2010 - und dann?

  • Man hört ja immer wieder mal, dass Gold seine Höchststände 2010 oder 2011 bekommen könnte/sollte.


    Was macht man dann?


    Mal angenommen, ich kaufe mir heute Gold zu 800$ je Unze (rechnen wir mal in Dollar *g*).


    Ginge man nun wirklich davon aus, dass 2010 der Preis bei 4000 stünde, was macht man dann? Was macht ihr dann mit euren Unzen?


    Verkaufen?


    Halten?


    Ich persönlich würde mir Gold kaufen, um den Wert meines Geldes zu erhalten, und nicht, um damit in erster Linie Gewinne einzufahren?


    Funktioniert der Goldmarkt prinzipiell wie alle anderen Branchen am Finanzmarkt?
    Würde das bedeuten, dass nach der großen Blase 2010 der Preis wieder auf 300$ fallen kann?


    Ich meine, wenn ich meine Unzen dann verkaufen würde, hätte ich einiges an Papier... was ja schön und gut sein könnte, sofern das Geld nicht verreckt.


    Für mich ist das alles so undurchsichtig, deshalb würde ich gerne ein paar Meinungen von anderen hören. Wie denkt ihr darüber? ?(

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke die Gedanken sollte sich jeder machen wenn es soweit ist, denn die eigene Entscheidung hängt doch sehr von äußeren Umständen ab!


    Auch der Goldmarkt richtet sich im Grundsatz nach Angebot u. Nachfrage. D.h. auch 300 USD sind möglich (derzeit nicht wahrscheinlich).


    Derzeit bin ich persönlich von der Sinnhaftigkeit einer Edelmetallbeimischung am Gesamtvermögen überzeugt. Mal schauen wie es in ein paar Jahren aussieht... : ;)

  • Schonmal Danke für deine Meinung. :)


    Eigentlich regt mich das alles ja schon ein wenig auf.


    An der Börse wurde schon so mancher Euro verzockt... naja, ich sehe immer wieder, dass ich nichts weiß.


    Es erscheint mir am einfachsten und effektivsten zu sein, wenn man nichts, aber auch gar nichts hat, denn dann sorgt Vater Staat für mich. Man müsste sich auch keine Gedanken machen, rein um gar nichts, denn es wird für einen selbst ja schon gerichtet.


    Nur blöd, wenn man was hat...


    Entweder es passiert nichts. Die Inflation frisst ja auch "etwas" weiter.


    oder


    Die Währungen schmieren ab und ich hab nichts größeres in Edelmetall investiert.


    oder


    Ich war investiert und habs verkauft, weil alle Welt von Höchstkursen 2010 spricht und dann die Währungen abschmieren.


    oder


    Ich bin investiert und die Preise fürs Edelmetall schmieren ab.


    Im Endeffekt kann ich doch fast nur verlieren, oder?
    Oder hab ich ein Szenario vergessen? 8)

    • Offizieller Beitrag

    Wie wär´s denn mit dem Werterhalt u. nichts passiert ;)


    Dann hast Du zumindest etwas auf der Seite liegen. Ich sehe Edelmetalle nur als Baustein im Vermögenskonzept.


    Denn ich weiß nicht ob was wie wann passiert. Entsprechend breit bin ich aufgestellt. Ich erwarte nicht durch eine Anlage zum Millionär zu werden, aber das Konzept muss insgesamt schon in die richtige Richtung gehen u. daher hilft es auf ein paar Pferde zu setzen.

  • holländer,
    versuch soviel wie möglich zu lesen, und soviel wie möglich an Meinungen zu hören, dich laufend zu informieren und dir Gedanken zu machen. Kannst dann nur hoffen irgendwann zu einer eigenen Meinung über die Thematik zu kommen. Dann brauchst du niemandem mehr zu glauben. Dann wirst du erst überzeugt sein, deine Ersparnisse richtig angelegt zu haben. Wie Twinson schon sagte, welche "Assets" in den nächsten Monaten oder Jahren das meiste bringt, kann dir niemand sagen. Und physisches Gold wird von den meisten nicht in Erwartung guter Renditen gekauft, sondern einfach weil man sich dabei besser fühlt.
    Klingt vielleicht bisschen klugscheisserisch und gönnerhaft, ist es aber nicht, schliesslich zweifelt jeder, ob wenig oder viel.

  • Man sollte Feste feiern wenn sie gefallen sind. Vorher kann man viel phantasieren und träumen...
    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...


