Xetra-Gold, Revoulution im deutschen Goldhandel?

  • Zitat

    Mit der ersten Aussage hast Du formal recht, denn die DEUTSCHEN Instis / Versicherungen etc. DURFTEN in der Tat bislang nicht in PHYSISCHES investieren


    Fakt ist: Sie dürfen es heute nicht; warum Du hier in der Vergangenheitsform sprichst, ist mir unklar (oder hat sich die Rechtslage verändert?)
    Gold ist verboten, weil jedes Papiergeldsystem inhärent instabil ist. Von daher ist schon verwunderlich, dass Xetra-Gold überhaupt zugelassen wurde. Mag sein, dass es innerhalb der BuBa Kräfte gibt, die das Spiel durchschauen und auf der "richtigen" Seite stehen. Oder die die Seite wechseln, wenn die Staatskrise eingetreten ist.


    Wir werden ja sehen, wer Xetra-Gold kauft. Bei Stückelungen unter 10.000 sind es vermutlich die kleinen Goldwanzen.


    Die großen lesen vermutlich noch den Prospekt.

    Ich distanziere mich von allen in diesem Forum gemachten Beiträgen, insbesondere von meinen eigenen.

  • Dem ist glaube ich nichts mehr hinzuzufgen. Sprachlos.


    zitiert bei http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=2379


    ------------------------------


    DJ IRW-PRESS: Xetra-Gold: Meinung von Martin Siegel
    verfasst von Elli , Marbella, Spanien, 17.12.2007, 15:59


    Ich setze mal Herrn Siegels Einverständnis voraus und kopiere einen Teil aus seinem letzten "Goldmarkt":
    ---------------------------------------------------


    Nach der Ausgabe von Goldzertifikaten und Gold Bullion Securities wurde am 06.12.07 unter dem
    Namen Xetra-Gold ein weiteres Papierprodukt im Goldbereich vorgestellt.
    Die Emittentin ist die Deutsche Börse Commodities GmbH. Hinter diesem glanzvollen Namen, der
    Solidität suggeriert, verbirgt sich eine armselige GmbH mit einem Stammkapital von 1 Mio Euro. Am
    Stammkapital dieser GmbH sind klangvolle Adressen wie B. Metzler seel. Sohn & Co, Commerzbank,
    Deutsche Bank, Deutsche Börse, DZ Bank, Umicore und Vontobel
    beteiligt.


    Die Deutsche Börse Commodities GmbH plant die Ausgabe von bis zu 10.000.000.000 Xetra-Gold
    Inhaberschuldverschreibungen
    . Jede Schuldverschreibung verbrieft das Recht des Käufers von der
    Emittentin die Lieferung von 1 Gramm Gold zu verlangen.


    Bei 10 Mrd Schuldverschreibungen entspricht der Umfang einer Goldmenge von 10.000 t Gold, was
    etwa 6 % des jemals weltweit geförderten Goldes entspricht. Zum Vergleich liegt die jährliche
    Goldproduktion bei etwa 2.500 t. Der Goldbestand der Fed liegt bei 8.134 t und der offizielle
    Goldbestand der Bundesbank bei 3.217 t.


    Der Gegenwert von 10.000 t Gold beträgt derzeit etwa 180 Mrd Euro. Sollte die Deutsche Börse
    Commodities GmbH die gesamte Menge an Schuldverschreibungen ausgegeben haben, würde das
    Stammkapital in Höhe von 1 Mio Euro für die Lieferung von Gold im Wert von 180 Mrd Euro haften.
    Die Verwahrstelle für das Gold ist die Clearstream Banking AG. Grundsätzlich ist die Auslieferung des
    Goldes möglich. Dafür ist eine Lieferzeit von 10 Tagen vorgesehen. Die Kosten für die Lieferung
    bezahlt der Käufer der Schuldverschreibung. Sie umfassen die Formung, die Verpackung, den
    versicherten Transport und die Gebühren der Bank. Im Prospekt wird darauf hingewiesen, daß die
    Kosten für die Auslieferung höher sein können, als bei einem Kauf von Gold am Schalter. Diese
    Kosten „können einen erheblichen Anteil des Wertes des zu liefernden Goldes betragen oder diesen
    sogar übersteigen“. Zudem trägt der Käufer der Inhaberschuldverschreibung das Risiko des Verlustes
    des Goldes bei der Lieferstelle (Bank).


