen. Dies werden m.M. nach v.a. der Handel und das Handwerk zu spüren bekommen.


    -------------------


    Zur Deflationsspirale


    Die Inflation der 70er Jahre zeichnete sich durch eine Lohn-Preis-Spirale aus. Die höheren Löhne ermöglichten es, die höheren Preise zu zahlen, ohne das Konsumverhalten wegen einiger Gütergruppen zu Lasten anderer Güter sehr stark einzuschränken. Dieser Effekt ist seit Jahren nicht mehr gegeben. Bei stagnierenden Löhnen sind Preissteigerungen nur noch durch Aufschuldung oder Anpassung der "Warenkorbes" aufzufangen.


    In einer stagnierenden bzw. rückläufigen Wirtschaft (Rezession) werden alle Kosten auf den Prüfstand gestellt, Investitionen zurückgestellt, Kapazitäten verringert, Mitarbeiter entlassen ...
    ... schrumpfende Einkommen -> schrumpfende Nachfrage
    ... weiterer Kapazitätsabbau bei Unternehmen, Unternehmenspleiten, Entlassungen
    ... Banken verlieren ihre Kredite, Einleger verlieren ihre Bankguthaben ...


    Die gerade anlaufende Vermögensvernichtung bei den Banken, Versicherungen, Pensionskassen wird einen Großteil der Geldmenge vernichten.


    Der Handlungsspielraum der Notenbank ist begrenzt. Sie kann zwar Geld zur Verfügung stellen, sie kann aber die Wirtschaft nicht zur Kreditaufnahme zwingen.


    Die hohe Exportabhängigkeit Deutschlands wird sich mit einem Hebeleffekt auf die deutsche Wirtschaft auswirken.

  • @ traditional,
    "...während die Preise sehr vieler anderer Güter sinken (Deflation).
    Bei stagnierenden Einkommen können steigende Preise nur durch Einsparungen in anderen Gütergruppen aufgefangen werden"


    Leuchtet ein, das wohl die Preise in anderen Bereichen, trotz steigender Energie-/Lebensmittelpreise, sinken könnten, da einfach zu geringer Nachfrage wegen Kaufkraftverlust.. Gab es das schonmal. An die Stagflation in den 70ern kann ich mich noch erinnern!
    Ich denke auch das 2007 das letzte Jahr des Aufschwungs sein könnte. Nur die Zinsen müssen dann 2008 gesenkt werden, und das treibt meiner Meinung nach die Leute weiter Richtung Edelmetalle! Und das Ganze noch gültig für die nächsten 12 Monate! Also, Gold/Silber weiter aufstocken? Ich meine ja.

  • Wir befinden uns ja schon seit geraumer Zeit in einer moderaten Deflation. Erst seit recht kurzer Zeit häufen sich leichte inflationäre Tendenzen.


    Was derzeit für ein deflationäres Szenario noch fehlt: Die real sinkenden Löhne!


    Aber angesichts der aktuellen inflationären Tendenzen würde ich mal vermuten dass die Wirtschaft um diesen eigentlichen Kill-Faktor herummaneuvriert.


    Da merkt der nüchterne Beobachter dass in der FED inzwischen jemand sitzt der nicht nur sein Handwerk gelernt hat - sondern auch weis was es mit Blick auf die Krise in den 1930igern zu vermeiden gilt.
    Hut ab Herr Bernake!

  • Zitat

    Original von Ritterwacht
    Was derzeit für ein deflationäres Szenario noch fehlt: Die real sinkenden Löhne!


    In welchem Li-La-Launeland lebst Du denn?? :rolleyes:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Hallo,


    aus dem GEAB 17 konnte man folgendes entnehmen:


    "...
    - Hören Sie auf, die gegenwärtige Krise mit den Maßstäben der vergangenen Krisen zu analysieren, insbs. nicht
    mit der von 1929. Trennen Sie sich von all den Experten und Technokraten, die ihnen Lösungen in diesem
    Sinne suggerieren wollen...
    - Hören Sie auf, weiter an Wunder zu glauben (wie ein erneutes Anspringen des US-Wirtschaftsmotors). In
    einer Krise dieses Ausmaßes ist das einzige mögliche Wunder die Vermeidung des Schlimmsten. Und das
    Schlimmste ist jenseits Ihrer Vorstellungsmöglichkeiten."



    Das sollte einigen Schreibern vor mir, die Äpfel mit Birnen vergleichen wollen und die Weisheit für sich gepachtet zu haben scheinen, einmal zu DENKEN geben.


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    4 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Hallo Ritterwacht,
    im Ernst, ich glaube auch nicht das wir momentan im deflationären Umfeld leben. Da sind wir noch weit davon entfernt. Und "real sinkende Löhne" sind die "reguläre Verars....g " des Normalbürgers, aber wirklich keine Deflaton.
    Ehrlich gesagt mir fallen auf Anhieb auch keine Anzeichen oder Beweise eines deflationären Marktes ein.
    Wäre dankbar für jeden Vorschlag.
    Achso die vielberühmten Elektronikpreise bei Saturn und Mediamarkt sinken auch nicht ständig. Im Gegenteil. Und nach der hedonistischen Betrachtung werden die Dinger ja immer besser. Wie kann man einen I-phon mit einem "stinknormalen" Nokia oder Samsung gleichsetzen, auch wenn sie die gleichen Funktionen beinhalten. Wo bleibt das Zusatznutzen des"Apple-Gefühls" und die Zugehörigkeitsgefühl zu einer "höheren" Gemeinde?

  • Nachfolgend ein Link, der den zur Zeit herrschenden Liquiditätsbuble zeigt. (In der Regel, das gegenteil einer Deflation) Ok, über den Peak sind wir drüber, aber nochmal, von einem deflationärem Umfeld sind wir meilenweit entfernt.
    Das hiesse ja, das jeder im Moment sein "wertvolles" Geld zürückhält, da er morgen mehr Waren damit kaufen kann! Heee, ich denke wir wollen FIAT-Geld doch loswerden, weil wir befürchten das das Zeuch nichts wert ist, und morgen dafür nichts Adäquates kaufen kann.
    Nichts für Ungut, aber ich denke da widerspricht sich Einiges.

  • Zitat

    Original von Golden Earring
    Achso, vergiesst das Wort "EM-Blase" neben dem Wort Liquiditätsblase; da scheint dem Autor die Gäule durchgegangen zu sein! :) Typisch Rethfeld halt. Seine Kunden sind überwiegend Wertpapieranleger


    Das ist so zu verstehen:


    Rethfeld war Anfang 2007 wenig optimistisch für Edelmetalle.
    Nun, dann ist das was wir jetzt sehen eben eine Blase! :D


    Wobei, "Liquiditätsblasen" sind das ja alles gewesen, in Japan, im neuen Markt, etc. :(

  • Rethfeld hat diesen Chart von Kaldemorgen, DWS bzw. Deutsche Bank.
    Der versteht unter EM Emerging Markets (er meint damit z.B. China und Indien, deren Aktien ja nun wirklich abgehoben sind), nicht Edelmetalle.
    Edelmetalle, soweit sind die bei der Deutschen (i.d.R.) noch nicht.


    Grüße
    elsilbero

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