    Ich werde mich jedenfalls hüten in "festen Mustern" zu denken. Mintunter genügen ein paar Nachrichten oder fremde Entscheidungen um alles Das über den Haufen zu werfen was heute einen bestimmten Kurs als objektiv richtig erscheinen läßt.
    Jeder ist seines Vermögens Kapitän. Ein guter Kapitän hat seine Augen immer offen und dies Nase im Wind. Ein guter Kapitän lebt ohne "Dogmen" - Er sagt nicht "mein Schiff/Kurs ist unsinkbar/richtig". Er entscheidet entsprechend der aktuellen Umstände immer neu.

  • Wenn Gold 2010 4000 Dollar die Unze wert ist und der Dollar noch wenigstens etwas Wert hat, dann verkaufe ich die Hälfte, wandere aus nach Südfrankreich und mach' mir ein schönes Leben.

  • Ich denke dass es Jeder so wie Donk macht - sobald mindestens 100% Realgewinn "drin sind" - beginnt man damit das "Rückfallrisiko" zu minimieren.


    Auch daran wird deutlich warum Szenarien à la Eichelburg&Co gar nicht eintreffen können.


    Schliesslich investiert/spart man in Gold vor allem weil man gerade mit dem Geld das man hat nichts wirklich sinnvolles anfangen kann.
    Letzteres ist ja nun nicht unbedingt kein Produkt fehlender Phantasie - sondern ein Ergebnis des Umstandes dass man bereits alles hat das man sich mit seinen aktuellen Einkommensverhältnissen leisten konnte.


    Sobald sich die Kaufkraft der zurückgelegten Summe aber z.B. um 100% erhöht hat - haben sich nun einmal auch die Möglichkeiten die man mit dieser Summe anstellen kann verdoppelt. Da sind dann einfach plötzlich Projekte "auf die man hinspart" schon zu einem früheren Zeitpunkt realisierbar - oder gar neue Projekte auf die man zuvor nicht einmal zu hoffen gewagt hatte...


    Und wer das Märchen vom Fischer und seiner Frau kennt - der wird nun das erreichbare Realisieren - und nicht einfach auf höherem Niveau "weiterpokern".

  • Was macht ihr euch nur für Sorgen. Nächste Woche geht ihr zum Arzt, der schiebt euch durch die Röhe und eröffnet euch, daß ihr mit viel Glück noch Silvester 2008 feiern könnt. Dann war die ganze Sorge um den schnöden Mammon unsinnig. Dann nimmt man nämlich seinen Mammon und haut ihn orgentlich aufn Kopp. Dazu lebt man nämlich. Und nicht, um kleinlich jedes Grämmchen fein säuberlich in Sammet zu legen und sich beim Betrachten einen drauf runterzuholen.

    Joh. 19, 22
    *********************************************************************************************
    "Als der Teufel das Geld erfunden hatte, konnte er sich getrost zur Ruhe setzen."

  • Zitat

    Dann nimmt man nämlich seinen Mammon und haut ihn orgentlich aufn Kopp. Dazu lebt man nämlich. Und nicht, um kleinlich jedes Grämmchen fein säuberlich in Sammet zu legen und sich beim Betrachten einen drauf runterzuholen.


    Doch!
    Das ist durchaus eine Option, wenn ich es auch anders formuliert hätte. ;)

  • Zitat

    Original von Gundi
    Ich stelle mir dieselbe Frage und habe auch noch keine befriedigende Antwort finden können.
    Im Moment dient mir mein Gold als Inflationsabsicherung.
    Was ist aber, wenn die Zinsen steigen und Gold fällt?


    Grüsse
    Gundi


    "Dann fällt es halt mal" ist schon eine etwas "ungewöhnliche" Einstellung aber trotzdem so richtig. ;)

    Nur dass es hier nicht einfach darum geht statt einer verpaßten S-Bahn nach 20 Minuten die nächste zu nehmen - sondern daß es hier um Zeitspannen geht die etliche Jahrzehnte umfassen können. Dabei ist es ja nicht einmal sicher dass man die zweite Chance erlebt.


    Wer Anfang der Achziger den Absprung verpaßt hat - der sitzt kaufkraftbereinigt noch heute auf einem dicken Minus. Auch dann, wenn er gar nicht nahe der historischen Höchstkurse gekauft hatte.
    Ich muss wohl niemandem sagen wieviel Kaufkraft da Manchem zwischenzeitig durch die Finger gegangen ist - ganz zu schweigen von den Kaufkraftgewinnen die er zwischenzeitig mit Festverzinslichen oder Aktien selbst bei mittelmäßigem Anlagegeschick hätte verdienen können.