    Zur Sicherheit des Goldbestandes aus dem Prospekt, S. 35: „Die Emittentin hat keine Versicherungspolicen
    bezüglich des Goldes in physischer Form, welches sie durch die Verwahrstelle verwalten läßt,
    und der Lieferansprüche auf Gold gegen die Buchgoldschuldnerin abgeschlossen“. Die Verwahrstelle
    Clearstream Banking AG hat das Gold gegen bestimmte Schadensfälle in Höhe von 125 Mio Euro
    versichert
    , was bedeutet, daß 0,7 % des maximal zu liefernden Goldes in bestimmten Fällen
    versichert sind. Für Schäden, die nicht durch die Versicherung abgedeckt sind oder darüber
    hinausgehen, haftet die Emittentin mit ihrer 1 Mio Euro Stammkapital.


    Zum Status der Inhaberschuldverschreibung aus dem Prospekt, S. 11: „Erwerber von Schuldverschreibungen
    erwerben hinsichtlich des für die Emittentin verwahrten Goldes in physischer Form
    weder ein Eigentumsrecht noch ein Sicherungsrecht noch wirtschaftliches Eigentum. Eine Anlage in
    Schuldverschreibungen stellt keinen Kauf oder anderen Erwerb von Gold dar“.
    Spätestens mit folgenden Aussagen dürfte endgültig klar sein, daß die Käufer der Schuldverschreibungen
    nur Papier mit einem zweifelhaften Wert erwerben: „Die Ansprüche der Gläubiger
    (Käufer der Schuldverschreibungen) aus den Schuldverschreibungen sind nicht besichert und
    gleichrangig mit Forderungen anderer Gläubiger der Emittentin, so daß das Risiko besteht, daß
    solche anderen Gläubiger der Emittentin auf diese Vermögenswerte zur Befriedigung ihrer
    Forderungen gegen die Emittentin zugreifen“.


    Wichtig ist auch der Hinweis zu Marktstörungen. Falls die Berechnungsstelle feststellt, daß eine
    Marktstörung eingetreten ist, wird die Emittentin ihre Liefer- und Zahlungsverspflichtungen erst dann
    erfüllen, wenn die betreffende Marktstörung nach Feststellung der Berechnungsstelle nicht mehr
    fortbesteht. Die Berechnungsstelle ist die Deutsche Bank.


    Zusammenfassung: Käufer der Xetra-Gold Inhaberschuldverschreibungen erwerben ein Stück Papier
    mit dem verbrieften Recht, Goldlieferungen zu verlangen. Die Schuldverschreibungen stellen
    ausdrücklich keinen Kauf oder anderen Erwerb von Gold dar und beinhalten kein Eigentums- oder
    Sicherungsrecht. Die Käufer der Schuldverschreibungen sind nicht besichert, so daß andere
    Gläubiger auf das Gold zugreifen können. Das hinterlegte Gold ist zudem nur zu einem Bruchteil
    gegen bestimmte Schadensfälle versichert und die Emittentin haftet im Zweifelsfall für Gold mit einem
    aktuellen Wert von 180 Mrd Euro nur mit einem Stammkapital von 1 Mio Euro
    . Die Kosten für die
    Lieferung können den Wert des zu liefernden Goldes übersteigen und wenn das Gold bei der
    Lieferstelle (Bank) verloren geht, hat der Käufer Pech gehabt. Die Deutsche Bank hat als
    Berechnungsstelle zudem jederzeit die Möglichkeit eine „Marktstörung“ zu erklären und damit den
    Lieferanspruch nach eigenem Ermessen auszuhebeln.


    Die bei der Präsentation des Produkts gemachte Aussage: „Xetra-Gold ist insgesamt kostengünstiger
    als jedes vergleichbare Goldanlageprodukt und somit die attraktivste Alternative, um an der
    Entwicklung des Goldmarktes zu partizipieren“ kann mit diesen Hintergrundinformationen jeder Leser
    selbst beurteilen. Die bei der Präsentation gemachte Behauptung: „Privatanleger haben keinen
    direkten Zugang“ zum Goldmarkt wirft ein weiteres Schlaglicht auf die Qualität des Produkts.


    Unsere Beurteilung: Xetra-Gold Schuldverschreibungen sind nur für kurzfristig orientierte Zocker in
    der Zeitspanne bis zur Abwicklung des maroden Papiergeldsystems bei einem steigenden Goldpreis
    und vor der Erklärung der „Marktstörung“ durch die Deutsche Bank geeignet. Die Art und Weise, wie
    dieses mit immensen Risiken für den Käufer behaftete Produkt in den Markt gedrückt wird, bestärkt
    uns in der Überzeugung, daß es unbedingt notwendig ist, das Vermögen mit physischem Gold
    abzusichern auf das eine direkte Zugriffsmöglichkeit besteht. Bitte bedenken Sie, daß die an dieser
    fiesen Konstruktion beteiligten maroden Banken bei einer sich zuspitzenden Papiergeldkrise selbst
    von der Abwicklung bedroht sind.

