Die 5 Varianten zur Schuldenbeseitigung

  • Hi,


    den folgenden Beitrag hatte ich als Reserve geschrieben, um ihn möglichst als Nr. 250.000 im Elliottforum abzusenden, bin aber von der Entwicklung dort überrollt worden und setze ihn deshalb hier als Begrüßungsbeitrag mal rein - also:


    die Statsschuld muss beseitigt werden, weil sie notwendigerweise explodiert. Erst nach der Beseitigung der Staatsschuld kann es wieder aufwärts gehen, wie das Beispiel Argentinien gerade zeigt. Es gibt dafür nur 5 Varaianten:


    1.) <b>Steuererhöhung plus Sparen</b>
    Dies führt i.d.R. zur Revolution und geht rechnerisch ohnehin nicht mehr


    2.) <b>Geld drucken</b>
    Ist der wahrscheinlichste Weg


    3.) <b>Privatisierung</b>
    Schwer - weil kaum noch verkaufbares Staatsvermögen vorhanden


    4.) <b>Raubkrieg</b>
    Bewährtes Verfahren - wird gerade wieder versucht - funktioniert aber wahrscheinlich nicht.


    5.) <b>Repudiation</b>
    Wohl die beste Lösung - friedlicher Staatsbankrott - wie in Argentinien.



    Ich denke, eine Kombination aus 2 plus 5 ist die wahrscheinlichste Variante.



    Gruß
    R.Deutsch

  • Klingt irgendwie alles nach "Raubkrieg" ;)


    --> Inflationierung der Schulden im vollen Gange, sehe ich genauso


    --> USA größter Debtor seit Menschen gedenken
    - private + HH + Unt = Triple-Rekordverschuldung
    --> Import-Wirtschaftsmacht USA (Handelsbilanzdefizit explodiert)
    --> bezahlen ALLES mit DOLLAR
    --> bekommen für PAPIER aber WAREN (u.a. deutsche Maschinen)
    --> USA = Konsum-Weltweister
    --> was nun mit den massiven, exponentiell-"anwachsenden" Schulden?
    --> Inflationieren!!
    --> wie lange?
    bis zum Goldstandard zurückgekehrt wird bzw. werden muss...


    --> wer gewinnt den FIAT-Wettlauf?


    USA ! oder diejenigen die das meiste Gold haben...


    aber die schulden sind dann ja immer noch da!!


    --> und weil die USA moralisch so vorbildlich sind, werden sie diese auch zurückzahlen!


    Wie?


    Mit ca. "1" kg Gold (da der Goldpreis dann bei sowas wie 35.000 USD liegt)...



    [Blockierte Grafik: http://www.sharelynx.com/charts/USM3-261AU.gif]


    [Blockierte Grafik: http://www.sharelynx.com/charts/TURK-FEARndxlog.gif]

  • Ich sehe das ähnlich wie Reinhard Deutsch, allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Es wird im wesentlichen auf Punkt 5 hinauslaufen.


    Zu 1, 3 und 4 kann ich mich nur den Argumenten von Reinhards Eingangsposting anschließen.


    Zu 2 (Geld drucken): Das passiert zur Zeit schon ausgehend von den USA (Sinkende Zinsen und Erhöhung des staatlichen Defizits sind nichts anderes als Gelddrucken). Die Entschuldung läuft in diesem Falle indirekt, nämlich über die Inflation: Der Schuldenberg verliert durch Entwertung an Gewicht. Wichtig ist in diesem Fall, dass sich der Staat in möglichst lang laufenden Anleihen verschuldet hat. (So gesehen sind "inflationsgesicherte" Anleihen a la Italien für den Emittenten einfach vollkommen idiotisch und unsinnig.)


    Zu 5 (Staatsbankrott): Darauf wird es letztendlich hinauslaufen, denn die Verschuldung ist schon viel zu groß, als dass sie durch Punkt 2 aufgefangen werden könnte. Denn: Ich gehe davon aus, dass die Inflation aufgrund der Effizienz der Wirtschaft und des niedrigen Auslastungsgrads doch nicht so stark ins Laufen kommt wie von vielen erwartet. Der Konkurrenzdruck wird die Inflation in Grenzen halten.