    Momentan stehen wir in Euroland alelrdings vor der ganz günstigen Situation dass die Zinsen mittelfristig nicht nennenswert angehoben werden können ohne die Wirtschaft durchzurütteln.
    Vielmehr weisen die Zeichen in Richtung deutlich in Richtung einer mäßigen Inflation.


    In diesem Zusammenhang sollte es freilich auch zu denken geben dass in einem mäßigen inflationären Umfeld Gold gar nicht so berauschend läuft - sondern eher schlechter als die Preisentwicklung.
    Lediglich im Falle einer Hyperinflation wäre Gold als "Rettungsanker" attraktiv. In Euroland sollten wir uns was die Hyperinfaltionsgefahr anbelangt dieses Mal jedoch in der bequemen Situation befinden beobachten zu können wie die Sache in den USA läuft. Die USA sind schliesslich vom gleichen Problem betroffen - nur deutlich stärker.


    Aber gerade mit Blick auf die USA erscheint es durchaus denkbar dass das Gros der "Kaufkraftvernichtung des Sparvermögens" bereits gelaufen ist.
    Wenn ich mir die Entwicklung der Währungen von Schwellenländern wie Indien oder Brasilien ansehe - gewinne ich schon den Eindruck dass der Dollar seine Rolle als Fluchtwährung bereits verloren hat.
    Und trotz dieser gewaltigen Verwerfung kam es in den USA eben zu keinen wirklich dramatischen Zuständen.
    Die Unze Gold kostet halt jetzt nicht mehr 250$ wie Ende der 1990iger sondern rund 800$ - Das Öl kostet jetzt halt 100$. Na und?
    Dafür macht die Geldentwertung die USA als Volkswirtschaft wieder wettbewerbsfähiger und motiviert zu längst überfälligen Innovationen.


    goldbuster - Ich bin nicht reich genug um mir den Luxus mich von weltanschaulich motiviertem Wunschdenken leiten zu lassen leisten zu können.
    Wenn die Sache tatsächlich so einfach und klar wäre - müßten wir hier nicht diskutieren.

  • Vielen Dank für all eure Antworten und Kommentare.


    Ich bin ganz ehrlich: So richtig schlau bin ich nicht geworden. Ich habe auch die Befürchtung, dass das nie passieren kann; ihr seid ja auch keine Wahrsager. ;)


    Ich werde versuchen, mir irgendwann meine eigene Meinung zu bilden und hoffe, dass die nicht zu spät gebildet ist.


    Mein eigentliches Vorhaben ist ja wahrscheinlich sowieso verdammt:


    Ich wollte mir, falls meine Aktien mal wieder ins "+" rutschen (bin mit dem Gelumpe derzeit noch 50% im Minus), Gold und Silber kaufen. Aber wahrscheinlich wird es so sein, dass (falls ich den Ausgleich nochmal schaffen sollte) der Goldpreis dann da steht, dass sich ein Kauf nicht mehr lohnt. :(

  • Was die USA betrifft denke ich einfach dass wir heute über die geopolitische Bedeutung des Dollar hinaus sind.


    Ja - früher konnten die Staaten mit ihrem Dollar tun und lassen was sie wollten - und die Welt hat die Dinger trotzdem als Krisenwährung geschätzt und gekauft.
    Heute fällt ja auf dass die Währungen von Brasilien, Südafrika und Indien besser laufen als der Dollar. Wer hätte sich das vor 10 Jahren vorstellen können?


    Daher denke ich auch dass die Amerikaner jetzt eine grundlegend andere Währungspolitik machen können/müssen. Eine Währungspolitik welche es ihnen aber auch erlaubt gezielt abzuwerten um der eigenen Exportwirtschaft wieder eine Chance auf dem Weltmarkt zu geben.


    Wer denkt dass die Amerikaner sich jetzt im freien Fall befinden - der hat m.E. Amerika und den Geist der Amerikaner nicht einmal ansatzweise begriffen.
    In wenigen Jahrzehnten werden die USA wieder voll da sein und dann vielleicht wieder Autos nach Europa exportieren, Elektrogeräte nach Japan und Spielsachen nach China.
    Wir werden dann wohl erstmals vor einer vollendet globalisierten Welt stehen. Zumindest ganz sicher nicht mitten in einer Depression.