  • Das was Siegel schreibt, kann ja selbst ich verstehen :]


    Nun ja...wie sagte BO so schön?

    Zitat

    Original von BOPeters
    Aber das Wichtigste ist ja: Diese Gold-gedeckten Wertpapiere richten sich nicht an die Mehrheit dieses Forums, die offensichtlich allein den Besitz physischer Edelmetalle als valide Geldanlage ansieht, sondern an Anleger, die sonst Wertpapiere halten und zusätzlich gerne Edelmetalle halten würden, OHNE sich mit den Sorgen und den Umständen des physischen Besitzes auseinandersetzen zu müssen. Diese gibt es, und vielleicht sind sie sogar eine Mehrheit -- außerhalb des Forums.
    Gruß
    Björn Peters


    Ich übersetz das mal so:
    You come from nothing. You'll go back to nothing.
    So what have you lost? NOTHING! :D


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop

  • @Misa
    Schönes Zitat. Ist aus "Life of Brian" und scheint tatsächlich gut zu passen :D


    @traditional
    Danke fürs Einstellen. Schon erstaunlich, dass man das als Abonnent des Goldmarkts hier im Forum zuerst liest... Durchaus interessant und die meisten kritischen Anmerkungen hier werden ja bestätigt - auch wenn Siegel bei weitem nicht alle Problempunkte aufgreift. Daher kommentiere ich das jetzt und hier noch nicht, sondern warte geduldig weiter auf die angekündigten Antworten der Emittentin - vermutlich auch auf Siegels Punkte.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Zitat

    Original von Tantali
    Hier mal was zu den Auslieferungskosten:


    http://boerse-frankfurt.com/pi…d/Ausuebung_XetraGold.pdf


    Da kann sich jeder selbst ausrechnen, was seine Barren bis zur Bankfiliale kosten.


    Mal abgesehen von den netten Kosten, folgender Sachverhalt:


    Zur Durchführung des Prozesses der Ausübung sind einige Informationen
    notwendig. Diese müssen vom Anleger an dessen Hausbank übermittelt werden.
    ..
    · Bestätigung, dass es dem Antragsteller nicht qua Gesetz, Verordnung,
    Satzung oder Anlagerichtlinien verwehrt ist, in den Besitz physischen
    Goldes zu gelangen.


    ?( Alles klar?
    Und komme mir jetzt keiner mit dem Argument, dies muß man so schreiben wegen der insti. Anleger, denn dann könnte man es auch so deutlich formulieren.


    So ne Bestätigung bekomme ich bestimmt von meinem Anlageberater, gelle :D


    ALEXIS

  • Apropos derivative Märkte! Ich weiss garnicht was ihr alle habt. Deutsche Börse "käuft" sich jetzt sogar professionelle Hilfe, um mit solchen "Derivaten", dem Kunden "bestmöglichen Service" zu bieten. Man kann euch auch nichts rechtmachen ;)
    Vielleicht, will man auch "die unglücklichen Verluste" mit Gewalt zürückholen! Wenn da halt paar "innovationsoffene Goldbugs" im Netz zappeln. Gezockt und verloren! Und? :)
    Ein echter Freund des physischen Goldes, genannt auch "amis aurum physicalis" wird dieses Teufelszeug nicht mal mit der Scmiedezange anfassen;-)


    SEC erlaubt Deutscher Börse Kauf von US-Derivatebörse ISE
    NEW YORK (Dow Jones)--Die Deutsche Börse AG hat die Genehmigung der US-Börsenaufsicht SEC erhalten, den New Yorker Derivatemarkt ISE zu übernehmen. Das teilte die US-Behörde am Sonntag mit. Die SEC habe zugestimm, dass die ISE mit einer Tochtergesellschaft der U.S. Exchange Holdings fusioniert, bei der es sich um eine Tochtergesellschaft der Eurex Frankfurt AG handelt.


    Die Aktionäre der US-Derivatebörse hatten dem Übernahmeangebot der Deutschen Börse bereits im Juli zugestimmt. Die Deutsche Börse hatte über ihre Tochter Eurex für die weltgrößte Aktien-Derivatebörse ISE rund 2,8 Mrd USD oder 67,5 USD je Aktie geboten.

  • Zitat

    Original von EvilGenius
    @ Johann


    Welcher Troll bist jetzt du wieder? Erster Beitrag und schonungslose Zustimmung? Wieviel willst du denn in Xetra-Gold anlegen? 50.000, 100.000 oder 1 Million €.