  • Bemerkenswerter Denkansatz Mr. Reinhard Deutsch. Das Thema wäre der richtige Ansatz für das Politikform..... Frage hierbei: "Bezieht sich dies auf die rund 1,3 Billionen EURO deutscher Staatsschuld oder auf jene der 5,... Billionen US-Dollar der USA?". Denn generell ist ja bekanntlich festzustellen das das Prinzip der Geldvermehrung so lange funktioniert wie es die breite Bevölkerungsmasse nicht wahrnimmt - und dies ist meiner Meinung nach hier wie in Übersee der Fall. Welchem Bürger ist denn überhaupt bewusst wieviel Schulden insgesamt "sein" Staat hat..... 8o


    bye next sendet das Licht!

  • Tag RD,
    hallo zusammen,


    Ich hab den "Sprung" in´s neue Forum jetzt also auch hinbekommen...


    Zu oben: Es ist wohl noch nicht genug Leuten bekannt.


    Ich sag immer: Solange genug Leute noch genug auf Ihr Konto bekommen und dafür noch genug einkaufen können ist alles in Butter, ändert sich daran aber wesentlich was, so bekommen wir alle Probleme!


    Gruß



    HORSTWALTER

  • Zitat

    Ich sag immer: Solange genug Leute noch genug auf Ihr Konto bekommen und dafür noch genug einkaufen können ist alles in Butter, ändert sich daran aber wesentlich was, so bekommen wir alle Probleme!


    Seit einiger ist jedoch leider so, daß immer mehr Leute immer weniger Geld haben und für Ihr Geld auch immer weniger bekommen.


    Da kann das statistische Bundesamt noch so oft schreiben, daß es kaum Inflation gibt, die Menschen wissen es aus eigener Erfahrung besser. Die "gefühlte Inflation" begegnet einem doch überall. Sei es beim Friseur, im Supermarkt, im Restaurant usw...


    Selbst die ganzen (geplanten) Reformen haben doch letztendlich nur den einen Sinn: Umverteilung des Vermögens von unten nach oben (ich weiß leider nicht mehr, wer das gesagt hat, aber vor kurzem stand dies so ähnlich auf Spiegel Online).


    Leider ist "der Deutsche" zu bequem. Ich erinnere mich an die Ausschreitungen in Frankreich, als ein neues Rentengesetz verabschiedet werden sollte...


    Vielleicht kapiert es der Großteil der Bevölkerung irgendwann einmal und hoffentlich ist es dann noch nicht zu spät.

  • Wohl geht es vielen Deutschen noch so gut, daß wir
    Massenaufläufe auf der Straße erst mit den Faschingsumzügen
    befürchten müssen.
    Aber denken wir doch an die großartige Leistung der deutschen
    Wiedervereinigung, vollzogen im wesentlichen durch das Volk.
    Das gibt mir die Hoffnung, daß eben doch nicht die Mehrheit
    träge und bequem bleibt, zumindest nicht für immer.
    Und die Beseitigung der Schulden geht uns alle an, da ich doch
    davon ausgehe, daß es nur einer Minderheit egal ist, ob es ihren
    Nachkommen gut oder schlecht geht.
    Ich für meinen Teil würde ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorziehen, zumal man privat ja den Schrecken etwas abmildern kann, z.B. mit physischen Edelmetallen.

  • "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" - könnten meine Worte sein.


    Die nächste Generation hat kaum eine Chance, ihr Leben selbst zu gestalten, wenn nicht ein kompletter Neuanfang gemacht wird.


    Allerdings bin ich nicht so optimistisch wie Du: Ich glaube, die Leute sind sehr träge - und gerade bei Familien habe ich den Eindruck, dass sie nach dem Motto "Uns geht es doch gut" leben. Gerade Familien gehen (fälschlicherweise!) davon aus, der Staat könne sich auf Dauer um sie kümmern.

