http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=5058&seite=1 ich finde solche artikel immer wieder sehr erheiternd, wo jemand meint, er wäre schlauer als alle anderen nur weil er eine andere meinung vertritt. klar, manchmal liegt man nicht so falsch, wenn man contrarian ist, manchmal aber schon. wenn man lediglich der logik folgt: tue das gegenteil von dem, was in den medien kommt, dann - wäre man schon im herbst 2000 wieder in den nemax eingestiegen, nachdem die liste mit den aktien rauskam, die angeblich in wenigen wochen ihr cash 'verbrannt' haben und pleite sind (danach hätte man 90% minus gemacht) - dürfte es nie wieder zu längeren baissen kommen. denn jede baisse auch wenn sie über einige jahre geht, fängt mit einem 10% rückgang an, geht dann weiter in eine 20% korrektur und dann kommt der mehrjährige abschwung. heute wo die medien so schnell und vernetzt sind wird bei jeder baisse ziemlich zu beginn die stimmung bereits sehr negativ werden. aber laut der hier angesprochenen logik wäre das dann immer nur eine kleine korrektur in einem ewig laufenden bullenmarkt. ist denke ich eher unwahrscheinlich, dass der bullenmarkt ewig läuft ;-) darüber hinaus muss man schon richtig hin gucken was nun genau die stimmungslage ist. alle leute aus dem verwandten/bekanntenkreis die ich bisher gefragt haben, haben mir gesagt kurzfristig sähe es schlecht aus aber die kurse würden schon wieder steigen und sie hätten nichts oder nur kaum was verkauft. das spricht nach wie vor für optimismus. wirklich gedreht - so dass man es wieder zum einstieg nutzen kann - hat die stimmung erst dann, wenn der letzte anleger entnervt ausgestiegen ist und das thema börse komplett aus den medien verbannt wurde. eine untersuchung zum verhältnis aus der präsenz des themas börse in den medien und der höhe der kurse ergab, dass das thema um so relevanter wird, je höher die kurse steigen. vor 4 wochen war es relevant und aktuell nimmt das thema auch nicht weniger platz in zeitungen und fernsehsendungen ein als mitte juli. so war es auch 1929. der höchststand der präsenz der medien war etwa im sommer bis herbst 1929. als die kurse dann einbrachen blieb die präsenz zunächst erhalten...sie nahm dann ab 1930 bis 1932 langsam ab und erreichte den tiefpunkt erst mitte der 1930er. das war dann der zeitpunkt zum kaufen. wenn man heute mit 1929 vergleicht und sich ansieht wie die präsenz und die stimmung der medien ist, dann sind wir aktuell in etwa im november 1929. was dann noch kaum ist bekannt. natürlich waren auch damals einige medien sofort ab oktober 1929 extrem negativ und berichteten sehr zeitnah über die zwangsliquidierung von depots und dem folgenden weiteren kursverfall, da so viel auf kredit spekuliert worden sei. und was hätte es gebracht, genau das als kontraindikator zu nehmen? kursverluste von 80%. kleine ergänzung: die beschwichtigungen von offizieller seite die die letzten tage kamen, zeugen natürlich auch nicht wirklch von negativer stimmung, sondern dienen ganz gezielt dazu, bei de bevölkerung die meinung erzeugen, die finanzmärkte würden zwar etwas fallen, aber 'so schlimm wäre das ja alles nicht und die realwirtschaft wird schon nicht betroffen'. das dient natürlich dazu den privatanleger zu beruhigen und bis zuletzt in den aktien drin zu halten, wie das 2000-2003 schonmal sehr gut geklappt hat. wenn 2008 die depression beginnen sollten, wird sie wahrscheinlich bis 2011 oder 2012 geleugnet und erst am tiefpunkt der baisse rät dann frau merkel endlich doch noch die aktien zu verkaufen, da wird bald beim dax in den negativen bereich kämen. DANN ist der zeitpunkt gekommen um wieder einzusteigen. denn dann ist die stimmung wirklich negativ.