    Trolle gibts, die gibts gar nicht!



    tja, manche teilnehmer dieser diskussion disqualifizieren sich selbst... jemand sollte die regeln dieses forums ergänzen: "wer anderer meinung als die herrschende minderheit ist, darf nichts ins forum schreiben".


    die ganze kritik geht doch in dieselbe diffuse richtung, hauptsache alles ausser selbstverwahrtem physischen gold ist teufelswerk:

    • die bundesrepublik ist kein rechtsstaat
    • unsere gesellschaft ist instabil und dekadent
    • man kann niemandem vertrauen, verträge haben keinen wert
    • alle banken kommen direkt aus der hölle
    • ausländer sind schlecht
    • steuern zahlen nur die dummen
    • ...


    da ich diese befremdlichen meinungen nicht teile, womit ich mich in bester gesellschaft befinde, kann ich getrost in xetra gold investieren. ich habe lange nach einer solch sicheren anlagemöglichkeit für circa 200.000 euro bei einem anlagehorizont von 5-10 jahren gesucht. und, wie gesagt, die diskussion hier bestätigt mich, denn jede noch so abwegige kritik prallt ab. das zeigt mir, dass die konstruktion (kleine tochtergesellschaft, anleihebedingungen) sehr gut durchdacht und sicher genug ist.


    die börse sollte selbst ein forum einrichten, wo sie sich öffentlich, sachlich und direkt mit kunden und anlegern auseinandersetzt. das fände ich besser als diese langweilige werbung auf einer langsamen homepage...

  • Zitat

    Original von johann
    ...
    die ganze kritik geht doch in dieselbe diffuse richtung, hauptsache alles ausser selbstverwahrtem physischen gold ist teufelswerk:

    • die bundesrepublik ist kein rechtsstaat
    • unsere gesellschaft ist instabil und dekadent
    • man kann niemandem vertrauen, verträge haben keinen wert
    • alle banken kommen direkt aus der hölle
    • ausländer sind schlecht
    • steuern zahlen nur die dummen
    • ...


    da ich diese befremdlichen meinungen nicht teile, womit ich mich in bester gesellschaft befinde, kann ich getrost in xetra gold investieren. ich habe lange nach einer solch sicheren anlagemöglichkeit für circa 200.000 euro bei einem anlagehorizont von 5-10 jahren gesucht. und, wie gesagt, die diskussion hier bestätigt mich, denn jede noch so abwegige kritik prallt ab. das zeigt mir, dass die konstruktion (kleine tochtergesellschaft, anleihebedingungen) sehr gut durchdacht und sicher genug ist.


    die börse sollte selbst ein forum einrichten, wo sie sich öffentlich, sachlich und direkt mit kunden und anlegern auseinandersetzt. das fände ich besser als diese langweilige werbung auf einer langsamen homepage...


    Wenn Du Xetra-Gold nach der fundierten Kritik von M. Siegel immer noch als "sichere Anlagemöglichkeit" einstufst und allein aus der einen oder anderen nicht so fundierten Kritik im Forum den Schluss ziehst, dass Xetra-Gold ein seriöses Produkt sei (sehr fragwürdige Argumentation Deinerseits), dann ist Dir nicht zu helfen. Viel Spaß mit Deinem Papiergold in den kommenden Jahren!


    Gruß,
    silberbuggy

    Die erbittertsten Feinde der Freiheit sind die zufriedenen Sklaven (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)


    Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande (Augustinus von Hippo)

  • Zitat

    Original von silberbuggy
    Wenn Du Xetra-Gold nach der fundierten Kritik von M. Siegel immer noch als "sichere Anlagemöglichkeit" einstufst


    ja, das tue ich. seine kritik ist nicht "fundiert", sondern unsachliche rhetorik. entweder hat er das konzept nicht verstanden, oder er verzerrt es absichtlich. welche persönlichen interessen mag er dabei wohl verfolgen? oh nein, das darf man ja nicht fragen, er ist ja ein "guru"...

  • @ Johann


    Mutig bist du. 200.000 Euro in einer Finanzinnovation anzulegen, die es vorher noch nicht gegeben hat, ist sogar sehr mutig. Kauf dir lieber Aktien der Deutschen Börse AG, solange noch Aktien in Deutschland zu haben sind. 84 % sind schon im Ausland bzw. bei den Hedge-Fonds in der Karibik. Leg das Geld lieber auf ein Schweizer Tagesgeldkonto oder finanzier eine Immobilie. Normalerweise stellt man sich in einem Forum mit dem ersten Beitrag vor.

  • Zitat

    Original von johann

    • die bundesrepublik ist kein rechtsstaat
    • unsere gesellschaft ist instabil und dekadent
    • man kann niemandem vertrauen, verträge haben keinen wert
    • alle banken kommen direkt aus der hölle
    • ausländer sind schlecht
    • steuern zahlen nur die dummen
    • ...


    da ich diese befremdlichen meinungen nicht teile, womit ich mich in bester gesellschaft befinde, kann ich getrost in xetra gold investieren...