  • Da magst Du Recht haben,
    aber ich bleibe dennoch optimistisch, denn sonst würde gar nichts mehr
    einen Sinn ergeben und ich weigere mich, aufzugeben.
    Wenn wir es nicht sachaffen, dann hoffentlich die nächste Generation.
    W I R erziehen doch unseren Nachwuchs und haben somit die Möglichkeit die Zukunft mit zu gestalten.
    Allerdings ergeben sich viele Familien der Illusion, daß es der Staat schon
    richten wird.Machen wir diesen Leuten klar, daß wir alle dieser Staat sind!

  • Hi Goldjunge,


    das Elliottboard ist wohlauf und munter.


    Für den 250.000 Beitrag war eine Goldmünze als Preis ausgesetzt. Die Jungs haben aber dann, als es auf die 250.000 zuging so schnell so viel abgesetzt, dass ich mit meinem Beitrag garnicht mehr zum Zug kam, und weil ich ihn nun einmal im Speicher hatte, habe ich ihn halt hier reingesetzt, als Begrüßungsbeitrag.


    Am 17. Februar hat das Elliottforum 4. Geburtstag und es ist mal wieder ein Preis ausgesetzt für die drei besten Beiträge. Kannst noch was schreiben :)


    Gruß
    R.Deutsch

  • Und was halten Sie von der aktuellen Goldsituation?
    Wer ist stärker: Die 400er Marke oder Elliott-Welle-5???


    Glauben Sie dass Welle 5 bereits angefangen hat und Gold auf 250 USD fällt? Herr Küssner sieht das ja so, gell?

  • Ich halte Elliottwellen und Charttechnik für Kaffeesatzleserei :) (Hoffentlich liest Jürgen das nicht).


    Gewiss ist die Theorie der Fibonacci - Zahlen eine hochinteressante Theorie, aber ich denke, auch an der Börse zählen letztlich die fundamentals und nicht was die Leute über die fundamentals denken. Viele Menschen können Enron lange Zeit für einen tollen Konzern halten, aber das ändert an der Pleite nichts.


    Natürlich gibt es Stimmungsschwankungen, die sich kurzfristig auf den Markt auswirken, aber die halte ich für prinzipiell unberechenbar so nach dem Motto: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wies ist.


    Von den fundamentals her halte ich die 250 für ausgeschlossen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass irgendwer an einem Tag für 250 Gold verkauft, weil er Gold für ein Entsorgungsproblem hält und dann ist der Preis an diesem Tag eben 250. Aber damit ist über die Bewertung von Gold nichts ausgesagt.


    Weil die Mehrheit die fundamentals meist falsch einschätzt, ergeben sich ja gerade die großen Chancen an der Börse :)


    Gruß
    R.D.

  • sehr interessant! :))) Jürgen R.?


    Zitat

    aber ich denke, auch an der Börse zählen letztlich die fundamentals und nicht was die Leute über die fundamentals denken.


    --> interessantester satz den ich seit langem gelesen hab! versteh ich aber nicht ganz, denn die Börse=u.a.Aktionäre+deren erwartungen
    --> Nichts und niemand ist stärker als der Markt, und der markt besteht u.a. von deren aktionären, die die kurse purzeln oder steigen lassen. wie sonst sollen sich fundamentals durchsetzen ohne dass die aktionäre kaufen/verkaufen?

  • Jürgen R.????????


    @ RD
    weiss jetzt was du meintest.... forget my above stated questions...
    Genau aus dem Grund bin ich ja auch in Gold drin, weil niemand davon was wissen will. Und ich SPEKULIERE eben darauf dass sich dies ändert. Also setzen sich die Fundamentals durch - wenn ich recht haben sollte.


    zur charttechnik: ich finds trotzdem krass dass sich kurse MANCHMAL nach mustern entwickeln, die wieder und wieder kommen. Wenn dies anerkannt werden würde, müsste die schwache Effizienzhypothese anerkannt werden. Die Folge wäre, dass dann die mittelstarke NICHT mehr gilt. WENN DAS geschehen sollte, hätte die Börse keine Existenzberechtigung mehr so wie es heute (noch) der Fall ist. DANN wäre die Börse ein offizielles Spielkasino. (für mich ist es jetzt schon Gross-LasVegas, mit dem Unterschied, dass man hier sein Glück herausfordern kann.)