    So gesehen wind wir jetzt tatsächlich nahe an dem Punkt an dem Gold mal wieder für eine Weile usgereizt ist. Klar kommen jetzt erstmal neue Höchststände und Gold wird bestimmt auch vierstellig. Aber ob wir eine 2.000 vor dem Dollarzeichen sehen wage ich zu bezweifeln - und selbst eine 1.500 kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
    Ich bereite mich jedenfalls schon auf die Liquidierung und das Investment in produktive Sachwerte (Landw. Land in den Staaten - dank der Dollarschäche aus dem Gold heraus quasi doppelt günstig - und den Tiefstpunkt hat Land auch schon durchschritten...)
    Wenn ich Glück habe, dann macht Gold noch ein paar Prozente bis die Tinte auf den Verträgen trocken ist - würde mich natürlich freuen.

  • Hallo Goldbuster,
    die letzten 25 Jahre gut und "bündig" zusammengefasst. Kann ich so mit unterschreiben.
    Das man USA nicht einfach abschreiben sollte, ist auch klar. Aber man sieht im Moment nicht mal ansatzweise oder gerüchterweise, das irgendwelche positive Zeichen oder Ankündigungen aus den USA-Institutionen kommen. Im Gegenteil, es stehen eher noch einige schlechte Nachrichten aus. Siehe aktuell Citigroup, CEO-Abdankung wegen zusätzlichen 13B USD-Miese! Kann sich einer ausdenken, was wohl passiert, wenn nur einer der "dollarprallen" Notenbanken anfängt, klammheimlich den USD-Bestand in seinen "Währungsreserven" auf den Markt zu bringen. Da kann man den Kollegen, die den USD vollends abgeschrieben haben, nichts verdenken.
    Nochmal: Bisher war noch garnichts! Der eigentliche Damoklesschwert schwebt noch über den Dollar.
    Was für mich unklar ist, was passiert mit den Milliarden, wenn sie aus den aufgeblasenen Emerging Market-Währungen, die auch noch wegen den hohen Zinsen interessant sind, rausgehen. Ist der Dollar dann noch ein "sicherer Hafen" oder erhält Euro auch da den Löwenanteil?
    Achso, der Honkong-Aktienindex Hang Seng ist heute 5% zürückgegangen! das heisst, ein Zwangsigstel des Börsenwertes!! Und schwerpunktmäßig wieder Finanzwerte.
    In USA oder Europa macht man schon für weniger Prozentpunkte schon ein Riesen-Tamtam.
    Also, wenn einer denkt der USD wäre auf dem Wege der Besserung, oder es bestehe eine begründete Hoffnung, bitte reinposten. Mir ist der Forum prinzipiell auch zu "dollarnegativ", aber die Tatsachen haben sie halt auf ihrer Seite, und ausser "Allgemeinplätzen", werden keine widersprechende Argumente genannt. Und "der Geist der Amerikaner" macht mir eher Angst, als Hoffnung.

  • Wobei ich gerade mit Blick auf die USA keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Bankenpleiten und der Währung sehe. Klar - So lange der Staat das Risiko abdeckt... Aber gerade die Amerikaner werden wohl (falls die Sache weiter eskalieren sollte - was ich mir gut vorstellen kann...) kein Problem damit haben ein paar Banken über die Klinge springen zu lassen.
    Dem Dollar würde das dann jedenfalls nicht weiter schaden... ganz im Gegenteil!


    Ansonsten sehe ich in Amerika auch wesentlich mehr Potenzial für einen ausgeglichenen Haushalt als im halbsozialistischen Euro-Land. Die Boys aus dem Irak holen ist schnell gemacht - und schon sehen die Militärkosten anders aus. Auch sonst muss man ja nur die Ausgaben runterfahren. Die Amis haben schon öfter bewiesen dass sie das auch tatsächlich können.
    Bei uns bricht hingegen ja schon das Gejammer aus wenn nicht ein reduziertes Defizit umgehend als Geldgeschenk unter die Leute gebracht wird.


    Sicher bin ich jetzt etwas vom Boden abgehoben und der Zeit voraus... Sicher dürfte indes eines sein: Der Dollar wird definitiv nicht wie die Reichsmark in den 1920iger enden.
    Wir werden ihn schon noch gut quietschen hören - vielleicht sogar bis auf ein Niveau von ca. 2:1 in heutigen Euros - oder gut 1.000 für die Feinunze Gold... Aber davon sind wir ja gar nicht mehr so weit entfernt.

  • Hallo Ritterwacht,
    wenn wir mal von dem Ausdruck "definitiv" absehen, (vielleicht besser- wahrscheinlich!) sind wir ja bereits recht nahe bei unseren Einschätzungen bzw. Voraussagen über die kurzfristige Zukunft des USD.
    2 USD für ein Euro ist aber ein Wort. Aber ich denke die Franzosen werden vorher schon anfangen, laut zu "quitschen".

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