    Die Johanns mit der progressiven Kleinschreibung sind meist linksliberal und kreisen wie die Motten um die viel zu fetten Staatströge bzw. haben sich daselbst festgezurrt.
    So Leute werden das System bis zum Untergang verteidigen, da ist nüscht zu machen :rolleyes:


    Was mich mit Hoffnung erfüllt, ist, daß diese Typen beim fälligen Untergang vor lauter Gottvertrauen in den Staaaat alle nackt dastehen.


    Daher finde ich es gut, daß Johann Xtragold kauft! :D :D

  • Zitat

    Original von Milly
    So Leute werden das System bis zum Untergang verteidigen, da ist nüscht zu machen :rolleyes:


    Paradoxerweise sind die Systemgläubigsten immer ihre eigenen Totengräber.



    BoAurumJohann, dir wünsche ich jetzt schon mal viel Spaß im sicherlich hochinteressanten Forum der Deutschen Börse Commodities GmbH :O


    Eine echt trollige Idee ;(
    Gleichgesinnte zu finden ist wichtig!


    http://www.youtube.com/watch?v=fwiFWJ9RcOU&NR=1



    ALEXIS

  • Wenn in diesem Forum versucht wird Anlagen in Papiergold zu tätigen und gleichzeitig vom Vertrauen in das bestehende System gesprochen wird, stellt sich mir die Frage: Wie verzweifelt müssen jene Kräfte sein, wenn sie es für Notwendig erachten die kleine Schaar der physischen Goldanleger von ihren Überlegungen und Entscheidungen abzubringen?


    Für mich ein gutes Zeichen !


    Gruß
    Eulenspiegel

  • Verstehen kann ich es auch nicht, wenn man sowas in dieser Menge kauft. Wer Privatinvestor ist, wird Wert drauf legen, dass das Material physisch vorhanden ist. Das ist bei Xetra Gold nicht der Fall. Da "garantiert" man nur eine Auslieferung. Wenn ich Investor wäre der 5-10 Jahre anlegen will, dann interessiert mich ein steigender Goldpreis. Dieser steigt aber nur, wenn physisch danach verlangt wird. Deswegen ist es sinnvoll in ein Investment einzusteigen, dass physisch 100% hinterlegt ist. Auch wenn der ZKB Gold ETF minimal teurer mit den Gebühren ist, so ist dieser definitiv vorzuziehen. Physische Hinterlegung und der Standort sprechen klar für ZKB.


    Wer Institutioneller ist und für seine Kunden was kaufen muss, der wird natürlich auf Xetra Gold zurückgreifen. Da gehts dann eher um Abschlussprovisionen und schöne Flyer, als darum, dass der Kunde wirklich Geld mit dem Investment verdient.

  • Lieber Pauli,


    Sie stellen wirklich viele gute Fragen, werde ein paar mehr Postings daraus machen. Mal sehen, wie weit ich heute damit komme.


    Zunächst zu dem Thema, das Ihnen wohl am meisten am Herzen liegt, der Frage nach der Absicherung durch eine Inhaberschuldverschreibung. Ich war übrigens überrascht und ein wenig verärgert, als ich gestern den Kommentar von Martin Siegel über Xetra-Gold las. Von einem, der den Begriff "Investment" im Firmennamen führt, dürfte man eigentlich erwarten, dass er die elementaren Grundbegriffe der Finanzwelt besser kennt als ein Fachfremder.


    Die Inhaberschuldverschreibung (IHS) ist eine von drei wesentlichen Rechtskonstrukten, mit denen Sie Geld in Wertpapieren anlegen können: Aktie, Fonds, Anleihe/IHS. (Das vereinfacht ein bisschen, ist aber für den Zweck unserer Diskussion hier ausreichend.) Nun ist das Ziel von Xetra-Gold, die sicherstmögliche Verbriefung von Gold zu verwirklichen, die für deutsche Anleger und nach deutschem Recht verwirklicht werden kann.


    Ich werde heute die drei grundlegenden Anlagekonzepte diskutieren und sagen, warum die IHS für den Anleger die beste Lösung liefert. Anschließend werde ich verschiedene Formen der IHS vorstellen, auch hier haben wir uns aus guten Gründen für eine bestimmte Form entschieden. Zuletzt werde ich ein paar Grundlagen des Insolvenzrechts darlegen, die hier im Forum anscheinend bei vielen unbekannt sind.