    Der Witz ist einfach nur, dass die Charttechnik IMHO genau aus DIESEM Grund über all die Jahre diskreditiert wurde. Ähnlich wie im Falle mit Gold. Sobald Zyklen wissenschaftlich anerkannt werden würden, gäbe es nicht mehr die größte KAPITAL-UMSCHICHTUNGS-MASCHINERIE die der mensch je erfunden hat.

  • anbei noch was älteres von mir zum obigen thema:


    Wir hören oft vertraute Ausdrücke wie „The Trend is your friend“, „sich niemals gegen den Trend stemmen“, „immer in Richtung des Trends traden“ oder „niemals in ein fallendes Messer greifen“. Die Dow-Theorie kommt prägnant zu dem Schluss:


    „Börsenkurse entwickeln sich in Trends.“


    Diese Aussage steht im krassen Widerspruch zu der Kapitalmarkttheorie. Da man durch jahrelangene empirische Tests und Studien die "schwache Effizienzhypothese" als bestätigt betrachtet (es ist nicht möglich, anhand historischen Marktdaten und unter Berücksichtigung von Transaktionskosten kontinuierlich eine überdurchschnittle Rendite zu erzielen = Chartanalyse!) und gleichzeitig die "starke Effizienzhypothese" (nicht mal Insidern und Händlern ist es möglich, den Markt zu schlagen) als ambitiöses Ziel ansieht, geht man "gerne" einen Kompromiss ein, um die "mittel-starke Effizienzhypothese" als vorherrschend behandeln zu können.


    Dass sich Kapitalmärkte wie der Dow Jones oder S&P effizient verhalten, mag ja keiner in Frage stellen zu versuchen, doch erst die Diskussion und Empirie um die Kapitalmarktheorie hat zum Ergebnis, dass die schwache Effizienz-hypothese lehrbuchmäßig als bewiesen gilt (Technische Analyse = Hokuspokus), damit wenigstens die zweite hält, welche ohne Zweifel gelten könnte, nur: die drei Hypothesen bauen aufeinander auf, die zweite und dritte Hypothese kann nur erreicht werden, wenn die erste und zweite Hypothese bestätigt wurde. Wenn die erste Hypothese doch widerlegt werden könnte, so würde die zweite auch nicht gelten und wir der Markt wäre nicht effizient; mit der Konsequenz, dass es jedem ermöglicht wäre, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen – nur anhand historischen Daten und der Tatsache, dass Preisanpassungen eben nicht "sofort" und "unverzüglich" geschehen, und dass genau diese "andauernden" Preisanpassungsbewegungen in teilweise wiederkehrenden und wiederekennbaren Mustern auftauchen. Dann müsste nicht nur die Technische Analyse wissenschaftlich anerkannt werden, sondern auch, dass Börsenkurse in Zyklen verlaufen.


    Wenn dies anerkannt werden würde, so hätte die Börse ihren (eigentlichen) Sinn verfehlt (ausser in Las Vegas vielleicht); und Kostolany hätte mit seiner wenig zitierten polemischen Aussage doch recht gehabt:


    "Nicht die Nachrichten machen die Kurse, sondern die Kurse die Nachrichten"


    Der Chartist benutzt all seine Hilfsmittel (wie z.B. EMA. MACD, Stochastik, RSI, ROC, etc.), um die Aufgabe des Auffindens eines bestimmten Markt-Trends lösen zu helfen. Ziel ist, an diesem Preisanpassungsprozess zu partizipieren bzw. von diesem zu profitieren. Die Chartanalyse zeigt, dass gewisse typische Entwicklungen der Börsenkurse (Formationen) den bestehenden Trend bestätigen, andere wiederum eine Änderung dieses Trends erwarten lassen. Die charttechnischen Formationen bedeuten allerdings keine absolut sichere Kursprognose, sie lassen aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit für die weitere Kursentwicklung erkennen. Die Methoden der Chartanalyse beruhen auf empirischen Erfahrungen.


    ...
    --> http://www.goldseiten.de/ansichten/bogner-07.htm

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