    Xetra-Gold konnte nicht als Fonds ausgestattet werden aus zwei Gründen. Das Investmentgesetz (InvG, http://www.bafin.de/gesetze/invg.htm) verbietet Kapitalanlagegesellschaften explizit in §46, Edelmetalle oder Zertifikate über Edelmetalle für ihr Sondervermögen zu erwerben. Hinzu kommt die Pflicht zur Risikostreuung in den jeweiligen Anlageklassen in §§47ff., die die Anlage eines Fonds in einen einzigen Anlagegegenstand ausschließt. Die für den Anleger wünschenswerte Konstruktion des Sondervermögens scheidet also für einen Gold-"Fonds" im hiesigen Rechtsraum aus (in der Schweiz geht das offensichtlich).


    Heute morgen kam im hessischen Kulturfunk ein längerer Bericht über die Senckenberg-Stiftung, die in Frankfurt am Main ein Bürgerhospital betreibt. Interessant fand ich die Aussage, dass das Stiftungsvermögen seit 300 Jahren überdauern konnte, weil größere Teile desselben in Aktien und Immobilien angelegt sind. Selbst durch die Weltkriege und die Hyperinflationen des 20. Jahrhunderts sicherten Immobilien und besonders Aktien als Anteilsschein an den Gewinnen von Unternehmen den Wertbestand des Stiftungsvermögens. Es wäre für Xetra-Gold theoretisch denkbar gewesen, eine Zweckgesellschaft in Form einer AG zu gründen, die Gold kauft und Aktien dafür begibt. Das war in unserem Fall nicht praktikabel, da jede Kapitaländerung (=Anzahl begebener Aktien) einer AG notariell beglaubigt und im Handelsregister nachvollzogen werden muss, bevor sie rechtswirksam wird. Das dauert mehrere Wochen in jedem Einzelfall, so lange möchten Anleger bestimmt nicht warten.


    Blieb also die Inhaberschuldverschreibung. Wieder ist das Rechtskonstrukt eine Zweckgesellschaft, die so gut wie nichts tut als Gold anzuschaffen und hierfür eine IHS zu begeben. Mit einer IHS kann man im Prinzip jedes Recht verbriefen, auch den Lieferanspruch auf Gold. Es wäre sehr wünschenswert gewesen, den hinterlegten Goldbestand an den Anleger zu verpfänden, um damit das Rechtskonstrukt aus der Fondswelt des Sondervermögens möglichst genau abzubilden.


    Nun sagte uns unser Wirtschaftsprüfer, dass ein verbriefter Lieferanspruch in Verbindung mit einer Verpfändung an den Käufer des Wertpapiers dazu führt, dass das verpfändete Gut bereits in das Eigentum des Käufers übergeht und dort bilanziert werden muss. Das wäre für den Privatanleger kein Problem, wohl aber für institutionelle Anleger, die ja laut $46 InvG kein Gold erwerben dürfen. Es musste also eine Entscheidung getroffen werden, ob entweder der Lieferanspruch oder die Verpfändung umgesetzt werden sollte. Die Wahl fiel klar auf den Lieferanspruch. Restlos alle Anleger, mit denen ich bis heute gesprochen habe, sehen gerade in diesem Produktmerkmal von Xetra-Gold ihre Sicherheitsbedürfnisse am besten berücksichtigt. Wer also heute Gold haben will, soll Gold kaufen, wer mit der Verwahrung von Gold selbst nichts zu tun haben möchte, kann Xetra-Gold kaufen und es in physisches Gold umwandeln, wann immer er will.


    Es gibt verschiedene Verbriefungsformen der Inhaberschuldverschreibung. Zum einen ist da die Festbetragsurkunde ("ich bin unterteilt in 100 Stücke zu 10 Euro und zusammen 1000 Euro wert") und die Bis-zu-Rahmenurkunde, bei der nur festgelegt werden muss, wie viele Teilschuldverschreibungen ("Stücke") maximal begeben werden können. Der tatsächliche Wert der Bis-zu-Rahmenurkunde bemisst sich nach der Anzahl der "begebenen" Stücke.


    Zunächst müssen 10.000 Stücke begeben werden, um ein Wertpapier zum Börsenhandel zuzulassen. Dies erfolge bei Xetra-Gold zum 29. November. Es wurden also 10 kg Gold angeschafft und im Gegenzug 10.000 Stücke Xetra-Gold neu geschaffen. Heute, am dritten Handelstag, sind 140.000 neue Stücke auf Xetra verkauft worde, die von Börsenteilnehmern nachgefragt wurden. Zug um Zug wird der Deutsche Börse Commodities bis morgen Nachmittag 140kg Gold verschafft und bei dessen Nachweis wird dann die Bis-zu-Rahmenurkunde (hoch-)"valutiert". Damit werden 140.000 neue Stücke Xetra-Gold in den Markt gegeben, wo sie dann in der Nacht auf Donnerstag auf die Depots der Käufer von Xetra-Gold übertragen werden.


    Bis-zu-Rahmenurkunden werden in der Regel mit einem so hohen Maximalbetrag ausgegeben (bei Xetra-Gold 10 Milliarden Stück, vgl. S. 1 im Prospekt), dass der Maximalbetrag auch bei bestem Markterfolg niemals erreicht werden kann. In solch einem Fall müsste nämlich ein neues Wertpapier herausgegeben werden. Es ist also schlicht Unsinn zu behaupten, wir müssten jetzt 10.000 Tonnen Gold vom Markt nehmen oder wir hätten für diese (Un-)Menge Gold verbrieft.



    Wie kann nun über eine Inhaberschuldverschreibung Insolvenzschutz sicher gestellt werden?


    Hierzu zunächst ein paar Grundlagen, damit wir von der selben Basis ausgehen. Das meiste ist Ihnen sicher nicht neu, nur ist hier im Forum ein recht unterschiedlicher Wissensstand über dieses Thema messbar. Ich hoffe, dass ich die Materie nicht zu sehr verknappe und hoffe, dass Berufenere die Ausführungen präzisieren, sollte das notwendig sein.


    Unternehmen müssen ab einer gewissen Größenordnung eine Bilanz erstellen. Diese besteht aus den Aktiva (Geldvermögen, Anlagen, kurz- und langfristige Forderungen gegen zB Kunden, aber auch Markenwerte, also immaterielle Vermögenswerte). Diese müssen im Geldwert exakt den Passiva entsprechen, das sind kurz- und langfristige Verbindlichkeiten, Kredite, Anleihen / Inhaberschuldverschreibungen und das Stammkapital.


    Eine Insolvenz kann auf zweierlei Weise ausgelöst werden: entweder durch Überschuldung (die Aktiva decken nicht mehr den Wert der Passiva) oder durch Zahlungsunfähigkeit, also eine Geldzahlung wird fällig, die Aktiva des Unternehmens können aber nicht kurzfristig mobilisiert werden um die Forderung zu begleichen.


    Wenn erst einmal das Insolvenzverfahren über ein Unternehmen eröffnet wird, wird ein Insolvenzverwalter bestimmt, der die Interessen der Gläubiger des Unternehmens vertritt. Der Insolvenzverwalter bestimmt zunächst, welche Aktiva welchen Forderungen gegenüber stehen, unterteilt dann die Gläubiger nach Vorrang. Den höchsten Vorrang genießt der Staat und die Sozialversicherungen, dann kommen die Angestellten, dann die Kreditgeber und die Gläubiger der Inhaberschuldverschreibungen, zuletzt die Geber des Stammkapitals. Bei der AG sind dies die Aktionäre, die bei einer Insolvenz in der Regel leer ausgehen. Die Halter von Anleihen, Kreditgeber und Lieferanten mit ausstehenden Rechnungen bekommen idR nur einen Teil ihrer Forderungen zurückbezahlt, sind aber besser gestellt als Aktionäre.


    Bei Xetra-Gold funktioniert der Insolvenzschutz auf die folgende Weise: (1.) Zunächst ist die Deutsche Börse Commodities keine komplexe Unternehmung, sondern eine Zweckgesellschaft mit nur einem Zweck, der Emission einer Gold-gedeckten IHS gegen Anschaffung von Gold. Auf ihrer Bilanz stehen also unter den Aktiva nahezu ausschließlich Gold und auf der Seite der Passiva nahezu ausschließlich die Anzahl begebener Stücke Xetra-Gold. (2.) Bei der Schaffung neuer Stücke Xetra-Gold wird immer im Gegenzug Gold angeschafft oder weggegeben, ohne dass Geld fließt. Dadurch bildet der Goldbestand der DB Commodities und die Anzahl begebener IHS eine sog. "wirtschaftliche Einheit". Dies besagt, dass der zu bilanzierende Wert von Gold und IHS in Euro immer exakt gleich ist, da ja dafür gesorgt ist, dass für jedes Stück Xetra-Gold auch ein Gramm Gold vorrätig ist. Eine Überschuldung der DB Commodities ist aus den Aktivitäten bei der Begebung und Rücknahme von Xetra-Gold daher nicht möglich. (Dafür haftet die Deutsche Börse über ihre Tochter Clearstream mit bis zu 50 Millionen Euro pro Kalenderjahr, vgl. erster Satz auf S. 16 im Prospekt.)


    Alle operativen Prozesse der DB Commodities sind an die Gesellschafter über Verträge ausgelagert und die üblichen Versicherungen wurden abgeschlossen. Die DB Commodities unterliegt daher nach menschlichem Ermessen keinen existientiellen Risiken, die zu einer plötzlichen Verschuldung führen könnten. Eine Zahlungsunfähigkeit kann nur dadurch entstehen, dass die (verhältnismäßig geringen) Kosten für zB Verwahrung von Gold, Miete, Geschäftsführung, Bilanzierung, Steuern etc. nicht beglichen werden können. Da diese Beträge auch und gerade im Verhältnis zum Wert des eingelagerten Goldes schon in Bälde vernachlässigbar klein sein werden, benötigt die DB Commodities nur ein Stammkapital von einer Million Euro.


    De jure wurde mit dieser rechtlichen Konstruktion kein Sondervermögen geschaffen, in der wirtschaftlichen Wirkung kommt es dem aber beliebig nahe. Ob sie nun der Zürcher Kantonalbank oder der Deutsche Börse mehr vertrauen, dass das "Sondervermögen" auch als solches behandelt wird, muss ich Ihnen überlassen. (Ich würde beiden vertrauen ;)



    Laut Depotgesetz (http://www.bafin.de/gesetze/depotg.htm) spielt derjenige Verwahrer, der die Bestände seiner Kunden verleiht, in unberechtigter Weise herausgibt oder sonstwie wirtschaftlich nutzt, mit seiner Lizenz und die beteiligten Personen riskieren empfindliche Freiheitsstrafen (vgl. zB §§2, 12 und 34 DepotG). Dies würde auch dann gelten, wenn die Aktionäre der Deutsche Börse wechseln würden. Da die Clearstream-Tochter derzeit die einzige Wertpapiersammelbank in Deutschland ist, würde ein Lizenzentzug dazu führen, dass in Deutschland keine Wertpapiertransaktionen mehr durchgeführt werden könnten. Entsprechend sorgsam gehen wir mit der Lizenz um. Die Spekulationen über die Anteilseigner der Deutsche Börse AG laufen daher ins Leere.



    So weit für heute. Ich hoffe, dass meine Ausführungen verständlich sind und dazu beitragen, den sperrigen Begriff der Inhaberschuldverschreibung zu entdämonisieren. Morgen werde ich mich an Ihre anderen Fragen setzen.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Björn Peters
    Deutsche Börse AG

  • Zitat

    [i]Bis-zu-Rahmenurkunden werden in der Regel mit einem so hohen Maximalbetrag ausgegeben (bei Xetra-Gold 10 Milliarden Stück, vgl. S. 1 im Prospekt), dass der Maximalbetrag auch bei bestem Markterfolg niemals erreicht werden kann. In solch einem Fall müsste nämlich ein neues Wertpapier herausgegeben werden. Es ist also schlicht Unsinn zu behaupten, wir müssten jetzt 10.000 Tonnen Gold vom Markt nehmen oder wir hätten für diese (Un-)Menge Gold verbrieft.



    Deutsche Börse AG


    Das ist der Abschnitt den ich selber jetzt nicht ganz verstehe?
    Was heißt.. .. beim bestem Markterfolg niemals erreicht werden kann..




    MfG

  • Wenn dem so sei, bleibt die Frage:


    Zitat

    Wozu der Aufwand ?(


    Was wir hier im Forum gelernt haben, Herr Peters, ist, daß jedes Geschäftsmodell zum Gold, hinter welchem kein solider kaufmännischer Plan steckt, eher früher als später scheitert.


    Bislang waren das immer irgendwelche Schneeballhändler auf Ebay, die Gold um bis unter Spot verkauft haben und davon noch die Ebay-Gebühren abdrücken sollten.


    Alle sind sie pleite, alle einschlägigen Fälle sind im Forum ausführlich dokumentiert.


    So wirft sich die Frage auf:


    Zitat

    Wie rechnet sich das Xetra-Geschäftsmodell ?(


    Der vorbildlich kleine Spread kann nicht genügen, Brokerspesen gehen an die Banken (von kleinen Kickbacks abgesehen).


    Demgegenüber steht ein erheblicher Aufwand von Leuten, die gewöhnlicherweise keine 1-Euro-Jobs haben:


    Prospekterstellung - Marketing - Verwaltungskosten - Auditing - ausführliche Rechtsberatung - Wirtschaftsprüfer - Lagerkosten (ok die sind durch die 0,3% jährlich wohl gedeckt, wenn's mal läuft) - Transportkosten/Disposition von Neueinkäufen etc. pp.


    Zitat

    Und das alles von 2 Cent Spread ?(


    Oder gar philantropische Anfälle der Bänker? :D


    Bei jeder elektronisch gebuchten Aktientransaktion verdient Xetra genausoviel, und das ohne daß der oben skizzierte Aufwand anfällt.


    Zitat

    Wozu also wirklich ?(

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